Hallo meine Lieben,
Erstmal zur Gesamtsituation:
Unsere Kleine ist jetzt 3 Wochen alt und unser erstes Kind. Unser Hund ist 4 und ich habe ihn mit einem Jahr aus einer Zwangsvermittelung. Er hatte ein schwieriges erstes Jahr und wir haben viel und hart trainiert um so weit zu sein wie wir jetzt sind. Mein Mann und er lieben sich seit Anfang an und können wunderbar kuscheln, wie auch rum blödeln. Hören tut er lieber auf mich, da ich die richtige Tonlage treffe 😂
Das mein Hund versucht mich und die kleine zu Beschützen ist mir natürlich vorher schon aufgefallen (er liegt in der Nähe, wenn ich sie stille; er läuft immer in der Nähe des Kinderwagens; er sucht sie häufig im Haus und sieht nach ob sie noch da ist / ob alles okay ist). Er hat bereits zwei Familienmitglieder (meinen Papa und meinen Bruder) angeknurrt, als diese sich rasch auf uns zubewegten, als ich mit der Kleinen im Bett lag (Wochenbettzeit, daher war ich nicht schnell auf den Beinen um ihn zurück zu weisen). Dazu musste ich meiner Familie dann auch erklären, dass es nicht die beste Idee sei den Hund anzustarren und sich mit Blickkontakt vor ihm aufzubauen… hier ging es darum uns in einer verletzlichen Situation zu beschützen und die Dynamik zu unterbinden - da bin ich mir sicher.
Nun kam mein Mann morgens zu uns ans Bett um sich vor der Arbeit zu verabschieden, der Hund lag neben uns. Dass mein Mann mir einen Kuss gab, ließ der Hund zu, Ich merkte aber schon seine Anspannung. Dann gab mein Mann der kleinen mehrere Küsse auf die Stirn und beim zurückgehen schnappte der Hund in Richtung sein Gesicht. Er berührte ihn mit der Nase, schnappte aber nicht ins Gesicht. Ich tippe darauf, dass es eine Verwarnung sein sollte. Was meint ihr? Beschützen oder Eifersucht? Wie sollten wir reagieren und wer sollte ihn am besten zurechtweisen? Und WIE, wenn ich die Kleine im Arm habe oder gerade am stillen bin???
Hund schnappt nach Familienmitgliedern, wenn jemand ans Baby will
Ich würde mit dem Hund trainieren, dass du ihn an einen festen Platz (Körbchen) schicken kannst und er dort bleibt. Er muss verstehen, dass du die Situation im Griff hast und sie regeln kannst ohne seine „Hilfe“.
Wenn Besuch kommt muss der Hund evtl. erstmal im Körbchen angebunden sein.
Und jedes Mal wenn er anfängt sein kontrollierendes/beschützendes Verhalten zu zeigen schickt ihr ihn auf seinen Platz. Er bekommt so auch die Möglichkeit zu entspannen, wenn er auf euch aufpassen „muss“ steht er ja permanent unter Strom. Das Körbchen ist keine Strafe, sondern er soll dort zur Ruhe kommen (wird natürlich etwas dauern bis er das wirklich auch tut).
Vielen Dank für die Antwort. Er hat ein Körbchen und bleibt auch dort, wenn er das soll. Wir holen ihn mit Absicht zu uns ins Bett (durfte er vorher auch) damit er sich nicht ausgeschlossen oder vernachlässigt fühlt, also um Eifersucht zu vermeiden. Die ersten Tage als ich aus dem KH wieder da war, war er sehr verunsichert und hat nicht gegessen und wollte auch nicht zu uns kommen, daher bin ich froh, dass er die Kleine so gut akzeptiert und auch wieder gern bei uns ist. Bei Besuch kommt er aber in Zukunft auf seinen Platz. Aber bei meinem Mann? Er soll den Kontakt zwischen den beiden ja immer akzeptieren, egal in welcher Situation und auf welcher Distanz.
Holt euch professionelle Hilfe. Ein Hund der seinen Platz nicht kennt kann sich einem Kind gegenüber ein Problem werden.
