Eins vorweg - ich bin ein absoluter Befürworter Katzen zu zweit zu halten und Gegner von Einzelhaltung und das werde ich immer sein.
Nun stehe ich aber vor einem "Dilemma".
Mein Kater (14) und unsere Katze (13) waren zusammen aufgewachsen. Reine Wohnungskatzen. Die Katze hatte allerdings das Sagen und hat den Kater extrem dominiert. Viel zu lachen hatte er bei ihr nicht und gerade in den letzten Monaten, wo unsere Katze so krank wurde und viel Aufmerksamkeit von uns bekam, merkte ich, dass der Kater sich sehr zurückgezogen hatte. Er hielt sich "aus allem raus" und überlies der Katze die Bühne. Dabei war der Kater immer sehr auf uns geprägt, vor allem auf mich.
Es war auch nie, dass sie extrem zusammengeklebt oder geschmust hätten. Wenn sie mal auf der Couch lagen, dann mit ausreichend Abstand zueinander. Sie akzeptierten sich, wohl auch weil sie keine Wahl hatten. Mehr aber auch nicht.
Nun ist unsere Katze Anfang November verstorben und der Kater blüht regelrecht auf. Es ist, als erlebe er seinen zweiten Frühling. Er ist aktiv, er spielt, er kommt kuscheln. Er nimmt alle Plätze ein, die früher der Katze gehörten, fordert effektiv von allen die Aufmerksamkeit und genießt es sichtlich. Er frisst und trinkt völlig normal und hat sogar zugenommen. Selbst sein Fell ist glanzvoller und die kahlen Stellen (er leidet unter Ausschlag) sind mittlerweile nachgewachsen.
Es ist, als hätte ich mit einmal einen anderen Kater.
Jeder, der ihn kennt, sagt klar - er ist viel glücklicher allein. Und selbst ich muss das irgendwie zugeben.
Nun widerstrebt es mir aber, da ich da eigentlich meinen Grundsatz - "allein Haltung, nein" habe.
Aber soll ich ihm wirklich wieder einen Partner vor die Nase setzen, obwohl er sehr offensichtlich glücklich allein ist? Einerseits habe ich ein schlechtes Gewissen, weil er, wenn es gut läuft was ich hoffe, noch einige Jahre auf dieser Erde hat und ich ihm ein Leben alleine eigentlich nicht zumuten will. Anderseits sehe ich ja auch, wie zufrieden, gechillt und glücklich er als Einzelkönig ist.
Freigang kommt nicht in Frage, das er da "kontakt zu anderen Katzen hätte".
Was würdet ihr machen? Wie verhalte ich mich richtig?
Ich will, dass es meinem Katerchen gut geht. Egal wie. Das ist mir absolut wichtig.
Kater glücklicher nach Tod des Partners?
Ich bin auch absolut gegen Einzelhaltung. Ich habe auch 2 Katzen, ebenfalls Katze und Kater. Ganz ehrlich: wenn du merkst, dass es ihm besser geht. Lass ihn allein. Nur weil es deinen Prinzipien widerspricht, würde ich einem 14jährigen Kater keinen neuen Partner aufbrummen. Wollt ihr die Katzenhaltung aufgeben? Falls ja, dann sowieso nicht. Falls nicht, würde ich eher über 2 Kitten nachdenken, die sich gegenseitig haben.
Hi,
es geht ihm besser..................also lass ihn alleine.
Gruß
Du kennst ihn doch gut - also weisst Du doch, dass es ihm jetzt gut geht!
Ich verurteile Einzelhaltung auch, aber es gibt Ausnahmen.
Hier lief es anders - ich habe zwei 17jährige Damen, Geschwister, bei mir seit sie
5 Monate alt waren. Alles super, sie haben sich sehr gemocht, gekuschelt etc..
Vor vier Jahren gab es hier aber einen Eklat - eine Prügelei bis aufs Blut.
Sowas habe ich noch nie erlebt, wirklich beängstigend.
Seitdem akzeptierten sie sich auch nur noch so gerade und gingen sich aus dem Weg.
Heute glaube ich, dass es an der SÜ lag, die eine der beiden zu der Zeit bekam.
Eine kranke Katze riecht ja anders.
Heute haben das beide, sind medikamentös gut eingestellt und es herrscht Friede.
Aber wie es war wird es nicht mehr, zusammen kuscheln ist Utopie.
Lass Deinen Kater mal schön weiter der einzige Prinz sein!
LG, katzz
Kontakt mit einem Tierheim aufnehmen, oder Katzenglück e.V. oder ähnliches.
