Konnte nie stillen, wem geht es genauso?

Hallo,

meine kleine Maus ist jetzt 5 Monate alt, wächst und gedeiht prächtig und ist eine echte Frohnatur. Sie mampft mittags schon fleißig Brei, kriegt sonst aber noch ihre Milch.

Aber bei jeder Milchflasche, die sie vernichtet, habe ich 1. ein schlechtes Gewíssen und 2. tut es mir jedesmal in der Seele weh, weil bei uns das Stillen einfach nicht klappen wollte. Erst hatten wir das Problem, das sie nicht andocken konnte, weil ich Flachwarzen habe, woraufhin ich mir Stillhütchen besorgt habe. Aber sie wollte einfach nicht. Bei jedem Anlegen hat sie ihren Kopf weg gedreht, geschrien und um sich getreten und gehaun. Also haben wir es die ersten 4 Wochen immer so gehalten, das ich ein bisschen was abgepumpt habe sodass noch genug Milch da war, dann kam das anlegen und wenn sie nach 10 Minuten immer noch nicht trinken wollte, gab es die Milch mit so einer Stillhilfe, damit sie keine Saugverwirrung bekommt. Da sie anfangs alle 2 Stunden hunger hatte, hieß es für mich das mein Schlaf sich auf eine halbe Stunde reduziert hat, da das abpumpen bei mir gut eine Stunde in Anspruch genommen hat um nur 50 ml aus beiden Seiten raus zu bekommen. Aber sobald ich sie anlegen wollte, ist die Milch in Strömen gelaufen. Nach dem 1. Monat hab ich mir dann gesagt, das es einfach nicht geht, habe mir eine elektrische Pumpe besorgt und ihr wenigstens so die MuMi gefüttert. Aber leider wurde die Milch gegen Ende des 2. Monats so wenig, das sie nicht mehr satt wurde und ich beschlossen habe, auch mit dem abpumpen aufzuhören. Tja und schon nach 3 Tagen hatte ich gar keine Milch mehr.

Gut, mit der Flaschemilch geht es ihr auch super. Aber jedesmal, wenn ich irgendwo eine Frau stillen sehe, oder in meinem Bekanntenkreis jemand ein Kind kriegt und sofort alles bestens klappt, fang ich an zu heulen.

Geht es irgend jemandem auch so???

Kadlin+Lena 5 Monate

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Hi,

ich wollte dir nur sagen, dass du dich nicht so unter Druck setzen solltest. Du brauchst doch kein schlechtes Gewissen haben, denn du hast es wirklich versucht! Und das ist doch super. 4 Wochen ist besser als nichts, auch wenn es dir natürlich länger besser gefallen hätte.
Kann dich nur insofern vielleicht aufbauen, dass ich 2 Mamas kenne, die ihre ersten Kinder auch nicht stillen konnten. War ähnlich wie bei dir. Beim 2. hats dann aber bei beiden geklappt.

Kopf hoch!
Du willst doch für deine Maus sein und da bleibt keine Zeit wegen der Vergangenheit sich solche Gedanken zu machen!

LG

Isabel

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Hallo Isabel,

ja du hast recht. Es ist einfach nur so schwer zu akzeptieren, weil etwas von der Natur gedachtest, einfach nicht geklappt hat. Leider habe ich auch eine sehr blöde Hebamme gehabt, die, statt mir Mut zu machen und mich zu unterstützen, immer wieder gesagt hat, ich würde es einfach nicht wollen und müsste mich nur mehr anstrengen. Sie war damals auch total entsetzt, als ich dann nach 2 Monaten gesagt hab, das jetzt Schluss ist, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte.

Aber wenn es andere Frauen gibt, denen es genauso ging, ist das schon ein großer Trost. Danke dir.

Lg

Kadlin

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Hi,

ganz wichtig ist, dass du nächstes Mal dir ne richtig gute Hebi suchst. Am Besten auch direkt vorab ne Stillberaterin (AFS oder La Leche). Wenn du mich fragst steht und fällt alles mit der Hebi. Meine hat mich aus verdammt vielen Tiefs rausgeholt. Hatte echt auch 7 Wochen lang richtig Probleme und dank der Hebi durchgehalten.

Es ist nichts verloren!

