Hallo ihr lieben,
ich weiß, dass ich gleich von irgendwelchen Übermenschen zerrissen werde, hoffe aber dennoch auch auf gute Ratschläge...
ich habe zwei türkisch Angora, halbschwestern 13 und 14 Jahre alt... beide sind auch schon ihr ganzes Leben bei mir und es tut mir in der Seele weh hier zu schreiben oder auch nur daran zu denken sie wegzugeben ... ich weiß nur einfach nicht mehr weiter
vor einem Jahr wurde unser Sohn geboren, für die ältere war er sofort ein Fremdkörper, sie ist über sein Erscheinen sogar so krank geworden, dass sie mit Zwangsernährung und einer Woche "urlaub" wieder aufgepeppelt werden musste (ich bin heute noch dankbar für die Unterstützung meiner tierarztpraxis in der Zeit) ... es hat fast drei Monate gedauert, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt hat, aber noch immer geht sie ihm (rein theoretisch) aus dem Weg ...
die jüngere drängt sich gerne auf (die Schwestern tolerieren sich schon seit ca. 10 Jahren nur noch, da ist die dritte Katze im Bunde mit ihrem Besitzer, meinem Ex, aus dem Haushalt gegangen) jedenfalls will sie immer Mittelpunkt von allem sein, als der Kleine kam hat sie ihm insofern ignoriert, dass sie sich permanent versucht hat auf ihn drauf zu legen, ohne jegliche Rücksicht... natürlich haben wir das unterbunden
von Anfang an aber haben wir sie mit eingebunden, sie durften jederzeit ran an den kleinen, aber auch jeden Abstand nehmen den sie brauchten
jetzt läuft der Kleine und das Problem, das wir haben ist, dass sie nicht vor ihm weg laufen, also nicht im Sinne von nicht erreichbar ... das klingt total paradox und ich verstehe es auch nicht, beide haben alle Möglichkeiten sich zurück zu ziehen wenn sie keinen Kontakt wollen, Bereiche, wo er nicht hin kommt. ob unten oder oben... die ältere läuft weg, aber nicht dahin, wo sie ihm wirklich entkommt, sondern lässt hinter sich herlaufen motzt dabei rum und versteckt sich nur halbherzig, wenn er die dann berührt, egal ob dabei und lieb oder doch mal im ersten Moment ruppig (da schreiten wir natürlich sofort ein) schlägt die nach ihm und ihre krallen tun verdammt weh und sind echt fies (hab mehrere alte richtig wulstige narben von ihr, als ihr Missgeschicke passiert sind, da sie schon immer etwas tollpatschig ist) ... sie Haut eigentlich bei jeder Gelegenheit direkt zu uns zeigt ihm deutlich, was sie von ihm hält ... leider läuft er trotzdem er sich wehtut, bzw sie ihm, immer wieder hin, wie schauen immer, dass wir hinterher sind, sagen ihm, dass sie ihre Ruhe möchte und erklären ihm wie er sie anzufassen hat, wenn ich seine Hand führe, lässt sie sich auch von ihm streicheln und er versteht "ei,ei" zu machen und streichelt auch allein ganz sanft, und und die Katzen ... teils bekommt man das Gefühl, dass sie sogar provoziert, dass er hinterher kommt, läuft weg, hält an, lässt ihn aufschließen und läuft weiter, versteckt sich erreichbar unter einem Sessel und Haut zu sobald er sich neugierig bückt ... so hat er schon einige kratzer direkt am Auge abbekommen und ich mache mir Sorgen. dass sie ihm ernsthaft dort verletzen kann ... hier und da ein paar Kratzer sind eines, aber direkt am Auge ...
