Neuer Hund beißt mein Kind!

Ich bin verzweifelt!
Vor zwei Tagen zog ein 6 Monate alter Hund bei uns ein. Wir haben uns ihn teuer erspart um ihn bei einem vermeintlich vernünftigen Züchter zu kaufen. Der Züchter meinte dieser Hund sei perfekt für uns, null Aggressionen und absolut kinderlieb. Er würde uns keinen Hund geben wo er denkt dieser könnte schnappen. Wir haben darauf vertraut. Es handelt sich um einen Chihuahua. Beim Treffen war alles aber etwas komisch. Der Züchter sagte immer wieder das er ihn aber nicht zurück nimmt. Aber wir waren so naiv und dachten uns nichts dabei.
Der Hund war nicht mal 24 Stunden bei uns da ging er an meine Kinder anzuknurren obwohl diese immer ganz lieb zu ihm waren. Plötzlich Schnappte er nach meinem Sohn sodass er blutete. Der Kleine hat nun panische Angst. Wir selber waren auch schockiert und riefen den Züchter an. Er konnte sich das angeblich nicht erklären und legte auf.
Nun hielt ich die Kinder schon fern aber als mein Sohn ihn dann doch nochmal streicheln wollte sprang der Hund ihm ins Gesicht und wollte schon wieder beißen, ich konnte ihn gerade noch weg reißen. Ich war fix und fertig und bin immer noch am zittern. Ich will ihn nur zurück geben aber der Züchter sagt wir wären das selbst schuld und meinte er nimmt ihn aber nur unentgeltlich. Ich kann ihm aber nicht einfach solch eine Summe schenken…
Ich weiß nicht was wir tun sollen. Was würdet ihr tun?

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Welcher Zuachtverband ist das?
Welche Papiere habt ihr euch zeigen alssen?
Was besagt der Kaufvertrag?

Habt ihr, bevor der Hund eingezogen ist - ein wenig gegoogelt woran man einen seriösen Züchter erkennt, was der Einzug eines Hundes mit sich bringt?
Habt ihr euch darüber schlau gemacht, wie ein Hund kommuniziert? Welche Bedürfnisse er hat?
Kennt ihr die Eskalationsstufen des Hundes - welche körpersprachlichen signale einem knurren /schnappen voran gehen?

Wie alt ist dein Sohn?
Was bedeutet "kinderlieb" in deiner Vorstellung?
Hat der Züchter ebenfalls Kinder - ist der Chi also mit Kindern aufgewachsen?

In welchen Situationen hat er die Kinder angeknurrt?
Was haben die Kinder "ganz lieb" getan bevor der chi sie anknurrte?

"Was würde ich tun"?
Das kommt drauf an ob ich den Hund behalten will oder nicht:

Wenn ich ihn behalten will würde ich:
- viel Zeit in Recherche investieren, den Hund mit Verstand und Respekt behandeln, seine Bedürfnisse erkennen und erfüllen, meinem Kindern Respekt und Vorsicht im Umgang mit dem Hund beibringen, Kinder und Hund nie unbeaufsichtigt lassen, den Hund als das behandeln was er ist -
ein Lebewesen mit
Rechten (z.b. Recht auf Ruhe und persönliche Grenzen - wenn er nicht angefasst werden will, ist das OK),
und Gefühlen (wie Angst vor Schaden - deswegen verteidigt er sich)
und artspezifischer Kommunikation (er kann euch nicht sagen "ich will nicht angefasst werden" - er kann nur knurren ...)

