Hallo an alle,
der Betreff ist ein wenig komisch formuliert. Ich hatte viele Jahre lang drei Katzen. 2012 starb dann Kater eins unerwartet, 2013 unsere Katze, ebenso nach plötzlich aufgetretener, schwerer Erkrankung. Anfang November bin ich aus der Ehewohnung ausgezogen, mein alten Kater (18 Jahre, lebte schon mit Mutter und Geschwistern zur Pflege bei uns, also "ewig"), der länger bei mir lebte, als mein Mann, kam natürlich mit.
Zunächst schmollte er einen Tag, wie immer nach einem Umzug, aber dann ging es ihm gut und er fand die neue Wohnung nebst neuer Aussichtsmöglichkeit auf eine Straße, auf der tagsüber viele Leute und einige Autos unterwegs sind, sehr interessant. Ab Tag vier nach dem Umzug lag er plötzlich nur noch apathisch herum, ließ sich nicht anfassen, schrie vor Schmerz, wenn man an seine Schulter kam. Also mobilen Tiernotarzt geholt, es war Samstag, ich wollte den Kater auch nicht noch mal stressen mit einem Transport. Zunächst hatte die TÄ keine Ahnung was es sein könnte, also erst mal Infusionen, Schmerzmittel, Antibiotikum gegeben, Metacam da gelassen. Sie tippte auf Bandscheibenvorfall oder Infektion, schlimmstenfalls "Tumorgeschehen".
Sonntag war es dann wieder besser, Montag wieder nicht, aber da wollte ich sowieso noch mal zu regulären Tierarzt. Röntgen und Diagnose "Jau, könnte die Bandscheibe sein, sieht ganz danach aus." Weiter mit Schmerzmitteln, dazu Cortison. Es ging ihm kurz besser, dann abrupt wieder nicht. Also Donnerstag erneut Tierarzt. Hier dann plötzlich ein Knubbel am Hals tastbar, Blutbild schlecht, rote Blutkörperchen niedrig. Also OP, nachgucken, was da ist. Innerlich hatte ich mich schon so gut wie verabschiedet, denn bei beiden Katzen davor wurde aus "gucken, was da ist" ein "Entscheiden, dass man sie noch in der Narkose ganz einschlafen lässt". Wider erwarten kam einige Stunden später der Anruf, dass der Kater am Aufwachen ist, wir ihn so gegen halb sieben abends abholen können. Er hatte zwei Abszesse an Hals und Schulter, viel Blut verloren bei der OP. Woher die kamen, war völlig unklar, denn eine Bissverletzung konnte er sich höchstens mehr als ein Jahr vorher zugezogen haben, seither lebte keine weitere Katze mehr bei uns. TA meinte, so was könne auch eine Weile im Körper schlummern...
Der Kater war beim Abholen noch nicht wirklich wach, aber das kannte ich schon von den Kastrations-OPs, habe gedacht, das ist ok so. Zuhause dann alle Heizungen auf fünf, Kater vor die Heizung gelegt, Wärmeplatte unter dem Kater immer auf Temperatur überprüft. Pfötchen wurde auch nach einer Weile wieder warm, TA hatte gesagt, dass es wichtig sei, dass er mehr Temperatur bekommt, er war leicht unterkühlt nach der OP. Er atmete immer ein bisschen schnaufend, aber auch da dachte ich mir noch nichts schlimmes. Ich wusste auch, dass es gerade bei ihm etwas dauern kann, bis er wach wird, also immer mal geguckt, er atmete irgendwann ruhig und gleichmäßig, blinzelte auch auch mal, wenn man seinen Namen rief. Nach einer kurzen und unruhigen Nacht sah ich am Morgen, dass er weiterhin ruhig atmete, aber mit geschlossenen Augen schlief. 10.00 Uhr hatten wir einen weiteren TA-Termin. Als ich aus der Dusche kam, lag er plötzlich mit offenen Augen und offenem Mund da, atmete wenig und dann immer schnaufend aus. Da wusste ich irgendwie, dass es zu Ende gehen würde. Dennoch sind wir im Sturmschritt zum TA (zum Glück nur acht Min. zu Fuß von uns weg und ich dachte noch, was für ein Glück, dass so nah bei der neuen Whg. ein TA ist). Dort wurde festgestellt, dass der Kater im Koma liegt. Er behielt ihn da, wollte erst mal Sauerstoff geben. Keine Stunde, nachdem wir zuhause waren, kam der Anruf, unser alter treuer Freund war gestorben.
