Wir waren heute Morgen eine Runde draußen. Unsere Tochter (9 Jahre) mit dem Roller ein paar Meter vor uns als plötzlich ein entgegenkommender Hund ihr in den Po gebissen hat. Der Hund war an der Leine, hatte aber soviel Freiheit dass er in dem Moment als sie an ihm vorbei ist, sie in Po gebissen hat. Sie hatte ne gefütterte Jacke an und eine jeans und weder Jacke noch Hose sind kaputt. Aber trotzdem hat sie blaue Flecken wo er sie erwischt hat.
Die Besitzer waren genauso erschrocken und kooperativ. Daher lief das nur über Kontaktdaten austauschen ab. Aber meine Tochter die eh schon sehr viel Respekt vor Hunden hat, hat nun panische Angst. Die nächsten Tage werden wir erstmal Gras drüber wachsen lassen. Aber wie macht man dann mit der Angst weiter? Hat jemand Erfahrungen? Oder Ideen was helfen kann? Wir haben im engeren Umfeld keine Hunde. Auch Freunde von ihr haben keine Hunde. Das heißt sie hat auch nirgends wirklich persönlichen kontakt zu Hund oder herrchen. Es geht erst mal um Situationen, wo ihr Z.B. auf dem Schulweg ein Hund begegnet. Oder wenn wir mal wieder auf nem Feldweg unterwegs sind, wo auch Hunde spazieren gehen.
Hundebiss
Wie wäre es wenn ihr ins Tierheim geht, die Hunde sind da hinter Gitter. Und wenn Sie sich nach paar mal keine Angst mehr hat, dsrr man ja auch mit den Hunden mal Gassi gehen und spazieren. Die im tierheim freuen sich darüber sehr, vil können die auch Ratschläge geben.
Würde ich tun, oder mal nachfragen.
Mfg
Hallo,
Wir haben für unsere Tiere eine Urlaubsbetreuerin, die auch Kurse für Kinder zum Umgang mit Hunden oder anderen Haustieren gibt. Da geht es auch darum, Signale zu verstehen und wie man fremden Tieren allgemein begegnet.
Vielleicht gibt es so etwas auch in eurer Nähe. Ich würde einfach mal in einer Hundeschule nachfragen oder bei einem Tierarzt.
Viele Grüße
lilavogel
Ich wurde damals gebissen von einem Rottweiler. Naja, fast. Die Zähne waren drinnen, aber die Besitzerin könnte noch im letzten Moment am Halsband ziehen so dass der Hund sein Maul nicht zugemacht hat.
Davor habe ich mit allen Hunderassen gespielt, egal ob ich diese kannte oder nicht.
Seitdem habe ich großen Respekt vor Hunden, vor allem großen Hunden. Es ist sogar paar Male passiert, dass ich vor Angst blaß angelaufen bin und mich nicht bewegen konnte.
Um ehrlich zu sein, würde ich Ängste nie selbst therapieren, wenn ich nicht vom Fach bin. Auch nicht von anderen, die es nicht sind. Da kann so viel schief laufen. Ich würde das nicht unterschätzen.
Deiner Tochter alles Gute.
Hallo,
Was würde eine Anzeige bei der Polizei bringen? Grundsätzlich liegt hier eine gefährliche Körperverletzung vor. Der Hundehalter + Hund müssten sich dann beim Ordnungsamt vorstellen und beweisen, dass der Hund keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt und der Besitzer, dass er mit dem Hund umgehen kann. Das es in diesem Fall tatsächlich zu einer Verurteilung vor einem Gericht kommt, halte ich für unwahrscheinlich.
Die Polizei wird in der Regel ein ärztliches Attest verlangen. Das dient ja auch als Beweis, dass es passiert ist. Abgesehen davon, würde ich auf jeden Fall Bilder der blauen Flecke (am besten auch eins mit Maßstab) machen. Dann habt ihr wenigstens das einmal bildlich gesichert.
Weiterhin können euch Anzeige und Attest auch bei Maßnahmen helfen, die hoffentlich nicht weiter notwendigen werden wie z.B. Therapie.
Ansonsten könntest du ja mit deiner Tochter über diese Möglichkeit sprechen. Vielleicht kommt es ihr ja gar nicht auf Konsequenzen für Besitzer und Hund an. Oder eben doch. Denn viele Kinder müssen ja bei Fehlverhalten auch mit Konsequenzen leben, oder?
Überlegt es euch einfach. Aber diese Möglichkeit habt ihr auf jeden Fall.
LG J.
Was war das denn für ein Hund?
Guten Morgen, es tut mir leid, was Deiner Tochter passiert ist.
Du kannst über soziale Medien wie Facebook oder nebenan mal nach Menschen mit einem verträglichen Hund fragen. Und selbst du, die kein hundeprofi ist, kann gut erkennen, wenn ein Hund wirklich harmlos ist. Vielleicht meldet sich auch ein Team, die als besuchshunde arbeiten oder du googelst einfach mal, nach einer besuchshunde Organisation... Diese Hunde sind darauf, trainiert, mit z.b behinderten oder sehr alten Menschen zu interagieren.
