16. Wochen Welpe

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe Ihr verurteilt mich nicht, aber ich brauche mal einen Rat von Euch.

Wir haben einen 16. Wochen alten Rottweiler Welpen zu Hause, der uns teilweise den letzten Nerv raubt.

Ich hatte anfänglich schon meine Schwierigkeiten mit Ihr, da ich den Tot meiner Hündin nicht verarbeitet hatte und den Welpen somit nicht an mich ran lassen konnte.

Ich bin an vielen Situationen zu Hause bestimmt wegen meiner anfänglichen Abneigung gegen den Welpen selber Schuld, aber ich bin leider mit meinem Latein am Ende.

Sie knurrt uns momentan wieder ständig an, wenn man sie ermahnt, weil sie wieder irgendwas gemacht hat. Sie knabbert alles an (egal ob drinnen oder draußen), was ja normal ist, gerade jetzt wo sie ihren Zahnwechsel hat. Sie macht Gegenstände teilweise richtig kaputt.Die dreht richtig an der Uhr und spielt verrückt. Sie macht ihre Geschäfte noch immer ständig in die Wohnung. Sie knurrt uns an, wenn man Ihr Sachen aus dem Maul nehmen will, welche sie nicht fressen soll. Heute Nacht hat sie meine Brille kaputt gemacht :-( Zum Glück habe ich noch eine Ersatzbrille. Den Kater lässt sie genau so wenig in Ruhe.

In den letzten Wochen hat sich unser Verhältnis gebessert und wir sind auch recht gut zurecht gekommen mit ihr. Sie hat gelernt, dass es ja garnicht so schlimm ist, zu kuscheln. Sie ist ein sehr lernbereiter und wissbegieriger Hund.

Ich weiß, dass es bestimmt alles nur ein bisschen Zeit brauch, aber ich habe einfach keine Kraft mehr um stärker zu sein als der Hund.

Habt ihr Ideen oder Tipps, was wir machen können? Wir sind langsam echt verzweifelt.
So niedlich sie auch sein kann, kann sie aber echt nerven :-(
Ich weiß, sowas sagt und macht man auch nicht, aber ich bin an einem Punkt, wo ich sage, bloß weg mit ihr und ich komme wieder zur Ruhe.

Kann es sein, dass es soetwas wie Antipathie gibt? Mag der Hund uns vielleicht nicht und macht das alles extra?

Über Nachrichten von euch würde ich mich freuen und seit bitte nicht zu streng mit mir :-(

#hund #aerger

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Hallo!

Wie oft und wie lange geht ihr raus mit ihr damit sie ihr Geschäft erledigen kann? Immer selber Ort oder verschieden?
Alles weg legen was nicht kaputt gehen soll.

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Wir gehen immer an die selben Orte mit ihr, wechseln aber halt nur immer die Richtungen, denn wenn man mit Ihr immer die selben Wege läuft, will sie immer wieder nach Hause und bleibt stehen und macht dann garnichts mehr.

Wir sind teilweise immer 1 - 1 1/2 Stunden mit ihr draußen, mal auch nur 30 Minuten aber weniger nicht.

Wir haben schon bemerkt, dass sie eine ist, die draußen seehr lange für ihr Geschäft brauch, aber diese Zeit geben wir ihr auch.

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Das ist viel zu lange für einen kleinen Welpen.
Ich würde max. 15 Minuten rausgehen. Nicht warten bis Geschäft erledigt. Drinnen auf Körpersprache achten. Sie schnüffeln dann rum und manche drehen sich im Kreis.

Bitte nicht böse sein, aber sie ist doch noch ein Baby und du verlangst von ihr schon viel zuviel. Ich denke sie spürt auch deinen inneren Konflikt. Hunde sind mega sensibel. Dringend auch in die Hundeschule.

Was macht ihr wenn sie ihr Geschäft drinnen macht?

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>> Ich hatte anfänglich schon meine Schwierigkeiten mit Ihr, da ich den Tot meiner Hündin nicht verarbeitet hatte und den Welpen somit nicht an mich ran lassen konnte<<

Ich denke, das ist der Knackpunkt und kann nicht ganz nachvollziehen, warum man sich dann gerade auch noch einen Welpen holt. Aber gut, so ist es jetzt und ihr müsst da eben durch. Nur bitte lass die Kleine nicht deine Gefühlsschwankungen ausbaden.

Das Verhalten ist für das Alter völlig normal. geht ihr in keine Hundeschule?

sonntagskind

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Oh je, ich könnte jetzt ohne Ende schimpfen aber das hilft dir nicht. Also ales aller aller erstes Muss das knurren abgestellt werden, wenn sie merkt das sie damit durchkommt habt ihr später ein riesen Problem und das kann richtig böse enden. Zieht euch Handschuhe an und nehmt ihr die Dinge weg auch wenn sie knurrt.
Die Gassizeit würde ich auch verkürzen und wenn sie draussen macht immer viel loben.

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Hattet ihr vorher schon Rottweiler?
Eure Kleine scheint ein ausgesprochen dominantes Verhalten zu zeigen, beziehungsweise du ein unsicheres, was sie wiederum überfordert.

Du schreibst: "aber ich habe einfach keine Kraft mehr um stärker zu sein als der Hund."

