Hund ein Katzenjäger - wie abgewöhnen

Guten Morgen,

wir sind auf der Suche nach einem Hund. Mein Mann war gestern im Tierheim und hat dort einen kleinen Mischling entdeckt. Ein ganz lieber, bei denen ich auch keine Bedenken wegen unserer Kinder (9,4,1) hätte. Dieser Hund (7) hat nun aber einen starken Jagdtrieb nach Katzen. Da in unserer Nachbarschaft einige Haushalte mit Katzen sind und man natürlich auch mal mit dem Hund los will, ohne dass es gleich großes Gekläffe gibt, müßen wir uns natürlich sehr gut überlegen, ob wir diesen Hund zu uns nehmen. Eigentlich nur unter der Voraussetzung, dass die Chance besteht, ihm dieses Verhalten abzugewöhnen. Wir möchten ihn natürlich auf keine Fall später wieder zurückbringen. Kennt sich vielleicht jemand aus oder hatte auch so einen Katzenjäger. Besteht die Chance, ihm das noch abzugewöhnen?
LG und einen schönen Tag!

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Hi,

wir haben 2 Jäger...

1. abgewöhnen kannst du ihm das idR nicht
2. man kann aber durchaus mit Hund an der Leine durch den Ort gehen - machen wir auch und es gibt da kein wildes Gekläffe, etc - das ist Erziehungssache.
3. Solltet ihr euch im Klaren sein, dass er evtl auch im Feld nicht von der Leine kann (so ist es bei einem unserer Hunde - der jagd alles, was sich bewegt).
4. sollte euer Grundstück (sofern ihr ein Haus / Wohnung mit GS habt) Hundesicher eingezäunt sein

5. All das wäre für mich KEIN Grund, den Hund nicht zu nehmen, wenn es ansonsten passt.

Warum? Die Katzen lernen, dass sie sich von eurem Grundstück besser fernhalten sollten (das scheint sich unter Katzen herumzusprechen - sie laufen bei uns vorbei, aber nicht übers Grundstück) und man kann sein eigenes Leben nunmal nicht immer und in jeder Situation nach anderen richten.

#pro dafür, dass ihr einem Tierheimhund eine 2. Chance geben wollt!

LG
Kim

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Hallo!

Wir haben eine Jägerin aus dem Tierheim, die ganz scharf auf alles ist - vor allem aber auf Katzen.
abgewöhnen konnten wir ihr das bislang nicht (haben sie seit 1 Jahr), aber unser großer Garten ist gut eingezäunt und - wie meine Vorrednerin schon schrieb - in unserem Garten verirren sich seither keine Katzen mehr.
Außerhalb des Gartens haben wir sie an der Leine - ohne großes Gekläffe, das geht ganz gut. Im Feld und im Wald läuft sie an der Schleppleine und auf der Spielwiese, wo weit und breit keine Katzen sind, kann sie frei mit anderen Hunden spielen.

Obwohl es eine Herausforderung ist, einen "gebrauchten" Hund mit Jagdtrieb zu übernehmen, würde ich unseren Hund immer wieder nehmen, ich liebe sie heiß und innig und finde, die "Probleme" sind zu bewältigen! Wichtig ist, dass sie absolut lieb mit Menschen/Kindern ist - und das ist sie zu 100%!

Liebe Grüße

Liki

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Das Bild in Deiner VK - das ist euer Hund? Die ist sooo süß!

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jepp, das ist sie :-)

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Du bekommst sowas eigentlich kaum aus einem Hund raus. Aber du kannst trainieren dass er abrufbar ist.

Das ist aber meist harte Arbeit.

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Ich schreib dir mal meine Erfahrung:

Vorneweg - ich bin auf dem Bauernhof groß geworden mit einem Schäferhund (Max), aggressiv, bissig, Kinder- und Katzenhasser, diesen Hund hatten wir bis ich 11 war, ab da hatten wir dann Senta, auch ein Schäferhund, auch Katzenhasser, seit 2 Jahren Laika, ebenfalls Schäferhund, ebenfalls Katzenhasser bzw. sieht Katzen als Spielzeug an.

So, bei Max (da war er ungefähr 12) hab ich ne Katze geschenkt bekommen, mit der sind wir dann immer zu ihm hingesessen, haben ihm gesagt, dass die Katze jetzt zur Familie gehört und er ihr nix tun darf, nach einigen Wochen waren die beiden unzertrennliche Freunde, haben sich das Hundehäusle geteilt usw., Katze bekam Junge, alle wurde mit Max großgezogen, sind wir mit ihm spazieren liefen uns ständig 3 Katzen hinterher - wir wurden für verrückt erklärt.