Ich persönlich würde Polizei und ordnungsamt aussen vor lassen. Wenn die hundehalter einsichtig sind, wenn sie aufrichtig schockiert waren und gewillt sind, mit dem Hund zu trainieren, ist doch alles fein.
Ein Hund mit beschädigungsabsicht lässt sich weder von Jacke noch von Hose aufhalten... Und ordnungsämter haben nun mal den vollen handlungsspielraum. Da gibt es die Hunde, die schon mehrfach blutig zugebissen haben und deren Haltern einfach nichts passiert. Und es gibt, die, die pubertär einmal einen Menschen angesprungen haben (ohne Zähne/beißen) und am Ende dem Halter entzogen wurden.
Ja, ein Tier ist nicht kontrollierbar, aber den allermeisten hundehaltern ist sehr daran gelegen, dass ihr Hund sozialverträglich ist. Und ich glaube, man kann an der Reaktion seines gegenübers sehr gut abschätzen, ob dieser Hund routiniert zubeisst oder ob diejenigen genauso geschockt sind wie du.
Schadensersatz und Schmerzensgeld ist auch möglich ohne Polizei und Ordnungsamt einzuschalten, das regelt die Hundehalter Haftpflicht.
Einer meiner Hunde hat mal geholfen, ein Kind, das Angst vor Hunden hatte, zu "entspannen". Anfangs ist sie neben und spazieren gegangen, dann durfte sie zusehen, wie der Hund Zuhause trinkt und frisst und im Körbchen schläft oder spielt... Erst später kam es zu Kontakt mit Streicheln oder später mal Leckerchen geben und dann habe ich ihr auch beigebracht, wie man sich Hunden gegenüber verhält. Wie man einen Hund stoppt, was Hunde animiert... Am Ende hatte sie ein Gespür für Hunde und ist oft mit meiner Hündin und ihrer Mama alleine Gassi gegangen.
Hätte ich übrigens nicht mit jedem meiner Hunde gemacht, sozialverträglich heisst nicht völlig harmlos und Kinder sind normal in ihrem Bewegungen. Sehr unvorhersehbar und ein sensibler Hund kann sich da genauso erschrecken, wie sich ein Kind erschrecken kann.
Aber meine Hündin, um die es da ging, die war schon oft bei meiner Oma im altersheim und hatte mit der hundeschule so viele Aufführungen mitgemacht, die konnte wirklich gar nichts mehr schocken 😅😅😅
Ein Biss der blaue Flecken verursacht, ist alles andere als eine Lappalie. Der Schock der Besitzerin sagt gar nichts. Ein Tier das grundlos derart zubeißt ist eine Gefahr. Die Halterin des Hundes der in Österreich eine Joggerin getötet hat, war auch geschockt. Trotzdem will sie weiter Hunde halten.
Blaue Flecken können je nach Mensch sehr schnell entstehen, ich habe übrigens auch zu keiner Zeit den Biss als Lappalie bewertet. Ich sagte nur, dass der Hund keine Beschädigungsabsicht hatte, was bei 95% aller Hundekonflikte so ist.
Hunde kommunizieren nun mal auch mit ihren Zähnen und es ist unser mangelndes Fell, dass das zu einem Problem werden lässt.
Hundehalter sind in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass Hunde lernen, dass sie so nicht mit Menschen kommunizieren dürfen.
Aber ein Hund der abschnappt, ist kein Hund der gezielt auf Gesicht und Hals geht, zupackt und schüttelt.
Wir haben 8-12 Mio Hunde in Deutschland (je nach Schätzung) und fast alle probieren irgendwann mal ihre Zähne aus, in seltenen Fällen auch bei unbeteiligten Dritten. Aber Hunde mit Beschädigungsabsicht sind einfach noch deutlich unter dem Promille-Bereich.
Und natürlich beißt ein Hund nicht grundlos zu, aber da weder du noch ich dabei waren, können wir nichts über den Grund sagen. Auslöser kann es aus hündischer Sicht viele geben und es ist an den Haltern, das mit Trainern aufzuarbeiten und an der TS ihrem Kind zu helfen, die Angst zu verlieren. Denn ob es gefällt oder nicht, Hunde gehören zu unserem Alltag.
Also ein blauer Fleck ist ja nun wirklich nicht "nichts". Den kriegt man nun auch wieder nicht so schnell, wie manche hier schreiben. Für mich spielt es in dem Fall übrigens KEINE Rolle, ob es den Besitzern total leid tat und sie geschockt waren oder nicht.
