Update: trächtige Katze vermisst - wieder da! Aber Bein amputiert...

Liebe Mittierfreunde,
danke fürs Daumendrücken und Mitzittern... Mittlerweile konnte ich endlich beim Tierheim anrufen (die haben immer nur ein paar Stunden nachmittags geöffnet - ich saß wie auf Kohlen) - tatsächlich gab es einen Fall mit einer trächtigen Katze meiner Beschreibung, die in einen Unfall verwickelt war. Ich wurde an einen Tierarzt weitergeleitet (der war in einem ganz anderen Ort als wir, da wär ich nie auf die Idee gekommen, dort anzurufen, aber anscheinend arbeitet der mit dem Tierschutzbund zusammen).
Sie schickten mir ein Foto, auf dem ich aber nicht wirklich erkennen konnte, ob es meine Mietz war, war wohl kurz nach dem Unfall aufgenommen worden, ganze Katze nass und dreckig und das Bild auch eher unscharf, aber das hätte schon ein Riesenzufall sein müssen, wenn sie es nicht gewesen wär. Mir wurde schon am Telefon gesagt, dass sie ihr eine Pfote amputieren mussten... Ich gleich hingefahren, total nervös,... Und ja, es war wirklich meine Katze. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, weil sie jetzt irgendwie so anders aussah... aber sie hat mich gleich erkannt wollte sofort vom Arm der TÄ auf meinen Arm... Ich hab erstmal geheult wie ein Schlosshund, als sie mir erzählt hat, was sie alles durchgemacht hat... Sie wurde direkt an dem Tag, ab dem wir sie vermisst haben, angefahren und der Tierarzt alarmiert. Sie hatte einen Trümmerbruch am linken Bein und ein schweres Schädelhirntrauma... Die ersten 2 Tage konnte sie nichts sehen, weil sie Einblutungen in den Augen hatte und war dementsprechend panisch. Eine Woche lang konnt sie nur in Seitenlage liegen und den Kopf nicht heben und sie hätten jeden Tag überlegt, ob sie sie nun einschläfern oder nicht bzw. ob sie es überhautp schafft... Ehrlich gesagt, hab ich mich schon gefragt, warum sie sie nicht eingeschläfert haben, es hörte sich so schrecklich an, meine arme Katze hat bestimmt furchbar gelitten... wenn sie dann noch nicht weiß wo sie ist und was mit ihr passiert usw. Grausam. Dann wurde sie aber fitter und nach 7 Tagen war sie narkosefähig, das zertrümmerte Bein mussten sie ihr komplett amputieren, ab der Schulter.
Auch wenn die TÄ sagt, dass 3 Beine für eine Katze kein großes Problem sind und sie damit gut zurechtkommen, mach ich mir doch Sorgen, wenn sie so gehandicapt ist... Freilaufende Hunde etc.... Aber noch mehr Sorgen mach ich mir wegen ihrem Kopf. Ich hoffe, sie behält keine Schäden zurück... Die eine Pupille war gestern noch riesig als Folge des Schädelhirntraumas, das sollte aber wieder weggehen. Über ihren Orientierungssinn etc. kann man wohl noch nichts sagen, gestern sah ich sie ja eine Zeit nach der Narkose und da war sie natürlich eh unsicher auf den Beinen, zumal sie sich an die 3 Beine auch erst gewöhnen muss (sie war aber schon recht mobil). Ich denke auch, dass sie sicher psychisch sehr traumatisiert ist...
Meine Eltern holen sie gerade vom TA ab - mich hat eine so üble Erkältung erwischt, wie ich sie nicht mal vor der Schwangerschaft hatte :-( Hab mich schon so gefreut, dass ich die ganze SS über nicht krank war... Aber ich glaub die Aufregung gestern hat meinem Immunsystem den Rest gegeben. Zum Glück bin ich jetzt immer daheim und kann mich um sie kümmern. Das wird mich bestimmt eh ganz schön mitnehmen, sie so zu sehen.
Das ist echt so heftig, dass das so gleaufen ist... Warum sie überhaupt so weit bis zur Hauptstraße gelaufen ist... auf der anderen Seite ist ja nur Feld und Wiesen...in ihrem Zustand. Achja, die Babys haben das natürlich nicht überlebt, am 2. Tag hat sie verworfen und sie haben dann gleich die Gebärmutter rausgenommen, weil die Nachgeburt nicht rauskam und sich das dann oft entzündet. Außerdem weiß man ja nicht, ob das für sie gut gewesen wäre, wenn sie irgendwann wieder trächtig geworden wäre.
Ich hoffe, sie kann das alles einigermaßen wegstecken und bleibt noch lange bei uns...
LG, leonide

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OH mein Gott, furchtbar!

