Hallo,
Ich habe am Montag mein 3. Kind entbunden und bin seit Mittwoch wieder zuhause. Ich habe zuhause auch einen kastrierten Rüden, den ich vor 3 Jahren aus dem Tierschutz bekommen habe. Da war er bereits ein Jahr alt und schon einiges an Dingen erleben müssen, die ich natürlich nicht genau kenne. Er würde wohl mit einem alten jedoch zum Glück gut verhielten Bruch auf der Straße aufgesammelt und ins Tierheim gebracht. Wahrscheinlich hat er zuvor die meiste Zeit auf der Straße sich selbst durchgeschlagen.
Er ist sehr Kinderlieb und hat sich super in die Familie eingelebt. Er ist sehr auf mich fixiert, beschäftigt sich aber mit allen Familienmitgliedern. Er zeigt keine Scheu vor Menschen, eher das Gegenteil. Am liebsten würde er alle Menschen die wir treffen behalten und mit nach Hause nehmen
Seitdem ich mit der Kleinen wieder zuhause bin, weiche er ihr und mir nicht mehr von der Seite. Ganz am Anfang konnte ich ihn garnicht richtig ran lassen, da er komplett ausgetickt ist und versucht hat das Baby von oben bis unten abzuschlecken und mit seiner Nase ständig am Stupsen war. Dabei hat er permanent mit den Zähnen geklappert und war komplett angespannt.
Mittlerweile ist er wieder kontrollierbar und sitzt jetzt zum Beispiel direkt neben uns auf der Couch während ich Stille. Er saß auch schon vor der Geburt immer sehr nahe bei mir und ich wollt ihm in dem Stress nicht auch noch das nehmen. Ich lass ihn auch kontrolliert an das Baby ran. In dem Moment fängt er wieder an heftig mit den Zähnen zu klappern und auch zu zittern. Er schnüffeln und stupst sie, etwas ruppig aber nichts worüber ich mir jetzt Sorgen machen müsste.
Jetzt fängt er aber leider an nach anderen zu schnappen, die sich der Kleinen nähern wollen vor allem bei meinem kleinen Sohn. Mein Sohn ist ein recht aufgewecktes Kind und geht auch nicht zimperlich mit dem Hund um, aber die zwei waren auch vor der Geburt best buddies. Ich weise den Hund dann zurecht und schick ihn weg. Das klappt auch sehr gut wenn ich dabei bin, aber wenn ich weg bin versucht er es natürlich wieder... Er beißt dabei nicht wirklich zu, aber macht halt drohende Luftschnapper. Die hat er zuvor auch im Spiel gemacht, aber nicht in solchen Situationen.
Was mir aber noch ein wenig Sorge macht ist, dass er permanent am zittern ist. Er liegt jetzt zum Beispiel direkt an meinen Füßen und zittert durchgehend. Dabei ist er "entspannt" aber total angespannt. Er scheint sich garnicht mehr beruhigen zu können und das geht jetzt seit 2 Tagen so...
Meine Frage ist, was ich tun kann um ihn diese dauernde Nervosität zu nehmen. Er scheint sich garnicht mehr beruhigen zu können, läuft uns durchgehen hinterher und schaut nach der Kleinen. Auch nachts patrolliert er vor unserem Schlafzimmer hin und her. Ich hör ihn im Hausflur auf und ab gehen.
Hat mir vielleicht jemand einen Tipp?
Danke und liebe Grüße
Total nervös und angespannt
Hallo!
Es klingt so, als hätte der Hund nicht gelernt sich zu entspannen.
Bei uns gibt es eine Box mit dünnem Tuch für unseren Jagdhund. Wenn er wieder im „jagtmodus“ (jagt Sonnenstrahlen, Schatten) ist schicke ich ihn rein damit er wieder runter kommt. Das klappt ganz gut.
Ansonsten würde ich eine Trainerin beauftragen an eurer Stelle.
Ich denke, wenn er immer bei euch auf dem Sofa ist, hat er für sich den Auftrag das Baby zu beschützen. Du tust ihm keinen Gefallen, wenn er das darf. Eine Box oder ein Körbchen in einer anderen Ecke des Zimmers oder auch im Flur wäre da besser.
Diese Nervosität kenne ich von meinem Hund (rumänischer Straßenhund vom Tierschutz).
Dein Hund ist total überfordert und weiß nicht was er machen soll. Das er jetzt anfängt auch noch anfängt zu schnappen solltest du als absolutes Warnsignal verstehen und es nicht relativieren!!!
Ich würde dir raten dringend Kontakt zu einem Hundetrainer in deiner Nähe aufzunehmen. Tierschutzhunde sind nicht einfach und benötigen oft professionelle Hilfe.
Dein Hund signalisiert dir mit allem was er hat, dass er mit der Situation nicht klar kommt und Hilfe braucht. Er bedrängt dich, er zittert, er klappert mit den Zähnen, das ist Nervosität in höchstem Maße. Nervöse Tiere KÖNNEN unberechenbar werden. Jetzt fängt er an zu schnappen und patrolliert. Ja was muss er denn noch machen, bevor er Hilfe bekommt?
Als aller erstes würde ich zum Tierarzt gehen um abzuschecken, dass gesundheitlich alles in Ordnung ist. Rede mit dem Tierarzt darüber. Es gibt SOS-Bachblüten oder evtl. CBD-Öl.
Mit diesem Adaptil wäre ich bei Hunden aus dem Tierschutz vorsichtig. Ich habe mit meinem Hund sehr schlechte Erfahrung gemacht. Die Pheromone vom Adaptil versetzen die Hunde in ihre Welpenzeit. Bei den meisten Hunden war die toll, entspannt bei Mama an der Zitze genuckelt und mit seinen Geschwistern gespielt.
Die Welpenzeit bei meinem Hund war auf der Straße, keine Mama, von den anderen Hunden halb totgebissen und immer ums Überleben gekämpft. Dahin hat ihn das Adaptil auch wieder zurück versetzt und alles noch viel schlimmer gemacht.
Und dann such dir einen guten Hundetrainer, der dir und besonders deinem Hund hilft.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg.