Ausreichender Grund zum Abschiednehmen? (Etwas lang)

Guten Morgen ihr lieben Tierfreunde!

Der heutige Tag hat fuer uns leider traurig angefangen:

Unser alter Hund - der seit 14 Jahren ein Familienmitglied ist - kann nun alleine nicht mehr aufstehen, um zu seinem Napf zu kommen, und/oder sich zu loesen.

Er hat seit 2 Jahren Altersdiabetis, die wir mit taeglichen Insulininjektionen, aber gut unter Kontrolle bekommen haben. Natuerlich ist er mittlerweile blind wie ein Maulwurf (durch die Diabetis), aber das stoerte ihn nicht grossartig.

Seit letztem Winter hat er koerperlich stark abgebaut - Spaziergaenge sind so gut wie unmoeglich geworden, weil seine Hinterbeine geschwaechelt haben. Dennoch haben wir darauf geachtet, ihm nicht zu sehr beim Aufstehen zu helfen, damit er es noch immer aus eigener Kraft schafft.

Das hat er auch - bis gestern :-( Um 2:00 morgens ist meine Schwester aufgestanden, um ihm zu beim Aufstehen zu helfen, da er nicht mehr an seinen Wassernapf kam. Danach war fuer sie die Nacht vorbei, denn sie konnte vor Sorgen nicht mehr schlafen.

Nun muessen wir der Tatsache ins Auge sehen, langsam von ihm Abschied zu nehmen. Allerdings stellt sich die Frage, ob wir noch ein bisschen damit warten, da er ja anscheinend keine Schmerzen hat, oder ob er sich jetzt bereits quaelt?
Natuerlich versucht man, das Unvermeidliche so lange wie moeglich herauszuzoegern und hat doch immer die Hoffnung, dass es wieder aufwaerts gehen koennte mit seiner Form!? Aber, es kann sein, dass wir uns aus lauter Verlustangst - und purem Egoismus - selbst etwas vor luegen, damit wir den Herzschmerz noch ein bisschen verschieben koennen. :-[

Was wuerdet ihr denn tun? Wir haben uns bislang dazu entschiedenen, Ostern noch abzuwarten - auch wenn er von nun an 24 stuendige Betreuung braeuchte (und wir sind beide berufstaetig). Aber, da wir unseren Hund nicht selbst fragen koennen, frage ich mal hier nach euren Meinungen, vielleicht war der eine oder andere von Euch, ja mal in einer aehnlichen Situation?

Danke euch.

LG

Summer.

1

also ich kann nur von meinem nachbarshund berichten - ähnliche krankheitsgeschichte ...

bei ihnen war es so, dass die tochter (doch schon deutlich über 30 #augen) sich nicht trennen wollte. also wurde der tierarzt geholt und der hund regelmäßig so mit morphin und anderem zeugs vollgepumpt dass er wieder auf die füße kam. das ging dann noch fast ein halbes jahr so, dann war auch das vorbei und er musste eingeschläfert werden ...

was ich tun würde????
#kratz also ich denke nicht, dass ich ostern abwarten würde. ein tier das mir treu und liebevoll in all den jahren zur seite gestanden hat in guten wie in schlechten tagen hat das selbe von mir verdient.
wenn der zeitpunkt gekommen ist, dass es nicht einmal mehr mit hilfe klappt :-( dann würde ich tun was zu tun ist um dem tier ein gutes und würdevolles ende zu bereiten #schmoll

das einzige was ich vielleicht noch machen würde:
1 tag gnadenfrist - und ihm auch sagen, das es nur eine chance gibt. entweder kommt er bis dahin wieder auf die füße, dann machen wir weiter oder aber es kommt anders, dann werden wir dann zum tierarzt fahren und eine gute lösung suchen für schnelles ende #pro
tiere verstehen durchaus was man sagt - und ich kenne durchaus fälle wo tiere nach so einem gespräch plötzlich wie durch ein wunder noch mal auf die beine kamen ...

lg
me

2

Hi,

ich kann eure Zweifel nachvollziehen - wir haben im November unseren Opa verloren. Auch er baute innerhalb weniger Tage deutlich ab - und wollte an seinem letzten Tag nichtmal mehr spazieren gehen. Wir haben da nicht gezögert und ihn gehen lassen - OBWOHL es der Geburtstag meines Mannes war!

