Kastrationschip: Ja oder Nein?

Hallo ihr Lieben! #winke

Ich hoffe, es wird keine allzu heiße Diskussion. Zunächst möchte ich kurz erklären, aus welcher Motivation heraus sich diese Frage stellt.

Wir haben zwei Havaneser: Timmy (2 Jahre alt) und Benji (3 Jahre alt). Timmy zog im September 2009 bei uns ein und kam von einer Züchterin. Benji kam im Dezember 2009 zu uns und wurde uns von einem Tierschutzverein vermittelt. Timmy ist schon immer sehr dominant gewesen und so gab es bald das ein oder andere Problem, denn Benji ist recht eingeschüchtert und Timmy nutzt es aus, wann immer er kann. Timmy ist so ein Haudrauf-Typ, der Benji immer dann triezt, wenn er eine Gelegenheit findet. Wir unterbinden das weitestgehend, aber trotz allem... Benji hat sich mittlerweile gut eingelebt, entwickelt sich wirklich zu einem Traumhund. Nicht so ein Traumhund, wie es in der Idealvorstellung eines Hundebesitzers so ist, sondern im Vergleich dazu, wie er hier ankam. Wir machen große Fortschritte, aber der Hund ist nach wie vor sehr eingeschüchtert, denn er wurde in seinem ersten Zuhause misshandelt. Als er hier ankam, war er halb verhungert und total verfilzt und verlaust. Im Übrigen wurde er kastriert abgegeben, wie es in viele TS-Vereinen so üblich ist. Timmy ist nach wie vor nicht kastriert, denn eigentlich möchte ich nicht in die Natur des Hundes eingreifen. Mittlerweile entwickelt Benji aber auch sehr viel Selbstbewusstsein und setzt sich zur Wehr. Und das führt hier zu Problemen. Es brodelt unterschwellig zwischen beiden Hunden und immer wieder kommt es zu Konflikten.

Wir arbeiten seit 1,5 Jahren mit einer sehr, sehr guten Hundetrainerin zusammen, die uns wirklich phantastisch hilft und zur Seite steht. Ich wüsste nicht, wo wir heute ohne sie wären. Heute war sie nun einmal wieder hier und meinte, es sei vielleicht doch sinnvoll, Timmy zu kastrieren. Allerdings nicht sofort. Man sollte vielleicht mit Hilfe eines Kastrationschips mal testen, ob es uns hilft. Denn zusätzlich zu den oben genannten Problemen, ist Timmy, wie bereits erwähnt, sehr dominant. Die Trainerin ist zwar der Meinung, dass ich sehr souverän mit den ganzen Problem umgehe. Trotzdem ist Timmy oft aufmüpfig, bockig und macht oft was er will.

Nun, da ich selber immer die Meinung vertrat, dass eine Kastration nicht dazu missbraucht werden sollte, um Verhaltensprobleme bei Tieren zu lösen, bringt mich dieser Tipps natürlich in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite bin ich nach fast 2 Jahren Kampf an dem Punkt angelangt, dass ich denke, dass alleine die Möglichkeit einer Verbesserung der Situation die Aktion schon rechtfertigt. Zumal beide Hunde ein Recht auf ein schönes und angstfreies Zuhause haben. Bei Benji bin ich mir manchmal nicht sicher, ob er es so empfindet... Aber Weggeben kommt für mich keinesfalls in Betracht, da der Hund in seinem Leben schon so viel mitgemacht hat. Und auf der anderen Seite sind da wieder die Bedenken, ob man wirklich deshalb in die Natur des Tieres eingreifen sollte.

Wie seht ihr das? Würdet ihr das Ganze austesten? Oder lieber lassen?

Ich danke euch im Voraus für eure Meinungen! #blume

Liebe Grüße #herzlich

Marie mit #hund-Timmy (*29.05.'09) und #hund-Benji (*10.05.'08), sowie #hund-Nicky im Herzen

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#sorry für die ganzen Rechtschreibfehler! #hicks Bei mir ist heute irgendwie der Wurm drin...

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in "freier Natur" kann ein Rüde einem anderen sehr dominaten Rüden, aber problemlos ausweichen - was bei dir ja nicht der Fall ist.
Da muss der Schwächere "herhalten" weil er nunmal nicht ausweichen kann.

