Frage an die Mütter, die stillen oder gestillt haben

Guten Abend!

Ich denke schon seit Tagen darüber nach, ob ich doch hätte stillen können.

Wie war es bei Euch? Ich hätte gern Eure Meinung gewusst.

Mein Kleiner wollte von Anfang an die Brust nicht nehmen. Ich wollte aber unbedingt stillen und habe im Krankenhaus literweise Stilltee getrunken, abgepumpt usw. Es war einfach nichts zu machen. Ich hatte keinen Tropfen Milch und mein Sohn wollte - wie gesagt - auch nicht "ran".

Nach ein paar Tagen habe ich mich dann doch schweren Herzens für die Flaschenmilch entschieden. Das war noch im Krankenhaus.

Am 5. Tag (ich war immer noch im Krankenhaus) habe ich gemerkt, dass mein T-Shirt feucht war und mich gefreut, dass ich doch noch einen Milcheinschuss hatte.

Ich habe dann sofort die Krankenschwester gefragt, ob ich nun doch noch anfangen kann, zu stillen. Sie verneinte und sagte noch etwas dazu. Was es war, weiß ich nicht mehr.

Ich weiß nicht, warum mich ausgerechnet jetzt dieses Thema beschäftigt, da mein Sohn nun schon 17 Monate ist und wir mit der Flasche ganz prima klargekommen sind.

Ich hätte einfach gern mal dieses Gefühl des Stillens erlebt. Mütter schwärmen immer so davon und ich kann nicht mitreden.

Mit meiner Hebamme habe ich damals nicht mehr darüber gesprochen. Ich brauchte auch keine Tabletten. 2 Tage war die Brust hart und dann war der ganze Spuk vorbei.

Hatte die Krankenschwester Recht? Oder hätte ich es doch noch versuchen können, obwohl der Kleine doch seit ein paar Tagen schon die Flasche bekommen hat?

Bin für Eure Antworten dankbar!

Sabrina

1

Ich weiß nicht ob dir meine Antwort hilft, aber:
Wenn du einen Milcheinschuss hattest und die Milch aus deiner Brust getropft ist, warum hättest du dann nicht Stillen können?

War der Krankenschwester wohl zu viel Arbeit, dir das alles zu zeigen... :-[ Flaschenkinder sind einfach bequemer im Krankenhaus, denen steckt man alle 4 Stunden die Pulle rein und gut is....

Ich finde es schade, dass man dich nicht gelassen hat - zumal du ja nachgefragt hast.

Bei mir kam der Milcheinschuss erst am 6. Tag. Emma wurde nach der Geburt gleich in den Brutkasten, war zu schwach zum Trinken, ich musste abpumpen. Natürlich hat mir keiner gesagt, dass man nur 5 Minuten am Anfang an jeder Brust pumpen soll. So habe ich pro Brust 40 Minuten gepumpt und nach 2 Tagen kam nur noch Blut #schock
Ich habe Stilltee getrunken ohne Ende, doch jedes Mal waren es nur 20 ml, die da aus beiden Brüsten kamen - wenn überhaupt.
Die Schwestern in meinemKKH waren allerdings total nett. Eine hat immer gemeint: Ist doch super, 20 ml!
Das hat mich echt aufgebaut.
Emma hat die 20 ml Mumi dann durch die Nasensonde bekommen und später übers Fläschchen.
Am 6. Tag kam dann der Milcheinschuss. Aber selbst da konnte ich sie nicht anlegen, weil ich Schlupfwarzen hatte und musste mit Hütchen stillen.
Das hat dann aber irgendwann gut geklappt. Und nach 2 Monaten ging es auch ganz ohne Hütchen.

Aber unser Weg war auch ganz schön steinig....

lg
Lucie

2

Hallo!

Du hast Recht, es bringt nichts, dir jetzt den Kopf zu zerbrechen. Aber das zu wissen, bringt einem ja auch nicht weiter...

Also der Milcheinschuss ist ja nicht immer sofort, der kann schon paar Tage gehen und die Milchmenge steigert sich ja erst mit der Zeit.

Ich hatte den Milcheinschuss am 3. Tag, es waren 6 ml (!!). Die Krankenschwestern haben getan, als wäre es ein LIter...am Anfang ist das scheinbar so, dass einfach nicht soviel kommt.