Da hat die Kleine aber nun wirklich Schlimmes erlebt und durchgemacht.

Auch ein Lob an TA und TH, die erstmal für eine "fremde" Katze solche Kosten auf sich genommen haben. Hier bei uns wäre sie ganz sicher eingeschläfert worden weil die Kassen einfach leer sind. Wäre etwas anderes wenn die Katze einen Chip tragen würde und zugeordnet werden könnte.

Klar kann eine Katze auch prima mit 3 Beinen leben, aber Freigang wird sie keinen mehr haben können, das wäre viel zu gefährlich zumal die arme ja auch total traumatisiert sein wird.

Hauptsache ihr habt sie wieder und sie lebt noch.

LG und alles Gute für die Kleine

Kerstin

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Gott sei Dank hat sie überlebt!

Wegen den Drei Beinen: sie sollte natürlich im Haus bleiben, vielleicht ein abgesichertes Gartengehege, aber kein "richtiger Freigang" weil sie einfach noch weiter ein wenig langsamer sein wird und Sprünge schwieriger werden. Da mal eben über einen Zaun rüber kommen ist nicht mehr so einfach möglich.

Sonst nehmen Katzen solche Erlebnisse bewunderswert an. Das Bein ist weg, und sie machen sich da keine Gedanken, ihr ist nur wichtig, dass sie wieder daheim ist und alles schlimme ist schnell nur noch eine neblige böse Erinnerung wie ein alter Alptraum.

Also mach Dir da nicht so viele Sorgen, sie ist wieder zuhause, das ist das wichtigste!

3

Boah, das ist echt bitter!

Gut, dass sie dich wieder hat - das wird ihr sicher erstmal helfen!

Schade um die Kleinen ...

In allem anderen schließ ich mich den Vorschreiberinnen an!

Viel Glück!

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Schön das sie noch am Leben ist und das sie ihre Jungen verloren hat ist traurig...

Aber lass sie bitte nicht mehr raus, das wäre kein Gefallen mehr für die Katze.
Wenn ihr sagt aber Tiere kommen nicht ins Haus sucht ihr bitte eine liebe Familie, die auch auf ihre Bedürfnisse eingehen können.
Wenn ihr sie behaltet holt ihr dann doch später noch ein kleines Kätzchen mit dazu.

Ich wünsche euch alles liebe

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Danke euch allen! Ja, wir haben eh noch einen Kater und die beiden verstehen sich auch super. Haben sich vorher schon immer per Nasenstupser begrüßt und abgeschleckt. Wenn sie sich wieder etwas eingewöhnt hat, lass ich sie wieder zusammen. Augenblicklich schläft sie auf dem Sofa, ich hoffe sie hat keine Alpträume. Als ich sie in Empfang genommen hab, hat sie sofort geschnurrt und seitdem immer, wenn ich sie streichel und sie drückt sich immer an mich zum kuscheln. So süß. Sie war zwar vorher auch schon so, aber es freut mich, dass ich sie so "trösten" kann. Das mit der Balance muss sie natürlich noch rausbekommen, aber ich denke, das wird schon.
Übrigens meinte die TÄ, dass es überhaupt kein Problem wäre, wenn sie wieder rausgeht und ich soll sie nicht im Haus lassen, weil sie ja vorher schon Freigängerin war. Bis zum Fädenziehen in 10 Tagen bleibt sie aber auf jeden Fall drinnen.
Mal sehen wie es sich einspielt. Noch ist sie auch immer sehr aufmerksam bei Geräuschen, nicht direkt schreckhaft, aber ich denke, dass ihre Sehkraft auch noch nicht wieder ganz gut ist, daher vielleicht. Und beim Trinken taucht sie immer noch bissl ins Wasser ein und sabbert auch etwas, weil sie noch eine Verletzung an der Oberlippe hat, aber das ist bestimmt bald verheilt.
Boah, ich hör sie bis hierher schnurren, kleine Schmusekatze.
Danke fürs Trösten!:-)
leonide

