Spezielle Fragen zum Stillen.

Hallo,

ich hätte gern ein paar Antworten zum Stillen, zu denen mir bisher keiner in meinem privaten Umfeld etwas sagen konnte.

1. Kann wirklich jede Frau stillen?

Es heißt doch, dass Stress, Schlafmangel, wenig Essen/Trinken die Milchmenge beeinflusst. Zu mir: ich lege seit zwei Tagen wieder stündlich an. Zu Erklärung: Der Kleine hat Dauerschnupfen/Husten seit 13 Wochen mit ein paar Tagen dazwischen, wo es kurz besser war. Er schafft es also nicht richtig viel zu trinken und sich satt zu trinken. Trotz des stündlichen Stillens, trotz dessen, dass ich esse (zwar nicht immer gesund) und meiner Motivation zu Stillen, ist er pemanent unausgeglichen und brüllt regelrecht. Klar...es ist noch mal anstrengender an der Brust, wenn die Nase zu ist und permanent husten muss.
Vorher hat er eine Flasche PRE bekommen und er glücklich und seelig.
Was ist jetzt besser: Stillen, um jeden Preis oder Flasche?

2. Wenn man in 13 Wochen ca. 3 Mal eine PRE Flasche gegeben hat und paar Schlücke Tee. Dann heißt es anscheinend, dass man nicht mehr voll stillt. Also verstehe ich das richtig, dass man mit nur einer Flasche PRE beispielsweise nicht mehr vollstillt, obwohl man danach wochenlang wieder NUR stillt?

3. Ich habe hier gelesen, dass die "Versiegelung" des Darmes mit nur einem Schluck was anderes wie Mumi kaputt wäre. Warum schreibt dann jeder, dass es sich weiterhin lohnt zu stillen?

4. Wenn eine Mutter ungesund lebt (Ernährung z.B.) und selber Mangelerscheinungen hat, dann kann doch die Mumi nicht besser sein als ein streng kontrolliertes Pulver, was strengen Herstellungsrichtlinien unterliegt. Selbst wir Erwachsenen nehmen extra Vitamine ein, weil wir nicht alles durch die Alltagsernährung bekommen. Ich spreche hier von Leuten, die aufgrund ihres Alltages es nicht schaffen frisch und wertvoll einzukaufen und zu kochen.

Vielleicht kann mir jemand darauf Antworten geben. Ich würde nämlich gern weiterstillen, aber fühle mich momentan sehr unsicher deswegen.

Danke,
viele Grüße,
kleinaberfein

1

Ich glaube, es gibt kein Thema, zu dem mit Inbrunst mehr Quatsch verbreitet wird als zum Stillen. Sicher ist Muttermilch das Beste, was du deinem Baby geben kannst und ein paar Flaschen Pre heißen nicht, dass du nicht mehr voll stillst. Das mit der Versiegelung halte ich für Blödsinn; klar ist Mumi für den Darm das Verträglichste, da wird aber weder was versiegelt noch durch Pre kaputt gemacht.
Ich kann dir nur sagen: Wenn du stillen magst und kannst, dann mach das einfach weiter - und zwar so lange, wie du und dein Krümel das wollen.

6

Ja, ich möchte stillen, dennoch empfinde ich den Umgang mit diesem Thema schon fast als Propaganda. Es wird einem gesagt, dass man stillen MUSS - nein, es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass man stillt...und wenn man dann Dinge hinterfragt, dann kommt keine sachliche Antwort, sondern mehr emotional.

Ich war vor 4 Jahren hier bei Urbia schon wegen meinem ersten Sohn. Auch da war Stillen natürlich das Beste, aber es war nicht sooooooo verpöhnt, wenn man es nicht wollte.

Ja, die Zeiten ändern sich....

Auch dir danke für liebe Antwort! :-)

2

Hi,
zu 1: fast jede könnte es, mit der richtigen Beratung an ihrer Seite. Es gibt natürlich immer die berühmten Ausnahmen von der Regel, und natürlich auch Frauen, wo z.B. Streß usw. zu Problemen führen. Aber auch da kann oder könnte oft mit der richtigen Beratung geholfen werden.