Richtig stillen konnte ich nicht, da ich Frühchen habe, aber man hat sie mir immer wieder zur Stimulation angelegt und ich kann nur von mir sprechen, mir hat das überhaupt nichts gegeben. Ich empfand es als unangenehmes Gefühl und mords kompliziert.

Hab dann noch Wochen lang abgepumpt und so meinen Frust damit gehabt.
Ich bekam dann eine Brustentzündung und musste mit der Zeit aufhören zu "stillen". Anfangs hab ich mir totale Vorwürfe gemacht und meinte, ich wäre es den Kindern schuldig, aber als ich wieder ohne Still-Bh schlafen konnte, trinken und essen was ich wollte, das war wie Weihnachten #schein

Ich für meinen Teil bin also keine Stillfreundin. Sollte es nochmal zu einer (ungeplanten SS) kommen, werde ich es mir natürlich dem Kind zu Liebe überlegen - MuMi enthält einfach wichtige Bestandteile für's Kind - aber ich weiß heute schon, dass ich nach einigen Wochen wieder damit aufhören würde, also nur die "Grundimmunität" schaffen würde.

LG Alex

3

Hallo,

so wie Du es beschreibst, war es bei mir auch.
Ich konnte Luca anlegen,wie ich wollte, er wollte oder konnte nicht trinken.So hat er knapp 5 Tage gar nichts zu sich genommen, was laut Schwestern völlig ok wäre.
Mit Flaschenmilch kam nie jemand an, hätte ich aber auch abgelehnt!
Am 6. Tag bekam ich ein Stillhütchen und ab da klappte es und ich habe letztendlich 15 Monate gestillt und bin jetzt am abstillen!
Ich bin sehr froh dass ich stillen konnte, auch wenn es oft anstrengend war, aber es ist auch toll!
Die Schwester hatte wohl einfach keine Lust, Flasche ist ja auch einfacher.
Wenn Du Milch hattest, hätte es keinen grund gegeben, nicht stillen zu können, notfalls eben mit Hütchen!
Es tut mir sehr leid, dass Du an solch unfähige Menschen geraten bist, aber Dir ist auch einiges erspart geblieben.
Mach Dir nicht zuviele Gedanken, Dein Kind ist auch so gesund groß geworden und ändern kannst Du es ohnehin nicht mehr.

LG Samira

4

Hallo Sabrina,
erst einmal: bitte, BITTE mach dir keine Vorwürfe. Du hast versucht zu stillen, leider ging es nicht reibungslos. Du hast darum gekämpft, dein Kind zu stillen. Auch wenn dein Kind nun die Flasche bekommen hat: deswegen wird dich niemand als schlechte Mutter bezeichnen dürfen. Dein Sohn hat es bestimmt gut bei dir und bekommt alle Liebe und Fürsorge, die er verdient.
Ob du hättest stillen können oder doch nicht, ob du deinen Sohn mit Muttermilch und Flasche hättest ernähren können oder nicht, ob deine Milch gereicht hätte oder nicht - das wird dir niemand sagen können.
Deswegen kann ich natürlich trotzdem verstehen, daß dich das Thema beschäftigt, das ist keine Frage!

Da ich eure Situation nicht kenne, nicht weiß warum die Schwester keine Möglichkeit zum Stillen mehr gesehen hat, kann ich nicht beurteilen, ob du noch hättest stillen können. Ich finde es spontan etwas eigenartig, daß du im KH nicht weiter unterstützt wurdest, daß man nicht wenigstens noch versucht hat, dein Kind anzulegen, daß man nicht versucht hat, abgepumpte Muttermilch zu füttern. Es kann natürlich sein, daß da ein Fehler unterlaufen ist, das fände ich reichlich verantwortungslos von dem betreffenden Klinikpersonal, aber das kann ich nicht beurteilen.

