Ultimative Abstilltipps?!?!?!?

Unser Kleiner wird jetzt ein Jahr alt und ich muss ihn nun abstillen. Ich muss eine Untersuchung machen lassen und habe bis jetzt immer gehofft, dass er sich von alleine abstillt. Dem ist leider nicht so. Er isst gut. Ihm geht es dabei vor allem ums Kuscheln. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihn sanft von der Brust abgewöhnen kann.
Fläschchen findet er gar nicht interessant.

Hat jemand einen Tipp?

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Leider hab ich da keinen Tip für dich, meine Freundin hat ihn einfach nicht mehr dran gelassen....

Hast du eine Bauchtrage oder ein Tuch??? Also das du dann vielleicht einfach nachdem er gegessen hat ihn im Tuch/Trage trägst das er so die Nähe zu dir bekommt.

Du musst da echt hart sein und ihn dann nicht mehr an die Brust lassen, hilft ja nichts, aber es ist bestimmt sauschwer (nich graut schon davor wenn ich dran denk Erik mal abzustillen).

Oder du klinkst dich mal einen Tag lang aus und gibst deinen Kleinen zur Oma oder beim Papa, da hat ja niemand eine Brust wo Milch rauskommt

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Er ist jetzt schon mal einen halben Tag bei Papa. Alles gar kein Problem, bis ich dann auftauche...
Es ist echt schwer, andererseit ist er schon 12 Monate alt. Er braucht es eigentlich nicht mehr!

Liebe Grüße

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Hast du denn Zeit zum Abstillen?
Wenn ja versuche gaaanz langsam die Stillmahlzeiten zu ersetzen, jeden Tag weniger und durch etwas anderes spannendes ersetzen - mit einem Jahr kann er ja schon relativ viel vom Familientisch mitessen (oder seid ihr noch nicht soweit) - wenn es gut läuft brauchst du gar kein Fläschchen!
Ansonsten - immer viel Salbei- oder Pfefferminztee trinken, enge BHs tragen. Wenn dann immer weniger Milch kommt hat er vielleicht dann auch bald keine Lust mehr zu stillen.
LG

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Ja, das ist auch meine Hoffnung!
Er will schon lange nicht mehr an der rechten Brust und an der linken zieht er wie verrückt, denn es kommt nicht wirklich viel.
Er isst schon alles vom Familientisch mit. Aber Brust scheint noch nicht out zu sein!

Liebe Grüße
Luka

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Liebe Luka!

Eine Ärztliche Untersuchung ist eigentlich kein Grund zum Abstillen. Zu den meisten Medikamenten gibt es stillfreundliche Alternativen. Selbst direkt nach einer Vollnarkose darf sofort gestillt werden...
Zudem versiegt die Milch nicht "binnen 3 Tagen" Sprich: selbst, wenn Du mal 3 Tage nicht stillst, ist die Milch nicht "weg"!

>>bis jetzt immer gehofft, dass er sich von alleine abstillt.<<

Wird er auch, wenn seine Zeit gekommen ist.
Das biologische Abstillalter beim Menschen liegt bei mindestens 2,5 jahren.
Quelle:
Katherine A. Dettwyler: A Time to Wean: The Hominid Blueprint for the Natural Age of Weaning in Modern Human Populations. In: P. Stuart-Macadam, K. Dettwyler: Breastfeeding. Biocultural Perspectives. De Gruyter, New York 1995

>>Dem ist leider nicht so.<<
Doch, nur jetzt noch nicht

>>Er isst gut. Ihm geht es dabei vor allem ums Kuscheln.<<
Das ist auch der Hauptgrund des Stillens: "Nahrung für die Seele"

Wichtig ist:
Du mußt zuerst für Dich entscheiden, ob Du Eure Stillbeziehung beenden willst, oder, ob Du weiterstillen möchtest. Dann erst kann Dich eine Stillberaterin optimal beraten.
Weitere Fragen gerne über meine VK!

