Franz. Bulldogge und englische bulldogge! Erfahrungen

Hallo



mich interessieren mal eurte erfahrungen mit franz. bulldoggen. / engl bulldoggen klar liest man im netz viel, mache ich auch, mich interessieren aber persönliche meinungen/erfahrungen.

danke

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Hm, was willste denn wissen?

Ich hab ja zwei Mädels von den Franzosen.

Thea wird bald 1 Jahr alt, Stine ist 5 Monate alt. (Bild in der VK.) Meine Freundin, Theas Züchterin, hat z.Z. 7 Hündinnen, davon 1 Oma und 2 Teenies. Außerdem komme ich öfter mit anderen Bully-Besitzern zusammen. Erfahrungen sind also vorhanden.

Ich habe mir die Franzosen ausgesucht, weil sie charakterlich absolut ein Familienhund sind. Gezüchtet als reiner Begleithund hält sich der Jagdtrieb extrem in Grenzen, ein angenehmes Verhalten im Haus und unterwegs kann ich nur unterstreichen.
Ich wollte keinen Hund mehr, mit dem ich "richtig" Hundesport machen muss, so wie mit unserem DSH-Mix. Westentaschen-Pfiffis mag ich aber auch nicht, es soll schon noch Hund dran sein. Bin keine große Freundin von Bürsten, Schleifchen und sonstigem Getüddel, und trimmen müsste ich erst wieder lernen. Daher durfte es nur ein kurzhaariger Hund sein.

Also kompakt, kurzhaarig, familientauglich, nichtjagdlich... Da blieb nicht allzu viel übrig. Hab ne Weile zwischen Mops und Frenchie geschwankt, aber es gibt so wenig schöne Möpse die mir gefallen, und die Frenchies sind noch bulliger und charakterlich anders. So ist es dann die Französische Bulldogge geworden, und ich möchte nie mehr ohne solche Hunde sein.

Es gibt nicht nur Positives über Frenchies zu sagen: Wer Schnarcher nicht mag, und vom Charakter her zu Härte, starker Konsequenz und Grobheit in der Hundeerziehung neigt, der sollte sich keinen FB kaufen. Auch muss man wissen, das diese Hunde manchmal nicht wie Hunde sind. Meine sind wie Schatten, die mir auf Schritt und Tritt folgen. Nie hab ich einen Hund erlebt, der so viel direkt in die Gesichter der Menschen schaut, und in der Mimik lesen kann. Sensibel sind sie alle. Laute, barsche Worte und Zurückweisung verstören sie sehr und machen sie regelrecht frustriert.

Meine Beiden möchten immer dabei sein, sind dabei anschmiegsam wie Kätzchen und hören sich manchmal auch so an.

Gesundheitlich gibt es bei den Frenchies manchmal Probleme mit dem Gaumensegel, der Nase und der Atmung. Als Welpe sind sie empfindlich, was die Ernährung und Stress betrifft. Geardien, Kokzidien sind beliebte Darmparasiten, die sich gelegentlich nach dem Einzug ins neue Zuhause bemerkbar machen können. Auch ist eine gewisse Anfälligkeit gegenüber Demodex-Milben erkennbar. Hitze vertragen sie nicht so gut, und sie sind keine Supersportler.

Das alles muss nicht sein, wenn man den Welpen aus einer kontrollierten Zucht von einem verantwortungsvollen Züchter holt. Ich hatte mit beiden Damen in dieser Hinsicht keine Probleme.

Ich gehe mit beiden zum Hundesport und besuche dort die Welpenspielstunde, mache Unterordnung und übe zu Hause kleine Kunststückchen mit ihnen und mache bullygerechtes Agility . Aber alles wohl dosiert und in Maßen. Es ist eine andere Art, ihnen solche Sachen zu vermitteln, denn Bully möchte überzeugt werden, braucht ganz viel Lob und macht gar nix, wenn er die Notwendigkeit nicht „einsieht“. Hat man sie aber mit Spass überzeugt, dann sind sie toll bei der Sache und lernen gern.
Sie sind kleine Clowns, die sehr viel Feingefühl besitzen. Meine Kids waren letzte Woche mit Magen-Darm-Grippe krank, und die Bullys haben Krankenwache gehalten. Überhaupt sind sie prima Freunde meiner Kinder, die schon mal mit „Doktor“ spielen, aber auch für ein heftiges Fangespiel zu haben sind.

