Hallo,
es ist ein bisschen spezieller, ich brauche bitte Tipps von Katzen-Profis, oder auch eine Idee, wer/was helfen kann. Wir haben grundsätzlich Erfahrung mit Katzen, aber die alleine reicht gerade nicht.
90% des Tages ist der Kater (kastriert, Freigänger) um den es geht ein tolles Tier. Es gibt aber Momente, in denen das komplett aussetzt. Langeweile, Spiel- und Jagdtrieb sind nicht ursächlich für seine Bisse. Liebesbisse sind es auch nicht.
Der Kater hat aufgrund seines Verhaltens schon mehrfach den Haushalt gewechselt. Jetzt ist er überraschend bei uns gestrandet. Wir kennen uns also auch noch nicht besonders gut.
Ich gehe davon aus, dass der Kater in den Beiß-Situationen entweder Angst/Stress empfindet, Spannung abbauen muss oder es vielleicht auch um die Rangfolge geht.
Ferner vermute ich, dass er vielleicht zu früh von seiner Mutter getrennt wurde.
Für die Attacken gibt es auch bei sehr genauem Hinschauen höchstens eine winzige Vorwarnung und dann ist so gut wie keine Zeit mehr zu reagieren, bzw. die Situation entsprechend umzugestalten.
Er springt einen dann beispielsweise plötzlich an und beißt (meist Höhe Kniekehle) oder beißt einen beim Streicheln weg, nachdem sie zuvor Nähe gesucht hat.
Tierarzt ist involviert, also keine Schmerzreaktion. Beim Tierschutz hab ich um Rat gefragt.
Wie unterbinden wir dieses Verhalten? Gibt eine es spezielle Trainer oder Trainings dafür? Tipps?
Unser Wunsch wäre, dass aus 90% Superkatze 99-100 werden, und er sich bei uns so sicher und geborgen fühlt, dass Beißattacken nicht mehr vorkommen und sie bei uns mit uns alt und grau wird.
Danke für eure Ideen.
Kater beißt, wie Verhalten ändern?
Gibt es eine 2.Katze bei euch?
Hallo. Nein, keine weiteren Tiere. Nur bei den Nachbarn wären welche.
Wir hatten lange Katzen. Sind vor einigen Jahren verstorben.
Der Kater hat uns als neues Zuhause ausgesucht.
Er hat aber in mindestens einem Haushalt mit einer anderen (älteren) Katze zusammengewohnt. Hat auch nicht funktioniert.
Hey... mit unserem Kater hatten wir das selbige Problem... Wir wussten genau wo er her kam und er war 13 Wochen als er zu uns kam.... im Haushalt wo er geboren ist also vor uns auch gelebt hat waren sehr viele Tiere ich glaube 12 Katzen, 4 Hunde und etliche andere Tiere alles in einer kleinen Wohnung... der Besitzer hat wohl wenn alle getobt haben die Tiere mit einer Zeitung auseinander getrieben deswegen hat unser Kater es als Angriff empfunden wenn man sich sich dem Stand heraus mit der Hand nach unten bewegt hat... Wir haben uns eine Zeit lang zu ihm auf den Boden gesetzt und er durfte unsere Arme leicht anknabbern und beschnuppern so haben wir das mit und mit in den Griff bekommen wenn er lieb war hat er ein Leckerlie bekommen... und eine Streicheleinheit... aber wie gesagt unser Kater war ja noch sehr jung... jetzt ist er 2 1/2 Jahre und zu 100% ein Schmusekater...
Ich glaube du hattest bisher einfach tiefenentspannte Katzen. Jetzt ist ein anderes Kaliber eingezogen. Ich hatte bisher noch kein Tier, welches kampflos seinen Schlafplatz aufgegeben hätte, geschweige denn ein Tier, welches ich einem Schlafplatz zuteilen konnte.
Die Dinge, die du aufzählst können tausend Ursachen haben. Ich schließe auch Langeweile nicht aus, besonders das Beine angehen. Nur weil er Freigänger ist bedeutet das noch lange nicht, das er auch ausgelastet ist. Und nur weil er nicht viel mit euch spielt bedeutet das nicht, das ihm nicht doch langweilig ist.
Das mit den Beinen kenne ich von Katzen mit "verkorkster/m Erziehung/Umgang" als Kitten, sofern man bei Katzen überhaupt von Erziehung reden kann.
Bei den Beinen könnte folgendes helfen: keine Hosen oder Röcke tragen die zum Angriff animieren. Bewußt mit nackten Waden rumlaufen und diese mit Zwiebeln einreiben....fand zumindest ein Kater bei uns so ätzend, das er es gelassen hat. Im Zusammenspiel mit der Zwiebel haben wir dann gar keine weitere Reaktion gezeigt, nur ganz still stehen geblieben und ausgehalten. Die Zwiebel hat im Grunde den Job erledigt. Am Anfang nicht sparsam sein, später reduzieren.
