Eigentlich sind wir alle schon lange ausgestorben.

Oder nicht?

Wenn es auch in den Generationen vor uns schon sooooo viele Frauen gegeben hat, die nicht stillen konnten (....) dann dürfte es uns doch eigentlich gar nicht geben, oder?
Oder hat die Steinzeitmama schnell die Pulvermilch gekauft und liebevoll mit Spucke aufgewärmt? :-p

Okay, jetzt aber mal ernsthaft:
Meint ihr, das ist ne Gesellschaftserkrankung, das so viele Frauen heutzutage nicht stillen "können"?
Hat das was mit unserer modernen Zeit zu tun?

Ich vermute, das Problem ist, das keine Generation oder keine Mamas in der Familie gibt, die einem das Stillen beibringen können. So wurschtelt man dann und es geht schief - oder was meint ihr?
Ich frage mich, warum eigentlich bei Problemen so relativ schnell aufgegeben wird und was wohl wäre, wenn es keine Pulvermilch gäbe..... #glas

Die Giraffe jetzt bitte nicht steinigen, denn sie ist wirklich an Meinungen interessiert und wünscht allen einen schönen Abend
#blume

1

also es ist doch so das fast alle frauen stillen können.
viele wissen nicht wie und durch falsche beratung stillen viele frauen die eigendlich stillen wollen ab sobald es ein problemchen gibt.
manche frauen möchten auch einfach nicht stillen und sagen das sie nicht stillen können um sich nicht rechtfertigen zu müssen.

wenn es kein pulver gäbe, würde man wohl wie früher auf ammen zurück greifen

lg

2

Es gab schon immer, auch damals, Frauen, die aus diesem oder jenem Grund nicht stillen konnten. Genau wie bei den Tieren.
Nur damals bekamen die Frauen nicht 1-2 Kinder, sondern eben einfach jedes Mal, sobald es wieder ging, ein neues. Die Säuglingssterblichkeit war enorm. Nicht nur GANZ früher, sondern bis ins letzte Jahrhundert hinein. Meine Großmutter (gut, sicherlich nicht ganz aussagekräftig, da sie im hintersten Kaff auf dem Land gewohnt hat) hatte 9 Babys, davon sind 7 gestorben, 5 bei oder kurz nach der Geburt. Meine Mutter bekam auch keine Muttermilch, da sie die nicht akzeptiert hat, damals gabs Kuhmilch mit Mehlpampe und Wasser vermischt.
Und in der Steinzeit? Sind die Babys eben gestorben. Das war die Natur. Damals hat man genug Kinder "produziert", dass unsere Art erhalten blieb. ;)

Zum Glück gibts heutzutage Fertigmilch, da muss kein Baby mehr verhungern, nicht wahr? ;)


PS: Ich kenn das vor allem aus der Zucht. Nichtmal jedes Tier kann säugen, die wenigsten haben sogar genug Milch für mehrere Babys. Sterben dann halt ein paar aus dem Wurf... bzw würden, wenn man nicht zufüttert.

3

Hallo!

Einerseits hast du sicher Recht. Ich glaube, dass viele Frauen voll Stillen könnten, hätten sie die richtige Hilfe und würden sie nicht so schnell aufgeben.
Es gibt leider viele, die einfach aufhören, nur weils nicht gleich klappt. Oder sie hatten einfach keine Hilfe. Da ist niemand da, der einem sagen könnte, was man bei Milchstau machen kann. Was man machen kann, damit das Baby die Brust akzeptiert. Es gibt Wege und Möglichkeiten, damit jede Frau stillen kann. 97% aller Frauen könnten voll Stillen.

Andererseits muss ich dir auch widersprechen. Es gab früher ebenfalls viele Frauen, die nicht stillen konnten/durften/was auch immer. Diese Kinder sind gestorben oder haben Kuhmilch bekommen. Ich hab sogar noch ein Buch hier, wo genaue Anleitungen drin stehen, wann man einem Kind welche Kuhmilch-Mischung geben darf. Also "Halbmilch" (halb MIlch halb Wasser) oder 3/4-Milch usw. Also das war halt die Alternative zur Muttermilch wenns nicht ging.
Und die reichen Leute hatten halt ne Amme.

