Bin ich echt die Einzige mit einem Würge-Baby??

Hallo,

jetzt muß ich mal hier nachfragen. Ich bekomme immer nur ratlose Blicke von Leuten denen ich unser Problem schildere.
Also meine Tochter (10 Wochen) fängt nach jeder Still-Mahlzeit das Würgen an. Ich nehme einfach an daß sie noch eine Magenunreife hat und der Magenausgang Richtung Speiseröhre nicht dicht ist sozusagen. Ihr läuft dann einfach nach einer gewissen Zeit Milch die Speiseröhre wieder hoch.
Das Ärgerliche ist eben daß sie das vom Schlafen abhält. Sowohl der Tagschlaf als auch Nachts. Ich stille sie beim Zu-Bett-Gehen und dabei schläft sie tief und fest ein. Spätestens nach 20 Minuten geht das Gekrächze und Gewürge los. Manchmal spuckt sie dabei auch was aus...manchmal nicht.
Tagsüber das gleiche Problem. Dadurch habe ich eine ganz schlechte Tag-Schläferin...obwohl sie eben nix dafür kann. Sie ist hundemüde und will schlafen, kann aber dadurch nicht. Klar wird sie dann ungemütlich und fängt das Weinen an.
Der Kinderarzt sieht das nicht als Bedenklich an weil sie gut zunimmt und gesund aussieht.

Auch meine Mutter zum Beispiel meint nur: "Ach lass sie doch Rumspucken, das ist doch nicht weiter schlimm."
Aber ich glaube keiner erkennt den Ernst der Lage - daß sich meine Tochter wirklich damit rumquält weil sie nicht schlafen kann, und wir als Eltern nat. auch.

Wir haben auch schon viel ausprobiert. Hochlagern bringt nix, sie würgt trotzdem rum, Bauchlage verschafft keine Abhilfe, Bäuerchen machen hilft nicht wirklich u.s.w.

Langsam hab ich Horror vor jeder Still-Mahlzeit und ich möcht am liebsten damit aufhören. Ich will so schnell wie möglich auf Brei umstellen weil der ja nicht so dünne ist und nicht so derart wieder in die Speiseröhre zurück laufen kann. Also zumindest hoffe ich das.

Kennt das Problem irgendjemand von euch oder bin ich echt die Einzige???
Ich mein Speihkinder gibts ja viele, aber daß das Baby dann auch noch ewig rumwürgt, sich krümmt u.s.w.! Kennt das jemand???
Verträgt sie vielleicht irgendwas in der Milch nicht????

Lg,
queequeg

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versuch es mal mit einem guten osteopathen, seit wir in behandlung sind spuckt john viel weniger denn dieses blöde ''speihkinder sind gedeihkinder'' von früher ist überholt.....

lg cait

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Liebe queequeg!

Ich glaube nicht, dass sich das Problem bessert, wenn Du abstillst. Ich kann mir eher vorstellen, dass es schlimmer wird, da:
1. Muttermilch sehr leicht verdaulich ist (Voll gestillte Kinder dürfen auch mal 10 Tage keinen Stuhlgang haben)
2. Flaschenmilch nur adaptierte Kuhmilch ist. Das Kasein ist grobflockig, was zu einem Kloß im Magen, und hartem Stuhl führt Die Nahrung bleibt deutlich länger im Magen.
3. eine Komplette Stillmahlzeit den Magen nach ca 90 minuten verlassen hat.

Was zu klären wäre ist, ob Deine Tochter evtl einen Reflux hat.

Hier ein interessanter Artikel:

Mit dem Wort Reflux wird beschrieben, was passiert, wenn der Mageninhalt wieder in die Speiseröhre oder sogar in den Mund gelangt. Die medizinische Bezeichnung der Speiseröhre ist Ösophagus. Also heißt Reflux mit vollem Namen Refluxösophagitis.

Das Zwerchfell ist der Muskel, der den Bauchraum vom Brustbereich trennt. An der Stelle, an der die Speiseröhre durch das Zwerchfell geht, wirkt es wie ein Ventil - es verhindert, dass der Nahrungsbrei wieder rückwärts die Röhre hinaufschießt. Ärzte nennen diesen Ventil-Mechanismus einen Schließmuskel.

Aber manchmal ist das Ventil nicht so stark, wie es sein sollte, zum Beispiel, wenn Sie schwanger sind. Tatsächlich ist das einer der Gründe, warum Sie Sodbrennen während der Schwangerschaft bekommen können: Ihr Baby drückt auf den Schließmuskel und die Magensäure gelangt in den Ösophagus.

