Ratten 🐀

Hallo, hatte jemand von euch mal Ratten als Haustiere?

Meine Kinder liegen mir seit Jahren in den Ohren mit dem Wunsch nach einem Haustier. Allerdings muss das ja auch zu uns und unserem Lebensstil (und Geldbeutel) passen, weswegen Hunde und Katze wegfallen. Meerschweinchen mag ich nicht, außerdem finde ich die sehr anfällig. Ich hatte früher mal Mäuse und ein Kollege erzählte mir, dass er Farbratten hatte. Damit könnte ich mich anfreunden, hab mich auch schon viel belesen.

Hatte jemand von euch welche? Welches Geschlecht mögt ihr mehr? Sind die Tiere genauso anfällig wie Meerschweinchen?

Gibt es noch wichtiges zu beachten?

Einiges weiß ich schon, keine Einzelhaltung (wir würden 3 nehmen) großer Käfig, genug Auslauf und Beschäftigung, eher nachtaktiv....

Wir würden auch welche aus dem Tierheim nehmen.

Danke für eure Tipps

P.s. Die Kinder sind 6, 9 und 16 Jahre

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Ich hatte auch welche, sind feine Tier, aaaaber:

- Sie sterben sehr früh, älter als drei wird kaum eine, wenn überhaupt, da Farbratten
alle von Laborratten abstammen, da war dieser genetische Aspekt unwichtig
- Sie sterben fast nie "einfach so", sondern bekommen meist Krebs, sehr unschön,
sie müssen oft eingeschläfert werden
- Sie sind sehr clever und langweilen sich schnell, ein Viertelstündchen
Auslauf am Tag ist nicht genug

Ich würde das also nicht wieder machen, auch wenn ich sie sehr mag.

LG, katzz

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Vielen Dank für deine Antwort. Das gibt mir nochmal zu denken.

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Ihc hatte mal ne männliche Ratte, war noch Schülerin, erste eigene Wohnung....wilde Zeiten. Wir sind damals zu dritt in die Zoohandlung und haben jeder eine mitgenommen, bei jedem Treffen waren die Tiere dabei und haben sich auch verstanden.
Wir haben uns damals eigentlich keinen Kopf gemacht, meine Ratte war eigentlich überall mit dabei (Ausnahme: sehr laute Orte), der Kerl war so zahm....da bin ich heute noch fasziniert von.
Er lief auch sehr viel zu Hause frei rum, angeknabberte Möbel, Sofa, Bettwäsche gehörten dazu. Und er hat immer meine Geschirrhandtücher geklaut, sie mit in den Käfig genommmen und daraus (nach intensiver Bearbeitung) eine Höhle gebaut.
Ja, so drei Jahre wurde er, aber ich denke er ist an Herzverfettung gestorben....hat sich ja täglich bei uns mit durchgeschnorrt, auch Mülleimer geplündert. Für ihn stand immer ein Eierbecher unterm Tisch, wenn man nicht schnell genug "teilte" dann zwickte er auch mal vorsichtig in den Zeh.
Und klettern konnte das Tier, es tauchte an Stellen wieder auf, wo ich mich bis heute frage wie es da hoch oder rein kam.
Also ja, es sind ganz tolle Tiere. Udn nein, ich würde heute keine mehr holen, weil ich dem Tier einfach nicht gerecht werden könnte....viel mehr den Tieren, wie ich es 30 Jahre später besser weiß. Und ja, ich finde sie sind wirklich besser für Kinder geeignet als Meerschweinchen und Co. Und ja, ich habe damals einiges Geld beim Tierarzt gelassen.

Hilft dir jetzt alles nicht wirklich, musste nur mal in Erinnerungen schwelgen.

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Hey doch das hilft mir schon auch weiter. Klingt echt nach tollen Tieren. Aber eben auch nach einem Risiko für hohe Tierarztkosten :-)

Ich denke nochmal drüber nach, danke

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Hallo, ich hatte als Teenager sehr lange farbratten in einem großen umgebauten Schrank gehalten. Es sind wirklich tolle Tiere. Können sehr zahm werden und kunststückchen kann man ihnen auch beibringen. Es macht große Freude sie zu beobachten. Trotz der Liebe zu diesen Tieren, oder gerade deshalb, habe ich die Haltung irgendwann aufgegeben. Leider bekommen sie sehr gerne Tumore und werden nicht sehr alt. Operationen kann man durchführen lassen, aber meistens kamen danach weitere Tumore. Nach einigem leid muss man die Tiere meist erlösen gehen. Meine älteste wurde 3 jahre die jüngste nur 6 Monate alt. Die meisten wurden nach etwa zwei Jahren eingeschläfert Irgendwann wollte ich das nicht mehr mit ansehen.

Liebe Grüße

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Danke für deine Antwort. Dass sie nicht so alt werden, war mir bewusst. Allerdings nicht, dass sie doch auch so anfällig für Tumore sind.

Ich werde da nochmal drüber nachdenken

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Ich hatte viele Jahre Farbratten als Haustiere. Fast immer aus dem Tierheim, immer weiblich, immer 2 Stück.

Es sind tolle Haustiere. Sie werden sehr zahm wenn man sich genug mit Ihnen beschäftigt. Sehr interessant zu beobachten. Meine Damen waren zwar auch nachtaktiv, aber durchaus tagsüber interessiert an Abwechslung.

Ich würde zu Weibchen raten. Die sind bewegungsfreudiger, und riechen deutlich besser als die Herren. Männchen sollte man kastrieren, danach werden sie oft träge.