Ich habe immer etwas Manschetten, für meine Rasse so offen zu sprechen. Weil sie sowieso schon in Mode kommen, und das hat noch keiner Rasse gut getan.
Wenn immer bei den Retrievern von Familienhunden die Rede ist, dann denke ich: Ihr habt noch keinen Bully erlebt.

So, zu den Englischen Bullys schreib ich gleich noch, was ich weiß.

Grüßchen, Ute

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hallo



vielen vielen vielen dank für deine ausführlichen berichte.


wir sind schon seit längerem am überlegen uns einen Zweithund anzuschaffen. Mein Freund möchte unbedingt entweder eine engl. oder franz bulldogge!


nun interessieren mich vor und nachteile und erfahrungen beider rassen.


wir haben eine 4 monate alte tochter und einen jack russel mix rüden der sehr aktiv ist.


bei einem franzosen befürchte ich das er zu "schmächtig" ist um gegen unseren rüden standzuhalten beim spielen, bei einer englischen befürchte ich das der kleine zu doll ist....


es soll ein toller familienhund sein!! unser jetziger rüde ist auch nicht ganz einfach...


ich kenne beide hunde nur von der praxis, da ich tierarztheferin bin. erst einmal habe ich einen agressiven rüden erlebt und bei den franzosen immer nur quirlige monster.


allerdings habe ich schon soviele englische bullis gesehen die massive probleme mit kiefer, nase, augen und allgemein den gelenken vor allem ellebogen . das schreckt mich doch ein wenig ab. gfranzosen sind mir oft Kränklich begegnet.. also leicht anfällig...


unser jacky mix ist ein sehr robuster rüde (aber leishmaniose positiv)



fallen engl. bullis in manchen bundesländern noch unter die kampfhunde?? das sie es früher mal waren weiß ich, auch für was sie gezüchtet wurden.

ich möchte keinen listenhund mehr, wir selbst hatten vorher einen staff.



auch würde nur eine welpe in frage kommen oder ein junger hund denke ich.



vielen dank nochmal für deine antwort

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Hallöchen !

Zum Jacky würde ich dann doch eher einen Franzosen nehmen. Die sind keineswegs schmächtig. Für Engländer sind die Jackys wohl doch zu heftig.
Thea wiegt 11,5 kg. Meistens liegen die Gewichte zwischen 10 bis 14 kg.
Theas beste Freundin auf dem Hundeplatz ist eine Dobermann-Hündin von einem Jahr. Voll der Irrwisch !
Stinchen spielt gerne mit unserem DSH-Mix, und wenn beide Bullys am Toben sind, geht hier die Post ab.

Wenn du einen Hund aus einer guten Zuchtlinie holst, dann sollte er auch gesund sein. Zu lange Gaumensegel und zu enge Nasenlöcher gibt es immer wieder, gerade bei Schwarzzüchtern und merkwürdigen Dissi-Vereinen.
In Frage kämen für mich nur Hunde aus dem IKFB und dem DRC. Aus dem DRC auch, weil es dort Züchter gibt, die auf 15 Jahre Zuchterfahrung und mehr zurückblicken können. Also oft nicht wirklich schlechter sind, als die vom IKFB.

Ich persönlich finde die Bullys aus dem IKFB wesentlich typvoller und näher am Standart.