die kleine verhält sich ähnlich, sie ist so eine die selbst nach Aufmerksamkeit schreit - im wahrsten Sinne - sie maunzt den ganzen Tag. wie eine Sirene, schon immer, sie ist inzwischen so, dass sie sich den kleinen in den Weg stellt, hinter ihm her läuft, um seine Aufmerksamkeit buhlt, wenn er sie dann streichelt, anfasst. sich auf sie legt, weil er kuscheln möchte, zu ihr ins Körbchen krabbelt und und und ... maunzt sie als würde er sie maltretiereren (wir haben immer ein Auge drauf und schreiten ein wenn den wirklich so ist, wie zb Schwanz ziehen oder beine festhalten, ziehen und verdrehen) aber er tut ihr in den Situationen nichts, sie bleibt auch liegen oder geht nicht weg und wenn sie Mal weg geht, dann dreht sie eine Runde und schmeißt sich ihm wieder in den Weg und maunzt als täte er ihr was an ... dann fängt sie auch einfach an zu kratzen und vorhin der Höhepunkt, sie hat nach ihm geschnappt... katzenbisse sind gefährlich, daher ist mir echt schlecht geworden ... sie hat ihn nicht erwischt, ich war dabei, beobachte ja immer alle Zeichen und hatte ihn eh gerade weggenommen, weil sie eben wieder diese massive theatralik an den Tag gelegt hat ... mit wird es irgendwann halt auch zu bunt wenn sie immer tut als täte er ihr was, sie sich aber keinen mm bewegt um weg zu kommen ... gerade damit es nicht ausartet nehme ich dann den kleinen und oder setze eine oder beide Katzen erstmal auf den Kratzbaum...
nunja, keine Ahnung ob meine Gedanken irgendwie nachzuvollziehen sind, ich überlege immer wieder hin und her ob es besser wäre die beiden abzugeben, ich weiß nicht ob es besser wird oder noch schlimmer und ob sie vielleicht, in einem liebevollen Zuhause, ein ruhigeres, besseres Leben hätten statt bei uns ... ich habe Sorge, dass mein Kind doch schwerer verletzt wird, und ich habe Sorge, dass ich den Katzen nicht mehr gerecht werde, weil mich dieses getue von beiden inzwischen auch überfordert ... ich kann doch nicht alle wegsperren. weder das Kind, noch die katzen. damit sie sich aus dem Weg gehen, und ich kann nicht den ganzen Tag hinter dem kleinen her rennen um zu sehen ob da eine katze gerade im weg ist und es eskalieren könnte (eine schläft gerne in seinem Zimmer auf dem Bett, gut erreichbar für ihn ... sie mag nicht wenn er kommt, sucht sich aber auch keinen ruhigeren Platz) ... er wird selbständiger und soll doch die Welt entdecken und muss ja auch lernen ohne dass ich ständig dabei bin, gerade in der eigentlich kindersicheren Wohnung
aber die zwei sind eben auch schon 13 und 14 Jahre bei mir, sie gehören zur Familie und eigentlich hoffe ich, dass sich wieder alles entspannt, doch es zerrt so an meinen Nerven ... ich weiß einfach nicht was ich machen soll, immerhin ist es doch auch gut, wenn ein Kind mit Tieren aufwächst ... ich weiß einfach nicht weiter ...
hat jemand Erfahrungen, noch irgendwelche Tipps oder Tricks? Vorwürfe kann ich echt nicht brauchen, ich weiß selbst, dass man Tiere nicht einfach "wegwirft" und sich ihnen ein Leben lang verpflichtet, doch es geht auch um mein Kind
Katzen abgeben? ich brauche Rat
Ich selbst habe 2 Katzen mit Kleinkind zu hause. Zum Glück sind die beiden sehr geduldig und haben meine kleine noch nie gekratzt oder gebissen. Zu Beginn hab eine der Katzen aber immer ins Kinderzimmer uriniert, vor allem ins Bett. Da war ich auch kurz davor, die beiden abzugeben. Nach ca. 3/4 Jahr hat sich das aber erledigt. Ich denke, sie fühlten sich etwas vernachlässigt. Nachdem ich ihnen wieder etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe, ging es auch wieder.
Wenn mein Kind verletzt werden würde, würde bei mir auch das Kind an 1. Stelle stehen. Das einzige was mir einfällt, ist das man mit Katzentrainer versuchen könnte, was an der Situation zu ändern. Vlt. habt ihr ja einen Katzentrainer/psychologen in der Gegend, der sich das ganze mal objektiv anschauen könnte.