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Hallo Leonide,

obwohl deine Miez Schlimmes durchgemacht hat, merkt man doch, wie glücklich sie ist wieder bei dir zu sein!!!

Ich freue mich für euch!

Ich denke sie wird ein gutes Leben bei euch haben, auch wenn das mit den Jungen traurig ist.

Das Tierheim und der Arzt haben sich toll verhalten!

Euch noch alles Gute

#herzlich Miriam

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Danke!
Ja, die waren echt super, auch sehr nett, das haben auch meine Eltern gesagt, als sie sie abgeholt haben, dass man merkt, dass sie sich richtig viel gesorgt haben und die Kleine...
#blume
leonide

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Genau das habe ich mit meiner Mathilde auch durchgemacht - vom Auto überfahren, tagelang verschwunden und dann über mehrere Fehlversuche im Tierheim gefunden. Bei ihr wurde der rechte Hinterlauf amputiert, ebenfalls komplett aus der Hüfte raus. Die Autofahrerin, die sie überfahren hatte, hat sie eingefangen und blutend in ihr Auto gelegt und direkt zum Tierarzt gefahren. Der wollte sie eigentlich auch einschläfern, da niemand wusste, wo sie hingehört (war damals nicht tätowiert oder gechipt - fahrlässig, ich weiß - passiert mir auch nie wieder!). Aber als Mathilde dann auf seinem Tisch zu schnurren begann, sobald er sie auch nur berührte, hat er es nicht fertig gebracht und sie stattdessen selbst in die nächste Tierklinik gebracht zur OP. Danach kam sie ins Tierheim, und dort habe ich sie nach 10 Tagen wieder gefunden. Auch sie wollte sofort auf meinen Arm und war selig, mich wieder in ihrer Nähe zu haben. Was für mich damals das frappierendste war: Die Mitarbeiter im Tierheim waren völlig entgeistert, als ich fragte, ob ich die Katze gleich mitnehmen kann! "Wie, Sie wollen die Katze noch haben?!" Als hätte meine Miez ihre Daseinsberechtigung in unserem Haus mit dem Bein verloren... Dann waren die aber so glücklich, die behinderte Katze los zu sein, dass der Tierschutzverein mir sogar die OP bezahlt hat - sehr nobel, immerhin an die 1200 €!

Meine Mathilde ist übrigens relativ schnell auch wieder nach draußen gegangen - sie hat dann zwar nicht mehr viele bzw. nur noch altersschwache Mäuse gefangen und war alles in allem etwas langsamer, aber freche Nachbarskatzen und -kater wurden nach wie vor mit viel Nachdruck von unserem Grundstück verjagt.

Leider musste ich sie dann vier Jahre später trotzdem einschläfern lassen, weil sie dann auch noch einen Linsenvorfall erlitten hat. Dann durfte ich sie nicht mehr rauslassen, und sie hat nur geheult und jede sich bietende Gelegenheit genutzt, abzuhauen. Das konnte ich nicht mehr ertragen, deshalb haben wir sie erlösen lassen - sie wurde 14 Jahre alt.

Ich wünsch dir mit eurer Miez noch viele schöne Jahre - und lass ihr ruhig den Freigang, du wirst sehen, dass sie damit klar kommt und ihren Bewegungsradius etwas reduziert - die Miezen wissen ganz gut, was sie sich zutrauen können.

