Hallo,
ich weiss, dass ich mich mit meinem Beitrag bestimmt in ein Wespennest setzte, aber ich versuche es trotzdem mal:
Bitte nicht falsch verstehen...
Eine Bekannte von mir hat vorgestern entbunden und im Vorfeld überlegt zu stillen (ihr erstes Kind wurde auch von Anfang an nicht gestillt). Sie hat sich jdoch dagegen entschieden, die Gründe sind:
Sie hat Angst einen Hängebusen zu bekommen, findet es mit der Flasche praktischer und bequemer und hat Angst vor einer Brustentzündung.
ICH finde es irgendwie total schade, wenn man noch nicht einmal versucht zu stillen (obwohl man könnte) und nur aus Egoismus nicht stillen will. Jeder weiss doch, dass Stillen das Beste fürs Kind ist.
Ausserdem finde ich persönlich es total schön zu stillen. So nah ist man seinem Kind mit der Flasche niemals. Es ist so eine innige Vertrautheit zwischen Mutter und Kind, die einfach nur wunderschön ist. Deswegen weiss die Bekannte ja gar nicht, was ihr entgeht und das finde ich für sie mehr als schade.
Was haltet ihr von o.g. Gründen sich gegen das Stillen zu entscheiden?
LG Snutel77
Bitte versteht meinen Beirtag nicht falsch: Wer nicht stillen kann oder möchte, sollte dies auch nicht tun, jeder so wie er will. Ich finde jedoch, es gibt gute Gründe nicht zu stillen und nicht so plausible. Deswegen kann ich meine Bekannte nicht verstehen.
Sie stillt nicht aus egoistischen Gründen???
Jeder sollte selbst entscheiden können, was er tut oder läßt.
Von daher finde ich deine Frage unnötig, überflüssig und offen gestanden etwas unverschämt.
Was kümmerts dich, was andere tun oder lassen
Du hast meinen Beitrag nicht verstanden, schade...
Das sehe ich auch so. Hier wird immer viel zu viel herumdiskutiert. So löst man riesige Debatten aus, und am Ende kommt nix bei raus. Wir sind ja wohl alle so modern, dass jeder entscheiden kann, wie er das handhabt.
Das Mädel hat sich gewiss vorher so gut informiert, dass sie ihre Entscheidung mit guten Gründen für sich selbst getroffen hat.
Ich würde sie unterstützen und eventuell nur eine gute Stillberaterin empfehlen, wenn sie sich überhaupt noch "umstimmen" lassen möchte.
Viele Grüße
Antje
Vielleicht hat sie ja noch andere Gründe und schiebt diese nur vor?
Sorry, aber ich verstehe nicht, warum es so wichtig ist, ob andere Stillen oder nicht? Man schadet seinem Kind nicht, indem man nicht stillt, und insofern finde ich, ist es eine frei entscheidbare Privatangelegenheit.
LG S.
Ich verstehe halt nicht, warum sie es denn nicht einfach mal ausprobiert, sie kann doch immer noch aufhören, wenn es ihr dann doch nicht gefällt.
Probieren geht doch über Studieren, oder nicht? Oder ist es beim Stillen nicht so..?
Menschen treffen oft Entscheidungen, die man selber nicht nachvollziehen kann. Letzten Endes muss jeder SEINEN Weg finden, der einem selbst gerecht wird. Ob das jetzt stillend ist oder Flasche gebend, ist meiner Ansicht nach egal.
Stillen führt nicht zwangsläufig zu einer engeren Bindung, es kann auch ins Gegenteil umschlagen. Das habe ich im Bekanntenkreis erlebt. Das Resultat waren eine völlig entnervte und gefrustete Mutter und ein Baby, dass nur geschrieen hat und keinen Körperkontakt mehr wollte.
Wenn Deine Bekannte sich mit dem Gedanken ans Stillen nicht anfreunden kann (warum auch immer) ist es doch besser, sie gibt die Flasche und hat eine harmonische Beziehung zu ihrem Kind, als dass sie das Stillen als Last empfindet und vielleicht deshalb keine richtige Bindung zu ihrem Kind aufbauen kann (wie bei der Bekannten von mir).
LG S.
