Hallo,
letzte Woche zog bei uns ein knapp 6 Monate alter Hund ein.
Da ich Anfang Juni wieder arbeiten muss, übe ich seit Montag das allein bleiben mit ihm.
Ich verzweifle total.
Montag: Nach dem ausgiebigen Spaziergang ihn ins Körbchen, Brav und bleib gesagt, mich angezogen und bin raus. Er rennt mir gleich hinterher und bellt. Hab kurz gewartet und bin wieder rein.
Dienstag: Wieder nach dem Spaziergang, diesmal Schuhe gleich angelassen, Kurz gewartet bis er im Körbchen liegt. Kauknochen bereit gelegt, und bin raus. Ohne Tür abschließen. Er nach 2 Min. nur kurz gejault. Bin dann insgesamt 10 Min. draußen geblieben im Treppenhaus. Dann rein, er hat sich gefreut und Leckerli bekommen.
Mittwoch: Nach dem großen Spaziergang bisschen daheim geblieben. Dann Schuhe angezogen, raus, abgesperrt. Er bellt sofort wieder, trotz 2 Kauknochen, die ich verteilt habe. Bin wieder an die Tür, kurz gewartet, dass er aufhört und bin rein.10 Min. in der Wohnung gewartet, In andere Räume mit Tür zu. Er liegt im Körbchen, wieder zur Haustüre raus. Er merkt, bellt wieder los.
Solang ich in der Wohnung bin, ist es egal, wenn ich die Zimmertüre zumache. Aber bei der Haustüre klappte es heute null. Gestern hat es so toll geklappt.
Was mir auch auffällt seit Montag: Er schnappt und springt ich immer stärker an. Ich unterbinde es sofort, indem ich Aus, Nein! sage und mich wegdrehe, aber heute musste ich sogar mein Bein hochnehmen, weil er so stark schnappen wollte. Das macht er immer, wenn ich ihn mit Leckerlis belohne und er bettelt nach mehr.
Ich selbst habe ich noch gar keine Erfahrung mit der Erziehung. Tipps hole ich mir vorerst im Internet. Ein Kurs bei der Hundeschule fängt erst in ca. 2 Wochen an.
Was tun? Ist mein Zeitrahmen etvl. zu kurz?
Gruß
Hund ans alleinsein gewöhnen
Das ist ein sehr, sehr kurzer Zeitrahmen.
Er ist wahrscheinlich auch noch gar nicht richtig bei euch angekommen und je nach Rasse auch an der Schwelle der Pubertät. Da ist viel los!
Du müsstest ihm und dir viel, viel mehr Zeit geben... es kann Wochen dauern. Ich weiss, das ist für dich problematisch, weil du arbeiten musst. Aber wenn du es im Schnelltempo erzwingen möchtest, tust du euch beiden keinen Gefallen. Hast du die Möglichkeit vielleicht noch für zwei Wochen Ferien zu nehmen?
Hallo.
Nein, die Möglichkeit noch mehr Urlaub zu nehmen geht nicht da 5 Wochen Sommerferien zusammen mit meinem Mann geteilt überbrückt werden muss und ich jetzt schon 3 Wochen Urlaub genommen habe, wovon schon unbezahlter dabei ist. Der Hund kam allerdings auch paar Tage später als geplant.
Ich arbeite auch nur 2-3 Tage pro Woche. Max. 4std wäre der Hund am Tag über Mittag allein. Hab also viel Zeit vormittags ausgiebig spazieren zu gehen.
"Ich arbeite auch nur 2-3 Tage pro Woche. Max. 4std wäre der Hund am Tag über Mittag allein. Hab also viel Zeit vormittags ausgiebig spazieren zu gehen. "
Das nützt ja nichts.
Kannst Du ihn für die Zeit bis zu Eurem Urlaub irgendwo unterbringen, wo er während Deiner Arbeitszeit betreut ist?
LG
Hallo!
