Hallo zusammen,
ich wage mich mal mit einer vorsichtigen Frage zu Euch, im Grunde eher erstmal eine Überlegung und Abwägen der Vor- und Nachteile...
Es ist so, dass mein Mann mit Hunden aufgewachsen ist und "eigentlich" auch gern wieder einen hätte. Unser Sohn ist jetzt 7 und liebt die Hunde, die man so bei Freunden und Bekannten mitbekommt. Ich mag Hunde auch sehr, allerdings sehe ich da irgendwie auch Probleme bzw. Schwierigkeiten. Mein Mann meint, alles findet sich, aber ich sehe das eben nicht ganz so "rosarot". Wir haben seit letztem Jahr eine Katze, Freigänger, und das ist ja deutlich einfacher.
FÜR einen Hund sprechen bei uns:
- Wir haben Haus mit Garten und sind eher selten unterwegs (also keine Wochenend-Kurztrips, kein Vergnügungspark, eher selten is Restaurant etc.).
- Zu vielen Unternehmungen, die wir mögen, bzw. zu Nachmittagsterminen (Wandern, Fußballtraining, Skaten, ans Wasser gehen, etc.) kann der Hund auch gut mit.
- Ich arbeite grundsätzlich immer im Homeoffice, bringe morgens die Kinder weg und hätte daher die Zeit, morgens, mittags und dann nachmittags mit dem Hund rauszugehen. Er wäre also tagsüber nicht alleine.
- Urlaub machen wir mit dem Auto, meistens im Inland oder in angrenzenden Ländern (Dänemark, Tschechien, Österreich ...) Wir sind auch nie im Hotel, sondern immer in Ferienhäusern- oder Wohnungen.
- Wir hatten bereits mehrmals Hunde von Freunden in der Betreuung, wenn die im Krankenhaus oder übers Wochenende verreist waren, und meine beiden Männer haben das geliebt!
GEGEN einen Hund sprechen (für mich ):
- Man ist mit allen Planungen erstmal abhängig (nachmittags im Freibad, Zoobesuch, Spielplatz, Arzttermin, nach der Betreuung noch bei Freunden spielen... da könnte ein Hund nicht mit) Allerdings überlege ich, ob er da nicht auch alleine zuhause bleiben könnte, weil ich ja tagsüber da war bis 15 Uhr.
- Meine Eltern möchten keinen Hund im Haus. Sie wohnen aber nicht so, dass man nur einen halben Tag oder so hinfährt, wir sind eher alle paar Wochen übers Wochenende da. Da könnten wir ihn nicht mitnehmen.
- Im Urlaub muss man immer auf hundetaugliche Unterkünfte achten, und ganz ehrlich? Da ekle ich mich tatsächlich vor. Wer weiß, ob die Vorbesucher ihren riesen Sabberköter auf dem Sofa oder im Bett schlafen ließen? Wir haben da mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht, und das ganze Ferienhaus stank nach Hund.
- Grundsätzlich empfinde ich es als unhöflich, wenn man irgendwo zu Gast ist und voraussetzt, dass man seinen Hund mitbringen darf. Ich mag das nicht und ich will andere nicht in die Situation bringen, dass sie sich nicht wohlfühlen, weil sie sich nicht trauen, uns zu sagen der Hund soll nicht mitkommen.
Definitiv kommt für uns kein Welpe in Frage, da traue ich mir nicht zu, die "Grunderziehung" zu händeln. Vielleicht fehlen mir dafür zurzeit die Nerven und die Geduld
So, nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
Eine gute Freundin von mir teilt mit ihrer Kollegin einen Hund, einen Golden Retriever. Der Hund lebt sozusagen im Wechselmodell bei beiden und der "Tausch" findet jeweils montags im Büro statt. Die beiden finden das für sich perfekt, weil man sich Ausflüge, die nicht so hundetauglich sind, dann eben für die hundefreie Zeit einplanen kann. Und auch im Urlaub hat dann einfach der jeweils andere den Hund, sofern er nicht mitgenommen wird. Kosten (Tierarzt, etc.) werden geteilt, Futter und Ausstattung kaufen beide für sich. Ich liebe diesen Hund, und er ist die Ausgeglichenheit in Person!