Das ganze ist morgen 14 Tage her. Er fehlt mir unendlich und ich muss jeden Tag mindestens einmal weinen, denn er war wirklich in meinen schlimmsten und einsamsten Zeiten ein Freund - gerade auch, als mein Sohn noch klein war, ich kaum ausgehen konnte und oft mit dem Kater als Gesellschaft auf der Couch saß, wenn mein Sohn im Bett war. Morgen fährt mein Sohn übers Wochenende zu seiner Freundin, wie schon an dem Wochenende, an dem der Kater krank wurde = auch nicht soooo leicht für mich nachdem man fast 13 Jahre lang kein einziges Wochenende allein war (weil Ehemann vorhanden). Ab dem zweiten Weihnachtstag wird er auch weg fahren und die Zeit "zwischen den Jahren" war für mich immer gleich bedeutend mit "mit Katze(n) auf der Couch muckeln, Frieden". Das ist nun nicht mehr und die Aussicht auf diese Zeit bringt mich an meine Grenzen. Ehe im Eimer, Kater tot, soziales Umfeld auch noch nicht richtig (wieder) aufgebaut... es kommt im Moment einfach auch ein bisschen viel zusammen.
Dass ich immer mind. eine Katze haben werde, das war mir schon als Kind klar. Ich habe von Kindheit an einen großen Bezug zu ihnen und schon sehr oft ließen sich fremde Katzen recht schnell von mir streicheln, von den die Besitzer meinten, die ließen sich sonst kaum von Fremden anfassen. Aber sollte ich schon jetzt zwei neue Katzen holen? Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits käme es mir wie "Verrat" an meinem alten Katerfreund vor. Andererseits würde ich zwei Katzen aus dem Tierheim ein schönes behütetes Leben bieten, sie zeitnah in ein behütetes Zuhause voller Zuwendung holen können. Ich Dussel habe natürlich schon Seiten von Tierheimen in der Umgebung umgegraben... Oder sollte ich diese Trauerzeit erst mal abwarten, mich sortieren? Andererseits war der Umgang mit Katzen mir schon als ich ein Kind war ein großer Trost, Grübeleien konnten so aufgehalten werden, ich habe einfach so viel Freude an diesen Tieren. Ich bin so unsicher. Einerseits die Sehnsucht nach einer neuen Katze, wobei ich nicht weiß oder in manchen Momenten doch, dass es im Grunde (auch) die Sehnsucht nach meinem alten Mink ist. Er war auch total auf mich bezogen, das macht das ganze auch so entsetzlich schwer. Jajaja, ich weiß, er war 18 einhalb, im Grunde ein hohes Alter. Er war auch nie ernsthaft krank, nur ein paar Zähnchen hat er in der letzten Jahren verloren, die Augen wurden ein bisschen trübe, er hörte auch nicht mehr so gut und manchmal war er ein bisschen senil. Dennoch - der Plan war, dass er mindestens 25 wird...
Wer bis hierhin durchgehalten hat, gebt mir bitte einen Rat oder vielleicht habt Ihr eigene Erfahrungen gemacht..?
Danke!
LG
o_d
Wie lange Trauer, bis man sich eine neue Katze holt?
Hallo our_darkness!
Ich fühle mit Dir, habe auch schon viele schnurrende Seelchen über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen.
Dein treuer kleiner Lebensbegleiter wird immer und ewig tief in Deinem Herzen bleiben.
Eventuell richte ihm in Deinem PC ein gemütliches Eckchen ein. Das hab ich für meine kleinen Freunde gemacht und so sehe ich sie jeden Tag und berichte ihnen was hier los ist, was in ihrem Gartenreich passiert oder wer von den Nachbarkatzen zu Besuch kam
So lässt es sich für mich Katzennarr gut leben
Aus Deinen Zeilen lese ich nicht nur Deine große Trauer, ich lese auch große Sehnsucht. Geh zu den Katzen in die Heime, zu Katzennotstellen usw. und lass Dich von 1-2 Katzen "adoptieren", es muss passen aber das weißt Du ja selbst.
Sie werden Dir ans Herz wachsen aber Deinen alten Lebensbegleiter nicht ersetzen, dies weißt Du ja aber auch selbst.
Sie werden mit Dir wieder eine "Familie" sein und es wird wieder Leben in der Wohnung sein und es wird wieder eine Freude sein nach Hause zu kommen in eine Wohnung mit Leben und mit Geborgenheit.
