Hallo,
folgender Sachverhalt:
Katze, 16 Jahre alt, Diabetes und seit neuestem Wasser in der Lunge und daraus resultierend ein vergrößertes Herz.
Der Diabetes ist gut eingestellt mit Insulin, das ist kein Problem. Leider bekommen wir das mit dem Wasser nicht so richtig in den Griff. Bisher war sie normal aktiv, gut gefressen, Klo benutzt usw.
Seit ca. 2 Tagen baut sie merklich körperlich ab, schläft abnormal viel, bewegt sich wenig und wenn dann sehr unsicher. 2 Pipi Unfälle gab es auch schon. Gefressen wird, aber weniger als sonst.
Ich war gestern bei der TA und sie hat eine Aufbauspritze bekommen. Allerdings ist uns beiden klar das es wohl zu Ende geht. Heute Nachmittag fahre ich wieder zur TA.
Nun zu meinem größten "Problem"--- Unser Sohn ist 14 J. und liebt diese Katze genauso wie sie ihn. Vom 1. Tag hat sie auf ihn "aufgepasst", einfach ein tolles Verhältnis.
Natürlich haben wir besprochen was passieren kann und er versteht es auch, nur sagt sein Herz etwas anderes...
Jetzt darf er auch nicht mit zur TA, es ist nur eine Begleitperson erlaubt. Ich würde die TA fragen ob im Falle des Einschläferns sie das auch bei uns machen würde (gegen entsprechende Gebühr versteht sich) oder ist es besser er bekommt es nicht mit ?
Dann die Frage ob wir sie mit nach Hause nehmen danach ? Unser Garten ist riesig und das Vergraben auch von der Gemeinde aus erlaubt.
Unser Sohn trauert immer sehr intensiv (beim Uropa hatte er 3 Tage Fieber....), daher weiß ich nicht ob so ein Grab im Garten hilfreich ist. Allerdings ist die Vorstellung das die Mieze in den "Müll" kommt genau so schlimm.
Was würdet ihr machen bzw. habt ihr gemacht ?
LG
Tanja
Katze im Garten begraben ?
Ich würde fragen, ob es möglich wäre das Tier bei euch einzuschläfern und ein Grab im Garten machen.
Hey,
das wäre auch meine Idealvorstellung. Die Frage ist ob unser Sohn damit klar kommt ?
Ihn vom Einschläfern fernzuhalten wird zu Hause nicht gehen.
Ich mach mir Sorgen das er dann so richtig zusammenbricht und durch das Grab ständig erinnert wird.
Er ist in diesem Punkt super sensibel, was ja nichts Schlechtes ist.
Ich habe zwei meiner Tiere in den Tod begleitet, da war ich gerade Anfang 20 und hab ganz alleine ohne Familie in einer anderen Stadt gelebt. Ich habe im Kerzenschein gesessen und mein Tier begleitet bis es vorbei war, alles gesagt und getan, was es zu tun gab.
Es war sehr traurig für mich, aber ein so schöner und würdiger Abschluss. Ich bin mir dem Gefühl da raus bis zum Schluss mein bestes gegeben zu haben und für das Tier dagewesen zu sein und das hat mir sehr geholfen damit abzuschließen. Da war ein Abschied da, den ich greifen konnte.
Beerdigt habe ich bei meinen Eltern im Garten und auch das hat mir geholfen damit abzuschließen und trotzdem erinnern zu können. Es wäre für mich ganz furchtbar gewesen das Tier zu einem Arzt zu karren und im Sterben alleine lassen zu müssen und es wäre für mich total furchtbar gewesen kein Grab zum erinnern zu haben.
Zu meiner einer jetzigen Katze habe ich eine sehr enge Verbindung. Ich war defakto bei ihrer Zeugung, Schwangerschaft und Geburt dabei. Sie schläft bei mir, geht mit mir aufs Klo, unterhält sich mit mir ;).
Mir ist vollkommen klar, wenn sie Mal geht, komme was wolle, ich werde wieder genau daneben sitzen, so wie ich es bei lieben Menschen auch täte. Der Tod ist gar nicht so gruselig, wenn man dabei ist.
Aber es ist eine sehr persönliche Entscheidung. Darum...biete ihm es doch an und lass ihn entscheiden. Nach meiner Erfahrung leiden die Menschen mehr darunter, wenn sie sich nicht richtig verabschieden, erinnern und trauern können als darunter überhaupt mit dem Sterben konfrontiert zu werden.
Ich war mit 12 alleine beim TA mit drinne, ich habe meiner Mutter verboten mit reinzukommen.....meine Katze, meine Aufgabe, meine Verantwortung.
Das hätte ich mir von niemandem nehmen lassen, die letzte Person in ihrem Leben war ich, ich habe sie im Arm gehalten, habe sie danach in die Transportbox gepackt und bin wieder mit ihr rausgegangen. Vor der Tür durfte meine Mutter mich dann trösten. Im Garten haben wir sie dann zusammen begraben, heute gehört uns das Haus nicht mehr, an der Stelle steht ein eingelassener Pool, ich frage mich immer noch, was die wohl gedacht haben, asl sie die Reste der Tranportbox gefunden haben. Das ist 35 Jahre her und ich bin meiner Mutter bis heute dankbar, das ich das alleine machen durfte, obwohl sie Zweifel hatte. Und ich bin dankbar, das Tod, Sterben und alles was dazu gehört nie ein Tabuthema war.
