wir bekommen einen Border Collie - ich habe Zweifel

letzte Woche waren mein Mann und ich uns einen Border Collie Welpen anschauen. In 3 Wochen soll er bei uns zuhause einziehen.

Obwohl ich mich vorher im Internet über diese Rasse belesen und recherchiert habe, glaubte ich zumindestens#kratz bin ich mir auf einmal nicht mehr sicher.

Plötzlich lese ich Begriffe wie Hütehund, er braucht was zum hüten, will ständig beschäftigt werden...hatte ich vorher die Brille nicht auf oder was #gruebel

Ich war schon drauf und dran die Zusage wieder rückgängig machen zu wollen und habe meinem Mann von meinen Bedenken erzählt. Der meinte nur ich hätte mich im Internet verrückt gelesen. Man kann von den Geschichten die da stehen nicht auf den eigenen Hund schließen. Jeder Hund wäre individuell und wir würden alles tun, damit er ein wohlerzogener Familienhund wird.

Wir möchten auf jeden Fall in die Hundeschule mit ihm (Welpengruppe und Grundgehorsam) finde ich sehr sinnvoll - dann soll es aber auch gut sein.

Hundesport oder ähnliches habe ich nicht vor mit ihm zu machen. Dass wir mehrere Stunden täglich für den Hund aufbringen, das ist uns klar, das möchten wir auch beide und unser Sohn 17 wohnt ja auch noch zuhause. Der Hund sollte sich in unseren Alltag integrieren und nicht umgekehrt. Wir haben ein Haus mit kleinem Garten, den man leider nicht einzäunen kann.

Im Grunde freue ich mich tierisch, dass der Traum von einem Hund nun wirklich wird. Vielleicht gerade, weil es jetzt so real ist, drehe ich gerade etwas durch. Ich male mir alle möglichen Situationen aus, dass der Hund die Nachbarn anfällt, Kinder auf dem Fahrrad jagt...was ist nur los mit mir.

Mein Mann sagt, wir sollen es auf uns zukommen lassen. Und dass wir von unserer Seite alles tun werden, dass der Hund ein Lieber wird.

Warum habe ich auf einmal solche Zweifel?

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Hmm, Border Collies sind wirklich mit die anspruchvollste Rasse überhaupt, die wollen körperlich aber auch vor allem geistig gefordert werden... Ich habe seit fast 25 Jahren immer einen Hund , und einen Border würde ich mir nicht zutrauen ..

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Ich habe auch schon gegenteilige BC Besitzererfahrungen gelesen, dass je mehr Input man dem Hund bietet er dies auch immer oder sogar mehr einfordert. BC kennen ja kein Schluss und würden bis zum Umfallen weitermachen (habe ich zumindest gelesen).

Border, die z.Bsp. nicht mehr Beschäftigung/Bespassung als andere Rassen bekommen sich damit auch als zufriedene Hunde zeigen.

Ich verstehe das so, wenn ein Border es nicht anders kennt, ist er auch mit weniger zufrieden.

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Hallo,
soweit ich weiß, ist es richtig, dass der BC als erstes lernen sollte, auch zur Ruhe zu kommen. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass er wenig beschäftigt werden muss.
Es stimmt, dass viele es gut meinen und den Welpen von Anfang an dauerbespaßen, damit tut man sich und dem Hund keinen Gefallen.
Ich denke, da kommt es auf eine gesunde Mischung an. Ich kenne mich aber mit den Feinheiten nicht aus.

Als ich angefangen habe, mich wieder für einen Hund zu interessieren, habe ich danach geschaut, was ich dem Hund bieten kann und dann geschaut, welcher Hund zu mir und meiner Familie passt.
So ist es kein Australien Shepherd #verliebt geworden, sondern ein Labrador.

Ein Border Collie, der nicht ausgelastet ist (geistig!), sucht sich über kurz oder lang eine Beschäftigung. Meistens ist das eine, die den Besitzern nicht gefällt ;-)
Wenn man "nur" Spaziergänge mit dem Hund machen möchte, sollte man sich keinen Arbeitshund holen. Klar kann das auch gut gehen, ist aber eher die Ausnahme.

LG, mokli

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Hör auf Dein Bauchgefühl...diese Hunde sind Arbeitshunde und wollen geistig und körperlich ausgepowert werden. Mit bisschen Bällchen spielen ist es da nicht getan, auch nicht mit langen Spaziergängen.

Das heißt aber nicht, dass er den Nachbarn anfällt o.ä. wenn er unterfordert ist, er wird die die Bude auseinander nehmen und Euch sehr klar zeigen, dass es unterfordert ist.
Gerade als Ersthund halte ich diese Rasse absolut für ungeeignet.