Wegen deiner Tochter brauchst du dir bei einem Bully keine Sorgen zu machen. Ein Bully muß schon sehr wesensschwach sein, oder schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht haben, um diese nicht zu mögen.
Stine z.B. ist zwar recht gut sozialisiert, hat aber beim Züchter keine Kinder kennen gelernt. Und trotzdem ist diese Hündin eine tolle Freundin unserer Kinder.
Meine Tochter war 2 als wir Thea kauften. Auch kein Problem, obwohl Nathalie bis dahin keinen Umgang mit kleinen Hunden hatte. Sie kannte nur große Hunde. Lernen mußte unsere Tochter, das ein kleinerer Hund zwar handlicher ist, aber so manchen Knuff nicht ganz so wegsteckt, wie unser Großer.

Erstaunlich ist aber das Schmerzempfinden bzw. das Melden von Schmerzen bei Bullys. Bei den Kindern kann es doch mal vorkommen, das sie ihnen ausversehen im Spiel mal wehtun, aber ich hab noch nie erlebt, das ein Bully dann gejammert oder geschnappt hat. Auch Fremdbullys von Freunden nicht. Die haben aber auch alle keine schlechten Erfahrungen mit Kiddies.

Was mir aufgefallen ist, als Thea einzog: Andere Hunde haben manchmal Schwierigkeiten im Deuten der Mimik und Gestik der Bullys. Wedeln können sie nicht, die Stummel- oder Knotenrute ist ihnen angeboren, die Ohren stramm nach oben, die Falten im Gesicht und die grunzenden Laute, die Bullys oft von sich geben... Aber wenn du deinen Hund von Anfang an zur Welpenschule nimmst, lernen beide Seiten von einander.
Manchmal neigen die Bullys beim Zusammentreffen mit anderen Hunden zur Selbstüberschätzung und geben nicht einfach so klein bei. Sich deutlich zu unterwerfen, müssen sie auch erst im Zusammentreffen mit anderen in der Welpenschule lernen. Oder anders: Sie müssen lernen, das in der Sprache der anderen Hunde zu tun.

Bullys machen süchtig. Es ist schwer, nur bei einem zu bleiben. Schon nach wenigen Wochen hat man den Wunsch nach einem Zweiten. Bullys lieben Körperkontakt. Ein Körbchen für einen Hund reicht eigentlich. Da passen dann mind. 3 Bullys rein - gestapelt!
Sie sind leichtfuttrig. Ich barfe meine Hunde voll.
Bullys Pupsen gerne von Trofu, und mit weniger Kohlenhydrate gibt sich das.

In deinem Postleitzahlen-Bereich gibt es vom IKFB 7 Züchter (auf der Homepage des IKFB unter "Welpenliste/Züchterliste" zu finden). Da wird sich doch mal einer finden lassen, der euch ganz unverbindlich mal vorbeischauen läßt, damit ihr Bullys live erleben könnt. Die Atmosphäre im bekannten Umfeld ist ganz anders, als bei euch in der Praxis/Klinik, und du kannst dir vom Wesen dieser Hunde ein besseres Bild machen. Gute Züchter haben es gern, wenn sich Interessente für ihre Rasse auch dann blicken lassen, wenn keine Welpen zu haben sind.

Engländer sind, nach meinem Wissen, auf keiner Kampfhundeliste zu finden.(Hab bei Google auch nichts anderes gefunden.) Bei uns in Meck-Pomm hat man sogar den Bullmastiff von der Liste entfernt, welch Wunder.#augen

Wenn ich meine Meinung zu beiden Rassen gegenüber stellen soll:

Positiv FB: ein zauberhaftes Wesen mit einer einzigartigen Art, bei Menschen zu leben; ein knuffiges Äußeres, unvergleichlicher Charme, und alles was ich in meinen Texten noch so positiv beschrieben habe.10 - 14 kg

