Pferd/Ponykauf

Hallo!
Hat hier jemand für sich und seine Tochter (Töchter) ein Pony oder Pferd gekauft?
Klappt das vom reiten her? Also dass Mutter und Tochter reiten.
Ich möchte für uns ein Deutsches Reitpony (1,48m )kaufen auf dem sowohl ich, also auch meine beiden Töchter reiten werden. Wir sind alle 3 auf unterschiedlichen Reitniveaus.
Planen das Pferd im Schnitt ca 4-5 mal pro Woche zu bewegen (wobei ich nur 1x pro woche reiten kann/will). Es wird im Offentstall in einer kleinen Herde stehen. Wir sind nicht Turnierambitioniert. Also reine Freizeitreiter.
Meine Bedenken sind, ob es nicht langfristig streit unter den Mädels gibt um das Pferd oder das Pferd sich nicht auf 3 komplett Unterschiedliche Reiter

- Reiter1= Kleinkind->Anfänger, erst seit kurzem Reitunterricht
- Reiter2 = Grundschulkind-> relativ sicher, fast 4 Jahre Reiterfahrung (Reitbeteiligung)
- Reiter 3 = Erwachsen (72Kg) ->Wiedereinsteiger, (mittelmässiges Können)

einstellen kann und am Ende "versaut" wird.
Wir nehmen selbstverständlich alle 3 zusätzlich Unterricht.
Ich habe noch nie ein Pferd besessen und bin nun auf der Suche nach dem Richtigen.
Beschäftige mich wirklich seit vielen Jahren schon damit. Ist also nicht überstürzt.
Ist hier jemand der genau so eine Situation gerade erlebt hat oder gerade mitten drin steckt? Wie klappt der neue Tagesablauf? Also fast jeden Tag zum Pferd fahren etc. mit Kindern? Momentan reiten wir insgesamt 4-5 mal pro Woche in einem Reitstall im Unterricht. Ich denke den Zeitaufwand werden wir beibehalten.
Ich würde mich wirklich freuen Erfahrungsberichte zu lesen.
VG

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Hey Liebe

Das ist in nächster Zeit auch meine Überlegung. Habe eine Tochter von 8 Jahren . Sie ist aber noch sehr unsicher.

Ich würde wohl nicht zwangsläufig nach einem Pony schauen. Sondern nach dem passenden Charkter.
Oldenburger , Kwpn, Rheinländer... sowas in der Art.

Es kommt aufs Pferd an ob es mit 3en zurecht kommt oder schon mit einem Reiter verzweifelt.
Um Streit würde ich mir keine Sorgen machen. Jede kann 2 mal die Woche, später dreimal reiten.

Die Frage ist nur, was machst du wenn die beiden das Interesse am Reiten verlieren ?

Ich wünsche euch viel Spaß bei der Suche! Wenn du aus NRW kommst kann ich dir gern ein paar Anlaufstellen nennen, die dir wirklich gute Pferde anbieten können.

Liebe Grüße

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Danke für deine Antwort.
Komme aus der Nähe von Hamburg. Meine Töchter sind 5 und fast 9 Jahre.
Die ältere reitet für ihr alter relativ sicher und ist mit dem nötigen Ernst bei der Sache.
Ich selber reite zwar zusammen auch schon einige Jahre aber leider nie durchgängig. Habe öfter Pausen eingelegt. Reite zwar sicher aber für ein Turnier würde es im Leben nicht reichen ;-) Habe seit diesem Jahr wieder regelmäßg unterricht.
Die kleine liebt reiten, reitet aber dem alter entsprechend noch nicht so gut. Sie muss auch erstmal lange an die Longe da sie noch zu klein für ein pony welches für uns in frage kommt wäre.
Wir sind zumindest alle dem Pferdevirus verfallen und ich wollte damals schon immer ein eigenes Pferd haben. Beschäftige mich momentan intensiv damit. Suche Offenställe und habe nun sogar ein Probereittermin bevorstehen. Den wichtigen Punkt Finanzen versuche ich auch gerade aufzulisten. Will keinen Fehler machen.
Puh alles nicht so einfach.