Bei Senta (sie war ungefähr 9 zu dem Zeitpunkt) ist uns dann n KAter zugelaufen (die anderen waren nicht mehr am Leben), da haben wir das genauso gemacht, hingesetzt Kater gezeigt, gestreichelt, gesprochen, alles in Ruhe, die beiden wurden ganz humane Spielkameraden, wobei man sagen muss, dass der Kater bis heute extrem die Grenzen dem jeweilig anderen aufzeigt, wer net reagiert wird halt dann gekratzt.

Vor 2 Jahren haben wir Laika bekommen, sie musste sich von Anfang an den oben genannten Kater gewöhnen, bei den beiden ist das spielen aber schon rauer als mit Senta damals, die packen sich gegenseitig, kratzen sich, packen sich auch mal im Genick, aber es funktioniert, wenn es zuviel wird, haut halt einer der beiden ab.

Du siehst - es geht, ABER alle 3 Hunde haben nur die hofeigenen Katzen akzeptiert. Es hätten 10 genau identische Katzen dasitzen können, die wären gejagt worden, unsere eigene wäre jederzeit erkannt worden und hätte ihre Ruhe gehabt.

Es braucht viel Zeit, entweder die Katzen halten sich von eurem Grundstück dann fern, oder sie zeigen dem Hund auf, dass sie schon länger da sind und er nix zu melden hat (so wie unsere Kater gegenüber unserer Laika).

Viel Glück.

LG

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Hallo

Wir haben auch einen Tierheimhund. Allerdings ist er kein grosser 'Jäger'. Es gab eine Zeit, da wollte er schon ganz gern die eine oder andere Katze jagen, aber da gab es einen Impuls an der Leine und ich habe gesagt: 'Wir jagen keine Katzen.'
Wenn er die Katze zwar gesehen hat, aber nichts gemacht hat, habe ich ihn gelobt.
In unserem Haushalt leben übrigens auch fünf Katzen.

Unser Mali fällt momentan Fahrradfahrer und Kinder auf Trottis an. Hängt wohl auch mit dem Jagdttrieb, territorialem Verhalten und Unsicherheit zusammen. Ist auch nicht schön, wir sind aber dran ihm das abzugewöhnen und ihm die Sicherheit zu geben, die er braucht.

Worüber ihr euch im klaren sein müsst, ist das Tierheimhunde immer eine Vorgeschichte haben. Wegen irgendetwas sind sie ja im TH gelandet und dieses Verhalten legen sie nur wegen einem TH-Aufenthalt nicht einfach ab. Jeder Aufenthalt im TH ist wie ein schwarzer Fleck auf einer weissen Weste. Von demher müsst ihr euch gut überlegen, ob ihr in der Lage seid mit dem Tier klar zu kommen, bzw. ob ihr euch der Herausforderung stellen wollt.

Bei uns im TH ist es so, dass deren kynologische Berater einem auch nach der Adoption mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir haben unseren Hund auch zwei Monate lang jedes Wochenende 'testen' können. Das haben wir gern in Anspruch genommen, weil wir eben fünf Katzen und noch recht kleine Zwillinge haben.

Schlussendlich sind wir super glücklich mit unserem Wuffel. Wir hatten aufgrund der Rasse viele Bedenken und es gibt das eine oder andere Problem, aber nichts was man nicht in den Griff bekommen kann. Es ist aber viel Arbeit.

Ich würde an eurer Stelle mal mit dem Hund und den Kindern spazieren gehen und ihn auch für ein Wochenende mal mit nach Hause nehmen. Wie gesagt, wir haben bei unserem zwei Monate überlegt, obwohl die Sache bei unserem ersten Spaziergang schon klar war. Wir sind beim Spazierdienst und führen immer wieder mal TH-Hunde aus und irgendwann war er es mit dem wir gegangen sind. Ich halte nicht viel davon, ins TH zu gehen und die Hunde in den Zwingern zu begutachten. Geht lieber mit den Hunden spazieren und begegnet dem Hund auf Augenhöhe.

Ich finde wichtig, dass das Herz mitentscheidet. Wenn ihr den kleinen Mischling nur nehmen würdet, weil ihr denkt der kommt gut mit euren Kindern klar, klappt das sehr wahrscheinlich nicht. Ihr müsst euch schon sicher sein und den Hund ins Herz schliessen, sonst habt ihr bei dem ersten kleinen Problem schon keinen Bock mehr, oder ihr werdet andere Hunde sehen, die ihr hübscher und toller findet. Das ist dem Tier gegenüber nicht fair.

Geht doch einfach mal ins TH und sprecht mit dem kynologischen Berater. Sagt was ihr mit dem Hund machen wollt (Hundesport oder doch nur einfache Spaziergänge) und ob sie einen Hund da haben, der in eure Familie passen würde. Mit drei Kindern geht es bei euch ja auch recht turbulent zu und nur weil ein Hund klein ist, heisst es nicht, das er sich bei euch wohl fühlen würde und leicht zu händeln ist. Es sollte ja für beide Seiten passen.

Viel Erfolg!!

LG, Ciara