Rüde kastrieren unter u.g. Umständen???

Guten Abend,

wir sind im Begriff uns einen Hund aus dem Tierschutz anzuschaffen... sind schon mehrmals zur Pflegestelle gefahren, Gassi gegangen, viele Gespräche geführt usw...

Es war alles klar, am Dienstag soll der Hund (Rüde) noch kastriert werden. Und dann wollten wir ihn die folgende Woche abholen....

So weit, so gut... gestern waren Sie bei uns, kein Problem...
Heute ruft das "Pflegefrauchen" an und sagt, sie möchte ihn eigentlich nicht kastrieren lassen, weil Sie keine Notwendigkeit darin sieht.

Also, mal kurz zum Hund: Er ist ca. 4 jahre alt, kommt aus Ungarn, wurde wahrscheinlich ausgesetzt, Er war recht gepflegt, insofern gehen wir davon aus, das er ein Zuhause hatte... er läuft super an der Leine, ist in keinster Weise aggressiv, bellt nicht, hat keinen Jagdtrieb. Er ist ein Spitzmischling. Also durchweg eine absolut toller Hund... der einzige Nachteil ist, das er, wie ich finde (aber ich hab auch keine grosse Ahnung, denn es ist unser erster Hund) ständig am markieren ist. Also draussen hab ich eher weniger ein Problem damit, wobei ich es auch nicht toll finde, wenn er überall an Hausecken usw... markiert, aber ok... was aber gar nicht geht, ist, das er das auch im Haus macht und zwar sehr oft. Er war ja gestern bei uns, und da hat er wirklich alle 4- 5 min (oder noch kürzer) irgendwo ein paar Tropfen hinterlassen. Pflegefrauchen sagte dann, das wäre rüdisches Verhalten, da müssten wir mit leben oder uns halt eine Hündin aussuchen.

Tja, ok... jetzt wollte ich hier mal fragen, wie ihr das seht, ich lese immer wieder, das man das eher macht, um diverse Verhaltensweisen zu "verbessern". Bei ihm wäre es ausschliesslich wg. dem markieren. Wobei ich auch gelesen habe, das das oft gar nix bringt. Dann wurde mir gesagt, das Hündinnen auch markieren? Oder nicht ? Da gehen die Meinungen auch sehr auseinander.. wie ist das jetzt? Je nach Hund unterschiedlich? Und hat sich das mit dem markieren bei euch gelegt? Oder war es die Erziehung? Wie habt ihr das dann gemacht?

Es ist halt schon ein Problem, wenn er das dauernd drin macht, denn dann muss ich ständig mit dem Tuch hinterherlaufen, sorry, aber das geht nicht. Und wenn wir bei Bekannten sind, dann geht das definitiv auch nicht... kann man das durch Erziehung beeinflussen?

Oder sollten wir uns die Hundeanschaffung nochmal durch den Kopf gehen lassen?

Über ein paar Meinungen wäre ich echt dankbar...

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Hallo Du,
also das markieren in der Wohnung ist meiner Meinung nicht normal!! Wir haben einen Rüden und das hat er auch als er noch nicht kastriert war nicht gemacht. Das hat nichts mit kastrieren oder nicht zu tun. Warum er das macht, kann ich Dir auch nicht sagen. Er ist vielleicht Wohnung nicht gewohnt und ist nicht stubenrein. Mit Erziehung bekommt man das mit Geduld sicherlich hin. Ich würde mich auch an eine gute Hundeschule wenden. Du hast aber recht auch Hündinnen markieren, vielleicht nicht alle und nicht so häufig, aber definitiv auch. Ich dachte, dass grundsätzlich alle Tierschutzhunde kastriert werden? Verstehe nicht, warum das bei diesem nicht gemacht werden soll.
Ich denke er war vielleicht auch sehr aufgeregt und hat dies deshalb so haüfig gemacht und das gibt sich, wenn er erst mal bei Euch eingezogen ist.
LG
Sanjie mit Goldi-Rüden Campino

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Hi,

es ist normal, dass Rüden -egal ob kastriert oder nicht - draußen markieren wie die Weltmeister, wenn man sie lässt. Drin ist aber absolut nicht normal - und wir hatten unkastrierte und kastrierte Rüden.

Draußen kann man das Markieren z.B. an Hausecken durchaus unterbinden und drin ist es auch eine absolute Erziehungssache. ABER: traut ihr es euch zu? Wie habt ihr beim Probetag darauf reagiert? Wie oft kam/kommt der Hund raus zum pinkeln?

