Unser Kater ist ausgezogen....

Unser Kater hat sich ein neues Heim in der Nachbarschaft gesucht, bei einer alten Dame. Dort wird er jetzt den ganzen Tag verwöhnt und hat seine Ruhe. Die Dame ist tagsüber auch alleine, alle anderen dort im Haus gehen arbeiten.
Er kam in letzter Zeit nur noch zum Fressen vorbei. Da wir ihn ja aus dem Tierheim hatten konnte ich das erst nicht so ganz zuordnen. War er so extrem auf seine Freiheit fixiert oder ist er vor uns geflüchtet? Er hatte ja auch zwei andere Katzen angeschleppt. Den älteren Kater hat er nach einer Weile aus dem Haus "geprügelt", den Terrorzwerg wollte er wohl dann auch los werden, der hat sich aber nicht unterkriegen lassen.

Gestern Abend war er hier und hat sich verabschiedet. Er war 30 Stunden weg, kam rein und hatte keinen (!) Hunger. Mein Mann ist dann mit unserer Tochter und dem Terrorzwerg aus dem Wohnzimmer gegangen, so das er seine Ruhe hatte. Er lag eine halbe Stunde auf dem Sofa, wollte sich auch nicht kraulen lassen. Dann wollte er wieder weg. Wir haben auch schon seit einiger Zeit keine Geschenkmäuse mehr bekommen.
Als er die ersten Male länger weg war habe ich mir echt Sorgen gemacht, bin auch öfter die Gegend abgefahren. Konnte mir aber nicht wirklich vorstellen, das er unter einem Auto gelandet ist.

Ich bin froh, das ich jetzt weiß wo er immer ist. Ich gönne ihm und der Nachbarin die gemeinsame Zeit. Ihre Familie hat das alles am Anfang nicht so mitbekommen, ihnen ist das sehr unangenehm. Ich sehe das anders. Katzen sind nun mal Individualisten, wenn es nicht passt, dann ziehen sie weiter. Da sie alleine nicht mehr einkaufen kann, kam er halt immer noch zum Fressen vorbei. Ihre Enkelin kauft jetzt Futter mit und bei uns bekommt er nichts mehr.

Jetzt weiß ich nur nicht, was wir mit dem Terrorzwerg machen, er braucht Gesellschaft. Irgendwie kann ich jetzt aber nicht einfach los und ihm einen Kollegen besorgen, ich würdem ich wie eine "Verräterin" fühlen, obwohl der Pascha ja selber entschlossen hat auszuziehen.
Schade das er nicht bleiben wollte, es fing alles so gut an.

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Ich fühle mit dir.
Ich würde an eurer Stelle erstmal keine neue Katze holen. Wartet noch ein bisschen, ob Pascha wirklich ab jetzt gar nicht mehr kommt. Der kleine Neue geht ja auch raus, vereinsamen wird der so schnell nicht. Gut, ewig würde ich auch nicht warten mit einem Neuzugang, aber so nahtlos wäre mir das zu unsicher.
Habt ihr alles mit der alten Dame geregelt? Werdet ihr auf dem Laufenden gehalten? Wer macht das mit den Tierarztbesuchen?
Das wäre mir jetzt erstmal wichtig.

Ich kenne diese Situation übrigens (zumindest ansatzweise). Unser älterer Tierheimkater hat sich auch eine Zweitfamilie gesucht - die wohnen schräg hinter uns und es gibt die Oma, die Mutter, die Teenagerkinder und den Lebensgefährten der Mutter. Alle verliebt in Bolle und völlig entspannt, was seine Markiererei angeht. Bei uns zuhause gibt es das zweijährige Kreischmädchen, was erst so langsam lernt, behutsam mit ihm umzugehen. Zum Glück teilt Bolle seine Zeit gerecht zwischen seinen beiden Zuhauses auf, er ist auch viel bei uns. Sonst wäre ich auch sehr traurig. So kann ich mich für ihn freuen, dass er überall jemanden hat, der ihn durchkuschelt :-)

Ich wünsche euch und Pascha alles Gute :-)

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Ich hoffe ja auch, das er uns trotzdem noch weiterhin besucht. So wie bei euch, das klingt toll.
Jetzt liegt er gerade bei uns auf dem Sofa, bei den Nachbarn ist eine Feier;-). Ein paar Snacks hat er abgestaubt. Unser Quietschkind ist auch im Bett. Also hat er jetzt hier Ruhe.
Der Sohn war heute morgen da und hat "gebeichtet", wir hatten ihn ja schon öfter gefragt ob sich unser Kater bei ihnen einschleimt. Er wußte ja bisher nichts, nur über die Geschenkmäuse vor Omas Fenster hatte er sich gewundert. Die Oma kam dann auch dazu, sie war ganz geknickt, denn sie wußte nicht das dieser Kater eigentlich zu uns gehört.

Tja, wie sind wir jetzt verblieben: Die Türen stehen ihm in beiden Häusern offen. Richtiges Futter bekommt er jetzt dort, hier nur Snacks. Wir stehen in Verbindung und ich habe angeboten, falls nötig, die Fahrten zum Tierarzt zu machen. Ich bin ja doch mehr zu Hause. Die Arztkosten wollen wir uns teilen.

Ich bin echt gespannt, wie sich das alles so entwickelt. Hauptsache er wird glücklich und es geht ihm gut.

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Finde ich echt eine gute Lösung und toll wie du damit umgehst!!

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Hallo knoeterich,

einer unserer Kater ist auch umgezogen - ein paar Häuser weiter zu einem älteren Ehepaar. Es war zeimlich schwer für uns, weil er mit seinem Bruder zusammen einer unserer ersten Fellnasen war.

Das Problem bei uns waren die Katzen in der anderen Dopplehaushälfte. Die Nachbarin hat immer zwischen 6 -9 Katzen. Einer davon spielt sich als Chef im Revier auf, prügelt etc..
Das war unserem Kater dann irgendwann zu viel. Zudem ist er körperlich eingeschränkt, weil er mal vom Auto angefahren wurde und er sich so nicht mehr so gut wehren konnte.

Das Ehepaar war glücklich, dass er letztlich ganz zu ihnen ziehen "durfte" (- Kater hatte es ja schon vorher entschieden). Wir haben geklärt, dass sie sich um Tierarzt kümmern. Er hat uns nicht mehr besucht, weil der andere Kater ihn vertrieben hat. Aber ich weiß, dass er gut aufgehoben ist.

Gruß