Hallo Snutel77,
Ich muss sagen, ich finde diese Einstellung vernünftiger als die einer Person der ich mal über den Weg gelaufen bin. Die meinte, weil alle stillen und es so stark propagiert wird, sie aber eigentlich nicht stillen wollte, müsste sie ihr Kind hungern lassen. Dann lieber gleich von anfang an nicht stillen und nicht meinen ich warte die erste Woche ab, dann bin ich allein und kann machen was ich will. Sie hat mir das selbst so gesagt. Wollte angeblich kein Theater mit der Hebamme oder so. Na ja, das Kleine hatte ordentlich abgenommen und der Kinderarzt hat ihr dann wohl sehr deutlich gesagt, sie solle doch beim nächsten Mal gleich Bescheid geben, wenn sie nicht stillen möchte. Schliesslich wird keine Frau zum Stillen gezwungen.
Die Einstellung ist wirklich verantwortungslos, nur um nicht anzuecken.
Dann lieber gleich die Flasche, denn gestorben ist noch kein Kind nur weil es die Flasche bekommen hat.
LG evoli (die Nummer 2 auch voll stillen wird)
Hallo evoli,
>Schliesslich wird keine Frau zum Stillen gezwungen.<
das nicht, aber.....oft genug dazu genötigt
Ich habe es leider erlebt und es war echt anstrengend mich immer
rechtfertigen zu müssen
lg
Sabrina+Carla-Joelle11.11.06
Ja, leider ist das heutzutage so mit dem Stillen. Ich fühlte mich auch immer genötigt und wenn ich dann sagte "ich stille nicht", dann kamen die Fragen "Warum?", "Versuch es doch"...
Eine Frau die stillt wird ja auch nicht gefragt, "Warum stillst du?"
Ich hab zum Glück ne suuuper Hebamme, die auch meinte, sie verstehe den HYpe ums Stillen nicht. Es ist das Beste, ja, aber sie kennt das so extrem nicht und sie ist seit 30 Jahren als Hebamme tätig. Ich solle mich vor nichts und niemanden genötigt fühlen, mich zu rechtfertigen. Tu ich aber sowieso nicht. Um mich herum interessiert es niemanden ob ich stille oder nicht!
LG
Jenny
Ich finde es ist total egal welche Gründe sie hat, wenn sie einfach nicht will. Und wenn sie nur einfach keinen Bock hätte, wär das auch ihr gutes Recht!
LG
kati
HI,
du musst ja deine Bekannte auch nicht verstehen, also ist die Frage echt überflüssig. Ist doch ihr Leben und ihr Kind. Und zum Thema "Was ihr alles entgeht", ich kann nur von mir behaupten, dass ich eine viel innigere Zärtlichkeit für meine Tochter empfinde, wenn ich ihr die Flasche gebe, als wenn ich stille, denn dabei fühle auch ich mich wohl. Nähe und Zärtlichkeit hat nichts damit zu tun, ob das Kind am Busen hängt oder aus der Flasche trinkt. Nähe und Zärtlichkeit hat was mit dem Empfinden zu tun. Ich kann mir meinKind auch an den Busen legen ohne, dass es saugt und bin ihm genauso nah. Und ich weiß wovon ich spreche, hab beide Kinder versucht zu stillen, aber schnell gemerkt, dass ich ein beklemmendes Gefühl dabei habe.
Ich liebe die Flasche und meine Kinder auch!
Also: DU musst sie nicht verstehen!
LG
Jenny
Hallo Snutel77,
>Was haltet ihr von o.g. Gründen sich gegen das Stillen zu entscheiden?<
ich kann es verstehen und finde es nicht verwerflich.
Ich z.B. habe ca.7Wochen gestillt (zu Anfang habe ich es auch genossen,aber dann wurde es immer problematischer) habe dann abgestillt. Ich habe trotz eine innige Vertrautheit zu unserem ,es ist sogar so, das ich wieder wesentlich entspannter bin mein Fazit deshalb: lieber bin ich eine zufriedene Mami als eine gestresste Stillmami mein subjektives Empfinden!
lg
Sabrina+Carla-Joelle11.11.06
Hi,
ich persönlich würde mich aus diesen Gründen nicht gegen das Stillen entscheiden. Aber es ist nun einmal jeder Frau selbst überlassen, was sie tut und lässt - und alle anderen sollten ihre Entscheidung respektieren.
Es darf nicht sein, dass Frauen zum Stillen genötigt werden. Aufklärung ja, vielleicht auch der Versuch, durch Informationen zu überzeugen - aber letztendlich die Freiheit, zu entscheiden, was man tun möchte.
