Hallo,
ich hatte in letzter Zeit mal wieder einige unangenehme Begegnungen mit sogenannten Kampfhunden. Dabei habe ich mich ernsthaft gefragt, warum man einen solchen Hund überhaupt hält?
Mal abgesehen von Zufällen (Hund der kranken Nachbarin übernommen o.ä.) muss man sich ja bewusst dafür entschieden haben, dass künftig viele Menschen einen Bogen um einen machen.
Fühlt man sich großartiger und/oder mächtiger, wenn andere Menschen Angst haben? Was für ein Mensch muss man eigentlich sein, um das zu ertragen? Oder ist einem das egal?
Klar, ich kenne die Argumente der Hundebesitzer: Die anderen Menschen haben sich anzupassen und zu informieren, niemand braucht Angst zu haben usw. Dummerweise ist die Realität eine andere und es ist nun mal so, dass nur wenige Menschen diese Hunde toll finden. Eher im Gegenteil.... (oder ich hab nur komische Freunde, Arbeitskollegen und Bekannte, kann ja sein).
Was hat Euch bewogen, ein solches Tier aufzunehmen?
Gruß
Warum hält man einen Kampfhund?
Wir haben uns einen Staff(mix) Rüden aus dem Tierheim geholt. Warum? Er passt vom Charakter gut zu uns, konnte schon alleine bleiben, super kinderlieb, top verträglich mit unserem ersten Hund. Die Rasse war uns wurscht, in Niedersachsen gibt es auch keine unsinnigen Rasselisten. Ich kenne eigentlich nur verantwortungsbewusste SoKa-Halter, die eben auch diesen Hunden eine Chance außerhalb des Tierheims geben wollen. Je nach Rasse wird man massiv mit Ablehnung konfrontiert, angepöbelt, beleidigt, nach dem Hund getreten, usw. Ich hätte DAS echt nicht erwartet.
Glücklicherweise erkennt in unserem Hund fast niemand den bööösen Kampfhund. Er ist halt nur 40cm groß, 15,5kg schwer (ideale Staff Maße) und extrem niedlich. Wenn ich bei der Frage nach der Rasse dann mit Staff antworte, reagieren die Leute, die ihn eben noch gestreichelt haben, öfters mit Ablehnung. Völlig bescheuert meiner Meinung nach, aber ok. Unser Umfeld ist da zum Glück anders und hat zumindest unserem Vierbeiner gegenüber keine Vorteile mehr.
Richtig nervig ist eigentlich nur die eingeschränkte Urlaubsmöglichkeiten mit Hund. Böööse Kampfhunde dürfen in viele Länder nicht mit einreisen.
Warum verliebt man sich in eine Rasse?
Wir haben bisher nur superliebe Rottweiler kennengelernt und schätzen das Temperament dieser Tiere total. Rottis stehen aber auch nur teilweise auf der Liste, woanders sind sie normale Hunde. Wir haben uns aber wegen der Auflagen bis auf weiteres gegen Rottis entschieden - sollte sich aber die Situation ändern (in Schleswig-Holstein ist die Liste schon gefallen, woanders ist es in Planung) zieht bei uns ein Rotti ein. Aber auch da: nur als Welpe aus astreiner Zucht, damit wir uns sicher sein können ein wesensfestes Tier zu haben.
Aber mal ganz generell: Ein Listenhund ist kein gefährlicher Hund - wer per se Angst vor einem "Listi" hat, ist nicht sonderlich gut informiert. Meistens ist es ja eher die Gesamtaufmachung, denn natürlich holen sich Assis am ehesten die Hunde, die den schlimmsten Ruf haben, eben grade damit Menschen wie Du die Strassenseite wechseln. Denn wenn der "gefährliche Listi" mit einem 60kg-Frauchen, die mit allerlei Leckerchen und Ball "bewaffnet" ist, spazieren geht und vielleicht noch ein kleiner Mops dabei rum turnt, dann wechseln nur die wenigsten Leute die Strassenseite.
Gefährlich sind oder werden Hunde durch eine schlechte Herkunft, durch schlechte Erfahrungen, durch ihre Halter oder durch Krankheit - die Rasse allein hilft da herzlich wenig. In der Beissstatistik ganz vorne sind Schäferhunde und Retriever, Dackel und natürlich Mixe... warum? Weil sie besonders häufig sind und weil somit einer der vier Gründe für Gefährlichkeit öfter eintritt.
Generell könnte ich mit der "öffentlicher Ächtung" gut umgehen, wenn Menschen nur auf Grund der Rasse meines Hundes sofort die Strassenseite wechseln würden, dann stört mich das nicht wirklich - ich kann ja nichts für deren Uninformiertheit. Aber ich achte auch immer sehr darauf, dass meine Hunde sich anständig benehmen und niemanden auch nur belästigen, gut sozialisiert sind... und meine Freundin, die einen Rotti hält, händelt ihre Hunde genauso und sie wird mit ihrem Rottimädchen auch nur selten gemieden - einfach weil die drei (es gibt noch einen weiteren Hund) als Gespann alles nur nicht gefährlich wirken.
