Juhu, ich habs geschafft! Stillen vom Horror zum Glück!

Hallo ihr Lieben

Ich muss heute mal meine Freude mitteilen.
Ich stille Felix heute genau 2 Wochen lang, ab morgen sind es genau 4 Wochen, die er Muttermilch bekommt (musste die ersten zwei Wochen abpumpen, da er auf der Intensiv lag, er ist ein Frühchen).
Ich bin so stolz auf mich!
Bei meiner Großen musste ich leider nach 4 Wochen abstillen.
Darum hatte ich eigentlich gar nicht vor Felix zu stillen. Wollte mir den ganzen Stress nicht nochmal antun. Bei Marie ist damals sehr vieles schief gelaufen. Sie wurde vom Krankenhaus aus von Anfang an hinter meinem Rücken zugefüttert. Ihr ging es dann an der Brust nicht schnell genug und sie fing an mich zu verbeißen. Sie hatte mir damals die linke Brustwarze halb abgebissen, wodurch Keine eintraten, ich bekam eine fette Entzündung musste Antibiotika nehmen auf welche Marie reagierte. Also musste ich ihr die Flasche geben, meine Milch abpumpen und wegschütten. Während dem Pumpen kam dann immer weniger Milch und ich musste abstillen.
Ich war damals total traurig, hab mir viele Vorwürfe gemacht weil ich meinem Kind nun nicht mehr das Beste geben konnte. Jeder um mich rum stillte etc.
Von den Schmerzen, die ich damals beim Stillen hatte mal abgesehen, war es für mich eigentlich etwas sehr schönes. Marie und ich brauchten es eigentlich auch, da die Geburt damals auch sehr schwer war (Not Sectio, wir sind beide fast gestorben). Ich hatte lange daran zu knabbern dass es mit dem Stillen nicht geklappt hatte. Aber es waren einfach total dämliche Umstände.
Während der Schwangerschaft mit Felix hatte ich mich dann mit der Entscheidung Stillen oder Flasche geben sehr schwer getan. Hatte mich dann entschieden es eventuell doch nochmal zu versuchen.
Tja, als er dann viel zu früh ins Leben starten musste fiel meine Entscheidung dafür doch recht schnell, noch im OP. Wenn mein Kind schon nach der Geburt sonst nichts von mir hat (ich habe ihn erst einen Tag nach dem KS zum ersten Mal gesehen und als er auf der Intensiv lag hatten wir auch enge Besuchszeiten. Er war also direkt nach der Geburt alleine in fremder Umgebung, bei fremden Menschen und Mama und Papa waren nur kurze Zeit täglich zu Besuch. Schrecklich, wenn ich darüber nachdenke), dann soll er wenigstens die wichtige Muttermilch bekommen. Der Chefarzt der Kinderintensiv bestätigte mich später auch nochmal, indem er meinte für Frühchen wäre es nochmal wichtiger.
Mein Mann hätte mir da dann noch fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er wartete mit unserer Tochter vorm OP auf den Inkubator, da klar war dass Felix direkt auf die Intensiv kommen würde. Der Kinderarzt fragte ihn dann wie wir uns Felix Ernährung vorgestellt hatten. Mein Mann meinte HA Nahrung auf jeden Fall (ich hab Neurodermitis). Er war der Meinung, da es bei Marie damals so sch*** gelaufen war, dass ich auf keinen Fall nochmal stillen werde. Wirklich darüber unterhalten hatten wir uns nie. Aber als ich mich bei Marie erstmal an die Flasche gewöhnt hatte war ich eine sehr glückliche Flaschenmama. Also war für ihn klar Felix wird direkt ein Flaschenkind.
Am morgen nach dem Kaiserschnitt dann erkundigte ich mich bei der Hebamme wie wir es denn nun mit dem Stillen machen. Felix war ja so instabil, man durfte ihn ja kaum anfassen, schon fiel er von der Sauerstoffsättigung ab. Sie meinte dann überrascht "dein Mann meinte du wolltest nicht stillen". Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie mir war, ich dachte ich falle um. Habe ihr dann erzählt wie es mir bei Marie ging. Sie brachte mir dann die Pumpe und sagte auf der Intensiv bescheid dass Felix nun doch Muttermilch bekommen würde.
Am ersten Tag kamen nur ein paar Tröpfchen. Nachdem ich Felix das erste Mal sah kam plötzlich gar nichts mehr. Dann platzte der Knoten und ich pumpte von Tag zu Tag mehr ab. Schon am 3. Tag hatte ich alle Mahlzeiten ersetzt, ab dem 5. Tag waren wir sogar schon 4 Mahlzeiten voraus.
Als Felix stabil genug war fing ich an ihn anzulegen und so oft es ging die Flaschen zu ersetzen. Es lief super.
Einen kleinen Einbruch gab es dann, 3 Tage bevor Felix nach Hause kam. Da hatte ich mich mit einer Schwester, die mich dazu brachte im Krankenhaus nicht mehr anzulegen. Blöde Pute! (hatte damals hier gepostet)
Seit Felix nun zuhause ist wird er voll gestillt. Gegen den Rat der Klinik. Und was soll ich sagen, es klappt mehr als super. Felix ist nun 2 Wochen zuhause und hat in der Zeit über 400 g zugenommen. Er ist fit, hat genug nasse Windeln (naja, eigentlich nicht. Er pieselt immer sobald die Windel aus ist ;-)) und es geht ihm (und auch mir) super.
Auch von meinem Umfeld bekomme ich überwiegend positive Rückmeldungen.
Einzig eine Tante von mir versucht mich zur Flasche zu drängen und bringt Sprüche ie "genauso blöd wie deine Mutter "(ich wurde 2 Jahre gestillt, fast ein Jahr davon voll), "gib dem Kind was anständiges, nicht das wässerige Zeug" (hat die sich mal Pre Nahrung angesehen? Und woher zum Geier kennt sie die Konsistenz der Milch in MEINER Brust?) und ganz eindringlich "mach ihm bitte auch mal ne Flasche".
Jaja, aber alle Anderen um mich rum finden es toll dass es diesmal so gut klappt und bestärken mich.
Und Felix und ich sind echt schmerzfrei. Wir stillen überall. Im Sitzen auf der Couch, im stehen im Bad wenn ich Marie parallel dazu die Zähne putze, im Auto etc.