WENN ihr das alles wisst und berücksichtigt, ihn mit Respekt und Achtung behandelt und erzieht - und nicht wie ein "kinderliebes spielzeug" dass alles über sich ergehen lassen muss nur weil er so süß ist,
dann hat die Agression andere Gründe - die liegen irgendwo in seiner 6 monatigen Vergangenheit

in dem Falle müsst ihr:
Zeit und Geld in intensives, angepasstes Training/Erziehung investieren - mit Trainer der zu euch nach Hause kommt (ca. 50 euro pro einzelstunde), viel im alltag managen um die Sicherheit eurer Kinder zu gewährleisten

Wenn ihr das nicht wollt/könnt dann:
- bringt den Chi in ein Tierheim, wendet euch an einen Tierschutzverein mit Bitte bei der Vermittlung (Chihuahua in Not vielleicht)
- holt euch KEIN neues Lebewesen mehr ins Haus so lange ihr nicht bereit seid euch vorher intensiv mit den bedürfnissen dieses lebewesens auseinanderzusetzen und dabei zu lernen, worauf man bei der "richtigen Auswahl" achtet.

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Da könnt ihr nix tun. Das war kein seriöser Züchter.

Wenn man sich ein Tier kauft, dann schaut man nach dem Zuchteintrag des Züchters und lässt sich generell alle Papiere zeigen. Abstammung, Arztdokumente usw.

Ein seriöser Züchter wird das Tier auch wieder zurück nehmen.

Ihr seid also auf einen Vermehrer rein gefallen, die Tierleid fördern.
Nun könnt ihr es nicht mehr ändern. Der Hund gehört auf jeden Fall getrennt von den Kids. Ich würde mir schnellstmöglich eine Hundeverhaltensberatung "antun", um zu schauen, ob da was zu retten ist - und ihr das leisten könnt.

Und dann, bitte - überlegt euch gut, ob ein Hund wirklich zu euch passt.

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Tatsächlich habe ich alle Papiere gesehen und alles wichtige erhalten. Wir haben heute auch beim Zuchtverband angerufen und da ist er auch gelistet.
Nachdem er mich gerade eben aber auch gebissen hat will ich ehrlich gesagt nur noch das er auszieht. So leid es mir auch tut. Ich habe mittlerweile Angst vor ihm.

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Oje das klingt gar nicht gut.

Da ich Hunde überhaupt nicht mag, würde ich persönlich den Rat geben denn Hund sofort abzugeben.

Aber ihr habt euch die Anschaffung ja hoffentlich gut überlegt. Obwohl bei mir wohl sämtliche Alarmglocken geschrillt hätten wenn der Züchter mehrmals betont hat das er ihn nicht zurück nimmt.

Nun ja machen könnt ihr nichts mehr. Entweder ihr behaltet den Hund oder das Geld ist futsch. Ich würde jedoch immer das Kindeswohl über das Geld stellen!

Ich würde sofort nach einem proffesionellen Hundetrainer suchen. Und da bitte nicht nur aufs Geld achten...

Dieser wird einschätzen können ob da noch was zu machen ist. Der Hund ist ja immerhin noch jung.

Wenn er sagt es sei ein Risiko ihn zu behalten würde ich ihn sofort abgeben. Aber wahrscheinlich nicht an den unseriösen Züchter...

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Oh Mann, der arme Kerl ist wahrscheinlich total überfordert und schlecht sozialisiert.

Mein Tipp an alle, die sich zum ersten Mal einen Hund holen: VORHER Geld in einen guten Trainer investieren, mit dem einen Hund aussuchen und sich dann beim Einzug begleiten lassen. Das hilft Dir aber nun natürlich auch nix mehr. Kannst Du Hund und Kinder trennen und einen Hundetrainer kommen lassen, der sich die Situation ansieht? Hast Du jemanden in der Bekannt-/Verwandtschaft, der ihn übergangsweise nehmen würde, bis ein Trainer mit Euch gearbeitet hat?

Ansonsten: Bevor wirklich jemand verletzt wird, würde ich ihn rausnehmen zum Wohl aller. Wo wohnt Ihr denn? Vielleicht findet sich hier auf gut Glück jemand, der ihn nimmt... Wenn Ihr nicht zu weit weg seid, nehm ich ihn erstmal.

Alles Gute

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In Baden Württemberg. Ich habe hier keine Familie somit kann ihn leider niemand nehmen.