LG Silke
Stillberaterin AFS

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Liebe Silke,

danke erst mal für deine ausführliche Antwort.
Die Untersuchung, die ich machen lassen muss, ist eine Szintigraphie. Man hat bei mir einen nicht gerade kleinen Knoten in der Schilddrüse festgestellt. Hausarzt und Radiologe haben mich zwar beruhigt, das käme wohl häufiger vor, trotzdem muss man die Schilddrüse genauer anschauen. Das war vor 4 Monaten. Dass ich so lange gewartet habe, war eigentlich schon der Kompromiss, denn natürlich möchte man solche Dinge gerne sofort abklären. Ich habe auch alle 5 Radiologen in meinem näheren Umfeld angerufen. Keiner übernimmt die Verantwortung eine stillende Mutter zu untersuchen. Bzw. haben alle bestätigt, dass ich abstillen muss. Schließlich wird einem bei dieser Untersuchung radioaktives Material gespritzt. Auch wenn es sich rechnerisch nach 48 Stunden zersetzt hat, wissen auch die Ärzte nicht, wie lange sich dieses eventuell im Fettgewebe ablagert und es dann in geringen Mengen in der Muttermilch landet.
Sprich, es ist mir einfach zu heikel. Außerdem finde ich es eine viel größere Belastung für ein Kind einfach so aus heiterem Himmel 2 volle Tage nicht zu stillen. Mir scheint es besser, "sanft" abzustillen.
Aber ehrlich gesagt zwingt mich die Szintigraphie nur zu etwas, was ich mir sowies vorgenommen habe: Abzustillen, bevor mein Kind anfangen kann mit mir zu diskutieren. Mit meiner Tochter war es ein einziges Drama. Sie wollte noch mit 3,5 an die Brust. (Gerne an der Kasse, im Kindergarten...) Ich habe es widerwillig gemacht, bis ich wieder schwanger war. Dann war es mir absolut unangenehm. Unsere Stillbeziehung endete abrupt und nicht schön. Es hat mich geärgert, dass ich sie nicht zu dem Zeitpunkt entwöhnt habe, als es für mich nicht mehr in Ordnung war.
Meine Schwägerin musste jetzt 1 Woche zwangsurlaub machen, weil ihre Tochter mit 4,5 noch regelmäßig an die Brust wollte. Also nicht jedes Kind scheint die Absicht zu haben, sich abzustillen und nicht jede Mutter steht einem 4jährigen Kind gerne noch als Milchbar zu Verfügung.
Trotz allem hätte ich jetzt ohne die Untersuchung sicher noch weiter gestillt...

Liebe Grüße
Luka

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Liebe Luka!

Ich habe mich mit dem medizinischen Beirat der AFS in Verbindung gesetzt. Dort habe ich mit Dr. med. Hans Schottky, der Anästhesist ist telefoniert.

Er sagt, Jod131 und Technetium wird in der Muttermilch angereichert. Die höchste Dosis ist nach etwa 9 Std. zu erwarten. Die biologische Halbwertzeit entspricht etwa 12 Std.
(Als biologische Halbwertszeit bezeichnet man die Zeitspanne, in der in einem biologischen Organismus (Mensch, Tier, Pflanze, Einzeller) der Gehalt einer Substanz ausschließlich durch biologische Prozesse (Stoffwechsel, Ausscheidung, usw.) auf die Hälfte abgesunken ist.

Die chemische Halbwertzeit des Stoffes liegt bei 7 Tagen.
(Als chemische Halbwertszeit bezeichnet man die Zeitspanne, in der die Strahlungsintensität einer Substanz auf die Hälfte abgesunken ist.)

Exakte Daten gibt es leider nicht, jedoch wird zu einer Stillpause von mehreren biologischen Halbwertzeiten geraten.


Nun legte mir der medizinische Beirat eine Idee nahe:

Es gibt das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie
Berliner Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben (BBGes).
www.embryotox.de

Dort werden Forschungsergebnisse zu Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit gesammelt und ausgewertet.
Vielleicht kann sich Dein Radiologe mit denen in Verbindung setzen. Da es keine Untersuchungen zu diesem Thema gibt, ist das Institut vielleicht an Ergebnissen interessiert. Das würde bedeuten, dass Du jeden tag 1x etwas Muttermilch (10ml reichen!) ausstreichst, oder abpumpst und diese zur Untersuchung freigibst.
Dann hast Du 1. genaue Ergebnisse der Kontamination Deiner Muttermilch und hilfst 2. evtl. sogar anderen Frauen mit Vollstillkindern, die bei selbem Befund ansonsten abstillen müßten.

Nun zum Abstillen selbst.
Die Nachfrage regelt das Angebot.
Sprich weniger Stillen (weniger häufiges Auslösen des Milchspendereflex) verringert die Milchbildung.
Wenn die Brust ganz arg spannt, schaft eine heiße Dusche mit Ausstreichen der überschüssigen Milch Linderung. (Vorbeugung gegen Milchstau).
Die Brust braucht etwa 3 Tage um sich umzustellen. Sprich man kann alle 3 Tage eine Stillmahlzeit weglassen.
Zusätzlich kannst Du die Brust "hochbinden". Sprich engen BH anziehen, bei dem man die Träger fest einstellt.
Pro Tag 1-3 Tassen Pfefferminz oder Salbeitee trinken.
Kühle Wickel (Quarkwickel).


Nun zu Deinem Sohn:
Auf eine Flasche würde ich nichtmehr umgewöhnen, da er in einem Alter ist, wo er keine Muttermilchersatznahrung mehr benötigt. (Er darf mit einem Jahr alles essen.)
Dementsprtechend bleibt nur, die Anzahl der Stillmahlzeiten erst zu reduzieren, dann gänzlich nicht mehr zu stillen.
Zum trösten muß ein Ersatz gesucht werden (Tragen, Kuscheln, Streicheln...).
Gerade dabei ist der Papa gefragt. (Er kann ja eh nicht stillen...)

LG Silke
Ps: Halte mich mal bitte auf dem Laufenden, da mich das Thema Radioaktive Isotope in der Stillzeit sehr interessiert. Gerne auch über die VK.