So, musste das mal los werden. Ich bin so stolz und froh!

Liebe Grüße

Bianca mit Marie Danielle (*21.06.2007) und Felix Pascal (*20.05.2011 / 35+2 SSW)

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Ganz herzlichen Glückwunsch von mir zum erfolgreichen Stillen nach einem so schweren Start für euch. Und Glückwunsch dafür dass du so glücklich bist. Das ist ansteckend, da kann man sich richtig mitfreuen wenn man das alles liest. :-)

Und deine Tante - oh man, ja das wird dich vielleicht manchmal noch verfolgen mit den "gutgemeinten Ratschlägen" - habe ich auch oft hören müssen. Nach 11 Monaten Vollstillen und einem propper Mädchen sahen dann auch die Widersacher ein, dass es ihr offenbar an nichts fehlt. (Obwohl Muttermilch ja nichts richtiges ist. *gg*) Ich hab noch bis sie 31 Monate war gestillt und dann nur noch wenig drüber gesprochen. Viele dachten schon ich hätte lange abgestillt. Bei blöden Sprüchen solltest du einfach nur lächeln und deine Ohren auf Durchzug stellen. Du weißt was gut ist. ;-)

lg

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Dankeschön.

Ja, meine Tante ist echt der Knaller. Wirklich gut gemeint sind ihre Ratschläge nicht. Sie hält nichts vom Stillen und muss jedem ihre Meinung als einzig wahres aufdrängen. Ich schalte da immer auf Durchzug (hab ich in der kurzen Zeit als ich Marie gestillt habe schon gemacht).
Wirklich erwähnen wollte ich es nicht, dass Felix voll gestillt wird.
Aber komischerweise frägt jeder "und, wie viel trinkt er?". Das wollte bei Marie niemand wissen, komisch.
Aber egal. Wir ziehen unser Ding durch! Und alle anderen finden es auch super.

Liebe Grüße

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Huhu!

Ganz herzlichen Glückwunsch!!!
Das klingt nach viel Glück beim Stillen und nach einem Kind, dass das sehr lange genießen darf #liebdrueck

Bei uns neigt sich die Zeit nach 25 Monaten nun eher dem Ende zu, und ich könnte jeden Tag Stillfotos machen, weil ich immer Angst habe, dass es das letzte Mal ist #heul

Da hilft nur eins...noch ein Baby bekommen #rofl

LG & weiterhin alles alles Gute!!! #klee
Jumarie

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Dankeschön.

Ja, ich will so lange es geht stillen. Freue mich riesig dass es so schön klappt und genieße jede Minute.

Liebe Grüße

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Herzlichen Glückwunsch zum erneuten Nachwuchs!

Felix und Marie werden sicher gleichgut gedeihen, weil dafür ja zum Glück nicht (allein) die Art der Milchnahrung im Säuglingsalter entscheidend ist.

Ob nun ein mit Premilch ernährtes Kind wie Marie - oder ein mit Frauenmilch ernährtes Kind wie Felix - Ihr werdet (weiterhin) viel Freude an den Kleinen haben.

Mach(t) Dich/Euch nicht verrückt.



Alles Gute!

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ohhhhh es wir ja gar nicht mit frauen (ammen)milch ernährt sondern mit muttermilch wir haben dich trodtzdem alle ganz doll lieb

schönen tag wüsnch ich :-D

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Hallo

Ja, dahast du wohl recht.
Aber mir war es sehr wichtig mein Kind zu stillen, gerade durch die schwierige Geburt. Umso stolzer bin ich nun, dass es bei felix so gut klappt, wo ich mir die Entscheidung doch so schwer gemacht hatte.

Liebe Grüße

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Herzlichen Glückwunsch! Ich bin selbst Frühchenmama und kann abolut nachvollziehen, wie wichtig dir das Stillen war und ist - man hat irgendwie das Gefühl, so könne man den nicht optimalen Start wieder ein bisschen gutmachen.

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Genauso ist es. Und dann hört man immer wieder wie schwierig es ist Frühchen zum vollstillen zu bekommen (laut unseren Kinderkrankenschwestern) und wie wichtig jeder Tropfen Muttermilch gerade für Frühchen ist (laut unserem Chefarzt der Kinderintensiv). Da macht es einen sehr stolz dass es so gut klappt.

Liebe Grüße