In der Steinzeit? Da werden wohl viele Kinder gestorben sein, wenn Mama keine Milch hatte.

Wie gesagt, es ist tatsächlich so, dass 97% der Frauen voll Stillen könnten, wenn sie die richtige Hilfe bekommen würden.
Nur hängt halt heute das Überleben des Kindes nicht mehr von Mamas Milch ab. Es ist einfacher, Pulvermilch zu kaufen, statt die Stillprobleme zu überwinden. Und irgendwo versteh ich das sogar.

Liebe Grüße!

4

Hallo,

ich habe 7,5 Monate gestillt. Obwohl wir nie gestillt wurden, meine Geschwister und ich und ich generell keinen kannte, der stillte, wollte ich stillen und es hat sofort auf anhieb geklappt.

Ich denke, dass das Problem eher da liegt, wenn es Startschwierigkeiten, einen Schub, etc. gibt, zu schnell geraten wird, die Flasche zu nehmen, weil es einfacher ist / sein soll.

Viele Mütter finden es beruhigend zu wissen, wieviel ihr Kind trinkt und wollen unabhängig sein.

Ich denke, die Entscheidung, ob man stillt, muss jeder selber wissen, denn groß wird man auch mit der Flasche.

Was ich mir nur wünschen würde, wäre das man die Mütter schon in der Schwangerschaft besser über das Stillen informiert: z.B., wo gibt es Stillberaterinnen, wenn ich Probleme habe, wird das von der Kasse getragen... wo gibt es Stillgruppen, kann ich da Hilfe bekommen...Aufklärung über das Stillen und keine Angst machen: Brustentzündung..., denn wenn man schon ängstlich, sorgevoll an das Stillen herean geht, kann es eher zu Problemen kommen.
Auf jeder Wöchnerinstation, sollte es Stillberaterinnen geben, die einen zeigen, wie man sein Kind optimal anlegt und die auch gucken, dass man es richtig macht. Viele Hebammen neigen dazu, schnell zum Zufüttern zu raten, wenn es nicht sofort läuft. Ich würde es gut finden, wenn sie besser im Stillen ausgebildet sind.

LG, Hope mit Finn

5

Ich gebe dir Recht. Heutzutage reden einfach viel zuviele in dieses Thema rein. Früher gab es NUR Muttermilch und es musste eben gehen. Es ging auch in 95% der Fälle. Genauso wie es heute in 95% der Fälle klappen würde, wenn man den Frauen nicht einreden würde das zu wenig Milch da ist..
Heutzutage sind viele Ärzte und Hebammen noch aus der Zeit der Flaschenmilch (60er bis 90er Jahre) in denen das Stillen ja schon fast als "gesundheitsschädlich" galt und die Flasche so schön einfach war....

LG

Judith

6

Ich denke auch, wenn die Mamas sich viel weniger einen Kopf darum machen würden, würde das auch alles besser funktionieren. Einfach immer wieder probieren, Probleme akzeptieren und weitermachen.

Ich hab in meiner gesamten Stillzeit alles nach Gefühl gemacht und nur einmal meine Hebi angerufen, weil ich nicht wusste, ob ich einen Milchstau oder schon eine Brustentzündung hatte (ich krieg nie Fieber - egal wie schlimm krank ich bin und ich dachte da echt ich sterbe...).

Selbst im KH sollte ich nur unter Aufsicht stillen, weil Leo das erst nicht so hingekriegt hat und dann die Stillhütchen auch nur sparsam einsetzen.
Hab mir gedacht ich krieg das schon hin - kann ja so schwer nicht sein. Dann gabs eben erstmal immer Hütchen. Hat er sich auch wieder abgewöhnt. Und ich hab schön im Bettchen gestillt :-)

7

Ich denke das "nicht stillen können" trat erst mit Industrialisierung der Menschheit ein.