Positiv beim EB: in der Ruhe liegt die Kraft; ein zauberhaftes Wesen, ein knuffiges Äußeres, ein charmanter Hund für Individualisten (?) 20 - 25 kg

negativ beim FB: Demodex-Anfälligkeit, brachicephales Syndrom mgl., gelegentlich Futtermittelallergien, Hitzeempfindlichkeit - alles ist möglich, eine rassenbedingte Häufung aber erkennbar

negativ beim EB: siehe FB + Hautprobleme der Faltenregion; Atemprobs; Zahnprobs, weil die Schneide - und Fangzähne nicht zweckgemäß benutzt werden können, wenn der Vorbiss zu stark ist; Gelenkprobs... Du hast selbst schon deine Erfahrungen damit gemacht...
Und, so gelesen im Buch "English Bulldog" von Imelda Angehrn (Züchterin aus der Schweiz); eine gewisse Wachsamkeit und Wehrsamkeit, die den Hund zu einer nicht geahnten Schnelligkeit auflaufen lässt. Zurückhaltung gegenüber Fremden ist bei den EB wohl größer noch, als bei den FB.

Mag jetzt nicht Korrektur lesen. Ich glaub, du kannst das meiste entziffern.;-)

Grüßchen, Ute

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Zu den Englischen Bulldoggen:

Sie sind u.A. die Stammväter der Französischen Bulldogge. Um die EB’s zu verstehen, muss man etwas über ihre Entstehung und Verwendung wissen.
Ja, die EB waren Kampfhunde, gezüchtet in Großbritannien um gegen Bären, Bullen und andere Hunde zu kämpfen. Sie wurden konsequent durch ihre Härte und Kampflust selektiert und haben ein wenig davon immer noch in ihren Genen.
Da Hundekämpfe in GB aber verboten wurden, ging man nun mit den EB zu Ausstellungen. Dort sind aber nur friedliche Hunde zugelassen worden, Beisser wurden disqualifiziert.
Ihnen eine Friedlichkeit anzuzüchten, hätte Jahre bis Jahrzehnte gedauert. Vermutlich züchtete man ihnen deshalb diese massigen, tiefen, Körper heran, mit den großen Köpfen und den kurzen Nasen, die ein aggressives Ausleben ihrer Gene nicht mehr möglich machen/machten. Aber eine gewisse Wachsamkeit und Wehrsamkeit haben sich die EB’s bis heute erhalten.

Es ist bekannt, das EB’s, wie auch die FB’s eine gewisse Sturköpfigkeit besitzen. Wenn man versteht, mit diesen Hunde zu kommunizieren, dann merkt man davon aber nix.

Bei den Franzosen gibt es schon gesundheitlich heikle Linien, bei den Engländern ist es aber noch extremer, leider. Selbst Züchter dieser Rasse prangern an, das auf Ausstellungen die breiteren, tieferen, extremeren Hunde immer noch die besseren Bewertungen kriegen, als die leichtern, langnasigeren, hochbeinigeren, gesünderen Hunde. Obwohl die genau so im Standart liegen, nur eben in die andere Richtung. Du hast ja als Richter in der Auslegung von Standarts einen Spielraum, das Dargelegte zu interpretieren.

Leider sind durch diese Extreme die EB’s kaum noch in der Lage, sich selbstständig Fortzupflanzen, und spontangebährende Hündinnen sind selten.
In den letzten Jahren geht ein kleiner aber feiner Trend dahin, das einige Züchter wieder mehr Wert auf Gesundheit legen, und dafür auf die großen Titel auf Ausstellungen verzichten. Du findest schon wieder fittere, freier beweglichere EB’s, mit weniger Vorbiss, weniger Falten, weniger Brusttiefe, aber genau so charmant, wie die anderen.

Im Wesen haben sie oft ähnliche Züge, wie die FB’s, bis auf die Wehrsamkeit.

Wenn mein DSH-Mix (10 J.) mal nicht mehr ist, möchte ich mein Rudel gerne noch um einen EB-Rüden erweitern, so ich meinen Mann davon überzeugen kann.

Wenn du noch mehr wissen möchtest, besonders über die Frenchies, dann frag ruhig.

Grüßchen, Ute

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hallo super veilen dank.. melde mich morgen noch mal!