Auch meiner Sicht ist das tatsächlich ein sehr praktisches Modell, das ich mir für uns auch vorstellen kann. Was meint Ihr davon? Würdet Ihr das machen? Mir kommen da beim Nachdenken eine ganze Reihe Fragen:
- Wie findet man einen solchen Hund?
- Worauf muss man achten, was besprechen, welche Details erfragen?
- Welche Rassen würden so ein Modell gut mitmachen? (für uns interessant sind eher so "mittelgroße" Hunde: Terrier, Beagle, Mischlinge)
- Wie alt sollte der Hund sein?
- Welche Vor- und Nachteile seht Ihr dabei?
Wer von Euch hat so ein Wechselhundmodell und kann berichten, was gut läuft, was vielleicht nicht?
Ich danke Euch für einen regen Austausch, Denkanstöße und gerne auch Rückfragen!
Ein "Teilzeit-Hund" als Kompromiss - was haltet Ihr davon?
Finde ich klasse die Idee. Wir haben seit 4 Wochen einen Welpen u ich habe auch damit zu kämpfen, dass wir nicht mehr so spontan sein können. Ein Hundesitter muss bei uns her, anders gehts eher nicht. Wegen eben Arztterminen, Verabredungen wo der Hund einfach nicht mit kann, bei eigener Krankheit. So ein geteilter Hund ist sicher auch eine Option. Würde mal inserieren und aktiv danach suchen.
Danke für Deine Antwort!
Das bestätigt auch mein Empfinden, dass man vermutlich doch recht gebunden ist. Vielleicht sogar gebundener, als ich es mir jetzt vorstelle. Die Kinder werden ja auch größer, die letzten zwei Jahre war Corona. Vielleicht ändert sich unser "Ausflugsverhalten" auch noch, ich weiß es nicht.
Hey, können wir Eure Hundesitter werden?
Da müsst ihr ein sehr entspanntes Exemplar Hund erwischen. Und einen Tauschpartner, der in allem dieselbe Vorstellung hat wie ihr. Fängt bei Erziehung und Futter an und hört beim Tierarztbesuch auf.
Und gerade da sehe ich das Problem. Der Hund verletzt sich, sagen wir komplizierter Kreuzbandriss. Gegen die Kosten kann man sich versichern, keine Frage. Aber wenn der Tauschpartner (oder ihr) keinen Bock auf monatelange Reha, wöchentliche Physiotherapie und evtl. Lebenslange Einschränkungen hat?
Oder der Hund hat Verdauungsprobleme, juckt sich. Er soll Allergikerfutter bekommen, was mal eben das doppelte kostet. Ihr seid dafür. Der Tauschpartner ist dagegen, weil teuer.
Das kann man ja alles vorher absprechen und sogar vertraglich vereinbaren. Es gibt sogar Menschen, die ohne Beziehung ein Kind gemeinsam bekommen. 😁
Ich finde es eine tolle Idee. Mir wäre ein Hund alleine auch zu viel Aufwand.
Hunde sind anpassungsfähig, würde ich behaupten. Ein Hund kann sich bestimmt an zwei Familien gewöhnen. Ich würde das aber wohl noch mit einem Experten abklären.
Was ihr betreffend Grundgehorsam überlegen müsst: Hunden aus dem Tierheim fehlt eben leider auch praktisch immer der Grundgehorsam. Es ist sehr schwierig, einen älteren Hund zu bekommen, der schon etwas erzogen ist...aber viellcht habt ihr Glück.
