Den Kindern die Abgabe eines Pflegetieres vermitteln oder es lassen?

Hallo an alle,

wir haben vor einigen Monaten unsere Hündin einschläfern lassen müssen. Nun habe ich Kontakt zu ihrem Tierschutzverein aufgenommen und die Idee entwickelt, einen Hund zur Pflege zu nehmen. Die Hunde leben dort in Ungarn nicht sehr luxuriös und die Winter sind hart.

Ich gebe zu, wir haben schon einen enormen Workload mit drei Kindern, von denen eins erst 11 Monate alt ist, aber ein Zuhause ohne Hund fühlt sich einfach so wahnsinnig falsch an.

Nun. habe ich mit den Kindern über diese Idee gesprochen und eins hat sehr klug argumentiert, dass es sich nur sehr schwer wieder verabschieden könnte.

Hat jemand mit diesem Thema Erfahrungen? Wie handhaben andere Pflegestellen mit Kindern das?

Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.

Liebe Grüße

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Ich ziehe jedes Jahr Kitten für das Tierheim mit auf. Meine Tochter ist damit groß geworden und weiß darum Bescheid....wir unterstützen die Tierheimmitarbeiter und geben Kitten eine Chance, inkl. Sozialisierung auf den Menschen. Wir kümmern uns um Tiere, aber wir behalten sie nicht.
Kinder verstehen das hervorragend, also dahingehend sehe ich kein Problem...mein Mann ist da schon schwieriger...der würde am Liebsten alle behalten, deswegen hält er sich auch etwas zurück. Meine Tochter kommentiert das ganz Trocken "Boh Papa, überleg doch mal...wenn wir alle behalten, dann haben wir keinen Platz mehr für die nächsten kleinen Katzen....DAS will ich nicht."

Was ich mir niemals ans Bein binden würde, gerade weil ich dieses nach Deutschland holen eh ganz skeptisch sehe, einen Hund aus solchen Verhältnissen direkt zu Kindern setzen. Diese Hunde bringen alle ein ziemliches Päckchen mit, zum Teil kennen sie nicht mal das Leben im Haus. Häufig ist das einfach falsch verstandener Tierschutz, mit üblen Folgen für alle Beteiligten.

Zumal sich auch hier die Zeiten sehr geändert haben, die Tierheime sind nicht grundlos voll....es braucht einfach keine Hunde aus dem Ausland mehr, die als Unvermittelbare die Tierheime zusätzlich verstopfen. Wenn du etwas in Ungarn oder anderswo verändern willst, dann beteilige dich an Kastrationsprogrammen und unterstütze nicht noch die Geschäftemacherei....es gibt da ganz tolle Organisationen, die vor Ort etwas aufgebaut haben und nachhaltig an dem ganzen Drama dran sind, wo kein Tier nach Deutschland vermittelt wird. Und gerade weil sich auch hier viel geändert hat, kann ganz schnell aus einer Pflegestelle eine Dauerpflege werden....ich hoffe ja nicht, das du auf die Weise deinen Mann hintergehen möchtest.

Wenn dir, mit zwei Kindern und einem Baby, also eine Organsation einfach so einen Hund "zuschickt", dann geht es auch dort nur um Geldmacherei.....Finger weg davon!

Fehlt dir ein Hund udn dein Mann will eh noch keinen wieder haben, dann geh in das nächste Tierheim und melde dich dort als regelmäßiger Gassigänger....das wäre echte Hilfe.

Die Verabschiedung am Ende gehört dazu, eins deiner Kinder möchte das nicht wirklich, bzw hat große Bedenken. Dann laß es auch.

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Von dieser Organisation habe ich den letzten Hund, aber ich habe die Information erhalten, dass man den Transport und alles andere verauslagen muss. Das, neben den anderen Argumenten gibt mir jetzt natürlich sowieso zu denken.
Danke für deine Ideen.
Ich schaue mal, was ich tun kann. Das nächste Tierheim ist leider eine Stunde weit weg.

Ich glaube, ich brauchte mal den Kopf gewaschen. Wir genießen die kommende Kleinkindzeit und ich versuche, die fehlende Fellnase in unserem Heim für eine Zeit zu akzeptieren.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder Kummer haben und ja, es bringt in diesem Fall auch nichts vermeidbaren Schmerz liebevoll zu begleiten.