Es gibt Katzen, die machen eifach ganz deutlich klar, wenn sie keinen Bock mehr auf streicheln haben, das kann auch schon nach 3 Sekunden soweit sein oder ihr streichelt falsch. Wirklich, unsere aktuelle Dame möchte nur ganz leicht/sanft gestreichelt werden, zu stark (also richtiges kraulen) löst auch beißen aus. Kenne es aber eigentlich mehr, das man dann einfach eine getachtelt bekommt.
Unsere aktuelle Diva macht das auch, da habe ich aber rausbekommen, das es mit ihrem Freigängerleben zu tun hat. Eigentlich will sie entspannen, aber der Frust über einen verlorenen Kampf sitzt noch tief, das merkt man ihr aber an. Nicht jeder Kampf hinterläßt offensichtliche Spuren, manchmal tut auch einfach nur die Pelle weh, dann beißt sie auch. Da würde kein TA etwas finden, weil sie dort natürlich ganz andere Probleme (Streß) hat, als die scherzende Pelle.
Beißt euer denn nur oder "klammert" er sich auch fest? Klammert er nicht, dann versucht mal nicht wegzuziehen. Das ist echt schwer, ich weiß, aber man bekommt es hin.
Schlußendlich bleibt noch übrig: Noch intensiver auf die Körpersprache achten. Minimale Anzeichen sind auch Anzeichen. Funktioniert bei mir super, mein Mann hat das nicht so gut drauf, obwohl er sich auch mit Katzen echt gut auskennt und bei den Vorgängern keine Probleme hatte.
Und hey, 90% Superkatze...habe ich noch nie gehabt, ich war/bin immer schon mit 75% zufrieden. 100% sind einfach utopisch und findet man eigentlich nur bei Stofftieren.
Es klingt als hättet ihr ihn noch nicht lange....manchmal braucht es einfach mehr Zeit um sich richtig kennenzulernen. Gerade Katzen mit Vergangenheit lassen sich nicht gerne in die Karten schauen.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hoffe, ich bekomme die Antwort in einem Stück hin, weil ich deinen Text beim Schreiben gerade nicht mehr einsehen kann.
Mit den tiefenentspannten Tieren magst du Recht haben. Die waren wirklich sehr chillig und man hätte nahezu alles mit ihnen machen dürfen. Es gab aber auch den Moment, in dem es zu viel war mit den typischen Anzeigen. Die Zwei sind dann allerdings aufgestanden und gegangen.
Einen Schlafplatz darf sich unser Neuzugang selbst aussuchen, nur eben nicht im Bett. Ich wollte die Zummertür schließen und hätte ihn da auch nicht einsperren wollen. Da muss er sich halt mal ein Stück bewegen.
Ich schließe Langeweile aus, definitiv. Es ist auch kein typisches Langeweileverhalten. Wir beobachten schon sehr gut. Die Vorwarnphase ist halt maximal kurz. Ein Schwanzspitzenzucker und wenn man die Situation nicht sofort verändert, kommt der Biss, ggf. mit Sprung. Einmalig. Kräftig. Wirkungsvoll.
Das hat nichts mit Röcken, einer Aufforderung zum Spiel im Vorbeigehen o.ä. zu tun.
Ich merke, was es mit mir macht. Ich beobachte permanent, werde misstrauisch. Wenn er abgeschnürt kommt, kann ich nicht unbefangen streicheln. Einfach mal so schon gar nicht...
Wie gesagt, es liegt jenseits ‚normalen‘ Katzenverhaltens, was die so an den Tag legen, wenn halbwegs normal gepolt, sozialisiert und gelebt.
Trotzdem ein toller Kerl.
Ich habe mal von einer Katze gehört, die sowas wie Epilepsie hatte und dann auch wilde Attacken fuhr, nur so als Idee. Das kann man sicher feststellen.
Ich glaube, ich würde hier sonst mal die klassische Sprühflasche bemühen und die wirklich immer mit rumtragen wenn er in der Nähe ist. Sobald er beisst direkt mit Wasser ansprühen.
Irgendwann hat er davon sicher die Nase voll und verknüpft dann die Aktion mit der Reaktion.
LG, katzz
Dank dir für deine Antwort. Über Epilepsie hab ich auch schon gelesen, nach deinem Text noch einmal mehr. Mal sehen, was der Tierarzt sagt, er ist involviert und ich werde es da mal ansprechen und alles abklopfen.
Für die Sprühflasche sind die Beißmomente zu kurz, zu schnell vorbei.
Von den größeren Aussetzern hatten wir erst einen, den wir erlebt haben. Da müssen dann aber erst einmal die Familienmitglieder aus dem Gefahrenbereich.
Er ist wie gesagt auch noch nicht lange bei uns.