Liebe Himbeli,
das kann natürlich gut sein. Bei meiner Freundin war es so, dass der Hund bereits der einen "Tauschpartnerin" gehört hat, sie aber nach der Trennung von ihrem Mann merkte, dass es für sie schwieriger wird. Meine Freundin, (die Hunde auch wirklich liebt und sich sehr gut auskennt, nur eben keinen eigenen hatte) war dann als "Urlaubssitter" eingesprungen, dann mal beim Arzttermin, und so ergab sich das Tauschmodell am Ende. Der Hund kannte meine Freundin auch sowieso schon, weil er immer mit im Büro war, also der war da ganz entspannt.
Vielleicht kommen wir auch in dieser Richtung weiter, also erst mal Gassigehen und Urlaubsbetreuung und dann weiterschauen.
Danke für Deinen Input!
Ich persönlich halte jetzt weniger vom Teilzeithund. Der Hund müsste echt total entspannt sein und vor allem geht es ja darum, dass man die selben Regeln und Erziehungsmethoden hat. Ich finde ein Hund hätte ein tolles Plätzchen bei euch.
Wir haben einen Mischling vom Ausland seit 5 Jahren. 2 Teenager. Es klappt super mit Hund. Ich arbeite bis mittags. Ich gehe unter der Woche um 6 Uhr eine kleine Gassirunde. Am Mittag komme ich heim. Er pennt meistens bis halb 2. Nachmittags gehen wir eine große Runde, im Sommer viel baden am Bach. Im Winter im Schnee toben. Wir verreisen sehr gerne in Süden, unser Hund mag die Hitze nicht. Da bleibt er bei meinen Eltern, sie haben selber einen Hund- die verstehen sich prächtig. Wir können jetzt genau so alles machen wie ohne Hund. Ein Hund ist ein wunderbares Wesen und er bereichert unsere Familie sehr. Ich bereue keine Sekunde, dass wir uns dazu entschieden haben.
Wir wollten bewußt keinen Zuchthund. Unser kommt von einer Tierschutzorganisation, die Hunden hilft aus dem Ausland. Unser kannte gar nichts. Hat aber alles gelernt mit Geduld und Liebe. Ich habe auch zwei Kurse in einer Hundeschule mit ihm gemacht. Die Kids waren da auch dabei. Das war super, würde ich immer wieder machen. Man lernt sehr viel und hat Spaß sich mit dem Hund zu beschäftigen.
Alles Gute und viel Spaß und Freude mit eurem Hund, falls ihr euch einen holt.
Hallo und danke schön für Deine Antwort!
Das ist (wie auch bei Deiner Vorschreiberin) ein wichtiger Denkansatz. Wenn die Meinungen da auseinandergehen und man sich ggf. in einer Frage nicht einig wird, ist das schon blöd.
Ein eigener Hund kommt halt erstmal zumindest für mich (noch) nicht infrage. Ich möchte gerne weiterhin entspannt die Familie übers Wochenende besuchen, ohne ihnen jedesmal unseren Hund "aufzuzwingen". Und ich finde, dass ich es einfach akzeptieren muss, dass meine Eltern das nicht möchten. Ich kann sie aber auch nciht vor die Wahl stellen, entweder mit Hund oder gar nicht.
Unsere Kinder sind noch kleiner als Deine. Vielleicht warten wir auch einfach noch ein paar Jahre...
Als ich Kind war, hatten wir einen "Nachmittags-Pflegehund". Den durften wir nachmittags aus der Wohnung holen, mit ihm rausgehen und abends halt wiederbringen. Das war auch cool. Vielleicht finden wir auch sowas in der Richtung. Reines "Urlaubssitting" würde ich - gerade mit zwei kleinen Kindern - nicht anbieten, zumindest nicht für verschiedene Hunde. Es sollte dann schon immer der gleiche sein.
Wie Du siehst, ich denke noch.
Was meinst du mit- du siehst ich denke noch- Habe ich was falsch verstanden?
Hey du,
du hast schon Recht, ein Hund schränkt ein. Da muss man sich nichts schön reden. Wir haben selbst seit 7 Monaten unser kleines Mädchen hier und es ist anders. Wir sind zwar selten als gesamte Familie unterwegs, wenn aber doch, dann brauche ich jemanden für den Hund, da sie einfach nicht alleine bleiben kann.