zu 2: da würde ich unterscheiden (und garantiert kein Buch von irgendwelchen Stillfanatikern lesen) zwischen "vollstillen" und "vollstillen". Für MICH ist voll stillen ganz einfach, dass mein Baby nur durch die Brust ernährt wird. Und wenn ich sage, dass ich mit 4 Monaten voll stille sagt das für mich nichts darüber aus, ob ich 2 Monaten zuvor zufüttern musste oder nicht. Wenn man eine echte Stillfanatikeren fragt wird jedes Baby, das irgendwann mal was anderes als MuMi bekommen hat nicht voll gestillt und garantiert nicht gesund groß werden...Ob es eine wirklich offizielle (nicht von irgendwelchen Organisationen o.ä.) festgelegte Definition gibt weiß ich nicht.

zu 3: welche Versiegelung denn...ob da überhaupt irgend etwas "versiegelt" wird oder das nicht vielleicht doch ein wenig zu optimistisch ist - keine Ahnung. Aber was das soll, Frauen, die aus irgendwelchen Gründen zufüttern mussten (oder wollten) deswegen Vorwürfe einzureden...von einer Versiegelung habe ich hier (ehrlich gesagt, zum Glück) noch nichts gelesen. Welchen Sinn das weiterstillen macht ist einfach: es gibt keine bessere, artgerechtere, auf das Baby angepasstere, altersgerechtere Milch als Muttermilch. Und das Baby bekommt über die MuMi auch Abwehrkörper "serviert". Da du bzw. dein Körper vermutlich gegen die gleichen Krankheitserreger, die dein Baby krank machen Abwehrkräfte gebildet hat gibts die für dein Baby über die Milch auch. Und das macht das Stillen auch dann wertvoll, wenn es nicht voll, sondern nur teilstillen ist. Daneben gibts noch einige andere Dinge, die auch teilstillen wertvoll machen. An eine wirklich gründliche Versiegelung glaube ich nicht - ich denke schon, dass man mit falscher Ernährung im Darm einiges kaputt machen kann, keine Frage, aber diese falsche Ernährung ist sicher nicht die heutzutage auf sehr hohem Niveau hergestellte Pre-Milch.

zu 4: Die allermeisten Erwachsenen, die extra Vitamine einnehmen machen das total überflüssigerweise. Aber darum gehts ja nicht. Du musst schon ziemlich mangelernährt sein, damit sich das auf die Qualität der Milch auswirkt. "Frisch" koche ich übrigens eher selten, mein Gemüse kommt meistens aus dem Tiefkühlschrank - ideal für Leute, die es eilig haben und trotzdem gesund kochen wollen (da bei mir seit 3 Jahren ein bis zwei Kinder vom Tisch mitessen war ich gewissermaßen gezwungen, meine zugegeben recht ungesunde Ernährung gegen vernünftige einzutauschen - wenn schon nicht in meinem Interesse, dann in dem meiner Kinder, die schließlich bei mir lernen, wie sie sich ernähren...mehr Zeit habe ich natürlich deswegen auch nicht).

Du musst schon überzeugt sein vom Stillen...wir hatten auch heftigste Durststrecken, mein Kleiner mit seinen 15 Monaten hatte bisher 8 mal Bronchitis + 2 Erkältungen ohne Bronchitis...das war schon sehr anstrengend, aber gerade in den Zeiten hat ihm das Stillen geholfen. Auch nach erfolgreicher Beikosteinführung (recht spät, mit 7,5 Monaten wollte er erst so richtig was) habe ich einige Zeit später wieder voll gestillt - bei einer Bronchitis hat er alles andere verweigert. Für ihn war es das allerbeste.

Aber wenn es mit Zufüttern (Zwimilchernährung nennt man das) besser und entspanner klappt - dann macht es. Egal, was du fütterst (altersgerecht natürlich, also MuMi oder Pre) - das beste für deinen Kleinen ist eine Mama, die sich wohl fühlt. Und wenn das nicht mit dem (Voll-)Stillen klappt, dann eben anders.

Du musst ja nicht gleich total abstillen. Dein Baby profitiert auch von der Mumi, wenn du nicht alle Mahlzeiten am Tag stillst.

Viele Grüße
Miau2

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Danke für die super ausführliche Antwort! :-)

Ich habe das mit der Versiegelung gerade hier bei Urbia desöfteren gelesen und im gleichen Atemzug eben, dass man trotzdem weiterstillen soll. Das hat für mich einfach keinen Sinn gemacht.

Ich möchte Stillen und deswegen informiere ich mich. Aber in letzter Zeit verunsichern mich die Beiträge hier bei Urbia mehr und mehr.