Und ich empfinde eine hormonbombe viel schlimmer als eine Kastration.

Was machst du wenn einer der Hunde Krebs bzw. einen Tumor bekommt? Ihn dran sterben lassen, weil eine Behandlung ja nicht der Natur entspricht?
Oder wenn einer eine Epilepsie entwickelt und eigentlich täglich Medikamente bräuchte? Oder bei Diabetis....etc.

Ich hab die Einstellung: wenn ich einem / meinem Tier das Leben erleichtern kann dann tu ich das auch, weils ihm dann besser geht.

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Bei meinem Hund habe ich erst nach 6 Monaten leichte Veränderungen und nach 1,5 Jahren richtige Veränderung durch die Kastration festgestellt. Ein Chip hätte mir einen falschen Eindruck vermittelt.

Willst du denn züchten?
Ansonnsten ist kastrieren doch prima, wieso soll er juckig werden wenn die Mädels prima riechen?

Es gibt soviel Hundeelend sag ich immer, wozu brauchts dann von meinem Rüden noch nachkommen?

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Hallo Marie,

unser Hund hat einen Chip.

Wir haben anfangs gesagt, dass wir nicht "auf Verdacht" kastrieren lassen, sondern nur, wenn es aus medizinischer Sicht sinnvoll ist.

Nun war es aber so, dass unser Dicker extrem auf Hündinnen reagiert hat - bei nichtkastrierten Hündinnen war er generell kaum noch ansprechbar, waren sie läufig oder vor Kurzem läufig gewesen, nahm er gar nichts mehr um sich herum wahr und ist zu Hause teilweise stundenlangen jaulend und hechelnd herumgewandert, hat das Fressen verweigert usw. Das war der Punkt, an dem wir gesagt haben, das geht so nicht weiter - unser Hund hat gelitten.

Wir haben ihm den "großen" Chip setzen lassen (wirkt ca. ein Jahr), um zu schauen, ob die Wirkung die ist, die wir uns erhoffen und wie unser Hund mit der Situation klarkommt. Denn es gibt auch durchaus Hunde, die ein riesiges Problem mit ihrer Stellung bei anderen Hunden haben, wenn sie aufgrund der Kastration zum "Neutrum" werden. Manche Hunde werden von unkastrierten Hunden regelrecht bedrängt, bestiegen und leiden dann unter dieser Situation extrem - das wollten wir vorher testen.

Netter Nebeneffekt - Ridgebacks, gerade Rüden, stehen ja häufig nicht gerade auf gleichgeschlechtliche Hunde, um es mal vorsichtig auszudrücken.;-) Seit er den Chip hat, ist er auch in Bezug darauf viel entspannter geworden. In diese Richtung hatten wir zwar nie ernsthafte Probleme, aber man hat schon gesehen, wie er bei anderen Rüden sehr steiff wurde und sich aufplusterte... Das ist fast weg. Wobei das für uns kein Grund für eine Kastration gewesen wäre.

So, wie es momentan ausschaut, werden wir ihn endgültig kastrieren lassen, wenn die Wirkung des Chips nachlässt. Aber es wäre für uns keine Option gewesen, direkt eine OP inkl. aller Risiken zu wählen, ohne zu wissen, ob uns der Weg wirklich helfen wird...

Allerdings frage ich mich, ob eine Kastration in Eurem Fall wirklich den gewünschten Erfolg bringt? Der eine Hund ist dominant, schreibst Du. Er kann ja nur so lange dominant sein, wie der andere unterwürfig ist. Dominanz ist ja nun mal keine Charaktereigenschaft, sondern bedingt einen zweiten, weniger dominanten Part. Wenn Euer zweiter Hund aber jetzt mehr Selbstbewußtsein entwickelt, werden sie sich evtl. einfach neu aufstellen in ihrer jeweiligen Position? Auf jeden Fall bleiben es ja zwei Hunde, die irgendwie miteinander auskommen müssen - Kastration hin oder her. Dazu ist die momentane Situation schon recht eingefahren, also auch viele erlernte bzw. bisher zum Erfolg führende Verhaltensweisen dabei. Ob sich das wirklich durch eine Kastration beheben lässt? Schon aus dem Grund würde ich persönlich erst über den Chip gehen, bevor ich meinen Hund dem Risiko OP mit allen Nebenwirkungen und Schmerzen aussetzen würde, um dann evtl. feststellen zu müssen, dass es doch nicht der Weg war, der uns hilft...

