Hallo hätte da mal eine Frage an die Hundekenner unter euch.
Unsere einjährige Mischlingshündin ist sehr stark auf mich fixiert was sicherlich auch daran liegt,dass ich die meiste Zeit des Tages mit ihr zusammen bin.
Zur Vorgeschichte wir haben sie mit knapp vier Monaten zu uns genommen damals waren wir schon die dritten Besitzer.Die ersten Besitzer hatten wohl gemerkt,dass sie für einen Welpen zuwenig Zeit hatten da sie ja arbeiten mussten und die zweite Familie hatte 5 Kinder und war daraufhin mit der Erziehung eines Welpen überfordert.
Man fragt sich manchmal ehrlich warum viele Leute sich nicht vorher einfach mal schlau machen können was ein Welpe alles braucht und ob er in ihr Leben passt.
Naja ändern kann man es nun nicht mehr.
Allerdings hat sie nun des öfteren Verlassensängste.
Gehe ich mit ihr ohne Leine spazieren schaut sie sich alle paar Sekunden um ob ich noch hinter ihr bin.
Sind wir bei jemanden zu Besuch und ich verlasse den Raum fängt sie sofort an zu winseln und kratzt an der Tür.Das mein Mann und meine Kinder noch im Raum sind interessiert sie nicht.
Wenn sie allerdings Zuhause mal alleine bleiben muss dann funktioniert das aber problemlos.
Was kann ich da nur machen,dass sie auch in fremder Umgebung nicht so panisch reagiert wenn ich mal nicht in Sichtweite sein kann?
Vielleicht kann mir ja jemand einen Ratschlag geben wie wir das Üben können wäre sehr lieb!
Gruß
friedamama
Mein Hund ist zu stark auf mich fixiert wie ändern?
Man fragt sich manchmal ehrlich warum viele Leute sich nicht vorher einfach mal schlau machen können was ein Welpe alles braucht und ob er in ihr Leben passt.
liebe friedamama,
da hast du leider recht!
die sozialisierungsphase eines hundes umfasst etwa zw. der 4. lebenswoche bis zum 14. monat. spätestens danach ist der hund "geeicht", also vorbelastet für sein ganzes leben. in dieser zeit lernt er ein freundliches, lohnenswertes miteinander, oder auch nicht!
darf mich vorstellen, bin angehende verhaltenstherapeutin für hunde
zu deinem fall:
hunde sind hochsoziale lebewesen, deren alleinsein den tod bedeuten können. darum versuchen sie es soweit es geht, zu vermeiden. wenn hunde in ihrer welpen und früheren jugendzeit nicht gelernt haben allein zu sein, dann bricht für solche hunde wirklich jedes mal eine welt zusammen, wenn sie alleine sind!
folgende hunde sind dafür prädistiniert:
-hunde mit vielen wechselnden besitzern,
- hunde, bei denen sich die umstände drastisch ändern (z.b. frauchen oder herrchen arbeiten nach der trennung vollzeit)
- und dann kommt natürlich noch die belohnung dazu, wenn herrchen oder frauchen solcher hunde nach hause kommen und selbst wenn dieser nur schimpft, stellt es eine belohnung dar!
ich könnte dir jetzt aufzeigen, wie du die verlustängste deines hunde in den griff bekommst, denn es stellt nicht ein problemverhalten in dem sinne dar. nur, per trockener theorie ist sowas immer schwierig. es ist eine simple desensibilation, die jedem gutem hundetrainer geläufig sein müsste!
suche dir so einen, und zwar bald! du streifst jetzt grad die kurve, wenn auch ein bisschen spät. aber es ist noch nicht zu spät!
alles alles liebe wünscht dir
diana
achso, wegen des umschauens während der gassigänge mach dir keine sorgen! das ist eher ein zeichen von vertrauen, zusammenhalt des rudels, solange es nicht unangenehm oft für dich ist
das kannst du auftrainieren mit einem signalwort wie etwa "schau" oder "pass auf"! was später nützlich sein kann, wenn sich dein hund in etwaigen situationen auf dich konzentrieren soll!
glg und viel glück!
diana
Was wurde denn mit dem Hund gemacht seitdem ihr ihn habt?
