Darf man einfach so Katzen züchten?

Hallo!

Ich wollte hier vorsichtig anfragen, ob sich jemand auskennt und ob ich das alles vielleicht zu kritisch sehe... #schwitz

Ein Bekannter von uns hat sich zwei BKHs gekauft. Männchen und Weibchen. Den Kater hat er dann über Kleinanzeigen als Deck-Kater angeboten. Er hat sogar behauptet, dass der Kater eine bestimmte Blutgruppe hätte, weil das wohl selten wäre und er dann mehr Geld bringen würde oder so. Wenn Leute eine Bescheinigung über die Blutgruppe vom Tierarzt sehen wollen, vertröstet er sie immer. Pro Decken nimmt er 100 Euro. #schock

Nun hat seine Katze natürlich auch noch Babys bekommen. Für 400 Euro pro Stück. Bietet er auch über Kleinanzeigen und im Bekanntenkreis an (daher wissen wir das alles). Er sagt, eigentlich erst ab der 12. Woche, aber evtl. auch schon eher. Wenn man sie selber impfen lässt, dann macht er es auch günstiger.

Ich muss zugeben, ich habe zwar selber eine Katze, aber keine Rassekatze und kenne mich mit diversen Vorschriften nicht so aus, frage mich aber, ob das alles so ok ist, wie er das macht? Er ist ja kein richtiger Züchter, er sagt selber, das das eine gute Einnahmequelle ist.

Es gibt doch schon so viele Katzen und er züchtet quasi um Geld zu verdienen. :-( Oder sehe ich das zu eng?

Ich weiß, dass er das selbe schon mal mit Hunden versucht hat (Französische Bulldogge) und das Weibchen ist dann unter der Geburt gestorben.

#danke

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Soetwas nennt man Vermehrer!Und hat mit züchten nichts zu tun. Schon eher mit Tierquälerei und Betrug.
Wenn er etwas Vorgibt (bestimmte Blutgruppe) ist es Betrug. Ich habe allerdings keine Ahnung von Katzenzucht, aber Du könntest beim Tierschutz oder Ordnungsamt mal anfragen. Ich hoffe bei soetwas immer, das die Leute, die soetwas tun, die Tiere nicht loswerden, dann hat sich es wenigstens (hoffentlich) von selbst erledigt. Keine Abnehmer=kein Geld=nur Arbeit und mehrkosten.
Dann ist noch zu hoffen, das die armen Tiere nicht einfach irgendwo entsorgt werden#zitter

Ich denke hier melden sich bald noch welche, die Dir bessere Tips geben können.
Lg Sportskanone

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Hallo!

Leider ist das nicht verboten, und wenn einDeckkater nur 100 Euro kostet statt der üblichen 800-1200 Euro pro Deckakt kann sich eigentlich jeder denken das was faul ist.

Auch dieKitten sind zu billig, BKH bekommt man auch eher für vierstellige Summen, insbesondere beliebte farben und typvolle Tiere.

Also "eigentlich" kann sich keiner beschweren, wenn er zum Ramsch-Preis auch keine optimale Qualität bekommt. Für die Tiere ist es natürlich Mist, ein Wurf nach dem anderen, bei den vielen Deckakten beste Aussichten auf Katzenaids und andere Krankheiten, Stress ohne Ende. und wenn mal was schief geht oder ein Kitten behindert auf die Welt kommt landen die wohl beim Tierheim.

Bei den Bolldoggen hätte ihm auch jeder der sich nen Funken auskennt sagen können,dass die sehr oft Kaiserschnitte brauchen. So ein Volldepp, aber echt!

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Wieso brauchen die Bulldoggen den einen Kaiserschnitt? Hängt das irgendwie anatomisch zusammen oder wie kann man sich das vorstellen?

Grüße

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Der Zuchtstandart ist so grausig, dass die eigentlich nach Rassestandart verkrüppelt sind. Natürliche Geburten sind praktisch unmöglich.

Oft können die Rüden nicht mehr besteigen, sondern es muss künstlich besamt werden, durch die kurzen Beine. Das Becken ist zu schmal für die großen Köpfe der Welpen, das geht kaum ohne Kaiserschnitt. Der Unterkiefer steht vor den Oberkiefer vor, es existiert kaum eine Schnauze, extremes Schnarchen und Luftmangel bei Bewegung sind die Folge.