Das Teilzeitmodell sorgt in mir aber gerade irgendwie für Bauchweh. Ich darf meine Gedanken einfach mal aufschreiben?
Erstmal muss man DEN Hund finden. Welpe? Erwachsen? Fakt ist, dass dieser Hund sich an beide Bezugspersonen eng gewöhnen muss. Ein erwachsener Hund braucht nach dem Umzug viel Zeit und Ruhe, um Fuß zu fassen. Ein wöchentlicher Wechsel wäre für den Hund meiner Meinung nach absolutes Gift. Gilt aber schlussendlich auch für den Welpen, der muss ja auch erstmal Vertrauen fassen und das tut er nicht nach ein, zwei Wochen. Das kann auch dauern. In dem Fall ja auch für beide Personen wichtig.
Man muss sich also mit der Rasse einig sein. Mit dem Geschlecht. Mit dem Hund selbst. Also erstmal da schonmal jemanden finden. Eine Rasse, die ins Leben beider Personen voll und ganz passt. Der eine mag vielleicht nicht so die Hundehaare, der andere will einen Hund, der mindestens 40-50 cm groß ist... Kurzes Fell, langes Fell, Aktivitäten,...
Wie leben die beiden Parteien, Kinder ja / nein, andere TIere ja / nein,... Ganz viele Punkte.
Weiter gehts mit der Erziehung. Ihr müsst euch 100%ig einig sein, was der Hund lernen soll, was er darf, was ein no-go ist. Darf er ins Bett, aufs Sofa? Wie wird er an der Leine geführt, was lässt man durchgehen, was geht gar nicht? Handzeichen, Kommandos, alles muss exakt abgestimmt werden.
Wir haben hier in der Nähe einen Junghund, dessen Herrchen verstorben ist. Nun gehen zwei verschiedene Parteien mit dem Hund. Die eine arbeitet streng mit ihm, die andere lässt den Hund machen. Sehr kontraproduktiv.
Und nicht nur die Erziehung selbst, sondern auch Spielzeug, Material & Co. Es gibt Hundehalter, die sind total gegen diverse Spielzeuge oder sowas wie den Kong. Andere sind hellauf begeistert. Bereits das muss geklärt sein. Geschirr, Leine. Ich kenne Halter, die sind total gegen Leder, andere bestehen darauf und sind gegen Stoff. Selbiges bei den Näpfen. Keramik, Kunststoff, Edelstahl? Auch da scheiden sich die Geister. Kauartikel, woher dürfen die sein?
Dann kommt die Fütterung ins Spiel. Hier hat auch jeder so eine Gedanken. Der eine ist absolut gegen Trockenfutter, der nächste möchte das unbedingt, oder nur barfen, nur selbst kochen... Auch das muss Hand in Hand exakt abgestimmt werden, der Hund kann ja nicht wöchentlich anders ernährt werden.
DIe Vorstellungen von Versicherungen (Krankenversicherung ja / nein z.B.) müssen abgestimmt sein. Was ist mit Tierarzt? Wer zahlt, wird immer geteilt? Was, wenn etwas passiert ist, was vielleicht hätte verhindert werden können? Zahlen trotzdem dann beide oder gehts mit "das war deine Schuld, du zahlst" los? Einig über impfen ja / nein? Ggf. welche Imfpungen, wenn man es denn will? Wurmkuren oder lieber Kotproben usw.? Beschäftigt man sich intensiv mit diesen Themen, sieht man schnell, dass es sehr gute Gründe gibt, darüber wirklich gut nachzudenken- und auch da muss man sich absolut einig sein.
Hundeschule gemeinsam, damit ihr gemeinsam lernt? Nicht nur Welpen sind für die Hundeschule gedacht.
Was, wenn der Hund, vielleicht auch im Alter, mit diesem Wechselmodell nicht mehr zurecht kommt, bei wem bleibt er? Was passiert mit dem Hund, wenn er seine letzte Reise antritt? Wo wird er beerdigt, wird er eingeäschert, was passiert mit der Urne?