Grundsätzlich kann (KANN!!!) man auch ein Kind, was tagelang, ja wochenlang mit Flasche und Kunstmilch gefüttert wurde, noch stillen. Das wird in keinem Falle einfach sein, aber es ist möglich. Wenn das Kind nicht mehr an der Brust saugen kann oder will, gäbe es die Möglichkeit, die Flasche mit abgepumpter Milch zu füllen. Aber Achtung: das ist theoretisch möglich, praktisch oft alles andere als einfach für alle Beteiligten. Vielleicht hätte es bei dir geklappt, vielleicht nicht. Deshalb, bitte mache dir keine Vorwürfe. Wenn überhaupt jemandem ein Vorwurf zu machen ist, dann einer möglicherweise nicht ausreichend unterstützenden und stillfreundlichen Betreuung. Nicht dir, ganz bestimmt nicht!
LG
Corinna

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Hallo!

Danke erstmal für die Antwort (und den anderen natürlich auch).

Ich hätte auch noch mit der Hebamme sprechen kann und verstehe mich nun selber nicht, warum ich es nicht getan habe. Sie hätte mich vielleicht auch noch unterstützt.

Habe in deiner VK gelesen, dass du Stillberaterin bist. Ich finde, jedes Krankenhaus mit Geburtenabteilung sollte eine Stillberaterin haben!!!

Ich habe auch von anderen Müttern gehört, dass sie, was das Stillen betrifft, viel zu wenig beraten worden sind und sich mehr Unterstützung erhofft hätten.

Von einer Stillberatung hat mir auch keiner etwas erzählt, was ich sehr schade finde.

Sabrina

9

Weißt du,
eigentlich sollte es den "beruf" Stillberaterin nicht geben.
Es sollte völlig selbstverständlich sein, daß eine Frau die gerne stillen möchte dabei von allen Seiten medizinisch und menschlich unterstützt wird. Daß das Personal in Kliniken informiert wird und richtig beraten.
Mir wäre es am liebsten, ich hätte nichts zu tun.
Ich wußte beim ersten Kind auch nicht, daß es Stillberatung gibt.
Wegen Geschichten wie deiner habe ich diese Ausbildung gemacht.
Liebe Grüße an euch zwei.

6

Hallo Sabrina

also wie ich im KH war hatte ich meinen Milcheinschuss erst am 3. Tag Abends davor war es mit dem Stillen ein Terror am ersten Tag trank die kleine eigentlich nichts hatte eher geschlafen habe sie aber sofern es ging trozdem angelegt. Leider hatte ich Probleme mit den Brustwarzen da sie recht klein sind und die kleine sie nicht richtig nehmen konnte zudem waren sie auch diese 3 Tage immer wund. Am 2 Tag hatte mir dann die Krankenschwester gezeigt wie man anlegt leider hatte es nicht viel gebracht hatte eher gewaltsam ausgesehen habe es dann auch gesagt das man des doch nicht so machen kann. Am Nachmittag des 2 Tages hatte sie mir dann gnädigerweise ein Stillhüttchen angeboten leider hatte ich aber keine Milch oder nur 5 ml das war zu wenig habe dann gesagt die sollen mir ein Fläschchen bringen weil ich die kleine nicht so leiden sehen kann. Das ging dann so bis zum 3 Tag wo ich alles daransetzte, z.B. abzupumpen kam aber wenig raus das vermischten die dann mit der Fertignahrung. Da kam auch mal so ein blöder Spruch so ungefähr wie entweder Stillen sie und machen alles dafür oder sie geben gleich die Flasche beides geht nicht so nachdem ich den 3 Tag den Einschuss hatte gottseidank hatte ich auch eine nette Schwester die mir half sie war immer nur Abends da die mir dann das Stillen mit den Hüttchen so oft es ging zeigen wollte und siehe da meine kleine Trank und auch am Entlasungstag wo ich sie ganz ohne Hilft gestillt habe zuhause ging es auch super wie meine kleine 3 Wochen alt war probierte ich es ohne Hüttchen und siehe da die kleine ist fast 4 Monate und ich Stille sie voll und ohne Hüttchen und Flasche.

von wegen Saugverwirrung die Krankenschwestern machen sich es einfach zu leicht vorallem die das erste Kind bekommen.

miss22

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Hallo Sabrina,

an deiner Stelle würde ich mir kein Kopf mehr machen. Nun ist es vorbei, mach dir keine Vorwürfe, deinem Sohn geht es gut, er ist gesund und alles ist okay.