Liebe Grüße sendet die trixi#katze

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Hi Trixi,
ach wahnsinn....was für Parallelen. Ja, so Fälle gibts wohl öfter, man sieht ja auch abundzu dreibeinige Katzen. Ich muss auch nochmal beim Tierheim anrufen, wie genau sich das zugetragen hat, ob derjenige, der sie angefahren hat, sie gebracht hat, oder ob sie jemand gefunden hat. Da bin ich echt froh, es gibt bestimmt auch Menschen, die das Tier einfach liegen lassen (oder denken, dass sie eh tot sind - hat sogar eine Freundin von mir gemeint, dass sie das so machen würde...)
Oh mann, echt heftig, dass sie dachten, du willst die Katze nicht mehr haben, wie schrecklich. Das war für mich auch gar keine Frage.
14 ist ja auch ein stolzes Alter! Leider werden bei uns die Katzen tatsächlich nicht so alt, die älteste war so 10 Jahre. Eigentlich ist die Hauptstraße relativ weit weg, aber auf der kleinen Durchgangsstraße rasen sie manchmal auch ganz schön... Bin mir auch nicht sicher, ob in der Nachbarschaft nicht mal Rattengift ausgelegt wird oder so. Ich hoffe, sie ist jetzt noch vorsichtiger und bleibt nochmehr am Haus.
Was mich nur total nervt ist, dass meine Schwiegereltern sich ständig aufregen, dass das Tierquälerei gewesen wäre, die Katze eine Woche lang "durchzubringen" usw. und dass sie denken, dass Tierärzte geldgierige Halsabschneider sind, die jede OP machen, nur um abzurechnen. Ich find das so gemein, sie versuchen mir auch schon ständig einzureden, wo ich die Katze jetzt "hintun" könnte, damit sie nicht bei uns im Haus ist, also ins alte leerstehende Haus oder in den Keller oder so und ich finde das so gemein, sie so abschieben zu wollen, die können sich überhaupt nicht in sie reinversetzen, sie ist doch jetzt erstmal total auf mich angewiesen und braucht ganz viel Liebe. Sie ist doch auch ein Lebewesen, dass Zuwendung spürt und nicht allein sein will, wenn es ihr noch nicht so gut geht etc. Und meine Schwiegermutter meint, ihr wird schlecht, wenn sie die Seite ohne Bein sieht... Die müssen sich erst noch dran gewöhnen. Ich weiß, die haben da einfach eine andere Einstellung (kommen beide vom Hof, wobei sie da im Vergleich zu anderen eh noch moderat sind), aber dann könnten sie solche Äußerungen wenigstens in Rücksicht auf mich lassen. Mein Mann denkt das mit den Tierärzten leider auch und hat sich voll aufgeregt, aber wenigstens versorgt er sie trotzdem liebevoll. Und mit ihm kann ich da ja drüber reden. Ich mein, wenn ich sie in dem Zustand gefunden hätte, hätte ich sie vielleicht auch einschläfern lassen, aber ich denke, die allermeisten Tierärzte machen ihren Beruf, weil sie Tiere lieben und ihnen helfen wollen. Leider hat meine Schwiegermutter auch noch die Tierarztrechnung gesehen, die auf dem Tischlag und sie angeschaut, obwohl ich gesagt hab, sie soll sie liegen lassen. War zum Glück nicht so viel wie bei dir, aber trotzdem natürlich kein Pappenstiel. Aber das war mir dann ehrlich gesagt auch egal, ich hab mir schon so viele Klamotten und Schuhe gekauft, wenn man das mal hochrechnet, da ist mir doch meine Katze mehr wert! Ich hab sie gebeten, es nicht ihrem Mann zu erzählen, der regt sich da immer am meisten drüber auf. Und ich will da jetzt einfach nicht rumdiskutieren. Es ist jetzt so wie es ist. Und das wichtigstes ist doch, dass es der Katze gut geht und sie wieder ein glückliches Leben hat.
Ich hoffe nur, dass unser Baby sich noch etwas Zeit lässt (4 Wochen hab ich noch), weil ein Baby und ne dreibeinige Katze versorgen wird schwierig;-) Bis dahin ist sie ja hoffentlich schon wieder einigermaßen mobil und selbstbewusst.
Ups, ganz schön lang geworden...;-)
Dir auch liebe Grüße! Hoffe, du lebst auch wieder mit #katze, ich wär ja ohne nicht glücklich;-)
leonide