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Hi,
ich finde deinen Plan völlig realistisch, würde es ähnlich angehen, wenn ich meine beiden Jungs endlich mit dem Pferdevirus infizieren könnte#schein
Aber mit 72kg könntest du durchaus zu schwer für ein Pferdchen dieser Größe sein, zumal dt. Reitponys oftmals eher feinere Tiere sind. Da würde ich ganz genau hinschauen...

vlg tina

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Hallo
Danke für deine Antwort.
Diese Frage stelle ich mir auch die ganze Zeit. Es kommt ja ein wenig auf die Statur des Pferdes an. Ich kenne das Pony nicht welches ich mir ansehen werde demnächst. Ich habe die Hoffnung dass es kräftig gebaut ist.
Ansonsten hast du recht, könnte es auch zu klein für mein Gewicht sein. Ich bin leider dem Ponyvirus verfallen. Ich reite lieber Ponys und die Kinder sind ja auch noch so klein dass sie die nächsten 5-8 Jahre auf jeden Fall noch nicht die Größe für ein Pferd haben.
Ich bin auch nicht der Typ der permanent hard arbeitet mit dem Pferd. Dachte eher an ca 1x pro Woche und dann wenn es möglich ist eher auszureiten oder zu longieren.
Meine Große Tochter wäre erstmal der Hauptreiter. Die Kleine soll anfangs an die Longe und wird darein wachsen.
Momentan reite ich auf Isländern. Das wäre auch eine Option für uns.
LG

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Hallo!

Ein Pferd kann sehr viel mehr Zeit und Geld kosten, als vorher eingeplant. Vor allem würde ich schon einplanen, JEDEN TAG nach dem Tier zu sehen, und zwar Du, nicht nur deine Große. Mit 4-5 mal pro Woche ist es extrem knapp, weil Du Dich dabei drauf verlassen musst, dass man dir schon sagt, ob es deinem Pferd vielleicht nicht so gut geht. Und was ist, wenn jemand anderes doch nicht so genau hinschaut?

Sollte das Pferd auch nur was mittelmäßiges an Krankheit haben, sagen wir mal Hufrehe weil die Wiese zu nass ist, dann musst du schon 2-3 mal am Tag hin für die Versorgung mit Medikamenten und wirst locker 4stellige Summen für Tierarzt und Hufschmied los, bis das Tier wieder reitbar ist.

Wer übernimmt das Tier, wenn ihr Urlaub habt oder Du krank bist? Was ist, wenn die Kinder keine Lust mehr auf reiten haben, sondern andere Interessen wichtiger werden? Sie sind ja beide noch recht klein, das kann sich noch oft ändern. Was ist, wenn die Schule und andere Hobbies mehr Zeit fordern, schaffst du es dann ggf. auch alleine neben den anderen Hobbies der Kinder jeden Tag zum Pferd und wenigstens 5x pro Woche das Pferd zu bewegen?

Offenstall ist ja gut und schön, aber wirklich kein Ersatz für Arbeit mit dem Pferd. Da fehlt einfach zu viel an Forderung und Anspruch, auch wenn eine Koppel vorhanden ist.

Hattest Du wenigstens mal einige Jahre ein festes Pflegepferd?

