Hallo,
seid Tagen beschäftige ich mich mit dem Thema und irgendwie bin ich noch unschlüssig.
Also ich habe einen 6 mon. alten Dobermannrüden. Ein ganz toller Kerl und eigentlich auch ganz lieb. ABER, er zeigt eine ausgeprägte Dominanz. Nun hatte ich heute ein Gespräch mit einer Tierarzthelferin
(die meinen Hund mittlerweile sehr gut kennt) die mir sagte wenn Ihr Hund so dominant wäre, würde sie ihn auf jeden Fall kastrieren lassen.
Meine Trainerin hat es damals anders ausgedrückt, sie meinte ich hätte einen starken Hund an meiner Seite.
Ich weiss das er nicht besser hört oder sowas nur weil er kastriert ist
(das ist ganz klar Erziehungssache), aber würde er sich etwas einfacher händeln lassen wenn er diese Dominanz nicht mehr hätte? Zum dem markiert er wirklich extrem und ist auch anderen Hunden gegenüber so dominant. Wo ich auch Angst habe das das irgendwann umschlägt sobald bei ihm die Hormone regieren. Und er agressiv gegenüber anderen Rüden reagieren könnte?
Es ist klar das sich gewissen Charaktereigenschaften etc. durch eine Kastration nicht ändern werden und er trotzdem ein Hund bleibt mit dem ich sehr viel arbeiten muss. Was ich aber sehr gerne mache und was mir bewusst war als ich mich für diese Rasse endschieden habe.
Wie sind eure Erfahrungen mit sowas. Vieleicht sind ja Experten hier.
Kastration ja oder nein bei dominanz?
LG
d4rk_elf
Kann man Dominanz durch Kastration eindämmen?
Hallo,
wir haben hier einen 19 Monate alten Ridgeback-Rüden, den viele sicher auch als "dominant" bezeichnen würden (wir nicht, da wir mit dieser "Dominanz-Theorie", wie sie durch die Hundeszene geistert, nicht viel anfangen können - letztlich ist Dominanz keine Charaktereigenschaft, sondern eine wechselseitige Geschichte, zu der ein dominanter und ein unterwürfiger Part gehören. Aber gut, anderes Thema...).
Er hat einen Hormonchip, um zu schauen, ob eine Kastration den Erfolg bringen würde, den wir uns erhoffen, bzw. um zu schauen, wie es ohne Kastration aussieht, wenn er älter und souveräner ist. Allerdings war der Grund bei ihm, dass er sehr extrem auf Hündinnen reagiert - sie müssen auch nicht läufig sein, eine Läufigkeit in einigen Wochen oder vor einigen Wochen reichten aus, um ihn absolut aus der Bahn zu werfen, war nicht mehr ansprechbar, hat auch zu Hause noch stundenlang gejault, gehechelt und keine Ruhe gefunden, hat das Fressen verweigert - er stand unter wahnsinnigem Stress.
Gut, "netter" Nebeneffekt ist, dass er tatsächlich sein "Machogehabe" sehr zurückgeschraubt hat - allerdings wäre das nicht unser Grund für eine Kastration gewesen. Ja, er ist dadurch leichter händelbar, aber wir wussten vorher, für welche Rasse und damit verbunden für welche rassetypischen Eigenschaften wir uns entscheiden. Auch, dass wir uns für einen Rüden entschieden haben, ist unsere eigene "Schuld". Also liegt es meiner Meinung nach an uns, dafür zu sorgen, das Ganze in akzeptable Bahnen zu lenken, so weit es möglich ist, ohne dass der Hund leidet, Stress hat o.ä.
Fakt ist ja nun mal - so eine Kastration ist ein Eingriff. Zum Einen natürlich die OP an sich inkl. Narkoserisiko, zum Anderen das Durcheinanderwirbeln des Hormonhaushalts. Gerade bei Hunden, die eine genetische Disposition für Schilddrüsenerkrankungen haben (wozu ja auch der Dobermann gehört), ist halt auch immer die Frage, ob man das Risiko eingehen will, denn Schilddrüsengeschichten "plöppen" häufig in Verbindung mit der Hormonumstellung nach einer Kastration hoch. Auch das Risiko für Prostatakrebs steigt bei kastrierten Rüden.
Meiner Meinung nach sollte man sich solch einen Eingriff sehr genau überlegen und Pro und Contra sehr sorgfältig abwägen. Mir persönlich wäre diese weitreichende Entscheidung bei einem 6 Monate alten Hund zu früh...
Viele Grüße, Alex
Danke für Deine Antwort, dann bleibe ich auch bei meiner Meinung die ich am Anfang hatte. Kastration wirklich nur wenn er "Probleme" mit den Damen bekommen sollte (sind hier leider umzingelt von weiblichen Hunden) oder aus gesundheitlichen Gründen.
Ich habe mich ja auch ganz bewusst für diese Rasse endschieden und auch ganz bewusst für einen Rüden, obwohl viele sagen Hündinnen sind einfacher zu händeln. Deswegen war mir zum Glück auch im Vorfeld klar welche "Probleme" auf mich zu kommen könnten.
Ansonsten würde ich jetzt vor einem riesen Dilema stehen.
Bin kein Experte auf diesem Gebiet, aaber
Wie äußert sich denn diese "Dominanz"?
Zum Punkt Kastration, ist umstritten, würde ich aber in den jungen Jahren nicht machen.
