Hallo!
Ich habe vor Kurzem schon einmal hier geschrieben und von meinen beiden älteren Hundeomis berichtet. Sie sind jetzt 14 (Labrador/ Schäferhund) und 15 (Münsterländer/ Beagle oder Jack) Jahre alt.
Die ältere macht mir zurzeit große Sorgen und ich frage mich immer öfter, ob die Maus noch Lebensqualität hat.
Sie hat CNI (mittlerweile bekommt sie normales Futter, Diätfutter hat sie verweigert). Sie ist desorientiert, fällt ständig hin, ich muss sie beim Erleichtern im Geschirr festhalten, damit sie nicht reinfällt. Sie läuft nachts Stunden durch die Wohnung, sitzt oft teilnahmlos herum und schaut die Wand an. Zittert wenn sie schläft, frisst nur noch im Liegen.
Dann hat sie aber mal wieder gute Momente und freut sich mich zu sehen, oder hüpft wie ein junger Hund durch die Gegend. Leider nur sehr kurz.
Ich ringe jeden Tag aufs neue mit mir eine Entscheidung zu treffen und ändere diese mehrmals täglich.
Die Rückmeldung des Tierarztes ist, dass wir alles machen (Medikamente usw.) was man tun kann und dass wir den Hund am besten kennen und wissen, wann er nicht mehr kann/ möchte.
Entweder bin ich zu blöd oder zu egoistisch zu merken, ob es noch lebenswert für sie ist. Ich möchte halt nicht, dass sie leidet aber ich möchte sie jetzt auch nicht einschläfern lassen, nur weil sie alt ist.
Alles ziemlich schwierig.
Dazu kommt, dass die andere in den letzten Tagen auch abgebaut hat (hat auch CNI, bekommt Medis zur Stärkung des Herzens und der Nerven). Läuft nur noch sehr langsam, übergibt sich auf Spaziergängen und hechelt viel.
Wir haben mit Beiden morgen einen Tierarzttermin. Ich habe ziemlichen Bammel.
Vielleicht gibt es unter Euch einige, die Erfahrung mit solchen Situationen haben und mir vielleicht Ratschläge geben können.
Ich habe große Angst davor eine endgültige Entscheidung zu treffen und das vielleicht zweimal innerhalb kurzer Zeit.
Danke fürs Lesen.
Lieb Grüße Katrinsche
Lebensqualität bei Hunden
eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann.
Kurz: Unser Hund war beim Trinken irgendwie geistesabwesend. Wasser geschlabbert und wäre fast mit dem Kopf in den Napf reingestürzt. Beim Pieseln hat er das Bein hochgehoben und sich während des Pieselns hingesetzt, weil ihm wohl die Kraft fehlte. Fressen hatte sich erübrigt, da er täglich (2 Tage lang) Infusionen bekommen hat. Laufen wollte er nicht mehr und wenn, dann mit wackelndem Kopf zitternd im Kreis herum. Übergeben hat er sich auch (am ersten Tag nach der Infusion).
Seine Augen, sein Blick: Hilf mir, ich kann nicht mehr.
Du schläferst deinen Hund nicht ein, weil er alt ist, sondern, weil du ihn nicht weiter leiden lassen willst.
Ich wünsche dir Kraft
Diese Entscheidung wird Dir niemand abnehmen können, leider.
So wie Du es schreibst, hat Dein Hund - nach meinem Ermessen - keine Lebenqualität mehr. Aber ich möchte mich da nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, denn nur Du als Besitzer und Bezugsperson hast ein wirkliches Auge dafür, wann der Zeitpunkt zum Loslassen gekommen ist.
Ich empfinde das Eisnschläfern eines Tieres als eine sehr sinnvolle Sachen, wenn dem Tier damit geholfen wird. Und ein Hund, der so ein stolzes Alter erreicht hat, der darf auch mit ruhigem Gewissen gehen - wenn seine Zeit gekommen ist.
Ich denke, Du hast innerlich schon ein wenig Abschied genommen, aber der endgültige Schlußstrich macht Dir Angst. Das ist menschlich. Aber höre auf Deine innere Stimme und erlöse Deinen Hund, wenn Du das Gefühl hast, dass es nicht mehr weiter geht. Das ist der letzte große Dienst, den Du für Dein Tier leisten kannst - und auch solltest.
Viel Kraft für diese schwere Entscheidung.
Danke für Eure Antworten.
Ich hätte es mir nicht so schwer vorgestellt.