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Hallo
Danke für deine ausführliche Antwort.
Genau diese Fragen beschäftigen mich momentan. Ich antworte dir einfach mal auf deine Fragen.
Mit 4-5 mal pro Woche meine ich als feste "Termine". Theoretische könnte ich 7x pro Woche (habe keine anderen festen Termine) aber man will ja auch mal das Pferd Pferd sein lassen oder andere Arbeiten erledigen (Haus, Garten...). Dachte 2x pro Woche wäre es ok wenn das Pferd nicht bewegt wird. Ein Problem hätte ich tatsächlich wenn ich aus irgendelchen Gründen 2x am Tag zum Pferd müsste. Der Stall ist ca 15 Minuten von mir entfernt (mit Auto) und ich kann mir schlecht spontan frei nehmen von meiner Arbeit und morgens muss ich die Kinder zur schule/Kindergarten bringen.
Von den Tierarztkosten her wei0 ich nicht genau wie viel ich als Puffer planen soll. Dacht jetzt an 2000 Euro Puffer für den Fall der Fälle. Viel mehr könnte ich nicht aufbringen akut.
Der Stall den ich im Visier habe, hat aber einen Rundumservice. Es ist ein Stall mit ca 100 Pferden, die Besitzer kümmern sich (gegen Geld) um alles.
Ich habe eine 12 Jährige Nichte, die genauso Pferdevernarrt ist wie wir und ich bin mir sicher sie würde sich gerne kümmern und auch reiten. Sie wohnt nicht weit entfernt vom Stall.
Im Stall selber sind auch viele andere Pferdebesitzer (die ich aber noch nicht kenne).
Auch meine Schwester würde es machen wenn es nur um kümmern/nachsehen oder Kleinigkeiten geht. Reiten oder Longieren kann sie nicht.
Das die Kinder andere Hobbie bekommen würde ich jetzt mal ausschliessen (wenn ich an mich denken) aber natürlich kann man nicht in die Zukunft sehen. Das kann aber jeden passieren. Dann wird man eine Lösung finden. Zurzeit ist daran nicht zu denken.
Wer meine Kinder kennt, der würde mir da jetzt zu 100% zustimmen. #rofl
Wegen SChule geb ich dir recht. Auch meine Bedenken, aber auch da denke ich an andere Pferdebesitzer mit Kind. Das muss irgendwie klappen.
Ich hatte zwar früher ein Pflegepferd, das stand aber auf einem Reiterhof und wurde von anderen auch bewegt, da musste ich mir keine Gedanken machen wenn ich mal nicht konnte etc. (hab ich auch niciht).
Pflgepferd und eigenes Pferd ist schwer miteinander zu vergleichen von der Verantwortung her.
Meine Tochter hat eine Reitbetieligung auf der sie 2x pro Woche reitet (1x mit unterricht und 1x ohne) aber auch hier kümmern wir uns nicht um das ganze drumherum sondern nur ums reiten. Wir bekommen zwar alles mit und lernen unglaublihch viele Dinge aber direkt entscheidungen treffen machen wir nicht (welches Futter, welche Decke, Medikamente etc). Und wenn wir keine Zeit haben, sagen wir einfach ab. Das Pony ist aber auch schon 21 Jahre und muss nicht so viel bewegt werden weil es "Rentner" ist und früher viel getan hat.
Sorry für den langen Text aber es hilft auch mir, mal alle Bedenken aufzuschreiben.
Unf pro und kontras zu sammeln.

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Hallo!

Also ein eigenes Pferd ist schon eine Hausnummer. Da kann soviel unverhofftes kommen. Wir haben uns jetzt vor kurzem einen Hund angeschafft. Wir lieben ihn alle sehr, ohne ihn wollten wir nicht mehr sein. Aber es ist echt viel Arbeit und letzthin waren wir alle 4 krank, die richtige Grippe. Der Hund muss ja trotzdem raus. Es ist immer derjenige gegangen der gerade die beste Tagesverfassung hatte. Ich finde es toll dass du es dir und deinen Kindern ermöglichen möchtest aber vergiss die Arbeit nicht und das viele Geld.

Alles Gute.

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Wie wäre es mit einem Isländer?
Was den Zeitaufwand angeht: Es ist schon ein Unterschied, ob Du 4 - 5 / Woche zum Reitunterricht fährst oder Dich um ein eigenes Pferd kümmern musst. Tierarzt, Hufschmied, Sattelzeug, Pflege, etc. Wenn es kein Reitstall mit Rundum-Service ist, kommt da einiges an Zeitaufwand obendrauf.

Und Du musst Dir ganz klar darüber sein, das schlussendlich Du die Verantwortung trägst - jahrelang. Deine Kinder sind in einem Alter, indem es nicht ungewöhnlich ist, das sich Hobbys ändern. Wenn die Motivation bei ihnen nachlässt, musst Du einspringen. Schaffst Du das? Willst Du das? Was ist, wenn Kleinkind sich entscheidet lieber Fussball zu spielen? Würde es klappen, sie bei diesem Hobby zu unterstützen und trotzdem genug Zeit für's Pferd aufzubringen?