Und wenn er wirklich ein stark Ausgeprägten Charakter hat, und nach Status buhlt, wird das durch eine Kastra nicht unterbunden werden.
Zudem ist dein junger Mann grad mitten in der Pupertät, da ist es ganz normal das die ihre Grenzen abstecken. Die Hormone mit ihm durchgehen ^^
Um zu verhindern, das er andere Rüden anmacht, mußt du erstmal verhindern, das er keine Leinenangressionen entwickelt.
Heißt keine negativen einflüsse, wenn er andere Hunde an der Leine begegnet (zug/Druck am Hals). Am besten ablegen ins Bleib, oder ablenkung mit spielzeug/leckerchen, wenn ein Hund kommt.
Hundekontakte an der langen Leine ermöglichen, wenn der Hund gegenüber vertäglich ist!.
Hast du unkastrierte Rüden im Bekanntenkreis, die souverän sind?
Kippeln. "Revier" abstecken im Freilauf mit anderen Hunden ist ganz normal.
Arbeite sehr am abruf.
Zudem würde ich weiterhin mit einem Trainer (vllt. Verhaltenstherapeuten?) arbeiten, die dir mit Tipps und Tricks zu Seite steht.
Eine Kastration halte ich für rausgeschmissenes Geld.
Ein bisschen Fachlektüre kann auch nicht schaden ^^
(bei interesse schicke ich dir gern eine Liste)
Viel Glück ^^
Danke für Deine Tipps, so habe ich es bisher auch gesehen. Aber die Aussage meiner Bekannten hat mich dann auch stutzig gemacht und leider gibt es dazu, wie zu den meisten Themen, zu viele Meinungen.
Ich denke auch das sich bei Ihm nicht viel ändern würde durch eine Kastration. Er hat einen sehr starken Charakter, was man aber auch bei einem Hund dieser Rasse erwartet und mich jetzt auch nicht so aus der Bahn wirft.
Ganz klar ist es für mich weiterhin mit ihm zu arbeiten. Leider haben wir bisher noch nicht die passende Hundeschule für uns gefunden, wir starten nächste Woche versuch Nummer drei.
Ich hoffe jetzt bei D.O.G.S. besser zurecht zu kommen und viele gute Tipss zu bekommen wie ich meinen starken Kerl in seine Schranken weisen kann und eine gute Basis finde mit ihm zu arbeiten.
Denn das macht mir wirklich viel Spass, auch die Herausforderung die ich habe um aus ihm und mir ein gutes Team zu machen.
Die Buchliste nehme ich gerne. :0) Bin für alles offen, was mir hilft!
"Kastration bei Hunden mit Jagdtrieb und dominantem Verhalten?
Stadthunde.com: Ein typisches Beispiel: Ein Hundetrainer rät den Jungrüden-Besitzern, ihren Hund kastrieren zu lassen, da er zur „Dominanz“ neigt, in manchen Situationen aggressives Verhalten zeigt und außerdem jagdlich sehr ambitioniert ist. Ist eine solche Kastration tatsächlich angemessen oder womöglich sogar kontraproduktiv?
Zunächst sollte man den betreffenden Hundebesitzern raten, sehr schnell den Trainer zu wechseln, und dem Trainer sollte man raten, den Beruf zu wechseln, da er offensichtlich mit einer ganzen Reihe von Fakten nicht wirklich klar kommt. Erstens gibt es keine Dominanz, es sei denn als Beziehung, es muss also festgelegt sein, über wen dieser Hunde dominant wäre, er kann nicht einfach nur zur Dominanz neigen. "
http://www.stadthunde.com/magazin/gesundheit/hundegesundheit/hunde-kastration-interview-mit-dr-udo-ganslosser.html
Hallo!
Das kommt ganz auf den einzelnen Hund an. Bei dem einen ändert sich etwas, und bei dem anderen eben nicht. Das kann man leider nicht vorraussagen...
Es gibt ja inzwischen diese Chips, die man dem Hund einsetzten lassen kann, da kann man das erstmal "ausprobieren".
Unser Australian Shepherd war auch schon sehr früh sehr dominant und ich habe ihn mit 1,5 (jetzt im Mai) kastrieren lassen.
Ein wenig gebessert hat es sich schon, heisst: er greift sich nicht mehr jeden Rüden, den er nicht kennt
Lg paula
ich hatte einen sehr sturen Golden Retriever....bzw. damals war er stur - aber nicht dominant. Aber ich bin schier verzweifelt an seinem Gehorsam.
Er wurde mit ca. 16 Monaten kastriert - und war plötzlich gehorsam
Begleithundeprüfung die nur 3 Wochen nach der Kastration war mit "sehr gut" bestanden.
Vom Wesen hatte er sich nicht verändert....es wurde nur innerlich irgendwie ruhiger
Das war bei meinem ersten Hund auch so. Er ist entspannter geworden, was die Erziehung auf einmal wesentlich leichter gemacht hat. Auch für den Hund, weil alles irgendwie stressfreier war.
Klar Erziehung muss nach wie vor sein, aber man fragt sich schon ob man es sich und dem Hund dadurch erleichtern kann.
Meiner ist auch so eun sturer Bock. Es ist schon eine grosse Herausforderung mit ihm zu arbeiten.
Aber er ist ja jetzt eh noch zu jung um über eine Kastration nachzudenken. Aber ich hole mir gerne verschiedene Meinungen und dann abzuwägen was für mich passend ist.