Abgesehen davon hat sie vielleicht sogar Gründe, von denen sie wirklich meint, dass die niemanden was angehen. Und selbst wenn nicht - es ist ihre persönliche Entscheidung, und ich hoffe, dass sie vorher gründlich und vernünftig informiert wurde und nicht auf der Basis von Halbwahrheiten und Panikmache beider Seiten entschieden hat.
Ich persönlich finde Stillen einfach toll, neben allen Vorteilen. Aber das ist MEINE Meinung, und jeder hat das Recht auf seine Meinung. Egal, wie plausibel ihre Gründe in Deinen Ohren klingen.
Egoistisch sind so ziemlich alle Gründe, die gegen das Stillen sprechen, und strenggenommen sogar eine Menge von denen, die dafür sprechen. Bequemlichkeit, Schutz vor Brustkrebs bei der Mutter, leichtere Rückkehr zum Gewicht vor der Schwangerschaft, Diabetesschutz bei der Mutter...alles egoistische Gründe für das Stillen. Und was soll daran falsch sein, aus egoistischen Gründen eine Entscheidung zu treffen?
Du persönlich unterstellst ihr gleich, ihrem Kind zu wenig Nähe zu geben, ihrem Kind nicht das Beste zu geben.
Dazu sage ich nur: Deine Annahme ist grundsätzlich falsch. Das Beste für das Kind ist eine glückliche und zufriedene Mutter. Und wenn sie das durch die Flasche erreicht, dann ist DAS das beste für die Beiden. Und wenn ein wenig Egoismus seitens der Mutter für das entspannte Verhältnis nötig ist - bitte, dann ist genau DAS der richtige Weg.
Viele Grüße
Miau2, die ihren 16 Monate alten Sohn heute noch stillt
du hast es sehr gut geschrieben
lg
Sabrina
Wow!
Toller Text! Also sind wir uns in der Meinung doch eher einig als uneinig!
LG
Jenny
Ich war auch so egoistisch und habe schon vor der Geburt gesagt, daß ich auf keinen Fall stillen werde. Zwar nicht aus dem Grund, daß ich Angst vor einem Hängebusen gehabt hätte, aber einer der Gründe war, daß sich so auch der Vater sofort intensiv um das Baby kümmern kann.
Und zudem:
Ich denke, eine zufriedene "Flaschen"-Mutter ist für`s Kind sicherlich besser als eine unzufriedene Still-Mutter, die nur stillt, weil ihr eingeredet worden ist, daß es das beste für`s Kind ist.
Es soll doch jeder so halten, wie es für ihn bzw. sie das beste ist.
LG,
Martina75
Hallo Snutel,
naja, ich persönlich kann nicht verstehen, wie man sich aus diesen genannten Gründen gegen das Stillen entscheidet, aber das muss ich ja auch nicht. Ich verstehe auch so Gründe wie "ich kann mir nicht vorstellen wie da was an meinen ach so tollen erotischen Brüsten nuckelt nicht vorstellen" oder "wie würde mein Mann da wohl finden, wenn da jemand in seinm Territorium wildert" hinreichend albern. Ebenso finde ich nichts dabei, in der Öffentlichkeit (wenn auch diskret) zu stillen. Andere halten mich dafür wiederum für seltsam, weil ich mir so gar keine Gedanken um so etwas gemacht habe und immer noch nicht mache. Für mich war Stillen das Natürlichste und Normalste von der Welt. So what?! Jedem das seine.
Schade finde ich immer, wie die eine "Fraktion" die andere ständig anfeindet. Das muss echt nicht sein. Aber noch schlimmer finde ich die Tatsache, dass gerade andere Leute und vor allem die ältere Generation immer alles besser wissen wollen und dauernd irgendwelche guten Ratschläge abgeben. Was man da für einen Mist zu hören bekommt, egal ob Flaschen- oder Sill-Mami
Wir sollten uns alle ein wenig mehr Respekt und Toleranz entgegenbringen.
Grüße
Sooza
Wir sollten eines darüber hinaus nicht vergessen: Die Verbundenheit unsrer aller durch das Muttersein. Was juckt denn da, wie wir unsre Kinder ernähren? Verstehe das auch nicht, warum es da immer solche "Fraktions"-Kämpfe gibt!
LG
Jenny