Grüsse
BiDi

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Hallo
danke für deine Antwort.
Isländer sind natürlich auch eine Option. Momentan reite ich 1x wöchentlich auf Isländern und ich liebe sie.
Ich dachte nur dass ein deutsches reitpony etwas einfacher zu händeln wäre. Nicht in Bezug auf den Charakter sondern bei einem Isländer würde ich z.b. auch gerne in einen Isländerstall und hätte gerne einen Reitlehrer der sich mit Tölt auskennt. Das können viele normale Reitlehrer nicht. Dazu kommt dass Isländer teuerer in der Anschaffung sind (habe nicht so ein grosses Budget) und (was nicht unbedingt kaufentscheident ist) meine Tochter will keinen Isländer. Sie mag die nicht. Sie ist auch noch nie auf einem richtigen Islnder geritten. Ich will dies aber unbedingt demnächst ändern und sie anstecken. Vielleicht klappt es ja.
Meine Tochter mag gern Springen und Dressur. Ich mag lieber ausreiten und entspanntes Freizeitreiten. Wir suchen ein Pony welches beides abdeckt.
Sollten die kinder das Reiten aufgeben wollen (was ich nicht denke) dann müssen wir alles überdenken. Ich gehe aber nicht davon aus. sie sind beide ernsthaft pferdeinteresiert und die große hat auch inzwischen schon ein recht großes wissen und liest (ausschliesslich) pferdefachbücher. Sie hat ihr reitabzeichen 8 und fiebert nur darauf hin 10 zu werden (sei sit 8 momentan) weil sie dann das 7er machen darf.
Liebe Grüße

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Zu dritt ein Pferd kann langfristig schon schwierig werden, du weißt ja nicht welche Reiter mal aus deinen Kindern werden. Vielleicht wollen sie mehr, vielleicht geben sie die Reiterei auch auf...
Außerdem verträgt tatsächlich nicht jedes Pferd drei unterschiedliche Reiter, das müsst ihr beim Kauf beachten...

Für die nächsten paar Jahre sind die beiden aber ja eh noch von dir abhängig... Und da entstehtdas nächste Problem. Eigene Pferde kosten sehr viel mehr Zeit als Reitbeteiligungen oder Schulpferde. Und deine KInder sind sehr klein, du wirst die ersten Jahre immer mit dabei sein müssen, bei beiden. Mit 4 mal die Woche, 2-3 Stunden, kommt man gerade am Anfang sicher nicht hin.

Wir spielen auch mit dem Gedanken wieder ein Pferd für mich und meine Tochter (fast12) zu kaufen. Allerdings haben wir dieses Vorhaben momentan auf Eis gelegt.
Zum einen fahren wir mit unseren verschiedenen Reitbeteiligungen einfach besser. Meine Tochter kann viele verschiedene Pferde reiten, nimmt nebenbei auf Schulpferden Unterricht, mit eigenem Pferd würde sie nur noch auf eben diesem sitzen und gerade am Anfang sind unterschiedliche Pferde wichtig.
Dann soll das Pferd ja für immer bei uns bleiben. Meine Tochter wächst aber noch, hat durchaus Turnierambition und wird sich reiterlich noch sehr entwickeln. Wenn sie mit dem Pferd jetzt gut zurecht kommt, passt es vermutlich in ein paar Jahren nicht mehr... und man tauscht doch nicht einfach sein Pferd aus, also wir zumindest nicht.
Ja und dann der Zeitaufwand. Sie kann im Prinzip immer noch nicht alleine zum Pferd, zu einem neuen, evtl jungen schon gar nicht. Und ich habe aber nicht die Zeit 7 mal die Woche zum Pferd zu fahren, evtl sogar zweimal. Und wie gesagt eigene Pferde kosten mehr Zeit als fremde...

Also warten wir jetzt noch ein paar Jahre und legen uns dann vielleicht, wenns passt, ein Pferd zu.