Auf wessen Namen wird der Hund angemeldet? In der Regel wird darauf geachtet, dass nur einer den Kaufvertrag unterschreibt (gilt auch für Eheleute), um hier mögliches Drama zu vermeiden.
Wenn einer überfordert ist, krank wird, nicht mehr mag, umzieht, was auch immer- wie verbleibt ihr dann? Im Umzugsfall, wie wird entschieden, wenn beide den Hund behalten wollen? Wir reden ja von 10-15 Jahren, keiner weiß, wohin es einen in der Zeit möglicherweise noch führt (freiwillig oder gezwungenermaßen).
Was ist mit dem Hundeführerschein, ist der bei euch nötig? Hier ist der für ausnahmslos alle Hunde, ob 20 oder 70 cm, ob 2 oder 80 Kilo, nötig. Theorie und Praxis. Da der Hund komplett auf meinem Namen läuft, muss ich den machen. Würde noch ein anderer Name dazu gehören, müsste der den auch machen. Auch vorab klären. Hier ist es so, dass ich volle Haftung übernehme, auch wenn jemand anderes geht und dann dem was passiert. Ich muss dafür gerade stehen, egal was ist.
Rassen kann man nicht pauschal sagen. Zwar bringen die Rassen so ein paar Punkte mit, die "üblich" sind, aber das heißt nicht, dass es passt. Der Boston Terrier z.B. gilt als super Familienhund und kinderfreundlich. Heißt aber nicht, dass jeder Bosti Kinder mag. Oder der aktive Border Collie, von dem man aber auch ein faules Exemplar erwischen könnte.
Ein älterer Hund hat eine Vorgeschichte. Die kann gut oder auch schlecht sein. Schön reden können viele. Top erzogen, verträglich usw. - und dann ist nichts davon der Fall. Ob ihr die Wahrheit erfahren würdet, ist eine andere Sache. Das bedeutet auch viel Arbeit (zwar hat man nicht die Welpenarbeit, aber auch die Aufnahme eines erwachsenen Hundes bringt Arbeit mit sich).
Was, wenn die Bindung zum Tier so unfassbar groß wird, dass ihr dieses Modell nicht mehr möchtet? Oder wenn das Tier richtig Probleme damit hat und gar nicht klar kommt? Wer nimmt dann den Hund, wird der andere ausgezahlt,...?
Man sollte nicht unterschätzen, wie arg sich diese kleinen Wesen ins Herz schleichen können.
Das sind jetzt nur so ein paar Punkte, die mir direkt in den Sinn gekommen sind.
Ich verstehe die Beweggründe durchaus, halte allerdings nicht wirklich was davon. Für mich unvorstellbar, abgesehen davon würde ich auch keinen kennen, dessen Vorstellungen mit meinen überein stimmen (alleine der Punkt "Tierarzt").
Zudem ist unser Hund so sehr auf mich / uns fixiert, wir würden sie damit total kaputt machen. Diese Rasse ist schon eher ein Schatten seines Menschen als alles andere.
Du könntest natürlich mal ein Inserat verfassen, deine Vorstellungen schildern, inklusve Rassevorstellungen und allem und schauen, ob sich jemand meldet. Man muss sich ja auch einander vertrauen. Und das richtig. Stell dir vor, ihr macht das, der Hund geht dahin und schwupps... Hund ist weg. Da nur halben Kaufpreis bezahlt, ist der Wiederverkauf ja mit Gewinn super.
Überlegt euch auch als Familie gut, ob das wirklich was für euch wäre.
Ich schau mir mal eure Contra-Punkte an:
- Der Familienbesuch wäre doch möglich, schaut dass ihr euch ggf. woanders einquartiert. Ja, da hat man dann das Risiko mit Hundegeruch usw., oder aber könnt ihr ein Zelt aufstellen oder über einen Wohnwagen im Garten nachdenken?