Ob Du nun morgen auf die Suche gehst oder erst in 1 Woche oder in 4 oder in 8, entscheidest Du. Wenn es Dir danach ist dann geh auf Suche.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und irgendwo schlummern jetzt 2 Kater oder Katzen sich bald für Dich entscheiden werden und Dir irgendwann wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern werden und ihr werdet gemeinsam in eine neue Zukunft gehen.
glg, marada
Hallo Our Darkness,
ich schließe mich komplett den Worten meiner Vorrednerin an.
Ich glaube, an deiner Stelle hätte ich schon nach ein paar Tagen die Tierschutzseiten nach neuen haarigen Mitbewohnern umgegraben.
Ich habe drei Katzen und durfte ansonsten noch zwei Kater näher kennenlernen.
Jedes Tier hat seine ganz eigene Persönlichkeit und kein Tier könnte einen meiner Lieblinge ersetzen.. aber es könnte mein Leben aufs neue bereichern und ich seines.
Wenn ich mir nur vorstelle, dass z.B. meine olle Zicke, die fast ihr ganzes Leben schon bei mir ist, mal irgendwann gehen muss, könnte ich schon losheulen. Ich würde sie auf ewig in liebevoller Erinnerung bewahren (und alle ihre Schandtaten vergeben und vergessen ), aber wenn der Wunsch nach neuer Katzengesellschaft in mir wachsen würde, würde ich nicht zögern, ein oder in deinem Fall zwei neuen Katzen ein schönes Zuhause zu bieten. Als Verrat dem verstorbenen Tier würde ich das nicht betrachten (ich würde aber sämtliches Zubehör neu kaufen, weil ich sonst das Gefühl hätte, gerade meine Zicke würde oben von ihrer Wolke mit biestigem Blick beobachten, dass sich ja niemand neues in ihr Lieblingskörbchen legt).
Naja, und wenn du jetzt... dann könnten sie sich schon schön einleben, bevor die Silvesterknallerei losgeht und du wärest Weihnachten in muckeliger Katzengesellschaft.
Ich lese aus deinen Zeilen irgendwie heraus, dass du schon gern wollen würdest.
Ich weiss nicht, ob dir solche Texte helfen (ich mag sowas normalerweise nicht und meine Nici-Zicke würde mir dafür die Stinke-Kralle zeigen), aber etwas Wahres ist schon dran:
http://montie.npage.de/testament-einer-katze.html
Liebe Grüße und berichte mal, wie du dich entscheidest
Granouia
Hallo,
bei mir sind es keine Katzen, sondern Chinchillas. Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, was für eine Leere zurück bleibt, wenn das geliebte Tier nicht mehr da ist.
Nach dem Tod meiner kleinen Maus wollte ich kein Haustier mehr haben. Aber dann stand da noch der leere Käfig und die Vorstellung, dass er leer bleibt und abgebaut wird, war genauso schlimm wie der Verlust. Wir haben uns dann nur mal Chinchillas angeschaut, uns direkt auf den Heimweg gemacht, die Transportbox geholt und dann die beiden Jungs mitgenommen. Sie sehen nicht nur völlig anders aus als mein Mädel, sie haben auch eine komplett andere Art. Damit haben sie unsere Herzen im Sturm erobert und jeglicher Vergleich bleibt aus.
Schau dir Katzen an und wenn die Chemie passt, nimm sie mit Heim. Du wirst spüren, ob du schon so weit bist.
Alles Gute.
Sassi
Hallo,
sieh es nicht als Verrat, sondern als Ehre. Dein Kater war so ein tolles Tier, dass du dir ein Leben ohne Katze gar nicht mehr vorstellen kannst.
Als unser Hamster gestorben ist, haben wir uns schon nach einer Woche einen neuen geholt. Einfach weil etwas gefehlt hat und der Anblick des leeren Gehges sehr schmerzhaft war. Und das obwohl es " nur" ein Hamster war und er nur ein Jahr bei uns war. Trotzdem hat sie unser Leben bereichter und eine eine Lücke hinterlassen, die auch durch ein neues Tier nicht restlos geschlossen werden konnte.
Unser Nachfolger hatte übrigens auch die selbe Farbe und ich hatte schon Bedenken, dass meine Söhne dadurch vergessen dass es eine Nr. 1 gab. Aber man merkt einfach, dass es viele Unterschiede zwischen beiden Tieren gibt. In Bewegung, Verhalten und Aussehen, so dass Nr. 2 Nr, 1 nie komplett ersetzen kann.