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Okay. Das ist ein junger Hund, deine Kinder sind offenbar unerfahren im Umgang mit Hunden und ihr auch. Erstmal müsst ihr das managen, also Hund und Kind nicht zusammenbringen. Das Tier warnt, bevor es schnappt, das kann man deutlich sehen (Ohren zuürck, Blick wird hart oder ängstlich, Körper wird starr, zusammensacken, Knurren, Lefzen ziehen, Abschnappen...). Entlastet den Hund, gebt ihm Raum und haltet die Kinder konsequent aus diesem Raum komplett fern. Und dann steht eine Entscheidung an: Wollt ihr einen Hund? Dann sucht euch sofort kompetente Hilfe (Einzeltraining bei jemand, der nicht aversiv arbeitet) und seid euch bewusst, dass Management und Training sich Monate ziehen werden. Junghunde sind richtig viel Arbeit. Wollt ihr lieber doch keinen Hund, sucht dem Tier bitte ein gutes neues Zuhause. Dabei unterstützt euch das örtliche Tierheim oder eine Tierschutzorga, die sich vor allem um diese Rasse kümmert, z.B. FB-Gruppe "Minihunde in Not". Je nachdem viel Erfolg.

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Was habt ihr denn für den Welpen bezahlt ?
Vielleicht könnt ihr ihn noch irgendwie weiter verkaufen?

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Wir haben sehr lang gespart. Es waren 1500 Euro.

Ich kann den Hund also nicht einfach verschenken.. da hätte ich schon gerne zumindest 2/3 für. Naja hmm ich weiß auch gerade nicht wo mir der Kopf steht

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Ich verstehs nicht ...

Das Geld seid ihr doch so oder so los - auch wenn der Chi bleibt.
Es ist also nichts, was ihr jetzt braucht - da ihr ja geplant habt, den Chi zu behalten.
Verstehe diese Denkweise nicht ...

Im Gegenteil - was wenn der Chi übermorgen krank wird, operriert wrden muss, Medis braucht.
Da müsst ihr ja noch mehr Geld drauf packen - das müsst ihr doch auch haben.

Tragt Verantwortung und macht eure Entscheidung nicht vom Geld abhängig.
Die Abgabe kann verantwrotlich sein - aber gebt ihn nicht zu einer unpassenden Familie, nur weil die bereit sind euch mehr Geld zu zahlen. Das ist verantwortungslos, unfair - nicht gerecht.

Am besten ihr bringt ihn ins Tierheim - zahlt da noch ne kleine Gebühr, und dann kümmern sich Profis drum dass er in verantwortungsvolle, vernünftige Hände kommt.
(und falls du jetzt auf die Idee kommst den chi auszusetzen um dir die Abgabegebühr zu sparen - sowas ist strafbar! Dann darfst du richtig bezahlen)

Geld hin oder her - ihr seid verantwortlich für dieses Tier. Punkt.
Es ist eure Pflicht eurem Kind vorzuleben, dass die Bedürfnisse eines Lebewesens über einem geldbetrag stehen.
Ihr müsst ihm vorleben, dass ein Hund nicht eure Fehlentscheidung auszubaden hat - sondern dass ihr selber Konsequenzen für euer handeln übernehmen müsst. Und wenn die Konsequentz der Verlust von 1500 euro sind.

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Es wundert mich, dass ihr euch tatsächlich für diese Rasse entschieden habt!
Meine Mutter hat zwei Chihuahuas und ich war von Anfang an in größter Sorge um mein Kind, weil sie sich entgegen des ersten (sehr süßen) Eindrucks, den sie machen, alles andere als kinderlieb verhalten haben.
Dieses Forum hier hat mich dann ein wenig aufgeklärt. Es haben mir einige, die sich offensichtlich gut mit Hunden auskennen erklärt, dass Chihuahuas als Familienhund evtl nicht erste Wahl sind.

Aber davon abgesehen, scheint mit eurem Exemplar und dem Züchter etwas nicht zu stimmen.
Echt blöde Situation jetzt!
Dieser Züchter ist nicht in Ordnung! Ich hoffe, hier kennt sich jmd aus und kann euch bessere Tipps geben als ich.