So, da ich aber immer noch jedes Detail der Situation vor Augen habe (und auch von allen anderen Einschläferungen die danach kamen), würde ich nie ein Tier in meinem Haus einschläfern lassen. Diese Verknüpfung wäre sogar mir zu viel. Und ich beerdige kein Tier mehr im Garten, sie sind tot und damit schließt sich für mich der Kreis. Um an den Punkt zu kommen, musste ich wohl als junger Mensch erst einige Tiere im Garten verbuddeln.
Dein Sohn ist kein kleines Kind mehr und intensiv trauern ist keine Krankheit. Von daher würde ich an deiner Stelle ausschließlich das machen, was dein Sohn möchte....es ist seine Katze.
Du klingst, als wenn du ihn davor schützen möchtest, das ist in meinen Augen nicht der richtige Weg. Leben und Tod gehören zusammen.
Hallo,
vielen Dank auch für deine Erfahrung. Nein, ich möchte ihn nicht komplett vor dieser Erfahrung schützen, nur den richtigen Rahmen dafür abstecken. Es ist in dem Sinne nicht seine Katze, sondern unser aller. Sie war ja bereits vor ihm da.
Wie dem auch sei.... Ich habe gestern noch vor unserem Termin mit der Praxis gesprochen und zur Zeit (Corona) werden Tiere nur in der Praxis eingeschläfert. Die Ärztin hat aber erlaubt das wir doch zu zweit kommen dürfen, zum Ende der Sprechstunde wenn kein anderer Patient mehr da ist.
So hat sich unsere Miezi dann auf den letzten Weg gemacht
Mein Mann hatte im Garten bereits alles vorbereitet und nun ruht sie im Garten.
Ach je, dann hat das Tier es jetzt hinter sich. Was für das Tier eine Erlösung ist, ist für uns immer hart. Für deinen Sohn bestimmt sehr hart.
Ich finde da hat die Praxis eine tolle Lösung gefunden, schön das sie dort so menschlich sind.
Alles Gute
wir haben vor fast einem Jahr unseren Kater einschläfern lassen und vor etwa 2-4 Monaten unsere Katze (ein wirklich trauriges Jahr). Wir haben sie beim Tierarzt einschläfern lassen und sie wurden im Garten beerdigt. an einer Stelle, an der wir höchstwahrscheinlich nicht in naher Zukunft oder überhaupt graben werden. Wir haben beim Kater einen Karton zum Tierarzt mitgebracht und haben ihn im Karton vom Tierarzt bekommen. Mein Mann hat das Loch gegraben (1m tief), wir haben ihn dann reinelegt und die Kinder (6 und 9 zu dem Zeitpunkt) haben auf eigenen Wunsch das Grab zugeschaufelt. Dann haben die Kinder eine Kerze aufgestellt, ein Kreuz. Die Große war sehr traurig, aber mittlerweile ist sie darüber hinweg. Es gibt noch Tage, an denen sie daran denkt.
Hi,
Wir haben unsere Paula, auch im Garten begraben.
Beide Jungs haben ganz tolle Nachrichten verfasst und sie mit ins Grab gelegt. Steine bemalt und aufs Grab gelegt.
Wenn die TA Hausbesuche macht, lasst ihn daheim einschläfern.
Alles gute!
Wir haben unsere Hunde beide in einem Haustier Krematorium einäschern lassen. Sie stehen in ihren Urnen noch immer in meinem Schlafzimmer. Vielleicht wäre das ja eine Alternative?
In unserem Garten liegen mittlerweile ein Hase, ein Meerschweinchen und zwei Katzen begraben.
Bei allen war ich dabei als sie gestorben sind!
Bei meinem Hasen den ich von Geburt an kannte, war ich fast 8 Jahre alt und sein Käfig stand in meinem Zimmer. Am nächsten Morgen lag er eben dort. Es war schlimm, aber ich konnte damit umgehen. Die Beerdigung war dann dennoch sehr schlimm, wir waren alle im Garten, es wurden noch ein paar letzte Worte gesagt und haben los geflennt. (Außer meiner Uroma, die auf dem Balkon stand und gehässig zu uns meinte “In Afrika sterben Kinder und ihr heult wegen so einem blöden Hasen”)
Meine Katzen (20 und 16Jahre) sind Anfang dieses Jahres kurz hintereinander verstorben. Beiden hab ich die letzten 2-3 Tage aufs Katzenklo helfen müssen usw.
Meine Katze lag die letzten Stunden nur noch auf mir, bis sie aufgehört hat zu atmen. Mein Kater wiederum brauchte dazu wohl mehr Ruhe. Ich war 10 Minuten im Bad und als ich zurückkam lag er auf meinem Sessel.