Äusserst schlechte Ausgangslage, souverän/sicher/autenthisch zu sein ist keine Tätigkeit die man ausüben kann, an- und ausmachen kann, es ist eine Eigenschaft die man hat (oder eben nicht). Auch ist der Umgang mit einem Hund, insbesondere mit einem Hundebaby kein Gerangel um Macht, sondern eine Beziehung die darauf beruht, dass der Hund deine Sicherheit spürt und dadurch nicht in Rollen schlüpfen muss, die ihn überfordern.

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Du hast ja schon viele gute Antworten bekommen.
Dem möchte ich nur eins hinzufügen:
Bitte nehmt so schnell wie möglich mit einer guten Hundeschule oder einem Hundetrainer Kontakt auf!!!
Jetzt ist da noch einiges zu retten, allerdings könnte es ohne Hilfe zu einem richtigen Problem werden!

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Ja, du hast schon wirklich gute Antworten bekommen...

Es gibt auch sowas wie welpenblues, kann es sein dass du darunter leidest...? Gibt es bei Google an, lies dir die Sachen durch.

Ansonsten ist es wirklich typisch Welpe. Meine kleine ist mittlerweile 7 Monate und ich kann dir versprechen, es wird nach und nach besser.

Am Anfang war sie auch sehr dominant, vor allem im Umgang mit anderen Hunden. Was bei uns sehr gut geholfen hat war intensiver Umgang mit souveränen älteren Hunden. Es hat sich bei uns ergeben, ich musste beruflich weg und sie ist für ein paar Tage zum Züchter gegangen, der auch ältere Hunde hat. Danach war sie vieeeel entspannter 😊 Vielleicht habt ihr freunde die erzogene erwachsene Hunde haben, die mit eurer kleinen Zeit verbringen konnten?

Ich habe auch am Anfang den Fehler gemacht, zu lange Spaziergänge zu machen. Man denkt, der Hund wäre nicht ausgelastet, der Welpe ist aber dadurch überdreht und deswegen auch anstrengend. Ich habe es reduziert, es geht bei uns momentan täglich 2-5 mal für 10-30 min raus (immer auch mit Übungen wie an der Leine gehen verbunden) und mal alle 2-3 Tage auf die Wiesen und Felder für längere Zeit zum freilaufen und austoben. Damit ist mein Hund, der auch einiges älter ist als deiner, deutlich ausgeglichener.

Andere Sache ist Futter. Ich habe mich durchprobiert, es gibt tatsächlich Trockenfutter was meinen Hund mehr „aufdreht“. Dieses enthält 28% Proteine, es wurde in einem anderen Forum als Grund genannt. Dazu gibts bei mir frische Sachen, fleisch, Knochen, Gemüse, Obst, Eier, mal auch Quark. Oder ich koche graupen mit Einlage. Das tut meinem Hund gut.

Das Knurren würde ich auch sofort unterdrücken. Du musst ein paar mal deutlich werden, zeig deinem Hund ganz klar, dass es nicht geht! Entweder packst du sie kurz an der Schnauze, oder im Nacken, oder drückst sie auf dem Boden. Soll nich weh tun, soll nur eine klare Zurechtweisung sein. Und du nimmst ihr selbstverständlich das was sie noch abgeben will weg. Gerade das Essen wegnehmen haben wir sehr intensiv geübt, ich kann meinem Hund das leckerste Fleisch aus dem Maul rausholen, ohne dass sie nur auf die Idee kommt zu Knurren. Das ist wirklich extrem wichtig! Was ich mit meiner auch immer wieder übe ist, dass Sie mir die Sachen die sie unterwegs findet (wie ein Tannenzapfen) kurz abgeben muss, ich schaue die an und gebe sie meistens zurück mit einem OK. Damit lernt der Hund, dass er auch die Sachen zurückbekommt wenn die gut sind.

Du packst es schon! Es dauert nur noch ein paar Wochen und dann wird alles leichter!

LG K

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Ich habe hier auch einen 12 Wochen alten Welpen, der mir zeitweise den letzten Nerv raubt, wenngleich aus anderen Gründen wie bei dir.

Am Anfang habe ich den Fehler gemacht zu denken, der wird schon von selber schlafen, wenn er müde ist. Ja Pustekuchen. Er hat mittags mal geschlafen und das wars dann auch schon. Ich bin nicht weit mit ihm gelaufen, aber für Welpen gibt es ja überall etwas zu entdecken und Mist zu machen. Mir hat es geholfen, einen Kennel anzuschaffen (Gitterkäfig), wo der Hund sich drin bewegen aber auch zur Ruhe kommen kann.

Schläft deine Hündin genug also mindestens 16 Stunden von 24 Stunden (das ist bereits die Untergrenze, besser wäre mehr).

Wenn meiner übermüdet ist, ist er auch "aggro" drauf bzw. stehen die Ohren auf Durchzug und er hat nur Mist im Kopf. Wenn ich es am Tag oft genug schaffe, ihn entsprechend runterzufahren und ruhen zu lassen, ist er sehr ausgeglichen und aufnahmebereit.

Ich würde mir auf jeden Fall auch nochmal eine Hundetrainerin kommen lassen. Obwohl ich seit 25 Jahren Hunde habe, habe ich das im Fall des Welpen auch gemacht und es hat mir wertvolle Einblicke gebracht.

Auf jeden Fall musst du JETZT handeln. Das Problem wird sich nicht verwachsen, sondern eher schlimmer und am Ende hast du einen 40kg Koloss, den du nicht im Griff hast.