Kastration Hündin

Hallo,

wir haben eine knapp sechs Monate alte Berner Sennenmixhündin (Großvater Schäferhund) . Für Ihr Alter ist sie sehr groß und wiegt inzwischen mehr als 22kg (Stand vor 14 Tagen).

Von Beginn an hat uns unsere Tierärztin dazu geraten die Maus mit einem halben Jahr kastrieren zu lassen, theoretisch für in wenigen Tagen. Begründung und das war für uns am Anfang auch logisch - je früher umso weniger ist das Risiko für Gebärmutterkrebs und Gesäugekrebs , da die Rasse wohl dazu neigt. Zudem wäre das Risiko für Scheinschwangerschaften und Gebärmuttervereiterungen nicht mehr da.

Nun fangen aber seit einiger Zeit die Gedanken von mir und meinem Mann zu kreiseln - wir überlegen. Wir wollen auf der einen Seite das beste für die Maus und natürlich wir wollen keinen Nachwuchs. Gegenüber wohnt ein Labrador, unkastriert im besten Alter und der ist nicht klein. Wenn der über den Zaun springt - sicher ich würde die Jungtiere bestimmt losbekommen, aber NEIN - da finden wir sicher für die Zeit mit dem Nachbar eine Lösung.

Madam ist gerade in den letzten Zügen des Zahnwechsels, hat damit schon genug zu kämpfen, das wechselhafte Wetter ist nicht ihres und wenn wir überlegen sie dann noch operieren zu lassen. Das würde ich bei meinem Kind nicht machen lassen und der Hund ist inzwischen wie ein Kind. Die Entscheidung ist also gefällt.

Aber wann ist der beste Zeitpunkt dafür? Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt kommt dann bei einem zu zeitigen Zeitpunkt das Thema Knochenkrebs - bei zu spät das Thema Gesäugekrebs. Wie ist das mit den Scheinschwangeschaften? Bekannte haben ihre Maus nach der ersten Läufigkeit mit 1,5 Jahren kastrieren lassen, allerdings haben die einen golden Retriever. Wenn ich mich so bei dem Thema belese, sollte der Hund gut ausgewachsen sein, was bei uns noch dauert - mindestens eine Läufigkeit oder kurz davor. Wir sind uns so was von unsicher.

Mein Bauchgefühl sagt mir das Ganze Thema um mindestens drei bis sechs Monate zu verschieben. Da ist das Wetter angenehmer, es ist eine geistige Reifung erfolgt, Madam ist noch ein Stück gewachsen und wir haben noch ein paar Stunden der Hundeschule hinter uns, was für mich auch sehr wichtig ist, da wir ein "Mädelsproblem" haben sobald mein Mann dabei ist. Zudem hätte ich gerne gewusst wie das mit ihren Gang sich entwickelt - da sie so sehr wächst und wir auf Empfehlung Muschelgranulat geben.

VG Geli

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Ich habe bei meiner Hündin die erste Läufigkeit abgewartet, damit sie erwachsen werden kann. Frühkastrationen würde ich nur im Ausnahmefall machen.

Da unsere Maus schon nach der ersten Läufigkeit scheinschwanger wurde, haben wir uns dafür entschieden, sie zu kastrieren.
Der beste Zeitpunkt dafür ist 2-3 Monate nach der Läufigkeit, da man in dieser Zeit am wenigsten in den Hormonhaushalt eingreift.

Wartet man bis nach der zweiten Läufigkeit mit der Kastration, hat es keine positiven Auswirkungen mehr auf das Risiko von Gesäugetumoren.

Die Studie die besagt, dass kastration andere krebsarten begünstigt kenne ich. Das ist eine persönliche Entscheidung, die man treffen muss und ggf würde ich mir da auch eine zweite Meinung/Beratung von einem anderen Tierarzt einholen.

Für uns war es der richtige Weg, denn leider kenne ich viel mehr Hunde, die an Gesäugekrebs oder Gebärmuttervereiterung erkrankt und teilweise auch gestorben sind, als welche mit Milz-oder Knochentumoren.

Liebe Grüße Prinzess

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Süß, Du hast also eine 22 kg schwere Maus zuhause... Da musste ich echt schmunzeln.

Zum Thema.

Kastration ist immer eine Glaubens- und Bauchgefühlentscheidung. Es gibt gewisse Fakten, die durch Studien erwiesen sind. Dazu gehören die negativen Dinge, wie z. B.