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Hallo
du hast recht dass nicht jedes Pferd mit mehreren verschiedenen Reitern zurecht kommt. Dies müssen wir vorher rausfinden. Es besteht die Option, sollte meiner großen das Pferd tatsächlich nicht mehr passen von den Ambitionen her, ein 2. Pony zu kaufen und das 1. Pony der Kleinen zu überlassen. Kenne einige die es so gemacht haben.
Momentan reiten wir 3 in 2 verschiedenen Reitställen.
Meine Große hat eine Reitbetiligung in einem Stall, den ich auch als zukünftiges Zuhause unseres zukünftigen Ponys sehe und meine Kleine und ich reiten in einem Isländerstall auf Isländern.
Der Stall meine Großen Tochter bietet keinen Unterricht auf Schulpferden an. Dort stehen nur Einsteller. Bis vor 1 Woche ritt meine Große zusätzlich noch 1x pro Woche in noch einem anderen Stall auf Schulpferden. Dies haben wir aber nun aufgehört.
Sind also lange Zeit in 3 verschiedenen Reitställen unterwegs gewesen was auch blöd ist. Wenn wir ein eigenes Pony hätten wäre vieles einfacher...... oder eben nicht. ;-)
Hätten wir eine Reitbeteiligung die wie ein eigenes Pferd ist, hätte ich bestimmt auch noch gewartet.

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Hallo!
Ich halte jetzt seit über 15 Jahren Pferde in Eigenregie, das ist noch mal ein bisschen anstrengender, als wenn man in Vollpension irgendwo steht ;-)
Ich finde es super, das ihr Euch so viele Gedanken macht und ich sehe keinen Grund, Euer Vorhaben nicht zu verwirklichen!
Wenn das Pferd im Offenstall steht mit Weidezugang, braucht es sicher nicht jeden Tag bewegt/ geritten werden! Und man muss auch nicht zwangsläufig jeden Tag dort hin, um nach dem rechten zu schauen. Wenn wirklich irgendwas schwerwiegendes ist, bekommen das andere Einsteller/ die Stallbesitzer schon mit!
Glaube, das allerschwierigste wird, ein passendes Pony für Euch zu finden! Es sind zwar jede Menge auf dem Markt, aber es muss in Eurem Fall ja auch wirklich "kindersicher" sein. Habt ihr jemanden, der mit Euch guckt?
Wenn Du noch irgendwas wissen möchtest, kannst Du mich gerne anschreiben!
LG
asira #winke

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In deinem Text gibt es mehrere Anmerkungen, die ich nicht ganz ideal finde.

1. Für ein Deutsches Reitpony bist du unter Umständen zu schwer. Und während es vielseitig einsetzbar ist, gilt das für viele Pferde unter einer sauberen Ausbildung. Charakter, bisheriger Werdegang und vor allem der Beritt bei euch macht viel aus.

2. Deine grosse Tochter will Dressur und Springen - das ist nicht das Problem, die meisten Pferde kriegen einen Sprung hin - die Frage ist nur, auf welchem Niveau? Du willst ein bisschen Ausreiten und die kleine Tochter kann man noch nicht wirklich dazuzählen, sie macht das Pferd am wenigsten "kaputt". Aber wahrscheinlich ist keine von euch in der Lage das Pferd auf einem entsprechenden Level zu reiten, den ihr euch langfristig wünscht. Als müsste zusätzlich ein Bereiter her.

3. Die Anzahl Leute ist nicht bei jedem Pferd ein Problem. Meine eine Reitbeteiligung hat durchschnittlich vier Reiter: professionelle Bereiterin zweimal wöchentlich (Western), Freizeitreiterin einmal wöchentlich (Western, hauptsächlich Gelände), Besitzerin nach Zeitbedarf (Western, viel Gelände), mich dreimal wöchentlich (Englisch, viel Gelände) und wurde bis letzten Herbst noch an Concours vorgestellt.

Er ist ein sehr gut ausgebildeter Haflinger, der wirklich fein zu reiten ist und die Bereiterin ist sehr glücklich mit ihm. Allerdings achten wir auch im (nicht immer einfachen) Gelände auf eine saubere Reitweise und dümpeln nicht einfach so vor uns ihn.