Beide habe ich zugedeckt in einem Karton begraben. Nach 16 gemeinsamen Jahren zwar schwer, aber es musste gehen.
Das schlimmste Erlebnis war für mich allerdings mein Meerschweinchen. Habe es nach dem Tod meines Hasen bekommen, also ca. mit 8 Jahren. Auch ihn musste ich die letzten Tage pflegen, da war ich 15 Jahre alt. An einem verregneten Abend, am letzten Ferienwochenende bin ich dann mit meiner Mutter und dem Meerschweinchen zum Tierarzt gefahren. Der Tierarzt war wirklich einfühlsam und alles. Aber diese Spritze zu sehen und wie mein Meerschweinchen dort liegt und daraufhin auf den Tod wartet war mir zu viel des Guten. Ich konnte es nicht mal streicheln, so unter Schock stand ich und bin froh, dass meine Mutter dabei war und diese Aufgabe für mich übernommen hat. Wir haben es wieder mit nach Hause genommen danach, um es zu beerdigen, aber ich konnte es nicht mehr ansehen, so schlecht ging es mir.
Im besten Fall würde ich einfach mit dem Kind absprechen, was es möchte. Ich denke in dem Alter ist das möglich. Aber schlimm ist das immer!
LG 🌻
Hallo!
Ich weiß nicht, ob eure Miez noch lebt, aber ich wollte dir trotzdem gerne meine Erfahrung mitteilen, ich weiß ja nicht, ob du schon mal ein Tier einschläfern lassen musstest und den Vorgang kennst...
Ich musste letztes Jahr meinen Kater nach 11 gemeinsamen Jahren einschläfern lassen. Ich wäre gerne besser darauf vorbereitet gewesen, denn als Kind hatte ich nur Meerschweinchen und Mäuse die alle eines natürlichen Todes gestorben sind. Daher meine Worte für dich und deinen Sohn:
Ich fand das Einschläfern an sich schrecklich, habe geheult wie ein Schlosshund, einfach weil ich wusste "gleich ist es vorbei!", und ich fühlte mich, als hätte ich persönlich das Todesurteil unterzeichnet, auch wenn ich wusste es gab keine Hoffnung.
Der Tierarzt warnte mich dann vor, das er sich von der ersten Spritze eventuell übergeben müsse. Unser Kater fing dann auch ordentlich an zu würgen, aber der Magen war leer da er seit Tagen nichts gefressen hatte. Aber das würgen empfand ich als schlimm, ich dachte er quält sich! Die finale Spritze dann war okay, es ging alles schnell und schmerzlos.
Ein weiteres Detail fand ich jedoch richtig grausig: ich habe unser Katerchen auch mit nach Hause genommen und wollte ihn bei meinen Eltern im Garten bestatten. Als ich mit ihm vom Tierarzt wieder kam (5 Minuten Fahrtweg) haben seine Beine noch gezuckt 🙈 Meine Mutter fragte leicht schockiert, ob er sicher tot wäre?! Diese Situation war für mich richtig schlimm, obwohl ich sowas vom Hörensagen (von Hühnern) her kannte. Ich denke also, ich würde meinem Kind diese Situation ersparen, es aber sehr wohl an der Beerdigung teilhaben lassen weil die Verabschiedung einfach wichtig ist! Nur eben die Phase während/nach dem Einschläfern würde ich persönlich eben ohne Kind machen.
Alles Gute für euch! 🌈
Ich habe gerade in den anderen Kommentaren gelesen, das sie es schon hinter sich hat. Hoffentlich ist alles so gelaufen, wie ihr es euch vorgestellt habt!
Hallo,
ja, unsere Tierärztin hat das super gemacht und anwesende Pfleger hat sich zudem sehr um unseren Sohn gekümmert und ihm alles erklärt. Die Miezi ist dann auch ganz sanft eingeschlafen ohne würgen oder sich zu quälen.
Unser geliebter Chappi wurde vor 2 Wochen angefahren und getötet.
Wir haben ihn in unserem winzigen Garten begraben. Meine Tochter ist 8 und hat ihn über alles geliebt. Wir haben ihn gemeinsam begraben. Es war fürchterlich, aber richtig Abschied zu nehmen. Wir haben beide rotz und Wasser geheult.
Und letztes Jahr haben wir meine Luisa Katze begraben. Auch im Garten. Sie musste eingeschläfert werden. Meine Tochter wurde da rausgebracht von der Arzthelferin, ich bin da echt zusammengebrochen, als meine Luisa eingeschlafen ist für immer. Sie hat einen kleinen Apfelbaum bekommen. Und dieses Jahr brachte sie schon Äpfel.
Für beide Katzen haben wir eine Holzbox gekauft, eine sehr schöne und wir haben die Box unter Tränen bemalt. Und Erinnerungen aufgeschrieben.
Chappi wird im Frühling einen Feigenbaum bekommen.
Auch wenn es schwer wird für deinen Sohn, lasst du Katze im Garten. Pflanzt einen Baum drüber und freut euch über die schönen Früchte, die sie euch dann beschert.
Alles gute für euch.