Ich finde, das Trauer Zeit und Raum braucht.
Egal ob Du einen Menschen oder ein Tier betrauerst, der Trauerprozess ist nicht planbar und sicherlich auch ganz individuell. Die Zeit entscheidet, wie Du Dich entscheiden wirst und diese Entscheidung wird dann die richtige für Dich sein.
Meine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Tod eines Tieres waren immer sehr emotional. Die Hunde gingen und hinterließen eine Riesenlücke. Im Leben, im Alltag und vor allem im Herzen. Ich habe danach auch nachgedacht, wie es weiter gehen soll, da Hunde für mich im Leben dazugehören.
Aber ich persönlich habe Zeit gebraucht, um mich zu verabschieden. Verabschieden von dem verstorbenen Tier und dem Leben mit ihm.
Und irgendwann fühlte sich der Zeitpunkt einfach richtig an, ein neues Tier aufzunehmen.
Alles Gute Dir.
Hallo
Das ist so traurig
Jetzt im Dezember , um genau zu sagen am 16. 12 hab ich vor einem Jahr meinen Kater das letzte mal gesehen. Wir feierten den Geburtstag meines Mannes und meiner Tochter die am gleichen Tag haben. Er kam schnell rein um zu fressen und nachzusehen was hier los war. Der Trubel war ihm mit den vielen Kindern zuviel also ließ ich ihn raus . Ich weiß noch wie er vor der Balkontür stand miaute und er mich mit seinen grünen , großen Augen ansah
Sein Blick war immer so freudig wenn er raus konnte, ein geborener Herumtreiber.
Das war das letzte mal ,das ich ihn sah...
Ich saß wochenlang vor den Fenster und hielt ausschau....suchte alle Strassen ab , ja, ich sah sogar in die Wohnzimmer anderer Leute ,weil ich glaubte er würde irgendwo gefangen gehalten.
Letzendlich weiß ich bis heute nicht was mit ihm geschah. Kein Tierheim weit und breit wurden informiert, die Polizei nicht, die Straßenbehörde nicht und selbst das Tierkrematorium nicht. Auch in öffentlichen Netzwerken war keine Spur von ihm und Nachbarn haben auch nichts gesehen .
Heute noch ist da ein riesen Loch wenn ich an ihn denke , es schmerzt unheimlich. Er war so ein tolles Tier, so schlau ,hübsch und keck.
Ich musste wenn er (alleine) zuhause war immer die Haustür absperren da er sich diese immer selbst öffnete....rauspitze und wenn ihm das Wetter nicht passte wieder reinging .
Oft kam ich nachhause und die Tür stand offen
Hach ja .....
Wir denken oft an ihn und müssen über seine Aktionen viel lachen (und ich danach weinen).
Er war unser "Franzose " weil er immer auf dem Küchentisch saß, das eine Hinterbeinchen am Tisch runterhängend und genüßlich die Augen auf halb Acht hatte. Dabei schnüffelte er gerne am Kaffee und hielt seine Nase in den Zigarettenrauch meines Mannes und wenn er genug hatte, rieb er seinen Kopf immer an mein Kinn und ich musste ihm dann tausendmal das Köpfchen küssen.
Eine neue Katze zog sehr schnell ein (im März).....ein Karthäuser Mädchen, unser Tiger war ein russisch Blau Kater. Anfangs hatte ich damit echt Probleme....sie sah ihm ja sehr ähnlich. Es klingt vielleicht doof aber das neue Kätzchen hat mir geholfen nicht mehr so traurig zu sein .
Tja nun haust daheim unsere Magda herum und ich bin froh dass wir sie haben. Sie hat zwar keine französischen Manieren aber spielt gerne verstecken und das ist wirklich süß.
LG
Es tut mir sehr leid.
Du klingst wirklich so, dass Du Deinen Kater sehr geliebt hast und tief trauerst. Aber ich bin mir sicher, dass es ihm ganz recht wäre, wenn neue Katzeneinziehen.
Ich glaube nicht, dass Du ihn deswegen verrätst oder vergisst, auch der Schmerz wird deswegen nicht weg sein. Es kommen neue, andere Katzen, mit anderen Charakter. Keine Kopien von ihm, sondern ganz andere. Sie sollen nur die Leere in Deiner Wohnung füllen - nicht die Lücke in Deinem Herzen.