Ich versuche mir da so oft vorzustellen wie das andere wohl machen und bekomme das mit der Realität hier und meinem Umfeld nicht überein.

Ich werde auf jeden Fall weiterstillen, weil es sich gut anfühlt und ich persönlich wichtig finde. Nur möchte ich auch wissen, was ich da tue. Ich hinterfrage einfach manche Dinge, die mir nicht logisch erscheinen. Klar, heute bin ich gefrustet und nach akuten Schlafmangel einfach durch. Ich weiß aber, dass das morgen wieder anders sein wird.

Danke nochmal und alles Gute gesundheitlich! Auf dass der Frühling bald kommt und alle wieder gesund sind!

Lg
kleinaberfein

5

wenn du fachwissen willst suche eine stillberaterin auf und lass dich hier nicht so verwirren ;-)

4

1. Ja fast jede Frau kann stillen wenn die Mutter der richtigen Stillempfehlung folgt...also sich richtig ernährt, sich erholt und nach Bedarf stillt. Es gibt lediglich etwa 3% der Mütter die aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen können.

Dein Baby ist unausgeglichen (wahrscheinlich AUCH durch den Schnupfen und Husten) weil es 3 Monate alt ist..und nicht weil es gestillt wird. Klar...aus der Flasche lässt es sich (besonders bei schnupfen und husten) leichter trinken...aber besser gehts dem Baby mit der Muttermilch..allein schon von den Inhaltsstoffen her. Ich rate dir das Kind nicht so zu verwirren und mal Flasche zu geben und dann wieder zu stillen. damit irritierst du dein kind-als auch die milchproduktion deiner brüste so dass diese dann nicht mehr genau deinem baby angepasst ist.


2.sobald du wieder NUR stillst -stillst du auch wieder voll..wenn du deinem baby hier und da eine flasche oder tee zusätzlich gibst..fütterst du schon zu.



3.die versiegelung des darms ist ja jetzt nicht nur der einzige vorteil des stillens. Vorteile sind auch: niedrigeres allergierisiko (dafür ist nicht nur durch die damversiegelung ausschlaggebend) , nestchenschutz, immunsystemstärkung, zusammensetzung der muttermilch welche so nie industriell hergestellt werden kann.

4.wenn eine mutter auf DAUER ungesund lebt und selbst mangelerscheinungen hat wird sie nicht mehr stillen können.aber bis es soweit kommt muss schon viel passieren. bei einer normalen magen-darm-infektion o.ä. wo die mutter sich entsprechend stillgerecht verhält.. ist die muttermilch von den nährstoffen her immernoch besser als Flaschenmilch.

ehm...und der mensch benötigt keine zusöätzlichen vitamine wenn er sich ganz normal und ausgewogen ernährt...zusätzliche vitamine würden in dem fall sogar noch mehr schaden als nutzen anrichten!

5. an deiner stelle würde ich mir mal eine stillberaterin aufsuchen die dich übers stillen genaustens informieren kann.

www.lalecheliga.de

7

Hallo Du,
Du hast schon viele gute Antworten bekommen. Ich möchte aber noch ergänzen:
Man hat festgestellt, daß selbst Frauen aus Ländern der sogenannten "Dritten Welt", die selber unterernährt sind ausreichend Muttermilch in der gleichen Qualität bilden wie Frauen aus Industrieländern. Es spielt füt die Muttermilch ( d.h. für die Qualität der Muttermilch, den Gehalt, die Zusammensetzung etc ) KEINE Rolle was Du ißt und ob Du hungerst oder nicht. Die Muttermilch bleibt dieselbe. Aber für DICH spielt es eine Rolle, denn wenn Du stillst sorgt Dein Körper dafür, daß Du gute Muttermilch hast und der Körper der Mutter wird im Zweifelsfall vernachlässigt, d.h. DU bekommst Mangelerscheinungen.

Auch ich empfehle Dir eine gute Stillberaterin. Stündliches Anlegen ist nichts besonderes, denn Muttermilch ist nach spätestens 30 Minuten verdaut, so daß Dein Baby dann wieder Hunger haben kann. Ganz normal ;-)

Hast Du noch mehr Fragen? Wenn ich kann helf ich Dir gern:-)


Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 20 Monate

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Ja, ich habe noch viele Fragen!!!

Das, was du schreibst bringt natürlich wieder einen neuen Aspekt, den ich die ganze Zeit unlogisch fand.

