Hallo ihr Lieben,
unsere geliebte 13-Jährige Katze wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen sterben. Sie bekommt Medikamente, wir versuchen alles - aber ich habe auch klar gesagt, ich werde sie nicht quälen und ihr keine unzähligen Operationen zu muten. Solange es ihr gut geht, geht es ihr gut und wir sind für sie da.
Da sein bedeutet aber auch für mich, loslassen zu können.
Meine Kinder (15 und 5 Jahre) lieben unsere Katze über alles. Gerade der Große hängt unwahrscheinlich an ihr und sie an ihm. Für beide wird eine Welt zusammenbrechen, aber vor allem für meinen Großen.
Wie bereite ich die Beiden jeweils Altersgerecht am besten darauf vor? Beide haben bisher, zum Glück, noch keine Erfahrungen mit diesem Thema machen müssen und auch ich bin ein wenig damit überfordert.
Wie auf den Tod vorbereiten?
Da helfen nur offen und ehrliche Worte.
Als wir unsere 18jährige Katze einschläfern lassen mußten habe ich schon vorher gesagt, dass wir das wohl tun werden müssen, um ihr Qualen zu ersparen. Meine 13jährige hat immer genickt und die Tränen runtergeschluckt. An einem Freitagvormittag hatte ich dann den Termin beim Tierarzt, als sie nach Hause kam, war es gelaufen. Sie hat an dem Tag viel geweint, aber am nächsten Tag fragte sie schon nach einer neuen Katze...
"An einem Freitagvormittag hatte ich dann den Termin beim Tierarzt, als sie nach Hause kam, war es gelaufen."
@TE: Zu diesem Vorgehen hier eine Sicht einer Betroffenen: Meine Mutter hatte das damals auch so gemacht, ich war 15/16. Sie hat meinen geliebten Kater ebenfalls ohne mein Wissen einfach zum Tierarzt gebracht und mir nichts gesagt. Ich kam abends nach Hause und er war weg (auch er war krank, das wusste ich). Das habe ich ihr NIEMALS verziehen. Noch heute, über 20 Jahre später, nicht. Sie hätte mir die Chance geben müssen, mich zu verabschieden.
Eine heimliche Einschläferung geht natürlich gar nicht und ich kann gut verstehen, dass dich dass immer noch beschäftigt. Wenn der Termin einigermaßen planbar ist, bzw. wenn man gemeinsam entscheidet wann der Punkt erreicht ist, dass das Tier keine Lebensqualität mehr hat muss damit offen umgegangen werden, damit sich jeder verabschieden kann.
Ich lese aus dem Kommentar oben jedoch nicht heraus, dass es hier auch verheimlicht wurde. Ich lese nur, dass der Termin vormittags (vermutlich Schulzeit) war und die Tochter nicht bei dem Termin dabei war. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie nichts davon wusste. Vielleicht wollte die Tochter auch nicht dabei sein.
Hallo,
genau dieses Gespräch hatte ich am Dienstag mit unseren Söhnen. Sie sind allerdings 18 und fast 14.
Ich war am Montag mit unserem Hund, der fast 13 Jahre alt ist, beim Tierarzt, eigentlich nur zur Routineimpfung. Leider wurde jedoch festgestellt, dass unser Hund einen bösartigen inoperablen Tumor hat und unser Tierarzt vermutet, dass dieser Tumor auch bereits die Lunge angegriffen hat. Da es sowieso keine Chance auf Heilung gibt, wollen wir unserem Hund eine aufwändige Diagnostik ersparen. Es würde ihn nur quälen und es würde nichts an der Situation ändern. Der Tierarzt gibt unserem Hund noch 3 bis 6 Monate und die letzte Zeit wollen wir unserem Hund so angenehm wie möglich gestalten. Sobald wir merken, dass er leidet und Schmerzen hat, werden wir ihn gehen lassen. Obwohl ich da noch nicht dran denken mag.
Genauso habe ich es den Jungs erzählt, beide waren geschockt, aber beide verstehen, dass es irgendwann besser ist, unseren Hund über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.