Unsere Erfahrung bei Tierschutzhunden ist, dass dieses durchaus erstmal wieder unsaber werden können in der neuen Umgebung. Auch erwachsene Hunde. Deshalb haben wir diese in der ersten Zeit wie Welpen behandelt und sind nach dem Aufwachen, dem Frssen, dem Spielen raus gegangen und ggfs. eben noch dazwischen.

Kastration: generell finde ich es klasse, wenn nicht standartmäßig kastriert wird. Deshalb würde ich das erstmal positiv bewerten. Allerdings muss man sich wirklich fragen: was sagt die Tierschutzorga dazu? Denn diese trifft die Entscheidung, nicht die Pflegestelle.

Gruß
Kim

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sorry, meine Antworte sollte eigentlich an die TE gehen!

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Hallo!
Also das markieren drinne ist eine Erziehungssache! Es kommt natürlich drauf an, wie gefestigt das ganze schon ist, denn der wird es vermutlich nicht erst seit gestern machen!
Für Euch bedeutet das am Anfang, den Hund ständig unter Beobachtung zu haben (ggf. immer angeleint lassen) und das Bein heben schon beim ersten Anzeichen zu unterbinden.
Das kann schon recht stressig sein für Euch alle, ist aber notwendig, damit er gar nicht erst glaubt, bei Euch sei markieren OK!
Auch draußen muss man ihn nicht an jeden Strauch pinkeln lassen, wobei markieren zum natürlichen Verhalten einfach dazu gehört, egal ob bei Hündin oder Rüde!

Mich wundert aber dieses "komische" Pflegefrauchen! Erst mal ist diese Aussage wirklich quatsch, das das häufige markieren, vor allem im Haus, etwas ist, womit man leben muss (scheint ja dann so, das der Hund das bei ihr im Haus darf? *igitt*) und dann: seit wann entscheiden Pflegestellen über Sinn und Unsinn einer Kastration?
Wie ist denn die Meinung der Tierschutzorganisation? Mir drängt sich da eher der Gedanke auf, das man noch mal ein paar Euros sparen will!?
Ich bin grundsätzlich weder pro noch contra Kastration, aber das eine Pflegestelle eine beschlossene Kastration einfach mal so absagt, kommt mir merkwürdig vor!
Wenn ihr Zweifel habt, würde ich von diesem Hund vielleicht doch erst mal Abstand nehmen!

LG
asira

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Hier muss ich dich korrigieren. Nicht erst beim "Bein heben", sondern schon wenn er schnüffelt und sich seinen Platz sucht.

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Hallo,

mein Hund wurde auch im Tierschutz kastriert, er ist sehr territorial und markiert draußen was das Zeug hält. Außerdem kann er andere Rüden so gar nicht ab.

Ich kannte ihn bereits ca. 1 1/2 Jahre im Tierheim, da war er noch nicht kastriert. Die Kastration hat keinerlei Verhaltensänderung bei ihm bewirkt. Von meiner Seite aus, hätte sie auch ganz unterbleiben können. Um einen Hund zeugungsunfähig zu machen, hätte es ausgereicht, ihm die Samenleiter zu durchtrennen.
Kastrierte Hunde sind bei anderen Hunden weder "Fleisch" noch "Fisch".
Wenn keine medizinischen Gründe vorliegen, würde ich keinen Hund kastrieren. Ich habe genug Hündinnen gesehen, die nach der Kastration inkontinent geworden sind. Ein Umstand, der leider häufig verschwiegen wird. Das werden dann alles Rückläufer.

Für deinen speziellen Fall: ja, es kann sein, dass du das Verhalten mit viel Geduld abstellen kannst. Vielleicht auch mit professioneller Hilfe.
Es kann aber auch sein, dass es nicht klappt.
Darüber sollte man sich von Anfang an klar sein.

LG

Nici

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Harnmarkieren im Haus ist nicht normal!

Allerdings wird da auch keine Kastration keine Wunderheilung bringen - ihr müsstet den Hund viele Wochen IMMER unter Beobachtung haben und sobald er auch nur dran DENKT noch bevor das Bein vom Boden abhebt ganz scharf "NEIN" schreien.

Draußen kann man das auch eindämmen, etwa mit kurzer Leine in strammem Tempo laufen solange der Hund nicht alles anpieseln soll, und da wo er darf dann die Leine lang lassen und ihn das Tempo bestimmen lassen.

Ich würde mir aber echt überlegen einen Hund zu holen, der beim Pflegefrauchen offenbar ins Haus pinkeln durfte, das jetzt wieder abzustellen wird echt stressig.

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Als wir unseren hund geholt haben, ist er rein gerannt und hat markiert. Das war nur

Einmal und nicht wieder.