Für die ebenfalls Schnauzenlosen Möpse gibt es mittlerweile einen Fitnesstest, bei dem sie 1km in 10 Minuten laufen sollen, und wenn die dann nach vollen 15 Minuten wieder normal atmen gelten sie als fit. Das ist jetzt so, als ob Du Dich beeilen musst um zur Bushaltestelle zu kommen (nicht rennen, nur stramm laufen) und wenn der Bus 10km weit gefahren ist schnaufst Du immer noch wie doof.

Die wärmeregulierung ist durch die Kurze Schnauze auch behindert, im Sommer geht es ihnen oft nicht gut. Die Hautfalten wollen auch gepflegt werden, da setzen sich oft Pilze rein.

http://www.myfrenchbulldog.de/franzoesische-bulldogge-krankheiten/

Für ich zählt das als Quälerei. So süß die Hunde sind, das ist doch kein gesundes Tier mehr.

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Dein Bekannter ist ein mieser Vermehrer und ein Tierquäler dazu.

Wie du schon erwähnt hast, hat er da eine nette Einnahme Quelle gefunden und versucht jetzt sein Glück, nachdem es mit den Hund ja nicht geklappt hat. Traurig diese Mentalität.

Nach der Geschichte mit der toten Hündin hätte ich den Typen beim Tierschutz angezeigt.

Vom Gesetz her ist es nicht Strafbar Tiere zu vermehren. Traurig aber wahr.

Allerdings will ich es mir nicht ausmalen was er mit den Kitten macht wenn sich kein Abnehmer findet.

Viele Tierschutzvereine kämpfen gegen die ansteigende Zahl der Vermehrer, um ihnen das Handwerk zu legen. Es müssen nicht immee die billig/wühltischwelpen aus Osteuropa sein. Hierzulande gibt es genug davon, wie man sieht.

Deswegen würde ich da den Tierschutz informieren.

Viel Erfolg

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Hallo,

sie kann den Tierschutz informieren.

Leider kann der überhaupt nichts machen, solange keine offensichtliche Vernachlässigung der Tiere angezeigt und durch den Amtsveterinär festgestellt wird.
Solange noch jeder Bauer seine Mietze jungen lassen kann wie doll und verrückt, keine Kastrationspflicht (aber wer will die kontrollieren??) besteht und es immer noch Menschen gibt, die schön billige "Wühltischkätzchen" kaufen, wird es leider so bleiben, dass diese Menschen die Tiere als zusätzliche Geldquelle missbrauchen.

LG

Nici

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Schlimm es gehört bestraft, leider dürfen viele unwissende einfach so züchten ob mit Hunden oder Katzen oder sonst was, das würde ich nicht Freund schimpfen

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Klingt nicht egal. Er ist doch sicher kein beim Staat angemeldeter Unternehmer, der Steuern auf diese "Leistung" bezahlt.

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In Hinsicht auf die Steuer gibt es relativ hohe Freigrenzen von ca. 10 Hunde- oder Katzenwelpen im Jahr und bis zu 100 Meerschweinchen/Kaninchen/Hamstern und dergleichen, erst ab dann muss das in der Einkommenssteuererklärung mit aufgenommen werden.

Bei kleineren Zuchten nimmt das Finanzamt an, dass sich Kosten für Futter, Tierarzt und Unterbringung mit den eventuellen Gewinnen weitgehend aufheben oder nur geringfügige Gewinne entstehen.

Das stimmt auch, wenn man es gewissenhaft macht und ein deutlicher Anteil des Welpenpreises schon für Impfungen, Entwurmungen, Untersuchungen des Muttertieres in der Trächtigkeit, Gesundheitszeugnisse beider Elterntiere und gutes Futter in Trächtigkeit, Aufzucht und Wartezeiten zwischen den Würfen gesteckt wird. Wer richtig gut züchtet macht damit weniger Gewinn als mit einem 450-Euro-Job.

Auch wenn jemand in der Adventszeit Weihnachtsschmuck bastelt und verkauft fällt das oft unter ein Kleingewerbe, das nicht im Detail angegeben werden muss. Es lohnt sich gar nicht, wenn man da für 30 AdventskränzeMaterial und Einnahmen gegenrechnet, so viel Steuer fällt da gar nicht an, dass das wen interessieren würde.

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Grundsätzlich ist das leider legal, AAABER - er betrügt vorsätzlich Käufer.
Und DAS ist soweit ich weiß ein Straftatbestand und dafür würde ich ihn rigoros bei der Polizei und dem Veterinäramt anschwärzen!

Abgesehen davon wäre ein Mensch der so etwas macht sicher kein Bekannter mehr von mir.

LG, katzz