* mögliche Fellveränderung
* Mögliche Gewichtszunahme
* langsamerer Stoffwechsel
* eventuelle Wesensveränderung

Diese Dinge können eintreten - müssen aber nicht.

Positive Eigenschaften einer Kastration - soweit sie denn allerspätestens nach der ersten Läufigkeit gemacht wird, sind:

* hohe Rückläufigkeit von Mamatumoren
* wenn die GB mit entfernt wird, sinkt auch dort das Krebsrisiko
* keine belastenden Scheinschwangerschaften

Ich persönlich - und ich betone, dass es meine ganz eigene Meinung ist - würde meine Tiere immer kastrieren lassen. Menschen begehen den Fehler, den Sexualtrieb des Tieres zu vermenschlichen. . Für viele kommt eine Kastration nur für dominantaggressive Hunde oder hypersexuelle Rüden, die bei jeder Läufigkeit einer Hündin leiden, infrage.

Ich finde allerdings, dass es gibt viele Aggressionsformen, die vom Testosterongehalt beeinflusst werden.

Grundsätzlich aber - und auch da bin ich eher egoistisch eingestellt - überwiegen für mich die Vorteile, mit einer kastrierten Hündin zusammen zu leben. Ich habe keine Blutung im Haus, muss keine Rücksicht auf Spaziergänge nehmen, muss den Urlaub nach dem Zyklus des Hundes planen... usw. Klingt egoistisch, ist es definitiv auch.

Ich bin da schlicht der Meinung, mein Leben ist mir wichtiger, als die Hormonintaktheit meiner Hündin.

Nichtsdestotrotz: Eine Entfernung der Keimdrüsen ist und bleibt ein schwerwiegender Eingriff in den Hormonhaushalt eines Tieres. Aber ich habe die Erfahrungen gemacht, dass meine 4 Hündinnen, die ich bislang hatte, alle sehr gut damit zurechtgekommen sind.

Und auch zukünftige Hündinnen, die bei mir leben werden, werden ihre Eierstöcke hergeben müssen, dürfen aber gerne ihre Gebärmutter behalten. Diese Form der Katstration finde ich am sinnvollsten.

Viel Glück bei Deiner Spurensuche und bei der Meinungsbildung.

LG

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Das meine kleine ;-) Maus kastriert wird steht außer Frage. Darüber wird auch nicht diskutiert.

Jedoch überlege ich wann ich diese Operation einplane. Wenn ich beim Tierarzt die eine Operation absage möchte ich möglichst schon einen neuen Termin vereinbaren.
Es ist ein großer Eingriff und ich weiß nicht ob ich es kurz vor der ersten Läufigkeit mache, das Risiko von Scheinschwangerschaften, Gebärmuttervereiterungen und anderen Tumoren in Kauf nehme oder es danach machen lasse. Wenn ich wüsste wenn meine Hündin diese bekommt, würde mir das die Entscheidung noch ein wenig erleichtern.

Zudem habe ich mir überlegt was so an Hunden und deren Geschlecht bei uns umher rennt. Ich habe im Umkreis von 300m mindesten fünf Rüden wovon ich von dreien genau weiß das die nicht kastriert sind und die auch die Größe haben entspannt auf mein kleines Mädchen drauf zuhüpfen. Es wären definitiv alles "Traumnachkommen" die ich bestimmt auch entspannt weitervermitteln könnte weil es Mischungen aus dem liebsten Familienhunden wären, aber das möchte nicht.

Mit welchem Alter wurden Deine Hündinnen kastriert. Die Frage dient übrigens nicht der Meinungsbildung.

Viele Grüße Geli

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Meine Hündinnen wurden immer 8 - 10 Wochen nach der ersten Läufigkeit kastriert. Das ist - hormonell gesehen - der beste Zeitpunkt. In der Phase sind die Eierstöcke inanktiv.

Wenn man sehr viel länger wartet, beginnt schon wieder die Vorbrunst.

Große Hunde brauchen ja länger, um geistig zu reifen, daher würde ich auf Keinen Fall vor der Läufigkeit kastrieren. Maximal zwei Läufigkeiten abwarten.

Die OP wird i. d. R. gut vertragen, da brauchst Du Dir nicht so große Sorgen machen. Meine Hunde waren bereits am Tag nach der OP wieder voll auf den Beinen und konnten kleine Gassirunden gehen. Am Tag zwei nach der OP war alles wieder beim Alten.