Und meine ehrliche Meinung ist:

Euer Hund hat aus meiner Sicht schon länger keine Lebensqualität mehr. Er kann nicht alleine aufstehen, kann sich nicht alleine lösen, nicht alleine zu seinen Futter und Wassernäpfen gehen. Seine Zeit ist gekommen! Und zwar nicht erst nach Ostern sondern jetzt.

Wünsch euch viel Kraft für die Entscheidung zu Gunsten eures felligen Freunde und für die schwere nächste Zeit!

Liebe Grüße
Kim

3

Ach so - bei uns kam der Tierarzt für einen geringen Aufpreis nach Hause! Unser Pancho konnte also in meinem Arm und im Beisein meines Mannes und unseres Sohnes sowie seines kompletten Rudels (wir haben noch zwei Hunde) gehen.

4

Hallo,

man kann Euch natürlich keinen wirklichen Tipp geben da ihr das am Ende selbst entscheiden müsst.
Ich persönlich bin nicht dafür ein Tier leiden zu lassen nur weil "Mensch" sich nicht trennen kann.
Die Frage ist nur leidet Euer Hund ?
Du schreibst oben das er schon länger nicht mehr allein aufstehen kann, wieso macht sich Deine Schwester seit gestern Nacht die Sorgen, kam er gar nicht mehr hoch ?

Es mag jetzt in hart für Dich klingen aber ich glaube ich hätte Euren Hund schon viel früher über die Regenbogenbrücke geschickt. Ehrlich gesagt klingt das was Du schreibst nicht mehr nach einem schönen Hundeleben.

Wir mussten letztes Jahr im Juli unsren Hund einschläfern lassen.
Ich kann Dir nur sagen schau Dir Deinen Hund genau an und geh in Dich und sei ehrlich zu Dir selber dann wirst Du wissen ob es Zeit ist ihn gehen zu lassen!
Ich bin letztes Jahr zu dem Ergebnis gekommen den Hund sofort einschläfern zu lassen. Es war das beste für ihn nicht für mich !

LG dore

5

Hallo,
das ist eine schwierige Situation in der Ihr jetzt seid und da eine Entscheidung zu fällen ist sicherlich nicht leicht.
Ich würde mir die Frage stellen ob das Leben so für meienn Hund noch lebenswert ist,kann er noch das tun was er immer gerne gemacht hat usw.?Ist es ein schönes Leben für einen HUnd nicht mehr aufstehen zu können,kaum noch laufen zu können usw.?Auch wenn er keine Schmerzen hat,ich würde mich von ihm verabschieden und ihn gehen lassen.Meine Tiere haben mir immer treu zur Seite gestanden und wenn es irgendwann das letzte ist was ich noch für sie tun kann dann werde ich es tun,sie haben es nicht verdient leiden zu müssen.
Alles Gute für euch und viel Kraft für die richtige Entscheidung.
LG KImchayenne

6

Vielen Dank fuer eure Meinungen!

Das Problem ist, dass er bis gestern noch immer alleine aufstehen konnte/ musste und zwischen Garten und Haus gependelt ist. Aber, seit letzter Nacht kann er das nun ploetzlich nicht mehr.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass er keine Lebensfreude mehr hatte.
Und Schmerzen hat er derzeit auch keine.

Daher stellt sich uns jetzt die Frage, ihn einschlaefern zu lassen, "nur" weil er alleine nicht mehr aufstehen kann, oder noch abzuwarten (vielleicht bessert er sich ja wieder). Wenn er einmal steht, laeuft er auch ohne Hilfe im Haus/ Garten herum.

Wir moechten ihn auch nicht zu frueh "aufgeben", wenn ihr versteht was ich meine? Andererseits, moechten wir auch nicht das er leidet und ihm natuerlich ein wuerdiges und schmerzloses Ende goennen.

Ich glaube, wir warten zumindest noch bis morgen und schauen mal, wie es ihm dann geht... und sollte sein Zustand sich nicht verbessern, dann muss ich nur noch meine Schwester davon ueberzeugen, dass hoechstwahrscheinlich kein Wunder geschieht und es ihm ueber Ostern wieder besser geht. #heul

Danke nochmals fuer eure Worte!

LG

Summer.

8

Ich kenne Eure Misere aus eigener Erfahrung sehr gut aber als Außenstehender hat man leicht reden...