- Von anderen darf man auf keinen Fall erwarten, dass man den Hund mitbringen darf. Da stimme ich dir zu, hier ins Haus dürfen auch keine anderen Hunde. Hundesitter o.ä. wird da nötig. Vielleicht kann der Hund auch allein bleiben, dann geht das auch mal so. Aber das ist halt Trainings- und Typsache. Manche können es einfach auch trotz Training nicht, unsere ist so eine. Ich teile bei Einladungen immer mit, dass ich schaue, ob ich eine Möglichkeit für den Hund finde und mich dann nochmal melde. Bisher haben die, für die die Anwesenheit des Hundes ok war, das in dem Zuge dann mitgeteilt. So musste sich keiner in die Enge gedrängt fühlen, wenn ich frage, ob Hund mit darf. Mag ja nicht jeder nein sagen. Wenn es Wetter für den Garten ist, frage ich dann doch mal nach.
- Mit der Urlaubsunterkunft teile ich deine Gedanken. Das ist auch etwas, was mir nicht so gefällt. Wir sind keine Urlauber, das wird aber im Falle eines Urlaubs dann Risiko. Steht aber auch aktuell nicht im Raum.
Ich denke man muss für sich abwägen, was einem wichtiger ist, wenn man einen Hund will. Dann nimmt man auch die Contra-Punkte in Kauf, wenn man es wirklich will.
Vielleicht wäre Dogsharing etwas für euch? Da teilt man sich quasi die Betreuung, also dass ihr den Hund stundenweise oder tageweise von einer anderen Person betreut, beispielsweise wenn sie es beruflich nicht anders handhaben kann oder so. Oder Gassigehen für andere oder sowas?
Wenn du dich (noch?) nicht bereit für einen Hund fühlst, dann wartet ruhig. Nur mach keine falsche Hoffnung, wenn du nicht weißt, ob je ein eigener Hund in Frage kommt, auch offen kommunizieren.
Liebe Grüße
erdbeerchen
Grundsätzlich finde ich die Art der Hundehaltung heutzutage gar nicht schlecht. Aber ich finde so etwas kann man nicht wirklich planen, wenn es sich durch Zufall im Umfeld ergibt...dann klar.
Ihr könnt da vertraglich aushandeln was ihr wollt, schlußendlich geht es um Lebenwesen mit einem eigenen Charakter. Und schwupp sieht alles ganz anders aus als gedacht.
Ich hatte mal einen"Teilzeithund" mit einer befreundeten Familie, es fing an für Kurztrips, Urlaube, Tagesausflüge nachdem die Kids da waren. Alles kein Thema, lief super, der Hund war toll udn wir haben das ausgeweitet, weil es einfach für alle passte. Nach einem halben Jahr begannen die Probleme, der Hund hatte sich für mich als "Meister" entschieden. War er in seiner Ursprungsfamilie mutierte er zum richtigen Nervenbündel, mit nächtelangem Jaulen, hat ins Haus uriniert und gekotet, verweigerte das Futter, kratzte sich den ganzen Tag und ging dort mit niemandem mehr spazieren und schnappte schlußendlich auch nach den Kindern und jedem der den Hund dort an die Leine nehmen wollte. Das Tier konnte dort immer gut alleine bleiben (genau wie bei mir), dann nicht mehr...es nahm alles auseinander was ging. Glaub mir, ich kenne die Familie sehr lange, ich weiß das diesem Tier dort niemals etwas schlimmes passiert ist. Es ging dort nichts mehr und so wurde aus einem Teilzeithund mein Vollzeithund, der sich allerdings gerne von anderen mal betreuen lies....solange es in meinen vier Wänden und in seinem Revier war. Kam die Ursprungsfamilie zu Besuch, dann verschwand er zitternd unter meinem Bett.
Tja, so lebte dann das Tier noch 8 glückliche Jahre Vollzeit bei mir.
So kann es auch enden...