Ich selbst bin mit Hunden aufgewachsen und habe Jahre lang ehrenamtlich im Tierschutz gearbeitet. Da kann ich dir sagen, dass ein VERNÜNFTIG SOZIALISIERTER Hund ganz sicher keine vorbeifahrenden Roller, Fahrräder etc. angreift, egal ob mit Verletzungsabsicht oder nicht. Das tun nur Hunde, die eben nicht gut sozialisiert sind oder die sich gerade SEHR stark erschrecken, weil plötzlich wer aus dem Gebüsch springt oder sowas.
Es ist für die Beiß-Statistik aber schon mehr als bedenklich wenn Hunde bestimmter Rassen deswegen sofort weggesperrt werden, man aber bei anderen Hunden nur aufgrund der Größe oder Rasse halt ein Auge zudrückt. Solche Fälle verfälschen die Statistik dann nämlich leider gewaltig! Auch der Dackel, der jemanden angreift, sollte in der Statistik erfasst werden, ebenso wie der Golden Retriever, Pitbull, Rottweiler und Co. Ein Rotti muss nur jemanden einmal anspringen (sogar ohne böse Absicht), schon wird der Besitzer angezeigt. Der Dackel beißt dem Nachbarskind in die Wade? Ach, ist ja nicht so schlimm, gibt ja "nur" nen blauen Fleck. Das ist halt nicht richtig so.
Jeder Hundehalter ist dafür verantwortlich, dass sein Hund gut erzogen ist. Dazu gehört auch, dass er niemanden einfach anspringt (auch nicht aus Freude) und erst recht nicht schnappt oder gar beißt. Ganz nebenbei ist es absolut normal, dass man seinen Hund - ganz gleich wie "lieb" er ist - immer kurz nimmt wenn man in der Stadt unterwegs ist bzw. Leute an einem vorbeikommen. Das ist in einigen Bundesländern auch der Standard, wenn dort Hunde zum Wesenstest müssen. Genau so wenn man mit freilaufendem Hund unterwegs ist. Wenn jemand kommt, nimmt man seinen Hund kurz. Das gehört sich so. Ich weiß, dass es viele Hundehalter gibt, die sich nicht daran halten. Und damit machen sie das Leben für die anderen schwerer.
Eine Freundin von mir wurde als Kind auch gebissen. Sie hat PANISCHE Angst vor Hunden. Wenn sie mit ihrem Mann unterwegs ist, versteckt sie sich immer hinter ihm, wenn Leute mit Hunden kommen. Oft kann sie nicht weitergehen, weil sie solche Panik hat. Es gehört sich halt einfach nicht, den Hund ohne Leine an entgegenkommenden Personen vorbeizuführen. Es hat ihr etwas geholfen damals den alten Hund meiner Eltern kennenzulernen (ein absoluter Seelenhund). Aber leider hilft das alleine eben auch nichts.
Vermutlich klappt es am besten, wenn man das so früh wie möglich angeht und nicht erst wenn die Panik sich schon so manifestiert hat. Vielleicht kannst du ja mal bei einer lokalen Hundeschule anfragen oder schauen, ob es bei euch im Ort auch "Schulhunde" gibt, die in Schulen gehen und dort mit den Kindern im Unterricht sind. Ggf. kann dir der Halter/die Halterin eines solchen Hundes da weiterhelfen. Eine Bekannte von mir macht momentan eine Ausbildung mit einem ihrer Hunde dafür. Mittlerweile gibt es sowas ja recht häufig.
Generell würde ich auf alle Fälle wegen der Sache zum Arzt gehen und das auf jeden Fall genau dokumentieren (lassen). Dann ist die Sache auch einfach offiziell, da Ärzte Hundebisse dokumentieren müssen.
Alles Liebe und Gute an deine Tochter!
Ein Hundebiss, der selbst durch Jacke plus Hose noch blaue Flecken verursacht, ist kein Pappenstiel, der hat schon richtig kräftig zugebissen. Die Halter des Hundes sollten über Training und Maulkorb nachdenken. Die Leute anzuzeigen, macht den Biss aber nicht ungeschehen. Schützt höchstens in Zukunft andere Menschen vor diesem Hund. Die Frage ist, ob ihr "böses Blut" wollt und deren Ärger über die Anzeige aushalten wollt.
Doch das hilft deiner Tochter natürlich nicht weiter. Ich würde sie ehrlich gesagt jetzt nicht mit Hunden konfrontieren, sondern ihr eindringlich erklären, und mit 9 Jahren ist sie alt genug zum Verstehen, dass sie sich in der Nähe von Hunden bitte auf keinen Fall schnell oder gaar hektisch bewegen sollte. Was schnell ist, ist "Beute" für manche Hunde oder ängstliche Hunde erschrecken sich davor. Also nicht weglaufen, nicht vorbeirennen, sondern entweder stehen bleiben oder sich langsam und ruhig entfernen. Wenn auf diese Art ein paar harmlose Hundebegegnungen (Siehst du, der macht dir nichts, wenn du ruhig bleibst) stattgefunden haben, kannst du immernoch über eine "Konfrontationstherapie" mit einem kinderbewährten Hund im Bekanntenkreis nachdenken.