Für wirkliche Ernstfälle gab es auch in der Steinzeit schon "Ammen", aber das war glaube ich ein wirklich vernachlässigbarer Prozentsatz

Ich hab übrigens mit einer Freundin, die z.Z. in China lebt, vor kurzem gesprochen die meinte, nach dem Babynahrungsskandal sei der Stillanteil wesentlich gestiegen in China :-)

8

Ich find die Frage sinnlos. Es gibt Pulvermilch, das ändert die Ausgangsbedingungen, damit ist es überflüssig und unsinnig (in meinen Augen), sowas zu fragen. Sicher könnten viele, die auf Pulvermilch zurückgreifen, auch stillen - aber es wäre dann immer mit Unannehmlichkeiten irgendeiner Art verbunden - Stress, Unwohlsein, Unbehagen und und und. Wir haben heute nun mal die Möglichkeit, uns anders zu entscheiden und ich find's absolut akzeptabel, das auch in nicht-lebensbedrohlichen Situationen anzuwenden.
Ich stille und tu es gern, aber wenn das Frauen anders sehen, weil sie dabei Schmerzen haben oder sie es als unangenehm oder stressig oder was weiß ich erfahren, dann sollen sie bitteschön Pulvermilch geben, was für ein Recht hab ich denn dann, ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden!

LG!

9

Früher sind auch viel mehr Kinder gestorben als heute.
WEIL es keine Muttermilchersatznahrung gab.

Meine Mutter z.B. wurde damals von ihrer Mutter mit Kuhmilch/Wasser-Gemisch gefüttert, weil diese nicht stillen "konnte" --- die Frauen damals durften das Kind in den ersten 24 Stunden nach der Geburt nicht anlegen und danach wurde auf exaktes Einhalten von 4 Stunden gepocht. Nachts zwischen 22 und 6 Uhr gab es nichts. Auch durfte man das Baby nicht rumtragen weil das schlecht für den Rücken des Kindes sei u.v.m. (ich hab Ratgeber zur Säuglingspflege seit der Nachkriegszeit gelesen und im Rahmen eines Entwicklungspsychologieeminars analysiert)--- naja, dass da kein vernünftiger Milcheinschuss zu Stande kommt ist auch nicht weiter verwunderlich oder. #schwitz Also wer weiß, wie viele Frauen, die in den 60ern "nicht stillen konnten" es vermutlich gekonnt hätten...

Ich denke, was die Aufklärung betrifft, sind wir heute ein ganzes Stück weiter, aber da muss weiter dran gearbeitet werden, es sind immernoch viel zu viele an den wichtigen Stellen (Entbindungsstation, Hebamme, Kinderarzt), die schlecht oder falsch informiert sind und so Stillerfolge von Neumamis maßgeblich behindern.

Ich denke auch, dass oft zu schnell aufgegeben wird, weil es so "gute" Alternativen gibt aber ich denke auch, dass es immernoch viel zu viele gibt, die es einfach nicht besser wissen und nur tun, was ihnen geraten wird.

Langzeitstillende Grüße #winke

10

Hi du,
ich denke, dass es heute schon viele Mamas gibt, die aufgrund von Alternativen schneller aufgeben. Andererseits hatten sicher die Steinzeitmuttis auch nicht so viel Stress, so dass die Milchproduktion besser war. Bei einigen ist sicher auch der Wunsch nach Unabhängigkeit oder körperlicher "Unversehrtheit (im Sinner einer schönen nicht durchs Stillen veränderten Brust)" ein Thema. Da sich diese Mütter aber oftmals rechtfertigen müssen/wollen, warum sie nicht stillen, wird schnell man "ich habe nicht genug Milch" vorgeschoben. Dabei finde ich dass das jede Frau für sich entscheiden muss und niemand das Recht hat ihr dort ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Ich stille weil:
- Es gesünder fürs Baby ist
- Praktischer,ist weil man nicht immer was an Pulverzeugs dabei haben muss (vor allem auch, dass man nachts nicht immer erst ne Flasche machen muss und sich die Lütte dann schon mal richtig wachschreit...)
- es mir eine Möglichkeit gibt, mit meinem Kind zu kuscheln (sonst ist sie nicht so der Kuschelfan)
- es eindeutig billiger ist als künstliche Milch
Ich denke, wenns keine Pulvermilch gäbe, würde es laufen wie früher. Wer stillen will und es kann tut es trotz Problemen, bei wems es gar nicht klappt nimmt sich ne Amme.
LG Tanja mit Mona