Das passiert auch Babys, aber in diesem Fall, weil das Zwerchfell noch nicht voll entwickelt ist. Im ersten Lebensjahr wird der Schließmuskel eines Babys schrittweise stärker und der Reflux lässt nach. Etwa die Hälfte aller Babys hat Reflux, aber nur bei sehr wenigen ist das ein echtes Problem. Im Alter von zehn Monaten hat es nur noch eines von zwanzig Babys (Rudolph et al 2001: s1-s31).

Wie macht sich Reflux bemerkbar?

Nach dem Füttern könnte Ihr Baby ein wenig Milch erbrechen oder Schluckauf bekommen. Nach dem Milch-Hochwürgen wird es husten, falls ein wenig davon "in die falsche Röhre" gekommen ist. Das ist normal und solange es ihrem Baby ansonsten gut geht, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Sie sollten nur immer ein Spuck-Tuch griffbereit haben. Sowohl Säuglingsnahrung als auch Stillen können betroffen sein.

Sollte ich mein Kind zum Arzt bringen?

Sie sollten mit der Hebamme oder dem Arzt sprechen wenn:
• Der Reflux regelmäßig mehr als fünf Mal am Tag auftritt
• Ihr Baby nach jedem Stillen herzzerreißend weint
• Ihr Baby sich regelmäßig übergibt
• Der Husten eine regelmäßige Begleiterscheinung wird

Zuerst sollten Sie jedoch einfache Gegenmaßnahmen probieren: Halten Sie Ihr Kind nach jedem Füttern für 20 Minuten in aufrechter Position. Probieren Sie häufigere, aber kleinere Mahlzeiten - auch wenn Ihr Baby das nicht begeistert aufnehmen wird.

Gibt es Behandlungen bei Reflux?

Zunächst kann man die Nahrung andicken und das Bett am Kopfende etwas hoch lagern. In schwereren Fällen kann man überlegen, Mittel gegen Übersäuerung oder Bindemittel zu geben (Cochrane Review 2004, 2005). Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente, die beide Funktionen erfüllen. Greifen Sie darauf aber nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme zurück und unterbrechen Sie die Gabe von Zeit zu Zeit, um zu überprüfen, ob sich der Zustand des Kindes gebessert hat (Azzopardi et al 2002).

Eine andere Möglichkeit sind Protonenpumpenhemmer. Sie neutralisieren die Magensäure, manchmal ist das auch über einen längeren Zeitraum notwendig.

Ein Fall für den Kinderarzt ist es,

• wenn Blut im Erbrochenen ist
• wenn Ihr Baby anämisch (blutarm) wird
• wenn es dauernd hustet oder viele Brustinfekte hat, die durch das spucken verursacht werden.
• wenn Ihr Baby nicht zunimmt und nicht mehr essen will
• wenn es Schluckbeschwerden hat.
• wenn es aus ungeklärter Ursache viel weint und unglücklich wirkt.

Glücklicherweise sind die Symptome selten, aber wenn Sie sich deswegen Sorgen machen, sollten Sie zum Arzt gehen.

Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf

Die meisten Babys leiden mehr oder minder unter den oben genannten Symptomen, aber es gibt keine Komplikationen. Beruhigen Sie sich damit, dass alles besser wird, wenn das Baby älter wird.

LG Silke

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Hallo, hallo,

nein, Du bistt nicht allein, mein Sohn (knapp 5 Wochen) veranstaltet genau den gleichen Zirkus. Gestern nacht war es so schlimm, daß ich auf Grund der Lautstärke nicht schlafen konnt (er schläft im Beistellbett neben mir). Er pflügt dabei auch wie ein kleines Wildschwein durchs Bett, windet sich, ächzt, stöhnt, würgt und dann gibt er mal wieder für ein paar Minuten Ruhe und dann geht es von vorne los. Meist tritt dieses Problem bei uns aber nur nachts auf, selten tagsüber. Er spuckt auch nicht immer, gestern nacht zum Beispiel nicht, heute morgen kam dann dafür eine kleine Fontäne raus. Bäuerchen macht er auch brav, trinkt nicht hastig und wir achten auf viele Pausen....aber trotzdem....es will nicht besser werden. tritt aber auch erst seit ca. 1,5 Wochen auf!
Weniger trinken lassen habe ich auch schon probiert, also weniger und dafür öfter. Dafür ist der Herr aber nicht zu haben, er will seine 170 ml pro Flasche und wenn es nach ihm ginge auch gerne noch mehr. Das unterbinde ich immer schon mit einem Schnuller, weil er so schon auf knapp 1000 ml am Tag kommt. Im Zweifel werde ich die Nahrung wechseln, mal schauen, ob das etwas bringt....