Liebe Grüße

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Ja, so ein Tier kann fehlen....aber meistens ist es genau das Tier, welches man eh nie wieder so ins Haus bekommt. Es fehlt das gewohnte, nicht ein Ersatz.


Ich weiß jetzt nicht, wie lange der Hund nicht mehr bei euch ist...aber laß dir Zeit, due kannst ab jetzt ganz anders die Tage planen, Ausflüge....alles wird erstmal anders. Laß es erstmal zu, neue Türen öffnen sich. Und wenn cih ehrlich bin, dann sind die echt wunderbar. Man braucht nicht mehr auf die Uhr schauen, ob der Hund raus muß. Man kann viel spontaner sein....besonders im Sommer fällt das ganz doll auf.

Nimm das neu Leben ohne Hund erstmal an und warte da auf deinen Mann.

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Keine Erfahrung, aber ich bin da ganz bei deinem Kind 🙈
So sehr man es auch vorher weiß, der Abschied würde hart werden.

Kommt ein eigener Hund nicht in frage?
Bei einem Pflegehund weiß man ja nie wie lange man ihn hat. Oder wäre das dann von vornherein auf eine bestimmte zeit?

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Danke für deine Antwort.

Mein Mann möchte noch keinen bleibenden Hund, solange die Kleine noch so klein ist.

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Das wäre für mich das allerwichtigste Argument GEGEN einen Pflegehund.

Das sind Tiere mit Geschichte. Anders als bei einem Welpen mit bekannter Herkunft steckt man in den Geschichten der Pflegetiere nicht drin...

Niemals würde ich dieses Risiko mit einem Baby eingehen. Und ich bin wirklich ein Hundefreund. Alle meine Kids wachsen mit Hund auf.

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Alternativvorschlag: Du könntest, bis ihr wieder einen eigenen Hund anschafft, Hunde-Tagesmutter sein für berufstätige Hundehalter. Das wäre dann gleich ein sozialisierter Hund, den du nicht noch groß erziehen musst, sondern nur tagsüber zusammen mit deinen Kindern ein paar Stunden für ihn da sein und spazieren gehen. Er kommt morgens, geht abends, und am Wochenende ist er bei seinen Leuten und ihr habt frei und Zeit für Familienunternehmungen. Und die Kinder kennen es von Anfang an, dass der Hund nur zu Gast ist.
Mit so einem Angebot rettest du womöglich einen Hund vor dem Tierheim oder dem Weggegebenwerden, tust also auch etwas Gute, und es ist allen geholfen: Den Besitzern, die beruhigt arbeiten gehen können, euch, die ihr wieder eine Fellnase um euch habt und natürlich dem Hund, dem das Alleinbleiben erspart bleibt. Und du verdienst vielleicht sogar eine Kleinigkeit daran. Wichtig ist nur, dass der Tageshund zu den Kindern lieb ist und dass die Halter ihn haftpflichtversichert haben.

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Tolle Idee, danke. Ich leihe mir schon regelmäßig Nachbarshunde, weil ich so Sehnsucht habe.

Liebe Grüße

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Ich war schon 4 mal Pflegestelle und hab zweimal davon den Pflegehund behalten 😂.
Einer stellte sich als sehr krank und damit so gut wie unvermittelbar heraus, einer brauchte Monate um ein kleines bisschen Vertrauen zu uns zu fassen, das wollte ich nicht wieder kaputt machen sind ganz sozialisiert wurde er leider nie in den 6 Jahren die er noch bei uns war.
Mit kleinen Kindern oder Baby würd euch das nicht machen, man weiß nie was man da bekommt. Kannst du im Zweifel Kinder und Hund 24 Std am Tag trennen und trotzdem allen gerecht werden? Eingezäunter Garten, falls du einen Hund bekommst, mit dem du nicht Gassi gehen kannst? Zeit, Platz und Lust falls nötig Barf oder gekochtes Futter zuzubereiten? Gutmütige Nachbarn, falls der Hund viel viel bellt oder heult, im schlechtesten Fall auch gar nicht alleine bleiben kann? Alles zerstört an was er rankommt (was viel ist mit Kindern).

Und die Abschiede fallen natürlich schwer, je länger man sie hat 🥺.