Es sind meine ersten Hunde und diese begleiten mich jetzt schon fast mein halbes Leben.
Es ist blauäugig gewesen, sich vier Tiere (habe auch noch zwei Katzen von 16 Jahren, die mittlerweile auch schon gebrechlicher sind) im selben Alter anzuschaffen.
Ich befürchte, wenn jetzt einer geht, lassen die anderen nicht mehr lange auf sich warten.
Trotzdem habt Ihr natürlich recht und ich muss an die Tiere denken. Werde erst einmal den Tieraztbesuch morgen abwarten.
Wir haben in der Familie schon alles besprochen. Es soll bei uns zu Hause gemacht werden und alle werden dabei sein.
Ein Freund, der seinen Hund gehen lassen musste, hat ein Schlafmittel vom Tierarzt bekommen und der Hund hat es eine halbe Stunde vor dem Termin bekommen und so noch nicht einmal mehr gemerkt, dass der Tierazt kam.
So werden wir das auch machen, da unsere Maus immer Panik vor dem Tierarzt hat.
Die Entscheidung ist eigentlich schon gefallen, aber dann freut sie sich mal wieder über irgendetwas und ich gerate ins Wanken und denke, geht ja doch noch.
Wenn ich das in naher Zukunft viermal hinter mir habe, wird es kein Tier in meinem Leben mehr geben. Der Schmerz jetzt zum Schluss ist einfach zu groß.
Viele Grüße
>>Wenn ich das in naher Zukunft viermal hinter mir habe, wird es kein Tier in meinem Leben mehr geben. Der Schmerz jetzt zum Schluss ist einfach zu groß.<<
Ooch, das finde ich schade. Kannst Du Dir tatsächlich ein Leben ohne Tiere vorstellen?
Bei all meinen Tieren, die ich in den Tod begleitet habe, war der Schmerz jedesmal unermesslich. Aber jedes Tier hat seinen festen Platz in meinem Herzen und wenn ich eines gehen lassen musste, war wieder Platz für einen neuen Wegbegleiter. Der Tod gehört zu Leben dazu und auch der Abschied ist ein Teil von Tierliebe.
Für mich ist ein Leben mit Tieren so viel schöner, erlebnisreicher, intensiver und erfüllter, als ein Leben ohne Tiere. Das würde ich nie missen wollen.
Alles Gute.
Hallo Katrinsche,
so jetzt habe ich dreimal neu angesetzt um Dir zu schreibenund den richtigen Anfang zu finden.
Ich kann sehr gut nachempfinden wie Du Dich fühlst, da wir am 13 .September eine ähnliche Endscheidung treffen mussten. Zwar bei unserem Pferd ( 24 Jahre alt) aber die Entscheidung bleibt dieselbe.
Unser "Rentner" hatte diverse Athroseprobleme( schon auch stärkere), war ansonsten eigentlich fit (also fraß, hatte klare fitte Augen etc) zu diesen Problemen hat er sich eine fiese Huflederhautentzündung in einem seiner gesunderen Beine geholt, so dass er nicht mehr den Huf belasten wollte und sehr starke Schmerzen hatte.
Bei einem jüngerem Pferd kein Problem langwierig aber behandelbar.
Wir haben uns nach langem Abwägen dazu entschlossen, ihn gehen zu lassen und ihm diese langwierige Behandlung und auch die Schmerzen zu ersparen. Es war schon schwer die Entscheidung zu treffen, man will ja das Richtige machen, ihn aber auf keinen Fall leiden lassen.
Im nachhinein sagten uns mehrere Tierärzte es wäre der richtige Schritt gewesen, das macht es mir persönlich leichter und ich denke, dass war ich ihm auch schuldig.
Ich hoffe Du triffst die richtige Entscheidung, nur Du kennst Dein Tier gut genug.
Ich habe noch eine alte Pferdeoma mit einem Sehnenschaden und hoffe sie bleibt mir noch lange erhalten und trotzdem hoffe ich auch da den richtigen Augenblick zu erwischen.
Alles liebe und ganz viel Kraft
Ina
Hallo Katrinsche,
eine "Patentlösung" habe ich natürlich auch nicht, aber ich bin momentan in derselben Situation.
Meine Jack-Russel/Foxterrier-Omi (15 Jahre) ist auch sehr am Abbauen (mag nicht mehr raus, verliert Köttel, hat offenbar starke Rückenschmerzen-jault beim Anfassen u.A.).
Morgen ist Tierarzttermin, aber man macht sich ja im Vorfeld Gedanken.