Ich verstehe Dich da sehr gut, und es ist gut und richtig so. Wenn Du einen geliebten Menschen verlierst dann hälst Du Dich ja auch nicht von allen anderen Menschen fern - eher rückt man noch näher zusammen und sucht ganz bewusst Kontakt. Wir Menschen brauchen auch Gesellschaft.
Wenn man nach dem Tod eines geliebten Tieres keines mehr anschafft wird es eher schmerzhafter. Habe ich nach dem Tod meines Hundes leider so machen müssen, für einen alten Hund ging es gerade noch so mit einigen Kompromissen bezüglich Arbeitszeit, aber nach momentanem Stand fehlt einfach die Zeit für einen neuen Hund. Das verlängert den Schmerz eher, weil ich nicht nur meinen Hund vermisse, sondern es auch vermisse Hundehalter zu sein. Nach einem halben Jahr geht es dabei sicher nicht mehr um einen Ersatz für Jack, sondern es fehlt mir einfach überhaupt einen Hund zu haben.
Also geh ruhig ins Tierheim. Wenn Du zeitnah Katzen holst, dann schaffst Du es sie vor der Silversterböllerei einzugewöhnen. Nur zu, es ist Deinem Kater bestimmt auch recht.
Hallo o_d,
Dein Verlust tut mir sehr leid, ich fühle mit Dir.
Als meine alte Hündin starb (die immerhin 17 Jahre meines Lebens begleitete), wollte ich mir Zeit geben, um den tollsten Hund aller Zeiten zu betrauern.
Die erste Woche heulte ich sehr oft, in der zweiten Woche musste ich jeden Hund kraulen, der in meiner Nähe war und in der dritten Woche war klar, dass es ohne Hund nicht geht.
Tja, jetzt habe ich zwei Hunde...
Du begehst keinen Verrat an Deinem verstorbenen Tier, wenn Du einem neuen Dein Herz öffnest. Dort ist Platz genug für alle!
Ich wage zu behaupten, dass Du bereit bist. Nur zu, neue "Lebensgefährten" sind eine Bereicherung, die das Leben schöner machen.
Alles Gute!
LG
Karin
Hallo our-darkness!
Ersteinmal: es tut mir sehr leid! Abschied von einem tierischen Freund und Familienmitglied nehmen ist immer schwer, aber ganz besonders, wenn sie so lange mit uns gelebt haben.
Ich denke, es ist egal, wann man sich für ein neues Tier entscheidet. Erstens: es wird den meisten zu jedem Zeitpunkt wie Verrat vor kommen - zweitens: idR möchte man das verstorbene Tier nicht ersetzen sondern neben diesem einen oder zwei Plätze im Herzen neu vergeben.
Bei mir / uns war es ganz unterschiedlich, wann wir an Nachfolger dachten. Als mein erstes Pferd völlig überraschend starb, fuhr ich 4 Wochen später zum Züchter, um ein neues Pferd anzuschauen. Geplant war "nur gucken - nicht kaufen" als Ablenkung, da mich Oberons Tod schwer getroffen hat (er war mein Seelenpferd). Naja, es kam ganz anders: Ich hab Risala im Stall gesehen ohne zu wissen, dass sie das zu besichtigende Pferd ist - und sie verhielt sich wie mein Oberon: muffiges Gesicht (kannte Boxenhaltung nicht), angelegte Ohren - und drehte mir richtig abfällig den Po zu. Da war es passiert - ich habe kein weiteres Pferd mehr besichtigt sondern Risala gekauft. Ich wusste, Oberon wäre mit ihr einverstanden.
Nachdem mein alter Pancho starb, kam ein Jahr lang kein neuer Hund in unser Rudel, aber ich hatte Pancho versprochen, sein Körbchen irgendwann wieder an einen TSH zu vergeben. Zehn Monate nach Pancho verstarb unsere Sandy - auch völlig überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit. Knapp 8 Wochen nach Sandys Tod zog unsere Sana ein - für mich der passende Zeitpunkt, für meinen Mann doch nicht. Er trauerte noch zu sehr um Sandy, obwohl er Sana aussuchte. Der richtige Zeitpunkt für meinen Mann war erst Anfang diesen Jahres - fast 2,5 Jahre nach Sandys Tod. Dafür hat er jetzt seinen Herzenshund gefunden.
Was ich damit sagen will:
Mach es, wie Du es für richtig hälst! Fühlt es sich für Dich richtig an, wenn Du im Tierheim ein Katzenpärchen siehst, dann gib ihnen ein Zuhause. Fühlt es sich falsch an, dann warte einfach noch.
Ganz liebe Grüße
Kim