LG

Isabel

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Was machst Du Dir solche Gedanken? Bei mir war es auch so, bei beiden Kindern. Beim ersten kam nicht ein Tropfen Milch. Ich war in einem sehr stillfreudigen KH und es wurde alles versucht, auch die Pumpe. Bei der Pumpe schien mein Körper allerdings auf Streik zu schalten. Es ging nichts. Ich weiss nicht, was mein Ex-Mann mir damals alles mitgebracht hat von zu Hause, um die Milchbildung anzuregen. Nichts und wieder nichts hat es gebracht. Also war der erste schon mal ein Flaschenkind. Er ist inwzsichen 6 Jahre alt und ihm fehlt es an nichts.
Vor 2 Jahren ist der Kleine geboren. Der hat wenigstens noch einen Schuss Vormilch bekommen, aber damit war das Thema auch erledigt. Wieder die Pumpe versucht und weiss gott was noch. Wieder half nichts. Somit wurde auch er ein Flaschenkind. Inzwischen ist er 2 Jahre und 2 Monate alt, wächst und gedeiht prächtig und ihm geht es echt gut.

Warum sollte ich denn heulen, wenn ich eine stillende Frau sehe? Ich habe es in beiden Fällen versucht und es hat wirklich nicht sollen sein. Mehr wie versuchen geht nicht. Ich bin mir vollkommen sicher, dass Du auch als Nicht-Still-Mama eine ganz tolle Mama für Dein Kind bist.

Mach Dich nicht so fertig, ändern kannst Du es eh nicht mehr. Ich seh das relativ locker, was anderes bringt doch nichts.

Du kannst mich gerne noch über PN anschreiben, wenn Du magst.

LG
Elke

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stillen ist doch überhaupt nicht wichtig!

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Der Spruch ist ja wohl voll daneben.
Stillen ist schon sehr wichtig da die Mumi wichtige Zusätze fürs Baby hat die mit nichts nachgestellt werden können.
Wenn jemand nicht stillen kann ist das halt so und dann kann man nen guten Ersatz mit der Pre geben.

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genau! Gesunde Ernährung ist auch nicht wichtig! #augen

Echt voll daneben, der Spruch...

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Hallo Kadlin, auch wenn man sich nur selber weh tut wenn man sich so unter Druck setzt, kann ich dich gut verstehen. Bei mir hat sich der Wunsch nach dem Stillen nach 6 Wochen voller Anstrengung mit Milchanregung und abpumpen erfüllt aber ich habe damals auch so viel geweint. Nicht jeder kann so einfach mit dem stillen abschließen, das ist halt Typabhängig. Ich bin mir sicher, dass es mir wenn es nicht geklappt hätte genauso gehen würde!Ich kann dir nur Mut zusprechen, du hast alles für dein Kind getan mehr hättest du nicht machen können und es hat halt nicht sein sollen. Vielleicht geht es bei dem nächsten Kind ohne Probleme, soweit ihr noch eins möchtet. Sei deinem Kind eine gute Mutter, denn dazu gehört soviel mehr als stillen. Es gibt so ausgesprochene Rabenmütter und die haben fleißig gestillt!Dein Bedürfnis nach dem Stillen und die Nähe die du dabei erleben möchtest können diese Gedanken zwar nicht ersetzten aber vielleicht lenken sie deine Gedanken in eine andere Richtung!
Ich wünsch dir alles Liebe!#liebdrueck

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Hallo,

ich kann verstehen, wie du dich fühlst #liebdrueck.
Hatte leider KEINEN Milcheinschuss #heul (trotz ständigem Anlegen, Stilltee, Bockshornklee, Akupunktur und Pumpen) und fühlte mich damals schrecklich und habe ziemlich lange und ziemlich viel deswegen geweint #heul.
Auch jetzt noch werde ich dann und wann wehmütig, wenn ich eine stillende Mutter sehe.
ABER ich habe es wenigstens versucht und es hat halt einfach nicht sein sollen :-(.

LG,
incredible mit Julian (33 Monate)

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Hallo

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte zwar ganz andere Probleme wie du, aber nach 6 Wochen war ich mit meinen Nerven am Ende und nur noch am heulen.

Ich schmuse sehr viel mit meiner Tochter aber ich hätte gerne einmal gefühlt wie es ist, dass man stillen genießt, die innige Verbundenheit zu seinem Kind! Außerdem hab ich jetzt natürlich ständig Angst, sie könnte krank werden und ich bin schuld, weil sie nicht mehr meine Muttermilch bekommt!

Ganz neidisch bin ich, wenn ich sehe, wie andere die Brust auspacken und es ratz fatz geht!