Situation erklären und fragen, ob es nicht vielleicht ein passendes Tier gibt. Das darf ja dann auch schon älter sein. Und dann probiert man es aus, im schlimmsten Fall klappt es nicht.
Ging mir vor einigen Jahren mit meinen Kaninchen so. Zwei Tage Trauer und dann ist der Rammler aufgeblüht!!
Allerdings nur wenige Wochen, dann wurde ihm scheinbar klar, dass er nun ganz alleine ist und auch kein anderes Tier mehr nachkommt... Ist immer am Gitter des Geheges auf und ab. Und selbst bei Freilauf im kompletten Garten war er nicht mehr happy....
Wir wollten keinen weiteren älteren Karnickel aufnehmen und haben unseren dann schweren Herzens abgegeben zu Haltern anderer Kaninchen. Er hat das erste andere Karnickel gesehen und hopp hopp weg war er...
Wäre er bei uns glücklich geblieben hätte ich ihn einfach gelassen!
Hi!
Kater und Katzen harmonisieren selten miteinander und Katzen stehen meist in der Rangordnung höher, das hast du ja selbst gemerkt.
Dein Kater ist nun glücklicher, weil er keine unpassende Partnerin mehr hat.
Aber vielleicht gibt es trotzdem nen passenden Partner für ihn?
Meine Kater waren Brüder, lebten acht Jahre lang zusammen und dann starb einer. Beide sind/waren eher von der gemütlichen Sorte, nicht verspielt oder rauflustig.
Großartig vermisst hat mein Kater seinen toten Bruder auch nicht und trotzdem haben wir nach sechs Monaten einen neuen Kater aus'm Tierschutz geholt.
Es kann dauern, bis man das perfekte Gegenstück findet, aber bei uns hat es funktioniert.
Der neue Kater ist zwei Jahre jünger und es war Liebe auf den ersten Blick. Natürlich haben wir beide erstmal getrennt, aber schon der erste Kontakt löste Begeisterung aus und jetzt, nach einem Jahr, sind beide richtig glücklich.
Der "alte" Kater spielt und rauft jetzt auch und beide ergänzen sich perfekt.
Du kennst deinen Kater am besten und weißt, wer zu ihm passen könnte.
LG
Wir haben hier gerade den identischen Fall. Unsere Katze hatte unter dem dominanten Kater nicht viel zu sagen.
Jetzt ist er seit November tot und sie ist wie ausgewechselt. Spielt mehr. Kommt häufiger raus und zu uns. Keine Protestpinkelaktionen mehr.
Wir lassen sie jetzt auch als Einzelkatze alt werden.
LG
Danke an eure Antworten
Ich habe mich nochmal mit meinem Mann unterhalten. Fakt ist - wir wollen die Katzenhaltung aufgeben, wenn es auch unseren Kater nicht mehr gibt. Er verbringt jetzt noch seinen Lebensabend bei uns und wird mit allem geliebt, aber danach möchten wir keine Katzen mehr.
Deswegen haben wir uns gegen einen Partner entschieden. Aktuell ist er einfach viel glücklicher allein und solange dem so ist, wird er es auch bleiben. Sollte es irgendwann doch so kommen, dass er darunter leidet, dann intervenieren wir natürlich und er bekommt wieder einen Partner dazu.
Aber die Gefahr besteht eben - wir holen jetzt einen Partner und entweder:
A.) er leidet wieder darunter und ist unglücklich
oder
B.) er verstirbt uns irgendwann und dann ist der Partner alleine und wir müssen wieder einen Partner dazu holen und der Kreislauf geht von vorne los.
Solange es ihm alleine so gut geht, bleibt er Einzelkönig.
Huhu.
Ich habe hier genau die selbe Situation.
2 Katzen - 16 Jahre und 15,5 Jahre von Anfang zusammen. Es war eine typische Katzenliebe , mal abgeleckt und zusammen gelegen aber meistens ignoriert.
Die 15,5 jährige musste ich vor 2 Wochen leder einschläfern.
Die 16 jährige ist top fit und blüht eben auch gerade auf. Wo sie vorher eher zurückhaltend war weil sich eben die kleine immer in den Vordergrund gestellt hst, kommt die jetzt an und genießt es sichtlich.
Ich spiele auch immer wieder mit dem Gedanken einen älteren ruhigen Kater aus dem TH zu holen , aber wenn es nicht passt ist auch niemandem geholfen. Da es ihr aber gerade so gut geht werde ich es wohl lassen.
Sie war aber eben auch nie alleine und der Gedanke hängt in meinem Kopf.