1. Ich selbst habe noch einiges auf die Rippen von der Schwangerschaft. Natürlich wie schon oft hier diskutiert, darf/mache ich keine Diät. Warum? Weil es wohl die Muttermilch beeinflusst.

Wenn das aber stimmt, was ihr beide schreibt, woher weiß der Körper der Frau, dass ich unterernährt bin, weil ich wo wohne, wo es nichts gibt oder hier in Deutschland wohne, wo ich alles kaufen kann und nur Diät mache?

2. Wenn Muttermilch nach 30min verdaut ist und die Babys dann Hunger haben, wie soll man dann den Alltag mit all den Terminen, Zeitdruck, Unplanbares mit so etwas zeitintensivem wie Stillen bewältigen? Ich habe noch einen 4 jährigen Sohn, der total traurig ist, weil ICH keine Zeit mehr für ihn habe. Sobald wir etwas anfangen, fängt der Kleine im Arm an zu weinen und wird gestillt. Und weil ich weiß, dass er so oft Hunger hat, kann ich schlecht meinen Mann dazu bitten mir den Kleinen dann abzunehmen.

3. Zum Thema die Milch passt sich den Bedürfnissen und der Menge nach dem Bedarf des Kindes an: z.B. vorher bei der Rückbildunggymnastik: 9.00 Uhr zu Hause gestillt. 9.30Uhr nochmal gestillt, bevor der Kurs anfing. 10.30 Uhr wieder gestillt bevor wir gefahren sind. 11.30Uhr 200ml PRE und 13.30Uhr wieder gestillt (immer beide Brüste).
Das heißt für meine Brüste waren gerade 3 Stunden Abstand zwischen den Stillmahlzeiten, was ja nicht unüblich manchmal ist. Denn z.B. Abends von 18.30Uhr bis 0.30Uhr schläft er zu 80%. Woher weiß denn meine Brust, dass er da keine PRE dazwischen bekommen hat und deswegen nicht kommt oder mein Baby schläft und deswegen nicht stillt.
Ich hoffe, dass ich das nicht allzu kompliziert geschrieben habe.

4. Ohne dass eine Stillberaterin jetzt hier Ursachenforschung betreibt. Ich weiß, dass ich genug Milch habe und ich weiß auch, dass das einfach hart ist, weil er permanent krank ist. Also ist es besser er trinkt ein paar Schlücke Muttermilch und ist nicht satt, weil er nicht mehr schafft mit Husten und co. Anstatt, dass er sich mal erholt neben seinem Leiden und ich es ihm einfacher mache mit einer Flasche. Wo ist da der Nestschutz, wenn er dauernd doch krank wird? Die einzige, die nicht krank ist, das bin nämlich ich.

Lg,
kleinaberfein

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Hi,
ich antworte noch mal. Da ich bei beiden Kindern (anfangs) zufüttern MUSSTE (trotz Stillberaterin - in der mangelnden Beratung sehe ich viele Probleme, bei uns lagen sie woanders) bin ich vielleicht nicht ganz so extrem in meiner "pro-Still-Meinung".

1) Diät beeinflußt die MuMi insofern, dass der Körper in den Fettzellen auch Schadstoffe speichert. Wer Diät hält (wenn die Diät an den Fettabbau geht), setzt die frei - und das sollte möglichst nicht in der Stillzeit erfolgen, denn die Schadstoffe gehen dann in die MuMi über. Was vollkommen ok ist ist die Pfunde, die man in der Schwangerschaft zugelegt hat (wenn man es hat) in der Stillzeit abzubauen - da hatte der Körper gar nicht so viel Zeit, da Schadstoffe zu speichern, dass es ein Problem wäre.

2) Das ist ein Problem, was ich sehr gut kenne. Vor ca. einem Jahr war ich in der gleichen Situation - ein 2,5 jähriges Kleinkind und ein Baby, das nach anfänglichen Stillproblemen voll gestillt wurde. Ich kann dir nur sagen, dass es sehr gut möglich ist, dass es sich einpendelt. Mit 12 Wochen kann das häufige Stillen wirklich auch die Folge von einem Schub sein - und das wäre dann eine Sache von (i.d.R.) Tagen, bis es weniger werden sollte. Es ist zum Glück eher die Ausnahme, dass Mütter ihre Stillkinder im 60-Minuten-Abstand anlegen müssen. Bei uns waren es immerhin 2-Stunden-Abstände (tagsüber).