Eine große OP oder weitläufige Diagnostik kommt für uns nicht mehr in Frage, dazu haben wir uns schweren Herzens in Gesprächen entschieden.
Was jetzt noch medikamentös die Beschwerden lindert, bzw. für mehr (schmerzfreie) Lebensqualität steht, wird definitiv ausgenutzt--in dem Punkt möchte ich nichts unversucht lassen.
Es tut mir im Herzen weh, aber es ist so ein tolles Köterchen, ich möchte nicht, das sie leidet.
Bei meinen Recherchen habe ich den Satz gefunden, das ein Besitzer instinktiv weiß, wann es "Zeit" ist.
Ich hoffe, ads das stimmt.
Lb Grüße,
Anna
Hallo,
diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen, aber als ich 2008 meine Spitzhündin mit 16 1/2 Jahren einschläfern musste, ging es mir wie dir.
Whity hatte ständig Schlaganfälle in der Woche vor dem 31. Dezember, sie fraß kaum noch, war sehr dünn und konnte sich kaum auf dne Beinen halten. Sie starrte ständig irgendetwas an, setzte sich nur seeeehr langsam hin und hinlegen tat einem beim zusehen schon weh.
Spaziergänge waren kaum mehr möglich, denn sie konnte sich kaum auf dne Beinen halten. Sie brach auch ständig und so entschied ich, dass es Zeit ist für sie zu gehen. Ich habe auch immer gehofft das sie mir die Entscheidung abnimmt, aber ihr Leben war nicht mehr Lebenswert.
Ab und zu rannte sie noch kurz und freute sich, wie deine, aber am 30. Dezember, es war sehr kalt und es lag Schnee, war ich mit ihr abends noch spazieren, setzte mich mit ihr auf dme Arm an einen Teich und ich wusste, dass es ihr letzter Abend sein würde. Mein Freund holte Tabletten, damit sie beim TA schon schlief und am 31.12.2008, morgens um 20 vor 8 haben wir sie erlöst. Sie ist in meinen Armen friedlich eingeschlafen und ich weiß, dass es richtig war, auch wenn ich mich lange gefragt habe, ob es die richtige Entscheidung war. Rückblickend muss ich sagen, dass ich sie schon früher hätte gehen lassen sollen.
Hör auf dien Herz.
Alles liebe
germany
Wenn es nicht dein Hund wär. Sondern ein Fremder. Was würdest du sagen: Ist es noch lebenswert?
Ich muss aus beruflichen Gründen doch oft "staunen" im negativen Sinne, wie lange viele Besitzer mit dem einschläfern warten.
Ich hab mir geschworen mein Tier nie so leiden zu lassen aus menschlichem Egoismus und habe es später als so ein Momenent kam auch (hoffentlich) nicht gemacht.
Es im richtigen Moment gehen zu lassen ist für ein Tier der größte Liebesbeweis und mit das höchste Maß an Tierliebe. Meine Meinung.
Viel Kraft.
LG
Hi,
ich war vor einigen Jahren auch vor dem großen Problem gestanden. Mein damaliger Wuff, war 16 J. alt und hatte auch ziemlich abgebaut. Beim Trinken lies er das Wasser laufen... er starrte die Wand an oder lief stundenlang wie ein Tiger in seinem Käfig in der Wohnung rum. Fressen wollte er auch nicht mehr richtig, so dass ich ihn aus der Hand gefüttert habe. Ich hatte auch Gewissensbisse, was ich tun soll, denn wenn wir gassi waren, hatte mir NIEMAND geglaubt, dass der Hund "krank" oder diese Probleme hatte.
Der TA gab ihm Medis und Aufbauspritzen und immer wenn er die bekam, ging es ihm soweit gut. Auch er konnte mir nicht sagen, was ich tun soll, denn diese Entscheidung muss jeder für sich allein treffen.
Ich bekam damals den Tipp eines anderen Hundehalters, der schon mal vor dem gleichen Problem stand. Er setzte sich auf den Boden und schaute seinem Hund in die Augen. Er beobachtete ihn, lies das Leben vor seinem Auge ablaufen und merkte dabei, dass dem Hund wirklich jede Lebensqualität fehlt.
Ich hatte das auch getan und sah dann erst richtig die gebrochenen Augen meines Hundes und wusste, dass er mich um Hilfe und Erlösung bat. Die Narkose Spritze beim TA überlebte er schon nicht mehr und sein Herz blieb stehen und der TA bestätigte mir, dass es wohl wirklich besser für ihn war!
Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen!
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
LG
Moony