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Dem muss ich widersprechen. Ich habe hier selbst mehrere Chihuahuas laufen. Alle sehr lieb, verschmust und selbst wenn meine 9 Monate alte Tochter sehr beherzt zugreift, erdulden sie das. Das ist, wie bei jeder Rasse eine reine Erziehungsfrage.

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Du gibst der Tochter auch bestimmt mit auf den Weg das die Hunde Bedürfnisse haben und Respekt verdienen. Sowohl körperlich als auch emotional.
Ein Tier muss jederzeit das Gefühl haben, das nicht alles auf ihn einprasselt. Ein so kleiner Hund braucht Schutz vor Kindern.
Meine Katzen erlauben dem Baby etwas gestreichelt zu werden. Weil sie WISSEN das ich als Bezugsmensch ALLES tue, um sie vor den Kindern zu schützen. Die Tiere entscheiden, wann sie abgefasst werden möchten.. Und das glaube ich - ich weiß es natürlich nicht- ist bei der TE nicht gegeben. Da wird der Hund herumgetragen, hochgenommen und gedrückt. Viel zuviel für einen Hund der frisch angekommen ist.

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Bitte nicht einfach weiter verkaufen!!!! Damit wird er uU zum Wanderpokal und sitzt dann im Tierheim.
Wenn ihr Kontakt zum Zuchtverband habt, kann der euch helfen. Ggf auch mit jemandem der den Hund nimmt/ trainieren kann. Melden solltet ihr den Züchter auf jeden Fall. Geht ja gar nicht! Sowas unseriöses….
Falls ihr eine Chance seht mit ihm zusammen zu arbeiten, solltet ihr das mit einem Trainer machen. Wenn ihr jetzt aber alle Angst habt und ihn los werden wollt (nicht böse gemeint), dann solltet ihr mit dem Verband reden was es für Möglichkeiten gibt und auch bezüglich der Haftung des Züchters können die euch beraten.
Bei uns hat es auch lange gedauert bis ich unseren Schäferhund anfassen konnte (war auch 6 Monate als sie zu uns kam). Manchmal brauchen sie Zeit. Sie hatten ja schon „ihr Herrchen“ und trauern und vertrauen euch natürlich noch nicht. Mittlerweile ist sie ein Schoßhund und passt auf unseren kleinen auf.
Wenn ihr es also probieren wollt, sollen die Kinder ihn am besten erstmal links liegen lassen. Du musst die Führungsposition einnehmen und Grenzen setzen um dann vermitteln zu können „die passiert nichts“.

Kannst mich auch gerne anschreiben, wenn ihr Hilfe braucht.

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Was steht im Kaufvertrag zu Mängel- und Gewährleistungsansprüche? Ist der Verkäufer gewerblich oder privat tätig gewesen?

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Stimme den anderen zu. Aber bevor ihr euch endgültig entschieden habt, der Hund also entweder sein Verhalten abgelegt hat oder ausgezogen ist), besorgt euch einen Maulkorb. Er hat sowohl das Kind als auch dich gebissen, und wenn er beim nächsten Mal die "richtige Stelle", z.B. das Auge, erwischt, kann das richtig übel ausgehen. Auch bei so einem kleinen Hund

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Wenns ein Maulkorb wird achte unbedingt auf einen passenden - keine Maulschlaufe nehmen, das ist Tierquälerei.

Der Hund mit Maulkorb muss
-hecheln können (also das Maul aufmachen können)
-trinken können
-kommunizieren können (gähnen, mit Zunge über den Fang lecken, Zähne zeigen können)

Das Nasenteil darf nicht auf den Augen drücken

Maulkörbe aus Leder sind in der Regel NICHT beißsicher.
Gute Maulkörbe (u.a. auch Beratung) gibts u.. bei chic&scharf oder Bumas

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Bitte keinen Maulkorb ohne Erfahrung auf einen Minihund stopfen. Danke. Babygitter, Hund in einen Raum, Kinder dürfen dort nicht rein, raus nur an der Leine, Abgabe an Tierschutzorga so bald wie möglich.