Im Sommer geht er an Patrouillenritte und wird einmal wöchentlich an der Kutsche gefahren. Stehen tun er - und seine 27-jährige Haflingermama - meist nur einmal pro Woche und bloss nie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Du siehst, es geht. Aber es steckt auch viel Arbeit dahinter. Allerdings hat die Besitzerin meiner ersten Reitbeteiligung gemeint, dass ich mit 30 Minuten Reitunterricht pro Woche ihr das Pferd versaue - das war einfach nur Blödsinn und ein Problem der Besitzerin. Es ist also auch eine Kopfsache - und wenn die Kleine vermehrt reitet und die Grosse Turnierambitionen bekommt und das Pferd nicht so will wie sie, können Besitzansprüche auftauchen.

4. Weiterhin brauchst du eine Lösung für Ferien. Ein Pferd, dass viel geritten wird, stellt man nicht einfach eine Woche auf die Weide. Da ist meist auch vom Kopf Arbeitswille und ein Körper, der an Bewegung gewöhnt ist. Entweder also vermehrt die Bereiterin einstellen (Kosten) oder eine erwachsene Reitbeteiligung, die das Pferd auch alleine betreuen kann. Dann hättet ihr aber wieder eine weitere Person.

5. Die Einstellung gegenüber der Reitbeteiligung "Wenn wir keine Zeit haben, sagen wir einfach ab." finde ich schwierig. Eine Reitbeteiligung ist, im Gegensatz zu einem Hobby wie Klettern, mit mehr Verantwortung verbunden. Da solltest du mal ganz ehrlich zu dir sein - und nicht hier rechtfertigen - wie oft und aus welchen Gründen ihr absagt.

Neben zu meinem Haflinger gehört neben der Mutter noch ein Trakehner - meistens sind wir zu zweit da, selten mache ich mal alle drei alleine. Und dazu habe ich noch eine Pflegebeteiligung an einem 26-jährigen Friesen, der auf tägliche Medikamente angewiesen ist. Natürlich kommt es mal vor, dass Arbeitstermine vorhanden sind - hat die Besitzerin ja auch! Aber ich arrangiere meine Freizeit um die Tiere.

Auch deine Einschränkung vor zweimal täglich an den Stall fahren - das kannst du auf den Stallbesitzer abwälzen, kostet aber wieder. Also entweder selber arrangieren - früher aufstehen - oder bezahlen oder vielleicht eine Vereinbarung mit einer Stallkollegin finden. So ziemlich alles, was du am Pferd nicht selber machen kannst, ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.

5. Bei der Reitbeteiligung kreidest du die Entscheidungsgewalt an. Ich habe meinen Beteiligungspferden auch Medizin gegeben und sie versorgt, der Friese hat an einem Abend eine leichte Kolik gehabt, als die Besitzerin in den Ferien war, da war natürlich schnelles Handeln erforderlich. Aber die Entscheidung zu treffen, gegen welche von den gefühlten 15 Decken ich nun die nasse getragene Decke austausche, unter Betracht der nächtlichen Temperaturen und Wetter und das er seit zwei Wochen geschoren ist... definitiv nicht der spannendstre Aspekt an der Pferdehaltung.

6. 2000 Euro empfinde ich als Puffer zu wenig. Ihr bräuchtet wahrscheinlich noch zusätzlich eine Versicherung. Kranken- oder wenigstens OP-Versicherung, Haftpflichtversicherung. Zusätzlich überlegen, wie ihr das Pferd im Notfall in die Klinik bekommt, wenn Anhänger und Zugfahrzeug nicht vorhanden sind. Falls Tochter dann an Turnieren teilnehmen möchte, auch: wie kommt Pferd dorthin?

Neben dem Futter noch Schmied, Entwurmungen und Impfungen, Ausrüstungsmaterial. Du und deine Tochter können nicht im selben Sattel reiten. Wenn sie Dressur und Springen später ernsthaft verfolgt, ggf. spezialisierte Ausrüstung.

Alles in allem habe ich jetzt noch ein bisschen den Eindruck, dass ihr das unterschätzt und gleichzeitig eure Vorstellungen sehr unterschiedlich sind.

