Hallo zusammen.
Es geht um meinen Hund (12) den ich vor knapp 1 Jahr einschläfern hab lassen und so lange Frage ich mich auch schon ob es richtig war.
Letztes Jahr fand ich in krampfend und wegetreten in seinem Körbchen. Ich bin sofort mit ihm zum Tierarzt wo sie seinen Bauchraum geröntgt haben und eine Transfusion gelegt haben. Der Tierarzt hat uns in die Tierklinik überwiesen (Notfall!!) Dort wurde er dann auch untersucht (geschallt, Blutabnahme, Akupunkur) Dabei kam raus, dass sein Bauch voller Blut ist und er nur noch knapp 1/3 Blut durch seinen Körper fließt. Ein Milztumor war geplatzt. Er musste sofort in den O.P. Da zwar schon Auffälligkeiten an der Leber waren (aber man nicht richtigen sehen konnte was das war)keine Metastasen in der Lunge waren und er ein kräftiges Herz hat, entschied ich mich für die OP.
Er überstand die OP. ohne Probleme.
Allerdings wurden an der Leber Metastasen festgestellt. Er hätte höchstens noch ein halbes Jahr gehabt und das nur mit größtem Optimismus.
3 Tage nach der Op habe ich mich dazu entschieden ihn gehen zu lassen.
Er hat 3 Tage nur in seiner Box gelegen, der Stuhlgang war Pechschwarz und das Fressen wurde wieder erbrochen. Ich hielt es das beste ihn zu erlösen. Da auch noch Weihnachten und Silvester anstand und das immensen Stress für ihn bedeutet hätte.
Jetzt frag ich mich aber ob das so richtig war. Vielleicht wollte mein Hund ja den Stress durchstehen und Leben und nochmal Weihnachten mit uns erleben und sich bei dieser scheiß Silvesterknallerei unter dem Tisch verkriechen und im Frühling sich nochmal in den Garten legen und sich die Frühlingsonne auf den Bauch scheinen lassen, bevor er geht.
Und das habe ich ihm genommen.
Normalerweise sagt man es sei egoistisch sein Tier leiden zu lassen aber woher weiß ich, dass das Tier den kurzen Leidensweg nicht auf sich nehmen wollte? Ich habe ihm einfach die Entscheidung abgenommen.
War es richtig?
Tu dir das nicht an. Es war genau so richtig wie du es damals entschieden hast. Er hat einfach gelitten und seine Zeit auf Erden war nur noch begrenzt. Du hast ihm aus Liebe vieles erspart.
Mach dich nicht kaputt mit solchen Gedanken. Ich denke man zweifelt immer daran, selbst ich zweifelte damals ob es gut war meinen Hund zu erlösen. Meine Hündin lebt nun seit über 6 Jahren nicht mehr und auch ich habe es richtig gemacht. Man muss damit irgendwie bzw. irgendwann seinen Frieden machen. Dein Hund war krank, hatte Krebs genau wie meiner. Sie konnten nicht mehr geheilt.... nur von uns erlöst werden. Liebe Grüße
Hallo!
Ehrlich gesagt hätte ich ihm sogar die OP noch erspart. Er hatte nur noch ganz wenig Blut im Kreislauf, und es hätte viele Wochen gedauert, bis sein Körper das nachgebildet hätte. Deswegen lag er nur in seiner Box, der Blutverlust hat ihm alle Energie genommen. Der Tierarzt konnte ja das Blut aus dem Bauchraum nicht in den Kreislauf zurück bringen, das war verloren, und Blutkonserven für Hunde sind kaum zu bekommen. Also wurde sein Kreislauf nur mit Kochsalzlösung aufgefüllt, die aber keinen Sauerstoff transportieren kann.
Schwarzer Kot spricht übrigens für eine zusätzliche Blutung im Darm. Da hätte man also auch noch nachoperieren müssen.
Es hätte noch 2-3 Monate gedauert , bis er sich wieder wohler gefühlt hätte vom Blutverlust her, und bis dahin hätten die Metastasen Schmerzen verursacht. Vielleicht hätte er noch ein paar Monate gehabt, aber sein Dir sicher, diese wären nicht angenehm gewesen, sondern die ersten Monate von den Folgen des Blutverlustes überschattet, und die letzten Monate von Schmerzen durch den Krebs. Ich glaube nicht, dass er mehr als einzelne schönere Stunden gehabt hätte, um den preis von viel Schwäche und Schmerzen.
Er hatte noch 2 Blutkonserven nach der OP bekommen. Die haben aber nicht angeschlagen.
Wären Metasten in der Lunge gewesen oder wären bei der OP reife Tumore auf der Leber zu erkennen gewesen wären, hätte ich ihn auch sofort einschläfern lassen ohne OP.
Danke für deinen Kommentar.
Hallo,
bei unserer Hündin war das damals genau das gleiche, wobei sie noch mit nach Hause durfte, damit ich mich verabschieden konnte (Hündin lebte bei meinen Eltern nach meinem Auszug).
Am nächsten Tag kam der Tierarzt und ich musste sie gehen lassen, obwohl man ihr kaum etwas ansah.
Diesen fragenden Blick, was da mit ihr gemacht wird, werde ich niemals vergessen und gerade stehen mir wieder die Tränen in den Augen beim Schreiben.
Und das noch nach 10 Jahren - ich weiß also, wie du dich fühlst und leider auch noch weiterhin fühlen wirst.
Aber es war das richtige, was wir getan haben! Wir haben ihnen einen Leidensweg erspart. Um uns geht es dabei nicht und das hilft mir dabei.
Alles Gute.
Ich konnte ihn leider nicht nach Hause holen zu Einschläferung, da er den Transport nicht überlebt hätte.
Wir haben ihn aber im Garten vergraben.
Danke für deine Antwort. :)
Ich glaube nicht, dass Tiere so denken. Wenn sie so schlimm leiden, dann denken Sie nicht dran, was sie noch erleben könnten, wenn sie das hier durchstehen. So denken nur Menschen. Ich denke, dass Tiere sich da viel leichter in ihhr Schicksal ergeben.
Ich finde, du hast richtig gehandelt und einem alten und schwer kranken Tier weitere leiden erspart. Dass es für dich nicht einfach ist damit umzugehen kann ich gut verstehen. Und wo sich jetzt der Todestag jährt, dass dann solche Gedanken kommen auch.
Aber ich denke, das brauchst du nicht. Halte deinen Hund in guter Erinnerung, denke an die schönen Zeiten, die ihr miteinander geteilt habt und mach dich nicht fertig dafür, dass dein Hund nicht einfach ohne fremde Hilfe friedlich einschlafen konnte.
In der freien Natur hätte er den Milzdurchbruch schon nicht überstanden, dass konnte er nur wegen der OP.
Das ist Lieb. Danke :)