Lieber eine andere suchen, als das ihr das Tier nach ein paar Wochen zurück gebt.

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Hast du einen Border Collie oder kennst du jemanden in deinem Bekanntenkreis, die einen haben, die das bestätigen können?

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Ja, ich kenne eine Schäferin, die 2 Border hat und wenn Du nur mal ab und an den MArtin Rütter im TV geguckt hast, sagt der wirklich fast jedes Mal, den Hund NICHT nach Optik aussuchen, sondern nach der Rasse und den dazugehörigen Charakterzügen. Der Border wird oft genommen, weil er so süß aussieht und die Leute stoßen an ihre Grenzen.

Auch das hier ist interssant:
http://www.planethund.com/hundewissen/border-collie-problemhund-2808.html

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Hallo!

Diese Zweifel sind leider völlig gerechtfertigt und ich wundere mich sehr, dass es immer noch Züchter gibt, die Border Collies an stinknormale Familien verkaufen.

Borders sind eine Gebrauchshunderasse, die nur dazu gezüchtet sind zu hüten. Es gibt da noch keine ausgesprochene Showlinie, die wirklich durchgehend mit normaler "Hundebespaßung" zufrieden wäre, sondern nur seltene Ausnahmen denen das reicht.

Kennst Du denn Eltern, Großeltern und mehrere Geschwister von "eurem" Welpen, die schon erwachsen sind? Was wird denn mit denen gemacht, damit sie ausgeglichen und ruhig sind? Der Züchter hat doch sicher Kontakt zu ein paar Käufern von früheren Würfen. Frag doch mal ob du die besuchen darfst. Dann weißt Du am ehesten, was da in den Genen drin steckt.

Wenn Du Dir eher einen Hund wünschst, der zu einem normalen Ehepaar dass auch arbeitet passt (der Teenie zieht ja bald aus, sollte also in die Hundebespaßung nicht fest eingeplant werden), dann ist ein Border Collie echt keine gute Idee.

Melde Dich doch etwa in einem spezialisierten Forum an:

https://www.borders-forum.de/

Da hast Du ganz viele Border Collie Halter auf einmal, die Dir mehr sagen können als nur die 1-2 Ausnahmen die Du so siehst.

Übrigens standen alle die Infos schon vorher dabei, nur hat da eben noch die Rosarote Brille überwogen beim gedanken an den knuffigen welpen. Jetzt wirst Du endlich wach, gott sei dank, bevor ihr einen hochproblematischen Junghund habt. Noch kannst Du dem Züchter auch absagen.

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Wie kam es bei dazu, dass ihr euch für einen Border-Collie entschieden habt?
Das ist für die entscheidende Frage.

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Ich kannte nur einen Border-Collie ein wenig mehr...und das war der einer Freundin damals.
Sie dachte auch sie könne ihn mit Hundeplatz und langen Spaziergängen auslasten.
Sie war wirklich 2 Stunden draussen unterwegs...aber das hat dem Hund nicht gereicht.

Ich kann mich sehr deutlich an die Situation erinnern, als der Hund angefangen hat die 2,5 jährige Tochter meiner Freundin zu "hüten" und ihre eigenen Eltern nicht mehr an sie rangelassen hat...das war eine Situation die meiner Freundin damals die Augen geöffnet hat.

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Wir haben selbst einen normalen Collie und ich glaube sagen zu können, dass ich mich in der Szene der Britischen Hütehunde etwas auskenne.

Ich rate euch deshalb von einem Border Collie ab. Die wenigsten Exemplare sind zufrieden damit, ein normaler Familien-Freizeit-Hund zu sein. Es ist nur bedingt richtig, dass sich ein Hund, der als Welpe in die Familie kommt, den Umständen anpasst. Bei der BCs ist der Arbeitstrieb und oft auch der pure Hütetrieb so stark ausgeprägt, dass sie sich eben nicht anpassen können.

Ein BC braucht entweder Schafe plus Aufgabe oder richtig intensiv Hundesport. Dabei ist gar nicht mal nur die körperliche Auslastung von Bedeutung, sondern auch die geistige Forderung.

Ich könnte mir vorstellen, dass ihr mit einem Collie glücklich werden würdet. Wenn man da etwas auf die Linien (vielleicht eher amerikanische Zuchtlinien) und natürlich auf die Prägung/Erziehung achtet, bekommt man ein lebhaftes, aber ausgeglichenes Familienmitglied, das für fast alles zu begeistern ist. Dazu noch bildhübsch, super sensibel und einfach nur toll #verliebt

Von einem Border oder einem Aussie habe ich früher auch immer geträumt, aber nach monatelangen Recherchen und Gesprächen mit Züchtern und Hundehaltern war klar, dass ein Collie viel besser in unseren Alltag passen würde.

LG
Christiane

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Border Collies und auch Australian Shepherds sind seit jeher meine Traumrasse.
Wir haben auch immer gesagt bekommen, dass jeder Hund anders ist, dass es ruhige Vertreter gibt, bla bla bla.
Letztendlich hilft einem das aber ja nicht, wenn das dann nicht so ist.
Ich hätte für diese Rasse Hundespiort angefangen, aber ich hätte nicht sagen können, ob ich da mind. 12 Jahre Lust und Zeit für hätte.

Wieviele Hunde werden abgegeben, weil die Besitzer ihnen nicht mehr gerecht werden können?
Deshalb haben wir auf unseren Traum - dem Hund zuliebe - verzichtet und haben jetzt eine geeignetere Rasse für uns gefunden, bei der wirklich alles passt.

So wie du/ihr euch ein Leben mit Hund vorstellt, wird es mit einem BC nicht werden. Jetzt könnt ihr noch abspringen!

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Hallo

eine Bekannte von mir hatte einen Border Colli, der auch nicht ausgelastet war.

Er hat sich Beschäftigungen gesucht und es ging hinterher soweit, dass der Hund ziemlich unleidlich wurde, knurrte, zwickte und alles und jedes behütete und verteidigte, was in seinem Umkreis war...
Je älter er wurde, desto schlimmer wurde es und dem war auch nicht mehr gegenzusteuern.

Aber: er war ja soooo süß - ja, vom Aussehen war er das auch, in allem anderen ein -sorry - missratenes Exemplar seiner Rasse, weil ihm einfach die (viele und richtige) Arbeit fehlte...

Schaut, welche andere Rasse für Euch in Frage käme, nicht nur vom optischen her, sondern auch vom Zeitaufwand her und adoptiert davon einen in Eure Familie.
Da werdet Ihr sicher glücklicher mit.

LG

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>> nicht nur vom optischen her <<

Genau DAS ist der große Fehler, den so viele machen.
Die schönsten sind fast immer die anspruchsvollsten und viele machen sich einfach nicht klar, dass sie diese Ansprüche ein komplettes Hundeleben erfüllen müssen!

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Bei uns hat es grade gepasst!

Wir mögen die Neufundländer sehr gern und sie sind für unsere Kriterien, die wir an einen Hund stellten, so dass er zu uns passt, genau richtig gewesen.

Aber für die Threaderöffnerin gibt es sicherlich auch Hunderassen, die ein wenig an einen Border Collie errinnern, aber andere Ansprüche an ihre Halter haben.

Mir fällt da grad z.B, der Elo ein http://de.wikipedia.org/wiki/Elo_(Hunderasse)
http://www.elo-zucht-vom-backenberg.de/

Freunde von uns haben drei Kinder, eins davon mit Down Syndrom. Für sie war der Elo der perfekte Familienbegleiter für fast 15 Jahre.

Vllt. liest die TE dieses ja auch noch, vorsichtshalber pack ich die Links noch mal seperat!

LG

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Wenn man einen reinen Familienhund sucht, mit dem man nur mal ein bisschen spazieren und in die Hundeschule gehen will, warum muss es dann ein Border Collie sein? Diese Rasse ist überaus anspruchsvoll und kann bei Unterbeschäftigung Eigenheiten entwickeln, die keine Familie gern hat.

Ein Border Collie muss hüten, Agility oder Mentrailing machen, gefordert und ausgelastet werden. Ausgelastet ist ein solcher auf Leistung gezüchteter Rassehunde definitiv NICHT mit 2-3 Stunden spazieren gehen und ein bisschen Hundeschule.

Sucht euch lieber einen Familienhund, der auch als solcher gedacht und gezüchtet ist. Belest euch vorher viel mehr, beschäftigt euch erst einmal konkreter mit dem Thema Hund.

Zudem: Warum muss es denn ein Rassewelpe sein? In deutschen Tierheimen sitzen mehr als genug Seelen, die ein neues Zuhause suchen, darunter auch viele Familienhunde, die irgendwann "übrig" waren. Schaut euch doch lieber mal dort um und lasst euch gescheit beraten. Ihr bekommt dort garantiert den passenden Hund mit dem passenden Charakter für eure Familie.