Wie macht er es denn in der pflegestelle? Makiert er dort auch in der Wohnung?

Ich würde das schon genau wissen wollen bevor ich mir so einen hund anschaffe.

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Hallo,

ich hab das gar nicht geschrieben, ich hab nicht mehr dran gedacht..
Also in der Pflegestelle war es so, das er es wohl in den ersten Tagen ein paar mal versucht hat, und nach Beinchen runter tun und einem Nein wars dann nach 3-4 Tagen erledigt. Ich hoffe halt nur, das er das lernt, das er das nirgendwo drin machen darf... egal, ob wir im Geschäft sind, in einem Cafe oder bei Freunden...

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Es wird sehr schwer ihm das beizubringen, weil er wohl gewohnt ist jede fremde Umgebung zu markieren. Das kann in Restaurants auch leicht passieren daher würde ich damit rechnen, dass er nicht oft mit kann.

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Wenn's meiner werden würde, hätte ich schon morgen einen Kastrationstermin.

Dieses sogenannte Markieren ist der bei jedem intakten Rüden ein weißer, schleimiger Ausfluss aus der Vorhaut. Dieser Ausfluss ist aber als völlig normales Phänomen zu beurteilen und manche Rüden "markieren" mehr, mache gar nicht. Es bestehen große individuelle Unterschiede hinsichtlich Menge der abgesonderten Flüssigkeit. Nach einer Kastration hört der Ausfluss aber auf jeden Fall innerhalb weniger Tage auf.

Grundsätzlich beseitigt bzw. reduziert die Kastration alle Probleme, die aus direkt testosteronabhängigen Verhaltensweisen entstehen. Dazu gehören beim geschlechtsreifen Rüden das Urinmarkieren im Haus.

Dann noch ein wenig Erziehungsarbeit und einem guten Zusammenleben sollte nichts im Wege stehen.

LG

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Entschuldigung, aber das ist bullshit. Die Kastration kann Verhaltensänderungen bewirken, muss aber nicht. Der Großteil ist Erziehungsarbeit, die muss ich so oder so leisten, also kann ich sie auch leisten ihne den Hund eine OP zuzumuten. Es ist ein Eingriff unter Vollnarkose - den man sich immer gut überlegen sollte.

Ich habe intakte Rüden und intakte Hündinnen - hier markiert keiner im Haus.

Hunde lernen sehr schnell was sie dürfen und was nicht.

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Testosteronbedingte Verhaltensweisen - und dazu gehört das Markieren - werden immer durch eine Katration beeinflusst, da die Hoden entfernt werden, wo die Hormone produziert werden.

Nicht gleich losblöken. Lieber mal schlau machen.

P.S. ich schrieb bereits, dass die Ausprägung des Markierens immer unterschiedlich ausfällt.

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Wir haben vor einigen Jahren einen ca. zwei jährigen intakten Rüden vom TS aus dem Ausland übernommen, der leider auch munter im Haus markiert hat. Wir haben zuerst auch gedacht, wir kriegen es durch Erziehung hin, aber ganz hat er es auf die Dauer doch nicht gelassen, obwohl er ansonsten wirklich top geworden ist, und wir sehr viel geschafft haben, obwohl er nicht einfach zu trainieren war.

Eigentlich waren wir nicht für eine Kastration, haben uns aber dann für den Kastrationschip , quasi zum Ausprobieren, entschieden. Tja, und kurze Zeit später hat er drinnen nie wieder markiert. Ein halbes Jahr später haben wir ihn dann "richtig" kastrieren lassen.

In seinem Fall wars die absolut richtige Entscheidung, er hat auch draussen nicht mehr den Stress, alles markieren zu müssen und hat Zeit für andere Dinge, ist wesentlich ausgeglichener und hat das Spielen gelernt. Er hat absolut an Lebensqualität gewonnen, und damit auch wir! Im Haus hat er bis heute, zwei Jahre nach der Kastration, nie wieder markiert!

Eine Kastration kann und darf nie eine Patentlösung sein, aber ich finde den Chip eine gute Möglichkeit heraus zu finden, ob es was bringen würde. Wir waren absolut gegen Kastration ohne med. Indikation, mussten aber lernen, dass doch nicht alles durch Erziehung in den Griff zu kriegen ist, wenns um das Thema Hormone geht

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Hallo!
Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber im Haus markieren ist soweit ich weiß, nicht normal. Unsere Hündin markiert nicht, weder drinne noch draußen. War ein Grund, warum ich lieber eine Hündin wollte.
Lg Sportskanone