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Hallo queequeg!

Ich wollte mal rückfragen, ob sich das Problem bei dir schon gelöst hat und was du schließlich gemacht hast?

Ich habe ein sehr ähnliches Problem. Mein Sohn ist jetzt 8 Wochen alt und erst vor 2 Wochen sind wir draufgekommen bzw. hat mich jemand mit dem Reflux ernst genommen. Nach dem Stillen hat er immer wie am Spieß geschrien, stunden- und tagelang... bis ich nicht mehr konnte und entkräftet ins Krankenhaus bin. Vor allem weil er nicht mehr gut zugenommen hat und überhaupt nicht mehr schlief, am Ende nur noch 2h am Tag (er ist aber generell auch vorher kein Langschläfer gewesen). Da haben sie einen Ultraschall gemacht - tatsächlich ist der Schließmuskel weit geöffnet. Mit Medikamententherapie haben wir das nun so weit im Griff, dass er nicht mehr vor SChmerzen weint. Aber das Würgen ist geblieben, so wie du es beschreibst.

Derzeit stille ich voll, und möchte das auch nicht ändern da es echt ein Kampf war, zu Beginn zu stillen (musste nach der Geburt operiert werden) und mein Mann und ich als Allergiker nicht auf das Stillen verzichten möchten. Im Bett stillen ist deshalb sowieso nicht drin, deshalb schläft der Kleine auch in seinem eigenen Bett. Still ich im Bett, spuckt er sowieso gleich alles aus. Muss ihn also immer rumtragen nach dem Futter, oder hochgelagert legen wenn er mich lässt, und das Bett ist auch schief gestellt dass es eher runter rinnt. Derzeit ist es so, dass er frühestens 1,5h nach dem Essen einschläft. In der Nacht ziemlich ungemütlich! Ich vermute, dass er auch deshalb immer nur auf seine paar Stunden Schlaf kommt, weil sich dann wieder der Hunger meldet und es geht von vorn los...

Wie hast du das in den Griff bekommen bzw. wie hat sich das für dich entwickelt?

Wäre für einen Erfahrungsbericht dankbar! Leider - bzw. Gottseidank für viele andere Eltern - gibt es da nicht so viele Informationen, auch nicht von den Kinderärzten :-(

Liebe Grüße!

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Hallo,

mensch, da hast du ja in alten Beiträgen gestöbert :-)
Als ich meinen Thread gelesen habe, hab ich festgestellt, daß meine Maus damals 10 Wochen alt war. Und jetzt ist sie ein halbes Jahr....wow....

Also zu deinem Problem. Kann sehr gut verstehen wie belastend das ist. Ich fand es damals einfach nur schrecklich und war total am verzweifeln. Mir tat die Kleine so leid weil sie sich nur rumgequält hat. Unser Kinderarzt hatte damals gesagt, daß es sich irgendwann von selbst erledigt. Ich wollte es nicht mehr glauben. Dachte auch ich muß jetzt zu sämtlichen Spezialisten rennen.

Aber was soll ich sagen, das Würgen und Rumquälen war wirklich irgendwann von selbst weg. Ich würde jetzt mal behaupten so mit circa 3 1/2 Monaten wars vorbei.
Ich habe nach wie vor ein Speikind(selbst den Brei den sie mittlerweile bekommt, spuckt sie pausenlos aus). Aber der kommt raus und das wars. Sie krächzt halt nicht mehr so rum und das Spucken scheint sie nicht zu stören.

Es tut mir leid daß ich dir nix hoffnungsvolleres berichten kann oder irgendetwas was ich getan habe um das Würgen abzuschalten. Es hat sich wirklich von selbst gegeben.
Und das komischste ist, daß man den Übergang nicht mal aktiv mitbekommen hat. Plötzlich war es weg und es war das Normalste der Welt.

Ich drücke dir die Daumen daß es sich schnell erledigt. ich weiß nat. nicht ob dein Baby speziell irgendwas anderes hat, was meine nicht hatte. Wir wissen nicht ob ihr Magenausgang zu offen war. Haben es nie untersuchen lassen.
Aber ich wünsch dir trotzdem daß alles gut wird.
Berichte mir mal wie es sich entwickelt. Würde mich sehr freuen!!!!!!!!!!!

Lg
queequeg