So ähnlich würde ich es wohl an Deiner Stelle dem großen Kind erklären.
Als unser erster Hund eingeschäfert werden musste, war unser Großer 5,5 Jahre alt, der Kleine 13 Monate. Der Kleine hat zwar gemerkt, dass der Hund nicht mehr da war, aber verstanden hat er es sowieso noch nicht. Der Große wusste, dass unser Hund alt und krank war. Aber als wir an dem Tag zum Tierarzt fuhren, war für meinen Mann und mich klar, dass wir ohne Hund nach Hause kommen würden. Wir haben unserem Großen dann, als wir ohne Hund wieder gekommen sind, nur gesagt, dass der Hund beim Tierarzt gestorben ist. Dass der Tierarzt ihn eingeschläfert hat, wollten wir einem 5,5 Jährigem nicht sagen, er hätte nie wieder Vertrauen zu unserem Tierarzt gehabt. Die wichtigste Frage unseres Sohnes war, ob unser Hund jetzt im Himmel wäre. Als ich ihm sagte,dass ich dran glauben würde, dass er dort sei, war unser Sohn einigermaßen getröstet.
Vielleicht wäre das für Euer jüngeres Kind auch so eine Möglichkeit, das Thema vorher nicht ansprechen, die Katze ist krank, muss zum Arzt und stirbt dann leider zufällig, als ihr beim Tierarzt seid. Ich denke, alles andere ist für so ein kleines Kind noch zu schwierig.
Aber unser Großer hat uns dann so knapp 14 Tage später zum Schmunzeln gebracht. Ein älterer Herr, den er gut kannte, ist verstorben. Das habe ich unserem Großen erzählt. Auch hier kam die Frage, ob dieser Mann denn jetzt im Himmel sei. Ja, ganz bestimmt, war meine Antwort. Dann unser Großer wie aus der Pistole geschossen: "Das ist ja total gut!" Mir sind die Gesichtszüge etwas entgleist und fragte ihn, warum es denn gut sei, wenn jemand stirbt. Darauf die Antwort: "Dann kann der jetzt im Himmel um unseren Hund kümmern!" Ich fand diese kindliche Vorstellung einfach sehr niedlich und es war wohl der richtige Trost für unseren Großen, dass unser Hund jemanden hatte, der sich da oben um ihn kümmert.
Es hört sich immer blöd an, aber Tiere darf man wenigstens erlösen, wenn sie leiden und nur noch Schmerzen haben. Menschen hingegen müssen oft eine lange Zeit vor sich hin siechen, bevor sie von ihren Qualen erlöst werden.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft, besonders beim Gespräch mit Deinen Kindern.
LG
Elsa01
Ehrlich sein. Meine 3 waren, wenn sie es wollten, beim Einschläfern dabei, das tat ihnen gut.
Sie haben sich verabschiedet, das Grab wurde gestaltet ( k2' Katerchen hat ein Grab, das sieht aus wie ein Sintigrab auf Hauptfriedhof!).
Ich würde beiden auf jeden Fall die Wahrheit sagen, dass die Katze sehr krank ist und wahrscheinlich nicht mehr lang leben wird. Und dass das für euch zwar sehr traurig ist, aber im Himmel geht es der Katze dann wieder gut und sie hat keine Schmerzen mehr.
Dem Großen würde ich etwas genauer erklären, dass man bei Tieren eben die Möglichkeit hat sie einzuschläfern wenn es keine Hoffnung mehr gibt und wenn das Tier nur noch leidet. Wahrscheinlich wird er auch sehen wenn dieser Punkt erreicht ist. Ich würde ihn auch selbst entscheiden lassen, ob er bei der Einschläferung dabei sein möchte oder nicht und ihm sagen, dass beides ok ist.
Danke ihr lieben.
Leider ging es jetzt doch sehr schnell und ich musste sie heute einschläfern lassen
Oh Rapheli, das tut mir leid...wie gehen die Kinder damit um?
Sind beide am Boden zerstört und bitterlich am weinen.
Wir alle, sie war ein Familienmitglied