Frage an die Hundeexperten

Wenn ihr einen Welpen mit 20 Monaten bekommen würdet vom Züchter - welche Bedenken hättet ihr bzgl Sozialisierung?
Ist es nachteilig so spät erst zu übernehmen? Der Welpe wäre um einiges günstiger als die die mit 9 Wochen vergeben werden.

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Hey,

meine Sorge wäre der Preis. Warum wird ein Welpe mit nur 20 Wochen so viel günstiger als mit 9 Wochen? Davon ausgehend, dass Welpen mit rund 12 Wochen abgegeben werden sollten, ist er ja nur 8 Wochen älter.

Ich stand mal mit einer Züchterin in Kontakt, die Zuchtwartin ist, Richterin usw. war. Hatte unter den Züchtern der Rasse einen guten Ruf. Das lass ich jetzt mal so im Raum stehen.

Sie hat die Welpen ziemlich sich selbst überlassen, zwar standen Welpenspielzeuge usw. dort, aber sonst wurde nichts gemacht. Kein Kontakt zu den Alltagsgeräuschen (Welpen waren in einem Wintergarten, nicht mitten im Leben), kein Kontakt zu Autos, keine Leine, Geschirr usw. vertraut gemacht,... Abgabe mit 8 Wochen (ich sag jetzt nichts dazu). Und sie sagte, dass sie, wenn sie einen Welpen zurücknehmen würde, dann wohl nur die Hälfte höchstens wieder verlangen könne, da ja viel Lernzeit verloren gehen würde. Rückläufer haben dann ein Glöckchen umgebunden bekommen, damit sie hört, wo sie sind.

Das mal als Kurzfassung. Da kann man sich ja denken, was ein Welpe mit 20 Wochen dort dann unter den Umständen lernt und womit sich der neue Besitzer so beschäftigen darf. Unsere Kleine ist mit 11,5 Wochen eingezogen und hat außerhalb des Hauses nicht wirklich was gelernt, da arbeiten wir noch heute dran (8 Monate alt), obwohl sie erst 11,5 Wochen alt war beim Einzug.

Wenn der Züchter sich intensiv mit seinem Welpen (bei dem ich entweder auf ständiges vertrösten durch den Käufer oder aber Rückläufer, weil irgendwas vielleicht doch nicht so läuft, tippen würde) der Sozialisierung und Erziehung widmet, dann ist es etwas anderes. Da setzt man dann an, macht natürlich weiter, baut Vertrauen auf,... Das dauert natürlich seine Zeit, aber es wurde eine gute Grundlage geschaffen.

Möglich ist natürlich einiges. Aber mich macht stutzig, dass der Hund so viel weniger kosten soll, obwohl in der Zeit ja noch einiges an Zeit und Aufwand investiert werden musste. Wenn man es denn getan hat und den Welpen nicht einfach hat mitlaufen lassen.

Ich kann nur raten, auch aufs Bauchgefühl zu hören. Und wenn sich da etwas unangenehm regt, nicht ignorieren. Dann lieber lassen und nochmal in Ruhe die Fühler ausstrecken.

Liebe Grüße
erdbeerchen

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20 Wochen war gemeint

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Als erstes würde ich mir die Frage stellen, warum der Welpe so spät abgegeben wird. Gab es bereits Probleme, ist der Hund krank? Einfach so behält eigentlich kein Züchter einen Welpen so lange. Würde dann auch den günstigen Preis erklären.

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Er wurde wohl reserviert u krankheitsbedingt nicht geholt sagte der Züchter

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Dann wurde er sehr lange nicht geholt. Die meisten guten Züchter haben Wartelisten auf Welpen, wenn da jemand einen Hund nicht abholt ist er weg.
Zur Sozialisierung: bei einem guten Züchter würde ich mir keine großartigen Gedanken machen. Es fällt dem Hund halt leichter, zur neuen Familie Bezug aufzubauen wenn er jünger ist, auch die Sauberkeitserziehung ist einfacher. Jetzt kommt der Hund schon bald in die Pubertät, da wird neues beibringen einfach schwerer. Trotzdem ist er ja mit 20 Wochen auch nicht so alt, dass er gar nichts mehr lernen könnte. Der Besuch einer kompetenten Hundeschule sollte da weiterhelfen.

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Welchen Aufwand betreibt der Züchter denn bei der Sozialisierung?

Also, was tut er um den Zwerg das Leben im Familienalltag zu zeigen?
Sorgt er für regelmäßigen Kontakt zu anderen Welpen?
Findet Umweltgewöhnung statt wie Auto fahren?
Öffis nutzen?
Gewöhnung an Leine, Geschirr, Fellpflege?
Regelmäßiger Gang zum Tierarzt?
Sorgt er dafür dass Begegnungen mit anderen Menschen stets positiv oder neutral verlaufen?
Sorgt er dafür, dass der Hund das Arbeiten/Lernen mit dem Menschen als freudig und positiv kennen lernt?
Sorgt er dafür, dass der Welpe in beängstigenden Situationen Schutz beim Menschen erfährt und so ein Grundvertrauen in den Menschen entwickeln kann?

Läuft das alles top - ist es kein Nachteil.
Und euch wird eine Menge Arbeit abgenommen!
Ist das nicht alles top - ist es ein großer Nachteil und es kann zu Defiziten führen, die ihr nicht mehr "ausbügeln" könnt.


Ich weiß nicht was so üblich ist.
Aber die gute Sozialisierung eines Welpen ist ein sehr großer Aufwand.
Ich verstehe nicht welshalb ein gut sozialisierter und teilweise ausgebildeter Junghund so viel günstiger ist als ein 9 Wochen alter Hund.
Der Aufwand ist ja 3 mal so hoch.

Das hätte für mich tatsächlich einen faden Beigschmack und wäre, so vom ersten hören her, eher unseriös.

Welche Rasse ist es denn?
Züchtet der Züchter in einem anerkannten Verein?
Der wie vielte Wurf ist das?
Wo leben seine Hunde+Welpen denn? (Haus, Zwinger, Stall?)

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So so, nicht abgeholt worden...sicher, wer es glaubt. Ich denke das ist ein Rückläufer, denn die Wartelisten sind bei guten Züchtern sehr lang, von daher hätte der Welpe keine 20 Wochen bei ihm bleiben müssen.

Und wenn derselbe Züchter Welpen mit 9 Wochen abgibt, dann läßt auch das tief blicken. Auch der "Rabatt" wäre mir ein Dorn im Auge.

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Wir haben unseren Hund mit 17 Wochen bekommen. Da schließt sich so langsam das Sozialisierungsfenster. Es kommt aber auch auf die Züchter darauf an, wie vielfältig sie dieses Fenster nutzen. Unsere waren keine Züchter die Hündin war nur zufällig trächtig. Die Welpen hatten keinerlei Reize bekommen, waren von daher fast null sozialisiert. Das hat mich viel Mühe gekostet. Besonders das Thema Prägung musste ich komplett anders angehen, als von der Natur vorgesehen. Von daher: Nachteilig, naja, eher aufwändiger. Wenn ihr euer Herz verloren habt, dann ist es sicher die Mühe wert.