Beschäftigung Pferde

Hallo,
wir haben 4 Pferde auf unserer Koppel stehen, wovon 2 nicht reitbar sind...jedoch noch im besten Alter und Arbeit gewohnt waren.
Wenn sie sich langweilen knabbern sie an den Zäunen...

Als Alternative habe ich mir schon mal einen Gymnastikball überlegt, der aber nur zum Einsatz kommen kann, wenn auch jemand da ist, habe Angst dass sie ihn kaputt beißen,....

sonst wolte ich einen dicken, großen Ast einbuddeln, an denen sie sich auch bedienen können. Welches Holz ist geeignet?
Wir hatten einen mal auf den Paddock gelegt, aber es war kein Interesse da.

Lecksteine und ähnliches ist Vorhanden. Freilauf Tag und Nacht zwischen Koppel, Reitplatz, Stall, und sogar Heulager ist möglich, wird aber wenig genutzt. Meist sind sie nur auf der Koppel.

Ich hätte gerne noch ein paar Tipps, wie ich den Rabauken Abwechslung geben kann, OHNE viel Geld auszugeben und viel Zeit zu investieren.

Wasser und Futterplatz sind schon am weitesten auseinander.


Danke für jeden Tipp,

mona

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Hallo Mona,

du hast die Antwort schon selbst gegeben - im besten Alter waren sie an Arbeit gewohnt. Es ist für sie ungewohnt und langweilig nur herumzustehen und nicht gebraucht zu werden. Sie wollen bewegt werden und Bewegung und Arbeit haben. Wieso sind sie nicht reitbar? Wenn sie bissig sind oder ausschlagen, haben sie schlechte Erfahrungen machen müssen und sollten konditioniert werden. Wenn sie Kaltblüter und somit nicht reitbar sind, weil sie einfach zu einen breiten Rücken haben, solltest du eventuell mit Longe arbeiten und ihnen so täglich Auslauf mit Befehlen verschaffen.

Wer sich Tiere hält, sollte auch die Zeit finden, sich mit ihnen zu beschäftigen. Ohne Arbeit geht es nicht. Oder du suchst dir jemanden (z.B. eine vertrauenswürdige pferdeerfahrene Schülerin, die mit den Tieren arbeitet). Vielleicht habt ihr auch einen Touristen-Verein vor Ort, der via Kutschfahrt Touris durch die Gegend fährt - bei vertrauenswürdigem Verein mit guten Tieren könntest du deine Pferde stundenweise vermieten, sodass sie mehr Arbeit haben; sofern sie gelernt haben, an der Kutsche zu laufen und sie zu ziehen.

Mehr fällt mir momentan leider net ein :-( ... Aber sie nur stur auf der Koppel stehen zu lassen, ohne ihnen mehr Beschäftigung als Knabbereien zu bieten, finde ich keine gute Lösung.

LG von Simone

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Hallo simone,

so leicht ist es leider nicht.
Also ich habe die koppel mit Platz und Offenstall gepachtet. Meiner Freundin und mir gehört ein Wallach, 19 Jahre, topfit.

Nun haben wir drei andere Pferde dazu aufgenommen, damit sich die Pacht rechnet. Es sind also nicht meine Pferde, ich nehme jedoch nur 50 Euro pro Pferd für Unterkunft und Heulage und Stroh im Winter.
Das ist eng kalkuliert und ich verdiene nichts daran.
Will ich auch gar nicht.

Ein Pferd ist noch gesund.
Ein anderes hat Athrose und ist deswegen von einem gut ausgestatteten Hof zu uns gekommen, wegen der Möglichkeit sich mehr zu bewegen. Wenn es sich bessert, würde ihre besitzerin sie auch wieder reiten.

Aber dann ist da noch ein Wallach, zur Zeit Hufgeschwür, aber auch sonst ist er schon ein Gnadenbrotpferd, weil er Rückenprobleme und kaputte Beine hat.
Wahrschein zu früh verheizt. Mit 4 Jahren wurde er schon als Bundeschampion gekürt. Und das bei einem spätentwickelden Trakener....
Er war Turnierpferd und langweilt sich.

Die Besitzerin kommt regelmäßig kurz vorbei, ist sonst aber in ihrem alten Stall und auf Suche eines neuen Pferdes.

Ich hatte mal gefragt, ob ich ihn mal mitnehmen soll, zum Spatziergang im Gelände. Das soll keine gute Idee sein, weil er dort immer Lauftraining hatte und Tempo geben will. Er ist 9 Jahre. Ich fürchte natürlich, dass ein Spaziergang auch überhaupt keinen Ausgleich geben würde.

Kutsche geht natürlich auch nicht. Reitunterricht auch nicht.


Es sind nicht meine Pferde und ich kann auch keine Kinder oder Jugendlichen auf den abgesperrten Platz lassen, da ich keine Betriebshaftpflicht habe. Also nicht so einfach.

Noch irgend eine Idee unter diesen Umständen?

Liebe Grüße, mona



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Hallo Mona,

in diesem Fall würde ich mich mit den Besitzerinnen in Verbindung setzen und sie bitten, dich bei der "Unterhaltung" der Tiere zu unterstützen. Gelangweilte Pferde werden mit der Zeit psychisch krank und können ganz unliebsame Verhaltensweisen bekommen (z.B. "Krippensetzer": Das Pferd knabbert mehr oder weniger am Rand des Troges und schluckt dabei Luft und rülpst ständig oder fängt das "Weben" an (Hin- und Herschaukeln; dabei können sich u.U. die Gelenke entzünden)) unter Umständen fangen sie auch an, ihre Weidegenossen zu beißen oder anderweitig bösartig zu werden. Aber ich denke, das wirst du als Pferdenärrin auch wissen.

Wenn das eine Tier Athrose hat, würde ich ganz leichtes, tägliches Training an der Longe empfehlen und auf regelmäßige Behandlung durch den Tierarzt bestehen.

Das bedauernswerte (verheizte) Pferd muss sich erstmal erholen, viel Wärme bekommen (es gibt tolle Thermo-Decken und -Bandagen, die die Besitzerin ihrem Tier gönnen sollte). Und das Hufgeschwür sollte ebenfalls korrekt behandelt werden. Den täglichen Spaziergang finde ich persönlich eine gute Idee; diese Spaziergänge sollte man täglich steigern; immer ein bissel mehr, länger und ausführlicher. Und was das Tempo-Angeben angeht (lt. Besitzerin), hat man als selbstbewusster Führer doch die Möglichkeit, ihn zu drosseln (enge Führung am Zügel, Angaben durch die Gerte, da Schenkeldruck ja nicht möglich). Oder man könnte auch hier ein leichtes Longen-Training machen.

Problem bleibt aber nachwievor, dass es nicht deine Tiere sind und du ja auch gar nicht die Zeit hast. An deiner Stelle würde ich daher mit den Besitzerinnen beratschlagen, was ihr tun könnt. So egal sollten ihnen ihre Pferde nicht sein und es wäre auch sehr unfair, sich in allem und jeden auf dich zu verlassen.

Hoffentlich konnte ich ein bissel helfen?
LG von Simone

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Hallo!

Wenn Du die Pferde gerne beschäftigen möchtest, versuch es doch einfach mit "Spielen" das hört sich albern an aber es ist effektiv!
Hast Du schon mal einen Parcur für Aglity bei Hunden gesehen?
Du könntest so etwas in der Art auch für die Pferde aufbauen und sie mit der Hand da durch führen!

Natürlich keine Hindernisse, die sie überspringen müssen aber kleine Geschicklichkeitsaufgaben.
z.B.: Leg Stangen zu einem "L "auf den Boden und übe das die Pferde diese nicht überschreiten sondern dort durch gehen.Über eine stabiele Wippe gehen so was halt!
Du könntest mit ihnen üben unter Flatterbändern durch zu gehen.
Ihnen beibrigen eine Eimer im Maul zu nehmen und auf Pfiff zu dir zu kommen...lauter so kleine Geschicklichkeitsaufgaben!

Im Grunde kannst du alles, was du mit einem Pfer machen kannst wenn du im Satten sitzt, auch mit einem Pferd an der Hand!
Du musst halt nur schauen was in Frage kommt für welches Pferd!

Wenn du sie auf der Koppel beschäftigen möchtest würde mir vor allem die Futersuche einfallen. Damit sind freilebende Pferde immerhin fast die gesamte Tageszeit beschäftigt.

Statt nur einen Ast könntest du einen ganzen haufen großer Äste auf die Wiese legen, drunter vielleicht etwas Heu oder so, dann könne sie zum einen das Heu unter den Ästen suchen und zum anderen die Äste bearbeiten.

Die Sache mit dem Ball finde ich auch gut!
Ein Gymnastikball wird allerdings wirklich nicht lange halten.
Stattdessen würde ich dir einen "Ferkelball" empflehlen!
http://www.einkaufs-angebot.de/werkzeug/831925.htm
Diese Bälle sind super robut und werden eigentlich für die Schweinemast genutzt damit die Schweine sich an den Bällen und nicht an den Schwanzen der anderen Schweine die Zeit vertreiben.

Die andere Sache mit dem Ball wäre so ein Ball http://www.horsemenspride.com/graphics/hpgraphics/product/jollyballs.jpg
Die finde ich persönlich sehr gut allerdings wenn die aufgehangen werden, dann frei hängend. Evtl. müsst mal zwei Balken in die Koppel einlassen und den Ball dazwischen hängen oder man hat Glück und nen Baum auf der Koppel!
Manchen Pferde spielen aber auch so mit den Dingern auf dem Platz!

Ansonsten gäbe es da noch das man wirklich einfach Heu und futter verteilt und die Pferde sich dieses selbst suche müssen.

Viel Spaß beim Ausprobieren