Was geholfen hat:
- wenn sich alles eingependelt hat und dein Kind gut an der Brust trinkt kann man (oder konnte ich zumindest) prima vorlesen beim Stillen
- ich hatte meinen Kleinen die ersten Monate praktisch nur im Tragetuch...so waren wir überall...beim Kinderturnen, im Spielkreis, auf dem Spielplatz, und der Vorteil war: im Tuch hat mein Kleiner so fest geschlafen, dass die Abstände zwischen zwei Mahlzeiten oft auch etwas länger wurden
- und ich habe überall gestillt, egal, ob im Cafe, beim Turnen oder wo auch immer wir waren...anders wäre es nicht gegangen

3) Gute Frage ;-). Vielleicht hängt das damit zusammen, dass es meistens (meiner Erfahrung nach) nicht bei einer Flasche bleibt, sondern erst eine, dann zwei...immer mehr Stillmahlzeiten ersetzt werden. Im Normalfall ist die Brust in der Lage, sich auf so ziemlich jeden Rhythmus einzustellen. Also z.B. wenn das Baby durchschläft (gibt ja einige wenige, die das in dem Alter schon können). Ist ja auch problemlos möglich, über einen längeren Zeitraum parallel zu z.B. zwei Breimahlzeiten den Rest zu stillen.

Ich würde mal sagen, wenn du konsequent immer zu einer bestimmten Mahlzeit eine Portion Pre gibst und den Rest konsequent weiterstillst sollte das durchaus über einen langen Zeitraum gehen. Also wenn du damit eher glücklich wirst als mit Voll-Stillen - es ist auf jeden Fall besser als gar nicht mehr stillen.

4) die Frage ist halt, ob das jetzt wirklich wegen der Krankheit ist oder ob es eher ein Schub ist (Schübe sind was tolles - die haben nämlich die Eigenschaft, vorüber zu gehen ;-)).

Ein Baby, das so krank ist, dass es nicht mehr genug trinken kann sollte im Zweifelsfall nicht mit aller Gewalt voll gestillt werden! Mein Kleiner war vor gut einem Jahr (mit 2 Monaten) so schwer krank, dass er nicht mehr an der Brust trinken konnte. Ihm fehlte einfach die Kraft. Parallel zur Infusion, die er natürlich bekommen hat habe ich abgepumpt und ihm die Flasche gegeben. Am ersten Tag hat er sie genommen, am zweiten nicht mehr wirklich mit Begeisterung - und ab dem dritten hat er sie verweigert. Dafür wollte er wieder an die Brust. Aber es bringt nichts, wenn man versucht, mit aller Gewalt zu stillen und das Baby es einfach nicht KANN, weil es nun mal krank ist. Auch da ist etwas, wo eine gute Hebamme vielleicht zur Seite stehen kann bei der Antwort auf die Frage, ob das bei Euch so ist oder nicht...wobei das natürlich dann eine sein sollte, die zwar richtig beim stillen beraten kann, aber eben auch offen ist für andere Ernährung, wenn es nicht geht. Bin mir da manchmal bei einigen Beiträgen hier nicht so sicher, ob nicht die eine oder andere Stillberaterin etwas fixiert ist von der Idee, dass theoretisch eigentlich alles klappen müsste.

Nestschutz durch das Stillen ist eine schöne Theorie, die ich absolut nicht bestätigen kann. Mein voll gestilltes Baby konnte sich problemlos mit RSV infizieren, wo das Stillen ja angeblich ein Schutz sein sollte, und er hat bisher jede Erkrankung, die sein Bruder mitgebracht hat durchgemacht (außer einer Magen-Darm-Erkrankung - das könnte aber andere Ursachen gehabt haben). WAS ich aber fest glaube ist, dass das Stillen den Kleinen hilft, besser mit den Krankheiten fertigzuwerden. Also im Klartext: ich glaube nicht daran, dass Stillen wirklich akute Infekte verhindern kann. Aber dass gestillte Kinder halt eine Chance haben, besser durch die Erkrankung zu kommen.

Die Idee, dir Hilfe zu suchen ist sicher gar nicht so schlecht...vielleicht bringt es Euch ja weiter. Und wenn du zu dem Schluß kommst, dass Vollstillen nicht geht, dann lass dir von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden.

Stillen ist gut, prima, aber dein Baby hat mehr von einer entspannten, zufriedenen Mutter. Abgesehen davon - wenn der Druck weg ist, klappt vielleicht das Stillen auch besser?

Viele Grüße
Miau2

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