Das macht ein Freund von mir auch. Allerdings hat er Mo bis Do und die Hundpartnerin Do bis Mo. Er hat das klassisch beim Frisör erzählt bekommen, besser mitbekommen, wie Frau sagte, dass sie beruflich jetzt nur noch an Wochenende den Hund halten kann. Er hat gesagt, dann nimmt er ihn an den andren Tagen. Ausprobiert, hat geklappt, läuft seid 3 Jahren. Der Hund war damals 2 Jahre und gut erzogen.
Der arme Hund! Würdest du auch Kinder in Teilzeit haben wollen? Sicher nicht, oder?
Mein Sohn lebt seit seinem 1 Lebensjahr im Wechselmodel. Eine Woche bei seinem Papa, eine Woche bei mir. Er ist mittlerweile 10 Jahre alt und wir sind alle zufrieden mit diesem Modell.
Also das Argument hinkt.
Teilzeit Kinder, was besseres gibt es doch nicht !
Immer 1 Woche Erholung von der Brut...........................................
sorry............Du weißt schon, das es bei getrennt lebenden Eltern, auch die Kinder, dann "Teilzeit" bei einem Elternteil sind?
Hallo,
Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber möchte trotzdem von uns erzählen.
Wir haben unseren Hund seit 3 Jahren.
Unsere Voraussetzungen sind ähnlich wie bei euch.
Mein Mann arbeitet im Homeoffice (schon vor Corona). Der Hund ist quasi nicht wirklich alleine. Wir nehmen ihn nicht immer überall mit hin mit, wenn wir mal 2 - 3 Stunden bei Terminen sind, bei dem der Hund nicht mit kann. Wir haben von Anfang an auch das alleine sein geübt.
Sollte es mal länger Unternehmungen sein (wie Geburtstagsfeiern oder Wochenendtripp zu den Großeltern) haben wir unsere Nachbarn zu denen er dann kann.
Und dass war schon vor Anschaffung so ausgemacht.
Wir saßen zusammen und meine Nachbarin schwärmte davon einen Hund zu haben, dass das aber nicht funktioniert, weil sie in der Woche mehr als 10 St außer Haus ist und wie schön es wäre doh nur für ein paar Stunden oder nur am Wochenende einen Hund zu haben.
Und da bei uns genau zu dem Zeitpunkt auch der Wunsch nach einem Hund groß war haben wir das in die Tat umgesetzt.
Sie geht am Abend mit ihm immer eine große Runde, wenn wir mal Urlaub machen sollten ohne Hund (kam bis jetzt noch nicht vor) nimmt sie ihn auch, wenn wir am Wochenende mal weg fahren kann er auch zu ihr. Es ist eine Win-Win-Situation, sie hat ihren Hund auf Zeit und wir müssen uns keine Sorgen machen. Und unser Hund fühlt sich bei ihr super wohl.
Vielleicht findet ihr ja auch so eine Person. Es muss ja nicht wirklich ein kompletter „Teilzeithund“ sein.
Liebe Grüße ☺️
"Grundsätzlich empfinde ich es als unhöflich, wenn man irgendwo zu Gast ist und voraussetzt, dass man seinen Hund mitbringen darf. Ich mag das nicht und ich will andere nicht in die Situation bringen, dass sie sich nicht wohlfühlen, weil sie sich nicht trauen, uns zu sagen der Hund soll nicht mitkommen."
Finde ich klasse, dass Du Dir vorab darüber Gedanken machst. Ich selbst habe keinen Hund als Haustier und darüber hinaus zwei Kinder, die Angst/Respekt vor Hunden haben. Ich war tatsächlich schon zwei Mal in der Situation, dass mich (verschiedene) Freunde von früher übers Wochenende besuchen kommen wollten und völlig selbstverständlich davon ausgegangen sind, ihren Hund mitbringen zu können. Ich habe dann Gründe gesucht um abzusagen und den "eigentlichen" Grund gar nicht angesprochen. Ich mag 100% keinen Hund hier in meinem Haus haben, andererseits aber auch niemanden sagen "Du darfst kommen, Dein Hund aber nicht", weil ich niemanden verletzen will. Doofe Situation.