Bitte viel viel öfter üben in kleineren Etappen. Also 30 mal am Tag Schuhe anziehen, Schlüssel und Handtasche nehmen, schlüssel und Handtasche wieder aufräumen, Schuhe ausziehen. Wenn er gar nicht mehr guckt wenn Du Schuhe und Schlüssel nimmst, gehst Du erst zur Tür raus. Mit Schuhen und Schlüssel. Und sofort wieder rein, auch mindestens 30 mal am Tag. Im nächsten Schritt kannst Du die Tür absperren, aber wieder mit Schuhen und Schlüssel.
Ja, das ist anstrengend, aber es braucht VIELE WIEDERHOLUNGEN damit ein Hund lernt, dass Du IMMER wieder kommst. 10 Minuten draußen bleiben geht noch nicht, dafür hast Du noch nicht genug geübt.
Dann weg mit den Leckerlies, wenn Du heim kommst, die würde ich GANZ abschaffen, wenn er Dich anpöbelt. Es gibt KEINE BEGRÜßUNG. Du kommst heim, legst die Tasche und Schlüssel weg, ziehst Schuhe aus, setzt Dich aufs Sofa, und erst dann wird der Hund vielleicht beachtet - aber nicht immer.
Heim kommen ist nichts besonderes, das muss man nicht belohnen. Was verknüpft er denn mit den Leckerlies? Dass er belohnt wird wenn er Dich begrüßt? genau das willst Du nicht, sonst hast Du die nächsten 15 Jahre ein Problem, wenn Du mit schweren Einkaufskörben in die Wohnung willst.
Hallo,
kommt mir sehr bekannt vor. Unser Süßer kam auch mit 6 Monaten zu uns und Alleinbleiben ging gar nicht. Da ich nicht berufstätig bin, war das erstmal kein so riesiges Problem, allerdings muss auch ich mal irgendwohin, wo ich ihn nicht mitnehmen kann....
Da meine Eltern schon sehr betagt sind (82 und 84) und mit in unserem Haus wohnen, hab ich ihn bei ihnen gelassen, da er sehr lieb und anhänglich ist, mag er sie sehr, allerdings, wenn ich das Haus verlassen haben, hat er auch da Rabbatz gemacht, gebellt, gejault, Türen gekratzt und ich konnte ja auch nicht von den "alten Leutchen" erwarten, dass sie sich da energisch durchsetzen....war also schon problematisch.
Lief so eine Weile, ich habe bei mir gleichzeitig mit der Autobox (2.Problem) geübt, und auch da mal für 1,2,3....Minuten den Raum verlassen. Und irgendwann wurde es besser, er blieb problemlos bei meinen Eltern und heute auch allein im Haus, wenn sie auch weg sind. Meist liegt er dann in unserer Eingangsdeele und wartet, bis ich wiederkomme. Auch die anfangs extrem stürmische Begrüßung hat sich relativiert, er freut sich immer noch enorm, flippt aber nicht mehr total aus. Lecker hab ich aber auch dann bewusst nie gegeben.
Ich vermute mal, 6 Monate ist eh ein ungünstiger Zeitraum, da Pubertät und Schlingeleien an der Tagesordnung sind. Und bei unserem war es so, dass er "zue" Türen hasste, kann er frei in der Wohnung umherlaufen ist alles ok, er macht keinen Mist und bleibt artig allein. Sind allerdings Türen geschlossen, die sonst, wenn wir da sind offen sind, findet er das ganz schrecklich! Ausnahme: unsere Eingangsdeele, da ist es ihm total wurscht, wenn die zu ist, da er weiss, da kommen alle Neuankömmlinge rein, da verpasst er nix...!
Mein Rat an dich: Versuch es weiter und such dir parallel einen Hundesitter für die erste Zeit, jemand der ihn erstmal nimmt. Denn in der kurzen Zeit wird es bestimmt nicht perfekt klappen und endet dann mit entnervtem Frauchen, entnervtem Hund und renovierungsbedürftiger Wohnung!
Und: Ganz ruhig bleiben! Wir hatten so einige Baustellen, wo ich gedacht habe, das krieg ich nie hin....und die sind heute (er ist jetzt 1 Jahr alt) - fast- alle beseitig!
Ich war auch etwas raus, unser letzter Hund ist vor über 10 Jahren gestorben und musste vieles neu lernen, neuer Hund....anderer Hund!!!
Liebe Grüße und viel Ruhe!!!
clapama