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr eine Lösung findet!

Viele Grüße, Alex

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Ich würde einschreiten, bei jedem Mal wo Timmy Dominanz zeigt.
Rudelführer bist Du und Du bestimmst wie es bei Euch abläuft.

Meine Tante hat nen Sheltie-Mix, der ist echt unmöglich. Kläfft wie blöd (wir wohnen auf dem gleichen Grundstück, nur durch ein kleines Törchen voneiander getrennt. Egal wie oft am Tag ich nebenan bin, er kläfft mich an, als sei ich ein Fremder.
Wir hatten bis 23.07. einen kastrierten Rotti-Mix-Rüden. Er hat dem Hund meiner Tante nie was getan, ihm nur einmal direkt als sie ihn bekam zu verstehen gegeben, das er sich von dem Zwerg nicht besteigen lässt (kam nicht mal zu ner Keilerei).#nanana
Wollte mein Dicker meine Tante schwanzwedelnd begrüßen, ging ihr Hund auf meinen los. Völlig ohne Vorwarnung und extrem aggressiv.

Mein Hund musste nach kurzer schwerer Krankheit leider eingeschläfert werden.#schmoll
Unsere Hündin hat sehr unter dem Verlust gelitten, deshalb haben wir sehr schnell wieder einen Welpen dazu geholt. Absichtlich eine Hündin, weil wir hofften so weniger Stress mit dem Sheltie zu haben.

Tja, Pustekuchen dieser größenwahnsinnige Sheltie geht sogar auf meine kleine Labbi-Hündin los, die mit ihren 20 Wochen noch ein Kind ist.
Meine Großeltern (ebenfalls hier auf dem Hof) haben kurz nach uns auch einen Welpen bekommen, normalerweise kommt der Sheltie gut mit ihr klar, die zwei schlafen sogar aneinander gekuschelt.
Neulich das gleiche Spiel wie mit meiner Kleinen, auf sie losgegangen. Urplötzlich, die Kleine meiner Großeltern (und die ist wirklich klein, ist ein Dackelmix) war nicht einmal in seiner bzw. in der Nähe meiner Tante.

Meine andere Tante war auch an dem Tag mit ihrem Welpen hier (ja, haufenweise Welpen derzeit bei uns, unsere Hunde sind alle diesen Juli bzw. letzten Dezember verstorben nach 11 Jahren), auch auf den ist er losgegangen. Völlig ohne Vorwarnung.

Nur an meine 7jährige ShihTzu-Hündin geht er nicht ran.

Was tut meine Tante:

Im Plauderton "Timmy, nein, aus" (quasi noch bitte, bitte hinterher).
Ihm wird einfach nicht gezeigt, wo seine Grenzen sind. Weder beim Kläffen, noch mit anderen Hunden.
Er ist übrigens 2,5, sie hat ihn seit letztes Jahr Februar und sein Verhalten wurde eher schlimmer.
Anfangs hat er sogar die Kinder gezwickt #aerger (nein, die haben nix mit ihm gemacht, haben gespielt und er ist hin und hat in die Wade geschnappt).

Moral dieser langen Geschicht:

solange du deinem Timmy nicht deutlich zeigst wo es lang geht, wird euch weder Chip noch Kastration helfen.

LG, Linda

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Also ich lass ihn nicht nochmal setzten.

Hatten Ihn wegen Verhaltensauffälligkeiten auch setzten lassen, nach 6 Wochen waren dann die Hoden weggeschrumpelt.
Anstatt ruhiger wurde das Tier agressiver und das blennen klang wie wenn man einem MAnn in die Zwölf..
Aufeinmal hatte er dann dadurch 8Nachgewiesen) eine Penislähmung, die dann mit wirksamkeitsnachlassen so langsam in einen Vorfall überging, jetzt bleibt der auch mal länger als 1 Tag drin. Musste mehrmals täglich mit Vaseline den Penis wieder reinmassieren, damit er nicht austrocknet/abstirbt #zitter

also nie wieder