Meine Emilia wird am Mittwoch 6 Wochen alt. Die letzten Tage hat sie verstärkt Blähungen, meist direkt nach dem Aufwachen, wenn sie ein Schläfchen gemacht hat.
Es gehen ein paar Pupse ab und 'Anstrengung' - also sie drückt und zappelt mit den Beinchen. Zum Schluß bleibt wohl aber etwas Luft im Bauch und sie wird quengelig und meist hilft dann nur, sie erneut an die Brust zu nehmen, ggf. anschließend Bauchmassage mit Bäuchleinöl und Kirschkernkissen auf den Bauch.
Ein Problem ist bei ihr, dass ich z. B. nachts nach dem Stillen aufs Verrecken kein Bäuerchen aus ihr rausbekomme. Sie schlummert mir direkt weg. Sie trinkt an der Brust sehr hastig - vermutlich auch, weil der Milchspendereflex bei mir ziemlich arg ist.
Heute waren die Blähungen wohl aber besonders schlimm. Bei meiner I-Net-Recherche bin ich jetzt auf ein paar Aussagen gestoßen, die mich ein bisschen nachdenklich stimmen:
- irgendwo wurde empfohlen, dass man ein Kind nicht 'dauernd' z. B. halbstündlich anlegen soll, weil dann im Magen frische Milch auf anverdaute Milch trifft und das könne zu Blähungen führen.
- Fencheltee soll bei einigen Kindern Blähungen verursachen anstatt diese eher zu beseitigen.
Gerade ersteres ist mir völlig neu. Ich habe immer dann angelegt, wenn Emilia den Eindruck machte, sie wolle an die Brust. Es kommt z. B. vor, dass sie eine Brust trinkt, ich dann zwischenwickle und sie anschließend nicht direkt an die zweite Brust will, sondern dann auf einer Decke vor sich hin zappelt und aktiv ist. Danach ist sie aber wieder hungrig und will an die Brust.
Fencheltee habe ich jeden Tag ca. 1 Liter (manchmal auch gemischt mit Stilltee) getrunken. War das zuviel?
In manchen Foren wird Rooibostee empfohlen. Der soll auch gegen Blähungen wirken. Wer hat dazu Erfahrungen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen.
maerzschnecke mit Emilia *26.01.2011
Frage an die Stillexperten - mach ich was falsch?
Generell solltest du irgendwelche Tees lieber selbst trinken, anstatt sie deinem Kind zu geben. Die Wirkstoffe aus dem Tee gehen dann in die Muttermilch über und helfen so auch. Gibst du deinem Kind jedoch Fencheltee, "ersetzt" du praktisch eine Milchnahrung, ohne aber deinem Kind die wichtigen Nährstoffe gegeben zu haben. Du trickst also das Sättigungsgefühl deines Kindes aus und du störst das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage (also Hunger).
Das mit den Mindestabständen beim Stillen zählt eigentlich zu den Ammenmärchen, wird aber sogar von Kinderärzten immer noch verbreitet. Hintergrund ist wohl, dass ein Arzt vor vielen Jahrzehnten durch Untersuchungen mal festgestellt hat, dass Babys tatsächlich Probleme mit dem Bauch bekommen, wenn sie eine weitere Fläschchennahrung erhalten, bevor die erste vollkommen verdaut ist. Diese Erkenntnisse hat er dann ohne weitere Untersuchungen auf gestillte Babys übertragen und nur den vermeintlich notwendigen Zeitabstand angepasst. Dass aber Muttermilch ganz anders verdaut wird als künstliche Säuglingsmilch, hat er einfach außer Acht gelassen.
Bäuerchen sind bei gestillten Babys eigentlich nicht zwingend notwendig. Klar, wenn sie sehr hastig trinken, schlucken sie natürlich auch einiges an Luft. Aber gerade nachts, wenn sie nur im Halbschlaf gestillt werden (geht am besten, wenn das Kind direkt neben Mama schläft), trinken Babys in aller Regel viel ruhiger. Und wenn deine Kleine beim Trinken wegschläft, musst du sie auch nicht für ein Bäuerchen wecken. Wenn sie Probleme hat, wird sie sich schon von sich aus melden.
Super erklärt!
Tja, ätsch, war ich wohl schneller.
Ja mir ist auch sofort aufgefallen, dass viele Frauen davon ausgehen ein Baby muss immer Bäuerchen machen. Meine Hebamme sagte mir dann, dass es nicht schlimm ist wenn sie keines macht sondern einschläft. Ich habe meine Tochter dann einfach schlafen lassen und sie hatte sich nie erbrochen oder Bauchweh deswegen.
Bei Blähungen kannst du mal den Fliegergriff versuchen.
"Der "Fliegergriff" ist ebenfalls eine beliebte Methode, zur Bekämpfung der lästigen Schmerzen im Unterleib. Dabei liegt das Baby in Bauchlage auf Ihren Unterarmen, wobei sein Kopf durch Ihre Hand gestützt ist. Aber auch anders herum, wenn der Kopf des Babys in Ihrer Ellenbogenbeuge ruht, hilft dies gut gegen Blähungen beim Baby" (Baby-Zeit.de).
Man muss es auch so sehen, dass der Magen einfach empfindlich ist. Je älter das Babylein, desto weniger Probleme wird es haben.
Fliegergriff mache ich natürlich, wobei Emilia den gar nicht mag und ziemlich meckert.
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es bald besser wird mit der Verdauung und es eben einfach die Zeit bringt.
Ich weiß, durch viele Recherchen zum Stillen:
In manchen Kulturen werden Babys viertel!!!stündlich für einige Minuten angelegt, und dort kennt man so etwas wie Koliken überhaupt nicht. Natürlich ist das in unserer Gesellschaft kaum möglich. Aber häufiges Anlegen scheint gut gegen Koliken zu sein.
Man hat auch die Vermutung, das Blähungen eigentlich nur DURCH das Schreien entstehen und nicht die Ursache für das Schreien ist.
Nach meiner Erfahrung helfen gegen die fraglichen Koliken am Besten:
So viel tragen wie möglich (Tuch, Arm oder Maduca o.ä.)
häufiges, kurzes Anlegen
Kuscheln, Wärme
Ruhe, vor allem am Abend
Rhythmus im Tagesablauf
lieber Gruß,
Elisabeth