Luka kam 4 Wochen zu früh und ich hatte 4 Tage lang keine Milch, es kam und kam nichts,... 5ml vielleicht. Das war schlimm! Luka bekam aber nichts anderes als diese hart und schmerzhaft abgepumpte 5 ml Milch. Das hat weh getan! Aber die Schwestern im KKH haben mich jedes mal gezwungen abzupumpen bis nicht wenigsten ein paar Tropfen raus kamen. Horror.

Zu Hause war es dann auch nicht einfach. Er so klein, keine Kraft zu trinken, meine flachen Brustwarzen - wenn ich zurück denke - ich wollte so oft abstillen. Meine Nerven!!!

Und heute, heute ist alles bestens! Hätte ich damals nur von träumen können! Damals dachte ich, wir schaffen es nie.

Er ist heute 4 1/2 Monate und 7kg schwer....

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Hallo!

Mache dir bitte keine Vorwürfe! Die kannst du eher den Schwestern im KH machen.

Auch ich musste ums Stillen kämpfen. Bei mir hat es dann geklappt, aber das hätte auch ganz anders ausgehen können. Nachdem mein Sohn mir nämlich nach meinem KS so gut wie nie angelegt wurde und er dann noch dehydriert war und Unterzucker hatte, mussten wir Glucoselösung mit der Flasche geben.

Danach ging er auch nicht mehr an meine Brust. Eine Schwester kam dann immerhin auf den Gedanken, dass ich ja mal abpumpen könnte. Ich hatte Glück, dass ich wirklich ziemlich viel Vormilch hatte. Am 4. Tag kam dann auch der Milcheinschuss. Ich habe dann immer die abgepumpte Milch mit der Flasche gegeben. Ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer durchgehalten hätte. Von einer Schwester musste ich mir auch anhören, dass es eben nunmal Kinder gebe, die Flaschenkinder seien. Das hat mir wirklich weh getan, da ich ja wirklich viel Milch hatte und mir gedacht habe, dass es doch nicht sein kann, dass ich diese nicht in mein Kind bekomme.

Glücklicherweise hat mich dann eine Hebamme aus dem Kreißsaal besucht und mir gesagt, ich soll es mal mit Stillhütchen probieren. Ich wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt. Und siehe da, damit hat es dann in einer ruhigen Nacht (da hatte ich das Zimmer mal für mich alleine) geklappt.

Stille nun seit 5 Monaten mit den Hütchen. Anfangs habe ich noch versucht, davon loszukommen, aber irgendwann habe ich aufgegeben.

Aber eigentlich wollte ich dir gar nicht so ausführlich erzählen, wie es bei mir war. Jedenfalls siehst du an den Antworten, dass du mit deinen Erlebnissen nicht alleine bist und so manches KH eher den Titel "Stillunfreundlich" verdient hat.

Beim nächsten Mal sind wir jedenfalls schlauer!

Liebe Grüße,
Claudia

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Einer der häufigsten Gründe für's Nicht-Stillen ist falsche Beratung - dazu gehöre ein Großteil der Mütter, die in der Annahme bestärkt wurden sie hätten nicht genug oder keine Milch oder das Kind würde nicht satt.

Viele Kliniken raten schnellstmöglich zum zufüttern. Schon die Info, dass der Milcheinschuss nach ca. 3 Tagen (manchmal auch erst nach 4-7 Tagen) eintritt, fehlt sehr vielen Frauen.

Unter guter Beratung wäre Stillen vermutlich möglich gewesen: Dazu hätte gehört dein Kind per Fingerfeeder oder Becher zu füttern, während du die Milchbildung mit pumpen anregst. Ein Brusternährungsset wäre eine weitere Möglichkeit gewesen. Dich mit Infos zu unterstützen, dein Kind zu überwachen und dir Mut zu machen.

Nachdem der Milcheinschuss sich etwas verzögerte und dein Kind sofort per Flasche gefüttert wurde, wäre es nett gewesen, einfach mal zu versuchen und den kleinen anzulegen. Manche Babys trinken dann trotzdem, als sei nie etwas anderes gewesen.

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Huhu!

Ich denke auch, dass es geklappt hätte, denn eigentlich kann jede Frau stillen, sie braucht nur die entsprechende Einstellung - und wie bei Dir!!! - Unterstützung.

Aber zermartere Dir jetzt nicht den Kopf - sondern versuche es lieber beim nächsten! etvl. bei der Krankenhauswahl gleich darauf achten.

LG Elanor