Hundeschule?
Wie oft seid ihr zu Besuch bei anderen? Wie stark ist der Hund solche Situationen gewohnt?
Du hast geschrieben sie fängt jetzt an.... Heißt ihr ward vorher schon öfter bei Besuch und sie hat dort ganz gelassen reagiert und hat jetzt erst mit dem Verhalten angefangen? Seit wann ist das Verhalten anders? Gab es eine Auslöser? Erste Läufigkeit?
Was bist du für ein Typ Mensch: Eher so der selbstbewußte Typ der durch die Gegend läuft und alles gelassen und gutgelaunt sieht, Hallo Welt, egal was du auf Lager hast, ich meister alles gut gelaunt. Der typische Führungstyp.
Oder doch eher der vorsichtige Typ. Oder der unsichere Typ?
Oder irgendwas dazwischen?
War sie schon läufig? Ist sie kastriert, wenn ja wann wurde sie kastriert?
Viel...viel...viel Geduld !!!!!!!!
Mein mittlerweile 10 Jahre alter 58kg Hund war genauso !
Ich habe ihn 9,5 Jahre und ganze 2 Jahre hat es gedauert ihn stubenrein und einigermaßen normal zu bekommen mit Hundeschule ,vielen...vielen Büchern und ner Hundetherapeutin.
Zur Vorgeschichte vom meinem Riesen .
Bekannte von uns haben sich meinen Hund im Alter von 6 Monaten angeschafft (er hatte schon in dem Alter die Größe meines Schäferhund-Mix).
Dort wurde er bei 2 Tassen Trockenfutter (angebliche Züchterin hat die Menge angegeben...mehr dürfe er nicht ), wenig Wasser ,viel Prügel und ständig ihn umhüllender Lärm (er kam vom Dorf kannte weder Autolärm noch Kinderlärm....noch andere Leute) gehalten. Er hat sich dort auch nur unter dem Tisch verkrochen ,aber vom ersten Tag an kam er zu mir (ich war auch gleich vom ersten Tag an bis über beide Ohren verknallt ,trotzdem das ich schon meinen Mopsroller hatte ). Die beiden trennten sich dann und wir hatten ihn in Pflege (es sollte ein schöner Platz für ihn gefunden werden ),nach 10 Tagen führte mein Mann dann Bedenken auf wegen einem 2.ten Hund (Futterkosten/Tierarzt/Steuern usw..usw ). Naja ich brachte ihn dann zurück aber mir war bei der Sache nicht wohl (och wat hab ich geheult...der Hund aber auch )! Mein Mann konnte dann nicht anders und bat mich dann den "Trottel" wieder zu holen und er würde dann auch bleiben. Aber wie soll es anders sein ,als ich ankam war er weggelaufen und wurde 10 Tage später im Tierheim (welches ich informiert hatte ) völlig entkräftet,verdreckt,verwundet abgegeben. Am Morgen kam dann der Anruf das sie einen Hund reinbekommen hätten auf den meine Beschreibung passt.....uuuund er war es !
Er hat beim Anblick der Leine sich vollgepullert,hat gezittert und wich mir nicht von der Seite . Er musste mit ins Bad (ich hab ihn auch gelassen...er lag dann vor der Badewanne) und einfach überall hin ,selbst wenn ich nur vom Sofa zum Fenster ging !
Ihm hat viel Liebe ,Geduld , Zuspruch und ignorieren geholfen.
Schlechtes Verhalten wird ignoriert ,gutes Verhalten belohnt (z.B. wenn er denn mal liegen geblieben ist wenn ich aufgestanden bin habe ich ihn gelobt ....Leckerlis gab es bei mir so gut wie keine ! Gelernt hat er natürlich sehr viel von meinem Mopsroller (eigentlich hieß er Rex...aber er war ein etwas fülligerer Hund)und von den Hunden in der Hundeschule. Heute habe ich einen (fast) normalen Hund der mir zwar immer noch an der Pelle hängt ,aber den ich auch einfach mal ablegen kann !