Der momentane Zustand scheint mir nicht zumutbar für Euren Hund, auch nicht "über Ostern".
Natürlich habt Ihr die Hoffnung, dass sein Zustand sich noch einmal bessert aber das würde ich noch vor den Feiertagen mit dem behandelnden Tierarzt besprechen.
So genau wißt Ihr ja auch gar nicht, warum er nicht hochkommt, vielleicht hilft schon ein Schmerzmittel/Entzündungshemmer für eine gewisse Zeit....

Auf jeden Fall würde ich noch vor Ostern einen Tierarzt schauen lassen und mit diesem gemeinsam dann entscheiden, was ihr Eurem Hund zumuten könnt.

LG und Alles Gute,

W

7

Hallo!

Wenn ein Tier nicht mehr tun kann, was für diese gattung typisch ist, dann ist es genug.

Ist er gut drauf?
Begrüsst fröhlich?
Frisst mit appetit?
Wenn er hoch ist, kann er dann laufen/pinkeln/etc?

Wenn eines davon nicht mehr zutrifft, ist meiner Meinung nach Zeit...

lg

melanie mit Pferd, Hund, Hasen und Katzen im herzen und Pferd,Hund und Hasen alive

9

Hallo Summer,

hier mal ein paar Zeilen, die Dir vllt. den für Euch richtigen Weg weisen

Der letzte Gang

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
Und quälende Pein hält mich wach -
Was Du dann tun mußt - tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.


Daß Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen -
muß Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei!

Begleite mich dahin, wohin ich gehen muß.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Wedeln ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist -
Der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es soll nicht sein, daß Dein Herz um mich weint.



Wir haben es unserer Hündin an den Augen angesehen, als der Tag gekommen war:
sie schien uns zu sagen "bitt helft mir, ich kann nicht mehr, ich würde gerne noch, aber ich kann nicht mehr..." Da haben wir sei gehen lassen, dh.h. der Tierarzt kam ins Haus und sie durfte an ihrem Lieblingsplatz in den Armen ihres Herrchens einschlafen....
Klar, wir waren unendlich traurig, aber wir wussten, das war der letzte Liebesdienst den wir ihr erweisen konnten nachdem sie uns knapp 9 Jahre begleitet hatte.

Liebe Grüße

10

Guten Morgen,

ich moechte mich nochmal bedanken, fuer eure Worte & Meinungen und euch kurz ueber den aktuellen Zustand berichten:

Ich habe gestern noch den Tierarzt um Rat gebeten, der mir allerdings den Eindruck vermittelte, dass er das Einschlaefern noch fuer zu verfrueht haelt. Natuerlich kann man jetzt sagen, "klar, Aerzte versuchen noch bis zum Ende herumzudoktern und Geld zu machen"... aber wir wollten nicht, dass er irgendeine Chemiekeule verschrieben bekommt, mit meist haarstraeubenden Nebenwirkungen... denn das hatten wir auch schon mal (aber nicht bei diesem TA).

Meine Schwester ist derweil mit einem Tip ihrer Kollegin heimgekommen - und wir haben einige Naturbasis- Mittel ausprobiert. Ein bestimmtes Mittel, gab es nur als Paste auf die Schnelle und bevor wir es auf seine Beine auftragen konnten, ist er schon von alleine aufgestanden, um stiften zu gehen :-D

Und wer sagt es? Heute Morgen durfte meine Schwester ihn tatsaechlich in der Nachbarschaft suchen, weil er aus dem Garten ausgebuext ist (das hat er seit Monaten nicht mehr gemacht!). Wir konnten ihm nicht einmal boese sein, sondern haben uns riesig gefreut! #huepf
Hoffentlich haelt seine verbesserte Form noch einige Monate an - auf Jahre werden wir wohl nicht hoffen koennen, aber wir nehmen gerne die Zeit, die wir noch mit ihm bekommen!

Das ist nun unser persoenliches, kleines Osterwunder! Und wer weiss, vielleicht klappt es ja sogar mit einem Osterspaziergang - mit ihm und dem Rest unseres "Rudels"!?

Frohe Osterfeiertage wuensche ich euch.

LG

Summer. #sonne

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Hallo,

ich würde nicht länger warten, gerade, weil er so lange bei Euch war. Er leidet, auch wenn man es vielleicht nicht so sieht.

Begleitet ihn zum Tierarzt oder holt den Tierarzt am besten zu Euch nach Hause, damit er in seiner gewohnten Umgebung sterben kann.

Ich weiß, es tut weh, ein Tier zu verlieren, aber Ihr solltet ihn jetzt gehen lassen.


LG