Ihr könnt damit rechnen das Ratten beim Freigang einiges zerstören. Kabel, Tapete, Zimmerpflanzen. Eine meiner Damen hat eine komplette Couch (die eh ersetzt werden sollte) innen ausgehöhlt und mit allerlei Diebesgut gefüllt (Nüsse, Bonbons, aber auch Schneiderkreide und sogar Wäsche aus dem Waschkorb).

Nachteile sind der frühe Tod dem idR eine Krebserkrankung voran geht. Darauf sind sie nun mal gezüchtet. Erbgesunde Tiere gibt es meines Wissens nach nicht. Den Tumoren kann man buchstäblich beim wachsen zusehen. Und am Ende bleibt nur das Einschläfern, man möchte das Tier ja nicht leiden lassen. Das war der Grund warum ich keine mehr aufgenommen habe.

Bei Tierheimtieren kann es passieren das sie bissig sind und bleiben. Ich hatte eine Ratte die nie händelbar war und jede Chance genutzt hat ihre Abneigung gegen Menschen zu zeigen.

Ausserdem pieseln sie beim Freigang tröpfchenweise wirklich alles voll. Und riechen sogar bei guter Pflege deutlich. Ist eben so.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort . Das hilft mir schon mal etwas weiter

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Hallo,

mein Sohn und ich haben auch Ratten als Haustiere gehabt. Wir hatten eine große Voliere und einen schönen großen Auslauf in seinem Zimmer. Wir haben immer mindestens fünf Mädels gehabt, Mindestgröße für ein Rudel sind 3. Da die Lebenserwartung relativ kurz ist muss man bei kleineren Rudeln sehr oft vergesellschaften (neue Mitglieder ins Rudel einführen), das ist sehr zeitaufwendig. Wenn man den Käfig regelmäßig reinigt, dann hält sich der Geruch in Grenzen. Aber trotzdem ist das ein hoher Zeitaufwand. Wir hatten überall Teppiche, da Ratten auf Einstreu mit Atemwegsproblemen reagieren können. Es gibt auch Pellets, diese tun ihnen an den Füßen weh. Ratten sind sehr temperaturempfindlich und erkälten sich bei Zugluft sehr schnell. Unsere Mädels waren sehr zahm, haben gerne mit uns gekuschelt und auch mal im Schoß geschlafen. Natürlich wurde man auch mal angepinkelt, aber sehr selten. Wenn man die Nager artgerecht halten möchte (und das haben alle Tiere verdient), dann braucht man eine Menge Platz und Zeit. Aber es sind tolle Haustiere! Wir haben oft Tierschutz-Ratten aufgenommen, meine absoluten Lieblinge sind Nackt-Ratten, diese haben keine Haare (und ja, das ist eine Qualzucht, daher würde ich auch nie welche vom Züchter kaufen). Meinem Sohn wurde nach einigen Jahren der Aufwand zu viel und die Damen haben auch einigen Radau in seinem Zimmer gemacht. Daher haben wir die letzen drei Damen in gute Hände weitervermittelt.

Liebe Grüße
Delenn

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Hallo Delenn, danke für deine ausführliche Antwort.

Ich bin mir wegen der Zugluft auch etwas unsicher. Der einzige Platz für den Käfig (auch eine ausgebaute Volière)wäre in meinem Zimmer, ich schlafe allerdings immer (auch im Winter) mit offenem Fenster. Der Käfig könnte seitlich vom Schrank stehen, sodass er nicht direkt im Zug steht. Aber wird das den Ratten sonst trotzdem zu kalt?

In den Flur will ich sie nicht stellen, das kommt mir dann so abgeschoben vor.

LG Nadine

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Hallo,

Ratten sind tatsächlich sehr temperaturempfindlich. So von 18-24 Grad ist alles ok. Im Sommer war es oft ein Problem, wir haben ihnen dann oft ein kleines "Schwimmbad" mit Maiskörnern angeboten, das fanden sie gut.
Ich denke nicht, dass es bei Dir kälter als 18 Grad ist. Gegen Zugluft hilft auch ein Laken über dem Käfig, meine haben das allerdings immer mit den Zähnen und Pfötchen in den Käfig gezogen und angeknabbert, so waren sie auch beschäftigt. Wichtig wäre auch noch, dass nicht geraucht wird in dem Zimmer, da reagieren sie auch immer drauf.
Im Zimmer dabei ist schon klasse, sie möchten dabei sein :-).

LG
Delenn

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Huhu

Ich hatte eine Zeit lang 3 männliche Ratten (pflege und eigentlich geplante Übernahme) und habe mich dagegen entschieden sie zu behalten.

Unglaublich tolle, niedliche, intelligente Tiere, aber der Geruch bei den Männchen ist eine Nummer... Und ich bin absolut nicht empfindlich. Mein Hund war auch recht Geruchsintensiv durch sein dichtes Fell und seine vielen Allergien und zeitweise Inkontinent. Aber das war ok. Aber die Ratten?? Das war echt unangenehm egal wie oft man den Käfig gereinigt hat. Es wurde ja sofort alles wieder markiert😅

Dadurch dass die Männchen alles markieren stinkt es einfach mehr als bei anderen Tieren. Ansonsten sind es super interessante und charakterstarke Tiere 😊

Ich würde, wenn dann definitiv weibchen nehmen.

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Danke dir. Ich tendiere auch eher zu Weibchen aus diesem Grund:-)