Such Dir eine Hundeschule wo Du Dich mit Deinem Hund gut aufgehoben fühlst und habe viel Geduld (vielleicht wäre es auch eine Idee mal mit nem Kind oder auch mal mit Deinem Mann gemeinsam in die Hundeschule zu gehen )und ignoriere ihn Zuhause wenn er jault und Theater macht wenn er Dich nicht sieht,dann wird es nach einiger Zeit uninteressant für ihn.
LG
hallo
das könnte unsere geschichte sein.
wir haben unseren mit 1,5 jahren geholt und sind auch die 3. besitzer.
mal als welpe angeschafft und wieder weggegeben in etwas dubiose verhältnisse.
ich glaube es gibt auch bestimmte rassen für die es etwas typisch ist sich EINE beszugsperson auszusuchen.
bei uns ist es ähnlich. Was ich sage ist gesetz und er hört. wenn andere ihm was sagen....hm, ignoriert er es gekonnt! er hört dann einfach nicht, es sei denn ich erhebe das wort, dann macht er was ich sage.
so ist es in vielen dingen. neulich bin ich zum metzger rein und meine freundin blieb mit ihm draussen (er war also nicht allein) trotzdem hat er gejammert und mich durch die glaßtür beobachtet.
alleine bleiben kann er schlecht, auf meinen mann und kind hört er leider weniger und die zwei haben immer mühe die wohnung ohne ihn zu verlassen, bei mir weiß er genau wenn ich sage "ich komm gleich wieder" das ich das haus verlasse und er würde es auch nicht wagen mir hinterher rennen zu wollen.
Mein Mann hat auch nicht wirklich viel zu melden beim Hund wenn ich dabei bin ,aber wenn er mich nicht sieht hört er auch auf ihn (dann freut mein Mann sich immer ) !
Mit dem alleine bleiben haben wir kein Problem mehr ,mein Wauzi guckt dann nur treu doof wenn wir alle gehen wollen aber legt sich dann einfach auf seine Decke und ist ruhig (freut sich dann aber wie Bolle wenn wir wieder da sind ) !
LG
Hallo,
du schreibst "Zuhause funktioniert das Alleine bleiben" - also nur dort, wo sie fremd ist, zeigt sie das Verhalten?
Ich finde es immer gut, wenn sich Hundehalter fachlichen Rat bei Tiertrainern holen, bzw. Einzelstunden! Bei aggressiven Hunden ist das auch angebracht, es muss allerdings ein guter Trainer sein.
Euer Problem sehe ich jetzt nicht als besonders groß an! Du hast eine unsichere Hündin, die sich nur an dir orientiert.
Was ist ein guter Tiertrainer? Im Hinblick auf die vielen verschiedenen Erziehungsmethoden für Hunde sollte man wissen, dass es unzählige "selbsternannte" Hundetrainer gibt!
Und selbst die großen aus Büchern und Fernsehen sind mit Kritik zu betrachten!
Nachdem ich mit meinem Hund auf einem Seminar bei einem Hundetrainer war, der mein Lieblingsbuch geschrieben hatte, bin ich auch sehr vorsichtig geworden: Theorie und Praxis sind 2 Paar Schuhe.....
Was kannst du tun? Normale Hundeschule wäre angebracht, wo deine Hündin gemeinsam mit anderen Hunden lernt.
Oder: Such dir 1-2 Hundehalter mit netten Hunden in näherer Umgebung und erkundet gemeinsam euer Umfeld!
Dein Hund muss exakt das üben, was er schlecht kann: nehmt ihn viel mit, führt ihn an Neues ran, lasst ihn mit netten Hunden spielen (vorausgesetzt er ist auch nett )
Geb die Leine an deine Familienmitglieder ab, lass deine Kinder den Hund füttern und das Wichtigste: wenn er diese Ängste zeigt, solltet ihr nicht beruhigend auf ihn einreden oder ihn streicheln! Erst dann wieder, wenn er wieder relax ist!
Viel Glück und LG Pechawa