Alter Hund - Einschläfern? HILFE 🥺

Guten Abend,

Wir stehen momentan vor der Entscheidung unseren alten Hund gehen zu lassen. Er ist ca. 16/17 Jahre alt (war ein Fundtier aus dem Tierheim damals).

Er ist mittlerweile komplett blind (Grauer Star) und sogut wie taub. Er orientiert sich nur noch über seine Nase und läuft sich daher auch oft in irgendwelchen Ecken fest und weiß nicht mehr wo er ist. Er ist außerdem sehr schwach auf der Hinterhand. Die Muskulatur hat im letzten Jahr extrem abgebaut an den Hinterläufen. Kot- und Urinabsatz kann er aber soweit noch ganz gut kontrollieren. Hinzu kommt dass er sehr schlechte Zähne hat und sein Herz ist nicht mehr das Beste. Seine letzte Zahnsanierung ist nun 1,5 Jahre her und der Tierarzt meinte dass er es nochmal nicht machen möchte (Aufgrund des schlechten Herzes). Jetzt hat er immer wieder Zahnentzündungen. Dann frisst er nicht richtig, magert ab. Mit Schmerzmitteln päppelt man ihm dann jedes Mal wieder auf und es geht wieder ein paar Wochen...

Jetzt ist es aber so, dass er seit mehreren Wochen Ausfluss hat aus der Nase. Der Tierarzt ging erst von einem Infekt aus. Aber wahrscheinlich ist es ein eitriger Abszess der Zähne, der über die Nase abläuft. Man kann aber nicht viel machen. Außer die Entzündung zu behandeln. Aber die Ursache verschwindet dadurch nicht. Eigentlich müsste Zähne weichen. Was ohne Narkose nicht geht. Und Narkose kommt nicht mehr in Frage...

Er war immer ein so lieber und treuer Begleiter. Einen lieberen Hund habe ich noch nie kennengelernt. Er war immer an unserer Seite. Ist mit uns so viel in den Urlaub gefahren und hatte immer Spaß am Leben. Aber die letzten Monaten ist es einfach nur noch ein "Da sein" 😔 Er tapst seine Runde starr durch den Garten. Läuft Runden und kommt erst zur Ruhe wenn er nicht mehr kann und sich mal ausruhen MUSS. Ansonsten schläft er nur. Er bekommt ja nicht mehr viel mit durch seine Blind- und Taubheit. Wenn er uns riecht kommt er ab und zu zu uns. Aber auch das wird weniger....

Das einzige was noch ganz gut klappt ist das Fressen. Meist frisst er zuverlässig. Aber das allein wiegt es meiner Meinung Nacht nicht mehr auf für uns. Er hat sichtbar Zahnschmerzen und hat laut Tierarzt auch Arthrose. Er hat keine Freude mehr am Leben und es bricht mir so sehr das Herz 💔😥

Mein Mann und ich haben nun entschieden nächste Woche mit dem Tierarzt zu sprechen. Wir denken es ist der richtige Weg ihn zu erlösen. Auch wenn ich jetzt schon heulen könnte, wenn ich nur darüber schreibe. Wir wollen ihn nicht quälen, wollen ihn aber auch nicht einfach "töten". Es ist soooo schwer diese Entscheidung zu treffen..

Nun lange Rede, kurzer Sinn...ich weiß, niemand kann uns die Entscheidung abnehmen. Aber denkt ihr es ist der richtige Weg, den wir nun gehen wollen? Wie würdet ihr entscheiden? 😌

Ich danke euch schonmal für Antworten...

Liebe Grüße, Lisschen 😔😌

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Hallo,

du schreibst, dein Hund hat Schmerzen und keine Freude mehr am Leben...
So leid es mir tut, ich würde ihn sanft gehen lassen.
Vielleicht könnt ihr einen Tierarzt nach Hause kommen lassen, dann fällt diese Aufregung und die Atmosphäre der Praxis weg.
Für mich wäre es schlimmer, mir hinterher vorwerfen zu müssen, ich hätte mein Tier leiden lassen.

Alles Gute

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Ich denke, die Entscheidung ist es gar nicht, die euch schwerfällt. Ihr wisst, welche die richtige ist und habt sie im Grunde ja auch schon getroffen. Was schwer ist, ist, sich damit abzufinden, dass sie alternativlos ist. Den Hund weiter leiden zu lassen, das kann kein Weg sein. Es wird nicht wieder gut werden. Ihr würdet ihm mit ein paar Wochen oder Monaten auch keine zusätzliche Lebenszeit geben sondern Leidenszeit zumuten.

Es ist richtig, euren Hund gehen zu lassen. Für ihn wird es eine Erlösung sein, leiden werdet nur ihr. Früher oder später. Mit der Entscheidung, das Tier einschläfern zu lassen, werdet ihr aber immerhin wissen, ihm mehr Leid erspart und das Richtige getan zu haben. Ihr müsst euch keine Vorwürfe machen. Liebe bedeutet manchmal auch, schwere Entscheidungen zu treffen, die einem selbst das Herz brechen. Aber es wird wieder heilen. Braucht sicher Zeit - ich habe nach dem Tod unseres Hundes zwei Jahre keinen Gedanken an einen neuen verschwendet. Ging nicht, undenkbar. Bis mir Hera über den Weg getappst ist. Sie ist jetzt auch schon dreizehn Jahre alt, noch quietschfidel und kerngesund, aber sollte der Tag kommen, an dem ihr Leben keines mehr ist, werden wir auch sie friedlich gehen lassen. Das schulden wir unseren Tieren doch auch irgendwo, oder?

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Das arme Tier, er hat Schmerzen, wie könnt ihr ihn da nur durch lassen? Ihn zu erlösen ist das beste, das ihr für ihn tun könnt. Verbringt noch so viel intensiv Zeit wie möglich mit ihm, verabschiedet euch von ihm und dann lasst ihn gehen. Mach noch so viele Fotos und Videos wie du kannst. Vereinbart den Termin und dann begleitet ihn durch seine letzten Tage. Ich musste letztes Jahr da durch, es ist das schlimmste was ich bisher in meinem ganzen Leben erlebt habe.