Ich würde Dir einen empfehlen, einen Body zu kaufen, falls Dein TA das nicht unterstützt. Hauskrausen sind eine echte Qual für die Tiere.

LG

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Hallo, ich habe gerade die zweite (kastrierte) Hündin im Haus. Maus 1 wurde mit knapp 4 Jahren von mir kastriert, Maus 2 kam bereits kastriert aus dem Tierheim.

Alle, aber auch alle, Tierärzte mit denen ich gesprochen habe rieten von einer Frühkastration vor der ersten Läufigkeit ab. Diese Tiere haben quasi keine echte geschlechtliche Identität, sind eben "neutral". Es sei gesünder, sie erstmal erwachsen werden zu lassen.

Bei Maus 1 habe ich so lange gewartet, weil sie eine schwere Behinderung hatte und niemand sagen konnte wie es im Inneren aussieht. Wir hatten Angst vor einer eventuellen Inkontinenz. Da sie auch unter der Läufigkeit keine Wesensveränderung zeigte, alle Rüden konsequent verbiss und keine Paarung zuliess- kein Problem. Die wirklich kritische Phase der Läufigkeit sind nur die letzten paar Tage. Vielleicht könnt ihr den Besitzer des Rüden vorwarnen, sobald eure Maus soweit ist? Und wenn es wirklich zum Äussersten kommt- ab zum Doc, der kann da immer noch einen Wurf verhindern wenn ihr direkt nach der Paarung zu ihm geht. Wie gesagt, wir konnten 4 Jahre lang die Verehrer problemlos abwehren.

Keine meiner Hündinnen hat im kastrierten Zustand Gewichtsprobleme entwickelt, ein seltsames Wesen gezeigt etc.

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Hi,

ich habe nichts gegen Kastrationen, aber würde der Hündin drei bis 4 Läufigkeiten Zeit lassen. Jede Läufigkeit bedeutet auch für die Psyche einen ganz wichtigen Entwicklungsschritt. Auch sorgen die Hormone dafür, dass die Hunde selbstbewusster werden.

Ich habe mit einigen kastrierten Hunden Erfahrung und wir haben zum Vergleich eine fast 3jährige unkastrierte Hündin. Kastriert wurde in sehr unterschiedlichem Alter.

1. Hündin: kastriert mit 6 Jahren wegen Verhaltensveränderungen (letzte Chance vor dem Einschläfern - alle anderen Dinge brachten keine Besserung). Dabei wurden Veränderungen an den Eierstöcken und der Gebärmutter festgestellt. Unsere "alte" Maus hatten wir bereits zwei Tage nach der Kastration wieder. Gestorben ist sie mit 14,5 Jahren an Krebs.

2. Rüde, Frühkastrat mit 6 Monaten (damals vom Trainer geraten, weil er auf unser kastr. Hündin aufritt - es sollte kein "erlerntes" Verhalten werden) und heute 11,5 Jahre alt: Verhalten wie ein Welpe, sehr unsicher, extrem nervös, nie erwachsen geworden, Konzentrationsprobleme.

Das Aufreiten hat die Kastration übrigens nicht geändert... das macht er immer noch, wenn wir nicht aufpassen. Ich bin sicher, dass bei ihm eine spätere Kastration besser gewesen wäre. Allerdings fehlte uns die Erfahrung mit so jungen Hunden und wir verließen uns auf den Trainer des Tierheims (und die Mitarbeiter :-().

3. Hündin, Frühkstrat mit 6 Monaten (Auslandshund) - heute gut 5 Jahre alt:
oft sehr unsicher, regelmäßig Probleme mit Scheidenentzündungen (lt. TA wächst die Scheide bei Frühkastraten nicht mehr weiter, bildet "Falten" und darin lagern sich immer wieder Erreger ab)

4. Hündin, unkastriert, fast 3 Jahre alt: wir bekamen sie mit 7 Monaten. Die erste Läufigkeit war bei uns - mittlerweile war sie 4x läufig und mit jeder Läufigkeit hat sie einen weiteren Entwicklungsschub körperlich und geistig gemacht. Sie ist eine sehr selbstbewusste, sichere und kompetente Hündin.

5. Hündin, Tierschutz, mit 3 Jahren kastriert: ebenfalls eine sehr souveräne, geistig starke und ausgeglichene Hündin. Absolut problemlos im Umgang.