Hallo!
Was meinst du mit du hattest eine unangenehme Begegnung mit Kampfhunden? Was ist denn passiert?
In meinen Bekanntenkreis haben viele sogenannte Kampfhunde, aber sicher nicht damit andere einen Bogen um sie machen. Man fühlt sich da sicher auch nicht mächtiger mit so einem Hund.
Angst zu haben ist natürlich nie dumm. Aber warum auf Kampf bzw. Listenhunde beschränken. Auch alle anderen Hunde können zubeißen.
Ich selbst habe 4 Hunde, 3 Chihuahua und einen Chi-Mischling. Zu unserem Freundeskreis zählen wir auch Rottweiler und Staffs. Bei uns laufen auch noch andere sogenannte Listenhunde rum. Alle gut erzogen, alle brav und noch nie in einen Vorfall verwickelt gewesen.
Und dann gibt es bei uns viele "normale" Hunde. Und es gab auch schon einige Vorfälle, jedoch nie mit einem Listenhund.
Einer meiner Hunde wurde als er ca. 20 Wochen war angegriffen, hat seitdem Probleme mit fremden - nicht zu seinem Rudel gehörenden Hunden, derselbe Hund, hat kurze Zeit später einen Chi tot gebissen. Es war kein Listenhund. Ein normaler Mischling, von dem man sich sowas nicht erwarten würde.
Und seltsamerweise sind es bis jetzt nie Kampfhunde gewesen, die in solche Vorfälle verwickelt waren.
Ich würde daher nicht über die Besitzer urteilen, weil sie sich für eine bestimmte Hunderasse entscheiden, denn ausnahmslos jeder Hund kann mal zubeißen, man kann auch einen süßen Schoßhund aggressiv erziehen.
Hallo,
unsere Nachbarn haben aktuell einen Kampfhund zu Besuch. Dieser "stellte" mich und ich muss sagen, dass mein Körper (tatsächlich Panik und Herzrasen) darauf anders reagiert hat als bei einem bellenden Dackel. Der Besitzer kam so spät, dass eine ältere Frau vielleicht mit Herzinfarkt tot umgefallen wäre.
Kleinere Hunde bellen mich öfter an oder wollen spielen (bin Joggerin). Vor denen habe ich keine Angst, da ein Biss mich vermutlich nicht ins Jenseits befördern würde. Bei bestimmten Hunderassen (ja, das sind nicht nur die Kampfhunde) gilt das aber leider nicht so ohne Weiteres.
Ich muss leider sagen, dass ich Hunde, die töten könnten, verbieten würde. Waffen sind ja auch verboten. Mein Ansinnen hat also nichts mit aggressiven Hunden (dein Beispiel mit dem Schoßhund) zu tun.
Würdest du dann auch Autos, Motorsägen, Backsteine, Baseballschläger und Küchenmesser verbieten? Die sind in falschen Händen genauso tödlich wie ein Hund.
Hallo,
um deine Frage zu beantworten:
Ich habe mich einfach in den Hund verliebt und es hat einfach gepasst.
Die Rasse hab ich erst später genau erfahren.
Schau mal in meine VK und sag mir, wo du den sogenannten Kampfhund findest.
Ansonsten finde ich deine Ansichten und Gedankengänge ziemlich merwürdig. Nix für ungut
Grüße
Hallo,
dein Hund sieht niedlich aus. Ich meinte eher diese Rasse mit den roten Schlitzaugen. Finde ich überhaupt nicht attraktiv. Vielleicht bin ich da ja die Einzige...
Kannst meine Gedanken merkwürdig finden. Ich finde eben Menschen merkwürdig, denen es nichts ausmacht, anderen Menschen Angst zu machen. Und das liegt vielleicht nicht unbedingt an der Bezeichnung Kampfhund. Es ist schon ein Unterschied, ob mir ein Dackel ohne Besitzer entgegen gerannt kommt oder oben beschriebener Hund. Der Dackel beißt vielleicht zu, aber mehr passiert auch nicht.
Ganz anders als man hier vielleicht glaubt, habe ich auch keine Angst vor Hunden generell. Ich wechsele nur die Straßenseite, wenn ein potentiell gefährlich wirkender Hund ohne Leine auftaucht. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder Besitzer seinen Hund abrufen kann. Früher habe ich geglaubt, dass man seinen Hund nur dann frei laufen lässt, wenn man das sicherstellen kann. Ist aber leider nicht der Fall.
Grüße
Hallo,
mein Hund ist ein Mischling aus American Staffordshire Terrier und Border Collie, also ein halber Listenhund. Er ist eine Seele von Hund ud es ärgert mich immer ungemein, wenn man mit solchen Proleten auf eine Stufe gestellt wird.
Vor dem deutschen Schäferhund meines ehemaligen Nachbarn hatte ich eine Heidenangst, vor allem wenn der im Zwinger war. Einmal hat er ein Loch in den Holzboden gefressen gehabt und mein Nachbar (ehemaliger Soldat) hatte ihn damals auch "gedrillt". Dieses Vieh war gut und gerne mehr als das Doppelte von meinem treudoofen Trampel.
Ich möchte auch bis heute nicht wissen, was los gewesen wäre, wenn der mal durchs Dorf gerast wäre
Es ist nicht immer schwarz oder weiß
Grüße
P.S.: Hunde mir roten Schlitzaugen? Meinst du vielleicht Bullterrier? Die, die ich kennen gelernt habe, waren neben meinem Hund die größten Schmusebacken überhaupt. Das Problem hängt am anderen Ende der Leine.
Kein Hund wird als Kampfhund geboren. Einen Hund aufgrund seiner Rasse als böses Monster abzutun, ist total dämlich. Hunde sind per se nicht gefährlich. Wenn Sie gefährlich sind, wurden sie so erzogen. Aber kein Tier ist von Natur aus darauf aus, andere zu verletzen. Kein Tier ist von Natur aus bödecker. Ein Kampfhund ist nur dann ein Kampfhund, wenn er als solcher erzogen wurde. Diese Rassen einfach als gefährliche Monster anzutun, die grundsätzlich andere beißen wollen, ist selten dämlich.
Hallo,
das alles weiß doch inzwischen jeder. Nur was nützt es mir, wenn eben genau dieser Hund einen Besitzer hat, der ihn falsch oder gar nicht erzogen hat?
Genau das wollte ich ausdrücken: Menschen haben Angst vor diesen Hunden, weil es eben auch gefährliche Tiere darunter gibt. Auseinander halten kann man die Besitzer auf die Schnelle nicht. Im Ergebnis wird man deshalb immer damit rechnen müssen, nicht so freundliche Reaktionen auf seinen Hund zu bekommen.
Das wirst du nicht ändern können, auch wenn du riesige Aufklärungsaktionen startest. Ein aggressiver Kampfhund richtet eben mehr Schaden an als ein aggressiver Dackel. Schon, weil mir der Dackel nicht bis an die Kehle springen kann.
Dämlich ist also eher, seine natürlich aufkommende Angst zu unterdrücken, weil man davon überzeugt ist, dass es keine gefährlichen Monster sein können ...
Ehrlich gesagt finde ich es dämlich, alle Menschen zu verteufeln, nur weil die eine Rasse halten, aus der ein Kampfhund werden KÖNNTE. Und genau das machst du gerade.
HI,
vorab: ich besitze keinen Hund, bin aber immer recht viel in Kontakt mit Hunden gewesen, kenne verschiedene Rassen und weiß, welcher Typ mir gefallen würde.
Noch lange bevor es die Kampfhunddebatte und die daraus resultierende Liste gab, fand ich z.B. American Staffordshires toll. Ich finde sie sauhübsch (und habe auch schon einige zum Knutschen liebenswürdige Exemplare kennenlernen dürfen). Von daher würde ich sagen, das ist reine Geschmacksache.
Wenn ich mir dann doch mal einen Hund zulegen sollte, weiß ich aber nicht, ob es denn mal so einer werden würde.
vlg tina
Hi,
du weisst aber schon, das lt. Statistik Dackel mehr beissen als alle andere Hunde?
Schlimmer finde ich Hundebsitzer mit "normalen" Hunde, die an Kinderwagen hochspringen, die Klei dkinder anspringen dürfen weil sie Hunde ja so klein sind und nix tun. Aber für ein Kleinkind kann aber ein kleiner Hund extrem gross und beänstigend sein.
Kampfhundebesitzer gehen oftmals sehr gut mit den Hunden um und Deppen können jeden Hund "umdrehen".
lg
lisa
Hmm.
Ich hatte auch schon einige unangenehme Begegnungen mit Hunden.
Komischerweise war da kein Listenhund (Kampfhunde gibt es nicht!) darunter.
Häufig sind es genau die vermeintlich "Lieben" Rassen, die dann zu locker gehalten werden.
Zum Beispiel, wo ich mit meinen Rüden unterwegs war und so ein Depp gerade noch seinen schokobraunen Labrador festhalten konnte, der knurrend und bellend in die Leine gesprungen ist 🙄.
Oder die ihre Hunde ungedingt mit anderen "spielen" lassen wollen, obwohl es nicht erwünscht ist.
Oder die ihre Hunde nach 1m wieder ableinen.
Das habe ich alles noch bei keinen Listenhund erlebt.
Ich will nicht sagen, dass es diese nicht gibt, aber das liegt wohl eher am anderen Ende der Leine.
LG