Du musst dir einfach bewusst sein, dass letztendlich du für das Pferd verantwortlich bist und den ganzen Zeit- und Kostenaufwand hast. Für jemanden, der nur einmal wöchentlich reitet, finde ich es viel, falls Tochter doch abspringt - und die Pubertät kann viel verändern. Und ihr müsst alle an einem Strick ziehen.

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Puh langer Text aber ich werde mal versuchen drauf einzugehen da du ein paar Punkte falsch verstanden hast.
Erstmal der Punkt dass ich die Einstellung habe dass man einfach absagt wenn man keine Zeit hat....
Kurze Erklärung: MeineTochter ist 8 Jahre alt und sie hat eine Reitbeteiligung auf einem Welshpony. Sie reitet dort 2x pro Woche. Eine Reitbeteiligung bei einem Kind ist ein himmelweiter Unterschied zur RB an einem Erwachsenen. Meine Tochter kann nicht entscheiden wann ein Pferd ein Medikament bekommen muss oder wann eine Decke zu warm oder zu kalt ist. Sie kann auch wenn sie krank ist nicht trotzdem zum pferd fahren und es nur versorgen denn das ist nicht nötig da die Besitzerin vom Pony eh immer vor ort ist, Daher sagen wir ab wenn einer krank ist oder wir einen wichtigen Termin haben.
Und ich habe es als Beispiel gebracht weshalb ich noch Bedenken habe ein eigenes Pferd zu haben. Eben der Punkt dass man da NICHT einfach absagen kann wie bei "unserer" Reitbeteiligung. Es geht bei unserer RB auch nur darum dass meine Tochter ihr Reiten vertieft. Das pony hat ein tolles Leben im Offenstall und wird auch von anderen Kindern geritten. Die Besitzerin ist nicht auf uns angewiesen. Freut sich lediglich dass wir dem Pony etwas Abwechslung bescheren.
Eben deshalb habe ich den Punkt genannt. Beim eigenen Pony wäre dies alles anders.
Meine Tochter springt gerne, aber sie ist nicht heiß darauf dies auf einem Turnier zu präsentieren. Zumindest momentan.... Was die zukunft bringt weiß ich nicht.

Die 2000 Euro sind lediglich als Puffer für unerwartete Tierarztkosten zu sehen. Selbstverständlich hätten wir eine Haftpflicht und eine OP Versicherung zusätzlich.
Auch Impfungen, Wurmkuren und Schimed sind in meiner Rechnung bereites enthalten. 2000 Euro wie gesagt wären über um Unerwartetes abzudecken.

2x täglich zum Stall fahren sehe ich nicht für notwendig es sei denn es passiert was Unvorhergesehenes. Aber normal muss ich nicht vor der Arbeit zum Stall. Komplett unwissend bin ich auch nicht. Habe viel mitbekommen in der letzten Zeit auch wenn ich kein eigenes Pferd besessen habe. Hole mir hier im Forum lediglich Gedankenanstösse.
Sollten die Kinder abspringen, muss alles überdacht werden wie bei allen anderen Pferdebeistzern auch. Der Punkt mit dem Bereiter, der ab und zu das Pferd wieder auf die richtige Spur bringt ist richtig. Das hatte ich bisher noch nicht mit eingeplant.
Danke für deinen Text.

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Wir haben seit 30 Jahren Pferde (immer in einem Pensionsstall). Ich finde Ihr macht Euch viele und die richtigen Gedanken. Es ist schwer ein gutes Pferd zu finden, von einem Händler rate ich dringend ab, ein gutes Pferd geht nicht an einen Händler. Eine gewisse Investition in das Tier lohnt sich auch deshalb, weil das wirklich teure die laufenden Kosten sind. Und die sind für ein Pferd an und mit dem Ihr Freude habt oder für eines über den Ihr Euch jeden Tag ärgert gleich hoch. Außerdem braucht Ihr einen guten Reitlehrer, dann sehe ich bei Eurem geplante Modell kein Problem. Und jetzt kommt das wichtigste: leistet Euch eine Ankaufsuntersuchung mit Röntgenbildern. Betrogen wird enorm viel, und wenn Ihr ein krankes Pferd mal gekauft habt werden sich Deine Mädels und Du davon nicht mehr leicht trennen. Wir haben das alles hinter uns und Lehrgeld bezahlt. Op Versicherung würde ich auch abschließen, wir haben gerade für eine Kolikoperation mit langem Klinikaufenthalt bei einem unserer Pferde 8000 Euro hinblättern dürfen. Alles Gute und ganz viel Spaß!