6. Hündin, Tierschutz, kastriert mit 12 Jahren wegen Gebärmuttervereiterung:
selbstbewusst, sicher im Umgang mit anderen Hunden, bis dahin nie krank - starb mit gut 15 Jahren an Krebs.

7. Rüde, Tierschutz, kastriert mit 10 Jahren: größenwahnsinnig (;-)), sehr selbstwusst, mental sehr stark - starb mit fast 18 Jahren an Altersschwäche.

8. Hündin, ehemalige Zuchthündin (1 Wurf mit 2,5 Jahren), kastriert mit 5-6 Jahren:
sehr liebe und unkomplizierte Maus, bis 11 Jahre gesund. Starb mit fast 15 an de. Folgen von zu spät erkanntem Cushing.

Keiner der Hunde war irgendwie inkontinent, hatte Fellveränderungen (da war von Kurzhaar, über Pudel und Wolfsspitz mit langem Fell alles dabei) oder war zu dick (wir füttern aber "mit dem Auge" und reduzieren ggfs. das Futter).

Aus diesen Erfahrungen heraus würde ICH einen Hund erst mit frühestens 2 Jahren kastrieren lassen. Auch ein unkastrierter Rüde in der Nachbarschaft wäre für mich kein Grund früher zu kastrieren, denn eine läufige Hündin gehört für mein Verständnis nicht unbeaufsichtigt nach draußen. Bei uns wird voraussichtlich Ende 2017, Anfang 2018 ein weiterer Rüde einziehen, der nach Möglichkeit zur Zucht zugelassen werden soll. Auch dann wird unsere Kurzhaarcolliehündin nicht kastriert werden. Für die Dauer der Stehtage werden die Hunde dann getrennt.

Vielleicht helfen Dir ja diese Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung weiter. Und bei einer Kastration würde ich versuchen, die Mitte des Zyklus zu erwischen - so zumindest die Info div. Kliniken, die eine Bekannte wegen ihrer 4jährigen Hündin abtelefoniert hat. Das bedingt allerdings, dass sie eben mindestens 2 Läufigkeiten bekommt.

Viele Grüße
Kim

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Hallo,

ich hatte mich sehr mit der Thematik auseinander gesetzt, mein Rüde wurde mit 2 1/2 Jahren kastriert und es war die richtige Entscheidung - allerdings hätte ich ihn niemals frühkastrieren lassen.
Informiere dich - ich verstehe nicht, dass es immer noch Tierärzte gibt, die Frühkastration besonders bei großen Rassen empfehlen, hier ein link zu einem Tierarzt, der das kritisch sieht:
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Außerdem kann ich dir ein Buch empfehlen:
https://www.amazon.de/Kastration-Verhalten-beim-Hund-Ganslo%C3%9Fer/dp/3275018205

Es geht jetzt nicht um für oder wider, aber deinem Hund zuliebe, warte bis er mindestens 1 1/2 Jahre alt ist.
Google mal "Frühkastration / Gelenksproblem große Hunderassen" - besser später kastrieren lassen, als ein Leben lang Probleme mit den Gelenken!

Übrigens: eine Kastration verhindert zwar bestimmte Krebserkrankungen, dafür kommen andere Krebserkrankungen häufiger bei kastrierten Hunden vor!

LG Pechawa

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Also wir haben auch eine Hündin die jetzt in absehbarer Zeit kastriert werden wird. Denn sie hat nun ihre erste Läufigkeit hinter sich. Ich hab mich auch erkundigt wieso Frühkastrationen nichts sind weil ich eben auch die Gründe wissen wollte. Hab dann auch gegoogelt und für mich selbst macht es Sinn. Wir werden unsere Hündin übrigens kastrieren lassen weil wir definitiv keinen Nachwuchs wollen bis zum Lebensende somit brauch ich mir den Blutungskram die nächsten Jahre nicht antun, das Aufpassen nicht ob ein Rüde kommt, ob die Hündin ausbüxt und die mögliche erhöhte Tumorgefahr!

Allerdings das eine Tierärztin bei dir auf den Trichter kommt einen Hund mit schon einem Halben Jahr kastrieren zu wollen halte ich für übelst! Das Tier ist noch voll Kind und soll schon kastriert werden!? Ne das finde ich nicht gut. Unabhängig von der erhöhten Möglichkeit das sie dann unsauber werden kann. Das Tier ist noch zu "klein" und zu jung.

Ela