Danke für den Tipp, das werde ich tun. Hier ist das Angebot nur leider etwas begrenzt und mit Wartezeiten verbunden…
Meine Tante hat im Tierheim gearbeitet. Es gab so viele Fälle in denen die Hunde den Platz nicht kannten und sie letztlich die Kinder angegriffen haben, manchmal „nur“ durch schnappen ohne beißen, manchmal mit. Die Kinder werden auf ihr Leben geprägt wenn sowas passiert. In einem Fall hat der Hund versucht dem Kind die Kehle rauszureißen, es hat nur knapp überlebt. Der Hund wurde erschossen. Das Jugendamt stand natürlich auch auf der Matte. Nehmt es nicht auf die leichte Schulter, wenn Hunde die Organisation ihrer Familie als Aufgabe sehen und die Kinder sich nicht nach ihren Regeln verhalten kann das ganz arg blöd ausgehen. Ich mags dir nur echt ans Herz legen.
Der Hund will euch beschützen, weil er denkt, dass du nicht in der Lage bist, dies selber zu tun und die Situation unter Kontrolle zu halten.
Das musst du unterbinden. Der Hund muss seinen Platz kennen und verstehen, dass du seine Hilfe nicht brauchst, das er sich entspannen kann, du schaffst das schon.
Der Tipp oben mit dem Körbchen und auch mit dem anbinden bei Besuch ist sehr gut und ihr solltet euch einen Hundetrainer an die Seite holen.
Ja das hatte ich mir auch gedacht, gerade weil ich in der Situation (mit der Kleinen im Arm) nicht so dynamisch bin wie sonst. Bei Besuch kommt er auf seinen Platz bzw. in seine Box. Vielleicht machen wir es mit meinem Mann (nur zum Abschied auch erstmal so), bis die Trainerin Zeit hat sich ein Bild zu machen. Vielen Dank! 🙏🏽
Unbedingt professionelle Hilfe und so wie ich verstanden habe seid ihr da schon auf der Suche
Und bis dahin dürfte mein Hund nicht mehr ins Bett/aufs Sofa.
Hallo erstmal Als ich mit meiner kleinen Tochter schwanger war, habe ich mich viel zu dem Thema belesen und mit einer Hundetrainerin gesprochen und was immer gleich war, war die Aussage den Hund dieses Verhalten nicht durchgehen lassen. Wenn meine Kleine also geweint hat, habe ich meinen Hund zurück auf seinen Platz geschickt und deutlich gesagt, dass das nur mein Thema ist. Auch neben der Wiege oder dem Wagen liegen und bewachen, haben wir nicht erlaubt. Euer Hund denkt ihr könnt nicht alleine aufpassen und sowas kann schief gehen....wenn euer Kind sich später bewegt und der Hund glaubt es besteht Gefahr, wird er das Kind wie einen Welpen "aufhalten", weil er denkt er müsse sich selbst darum kümmern, aber was für einen Welpen normal ist, ist eben für ein Menschenkinder potenziell lebensgefährlich.
Richtige Antwort! Wahrscheinlich fühlt der Hund sich verantwortlich und zeigt entsprechendes Verhalten, wer darf wann an den Nachwuchs etc.
Ich bin ein bisschen irritiert.
Du hast einen herausfordernden Hund mit dem du schon viel gearbeitet hast und fragst dann hier im Forum?
Wir sind doch nicht die richtigen Ansprechpartner, sondern ein guter Hundetrainer. Und den würde ich zügig zurate ziehen, denn das Verhalten kann sich nun mit einer falschen Korrektur ziemlich schnell verschlimmern.
Mein Hund hat früher auch meinen Mann angeknurrt und geschnappt, wenn er zu mir aufs Bett wollte. Da habe ich ihn zurecht gewiesen und ihm das abgewöhnt. Ich habe aber nur einen kleinen Hund mit winzigen Zähnchen.
Bei einem Problemhund würde ich sofort einen Hundetrainer bestellen, der ins Haus kommt. Und du wirst viel üben müssen, trotz Wochenbett und Stillen und allem, sonst wird das nichts.
Ich glaube aber, dass sich das lohnen wird, der Hund scheint sehr empathisch zu sein. Dein Kind und er werden sicher mal ein gutes Team.