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Huhu,

ich hatte bisher schon 2 Pferde und bin nun pferdelos wegen Familienplanung.
Ich bin aber immer noch tief drin ein Pferdemädel und liebäugel schonmal mit einem Familienpferd, zumal eben das Outing "Mädchen" kam ;)
Wenn es mal die Finanzen zulassen, möchte ich gerne ein nettes Familienpferd anschaffen, natürlich nur wenn auch die Kids Spaß dran haben.
Bisher hatte ich Sportpferde und war im Westernreitsport aktiv.

Ich finde deine Idee gut und ich denke vom Zeitaufwand seid ihr schon gut mit den Gedanken dabei. Man KANN 7x/Woche da sein, 2x/Tag, jeden Tag Heckmeck machen und sich das Leben schwer machen. Man KANN aber auch einen netten Offenstall suchen, alles etwas relaxter sehen, nicht gleich bei jedem Wehwehchen ausrasten und den Physio holen. Natürlich braucht es dazu auch eher ein robustes Pferd. Meine Quarter bisher waren eher immer ein bisschen überzüchtet, weswegen ich zu einem Haflinger tendiere in Zukunft. Die sind oft robust, genügsam und haben nicht andauernd was. Zudem sind sie auch lieb zu Kindern, aber kräftig genung um mich (75kg, 1,70m) tragen zu können. Und kosten nicht viel in der Anschaffung. Isis sind wg. Sommerekzem ggf. wenn man Pech hat etwas aufwändiger, aber ich kenne mich mit ihnen nicht gut aus. Ansonsten kenne ich vom Westernreiten auch viele Quarter und Paints (ohne Papiere billiger) die nett als Familienpferd wären und v.a. tolle flache bequeme Gänge haben (ich würde nie ein Warmblut nehmen, den Trab kann doch keiner sitzen!), oder man sucht einfach nach Mixen, die soundso groß sind und auf die eigenen Kriterien passen. Ich kenne ein paar nette Freiberger Mixe. Bei Tinkern muss man mit dem Behang aufpassen (und Matsch im Offenstall), und manche haben eine empfindliche Haut. Aber tolle Größe haben sie. Ob deine Mädels noch turnierinteressiert werden, kann man nicht schätzen. ich finde, mit der Pubertät kommt der Ehrgeiz und ich kenne viele, die dann mit ihren Ponys unglücklich sind wenn ihre Stallfreunde "bessere" Pferde haben. Also nicht zu tief stapeln, wer weiß was kommt.

Und ganz ehrlich - wenn die Mädels keinen Bock mehr haben, und du nicht alles alleine machen willst - wird das Pony verkauft. Ist kein Drama. Hab selber schon 2x mein Pferd verkauft, habe mega tolle Leute gefunden und behaupte, denen geht es immer noch genau so gut wie bei mir. Klar kann man Pech haben, aber das hätte das Pony auch statt euch gleich haben können. Ein Pferd ist zu teuer, um zu sagen, ich behalte es aus Sentimentalität für immer. Und es ist EIN PFERD. Kein Kind, oder Hund. Ich habe jetzt einen Hund, weil der einfach besser in die nächsten zehn Jahre mit Familie passt als ein Pferd und kann sagen, die Bindung ist eine völlig andere, ich liebe sie und gebe sie nicht mehr her. Beim Pferd war es einseitig, denn wenn dein Pferd eine kleine Herde hat und du bist 4x/Woche 2h dort bist du eine nette Bespaßung, aber mehr nicht. Es kann schwerer den Stall/die Herde wechseln als den Besitzer. Deswegen - nur Mut, viel Spaß euch und gemießt es, solange es passt. Und bevor du jeden Tag schuften musst oder ihr euch in die Insolvenz stürzt, ein Verkauf ist echt kein Weltuntergang. ;-)