Trotz allem geht es mir als Flaschenmami einfach besser. Erst seit ich abgestillt habe, genieße ich meine Tochter so richtig.

lg Schmusepuppe

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Krank werden auch gestillte Kinder. Das beste Beispiel hab ich heute noch bei einem Telefonat mit meiner Freundin erlebt. Ihr grosser Sohn war vollgestillt (auch ziemlich lange wegen Allergien in der Familie). Der ist nur krank, schreit bei so ziemlich jeder Krankheit hier. Das dazu

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Also ich habe auch nach 11 Tagen abgestillt und bin erst seit der 1. Flasche ein Team mit meiner Tochter geworden.

Zum Thema Gesundheit: auch Stillkinder werden krank und nicht viel häufiger/weniger als Flaschenkinder.

Zumt Thema "innige Verbundenheit": wenn ich meiner Kleinen die Flasche gebe, kuscheln wir ganz viel und wir beide genießen die Zeit währenddessen sowie danach (dann gibts noch ne Extra-Kuschel-Zeit).

Ich habe mir am Anfang auch Gedanken gemacht, sehe aber dass es mir und meiner Kleinen mit der Flasche deutlich besser geht und dass es auch Vorteile hat und somit waren die schlechten Gedanken ganz schnell ganz weit weg. Was bringen sie sonst auch? Über vergangenes nachdenken bringt nur ständig schlechte Laune und dass kann ja nicht förderlich sein für die Mutter-Kind-Beziehung.

Lg Jule, die eher froh ist, dass es jetzt so gut läuft

#winke

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ja, geht mir auch so

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Liebe Kadlin!

Viele Frauen trauern, wenn es mit dem Stillen nicht geklappt hat.

Du hast viel probiert und hast für das Stillen gekämpft. Mach Dir keine Vorwürfe, sondern sei stolz darauf, dass Dein Kind 2 Monate Muttermilch bekommen hat.

Bei den meisten Frauen, die eine ähnliche Stillgeschichte haben, wie Du spielt mangelnde Hilfe, oder falsche Beratung eine große Rolle. Die meisten Hebammen beraten nach veralteten Richtlinien. Z.B., dass Babys nur alle 2 Std angelegt werden dürften, da sonst aufschon angedaute Milch frische draufkommt und das gäbe Bauchschmerzen...
Völliger Humbug, da veraltet.
Selbst die WHO empfiehlt Stillen nach Bedarf, auch wenn es stundlich ist.

Du wohnst leider nicht in meiner Nähe, sonst hätte ich Dich in meine Stillgruppe eingeladen. Dort sind nämlich auch Mütter die nicht stillen, bzw früh abgestillt haben. Eine Adoptivmutter, die Flasche füttert, eine Frau, die mit Brusternährungsset stillt und zwei, die abgestillt haben.

Versöhne Dich mit deiner Stillsituation. Wenn Du es magst, kannst Du Deine Tochter auch "trocken" anlegen. Vielleicht mag sie Deine Brust ja als "Schuller", sodass ihr zwar Nähe habt, aber keine Ernährung. Das versöhnt Dich vielleicht etwas.

Ansonsten kannst Du auch gerne bei meiner Kollegin Christiane Schöne in 63571 Gelnhausen 0176 64361125 reinschauen. Die hat dort auch eine Stillgruppe. Sie kann Dir auch helfen, wenn Du "Kuschelanlegen" möchtest.

LG
Silke
Stillberaterin AFS

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Hallo,

das Problem bei dir ist, dass DU nicht damit zurecht kommst, weil DU für DICH unbedingt stillen wolltest.

Deiner Kleinen ist es völlig egal ob du sie stillst oder nicht, sie kennt es nicht anders und wird sich niemals daran erinnern ;-) Auch wird sie gut gedeihen und sich super entwickeln, denn eine gute pre-Milch ist sehr wohl ein vollwertiger Ersatz für Muttermilch, auch wenn das die Stillfanatiker nicht so sehen.
Außerdem spielt es für sie keine Rolle aus welchem Grund du nicht stillst. Ob du nicht wolltest oder nicht konntest, das Resultat ist das Gleiche, wird nur von außen unterschiedlich anerkannt. Hättest du geschrieben du wolltest nicht stillen, wärst du bereits veruteilt worden, so hat jeder Mitgefühl.
Also rede dir das aus, dass du hättest unbedingt stillen müssen und gewöhne dich an den Gedanken, dass es eben nicht bei jedem klappt.

Mein Gott, es geht ums Stillen, darum dreht sich nicht die ganze Welt...

Alles Gute

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"Mein Gott, es geht ums Stillen, darum dreht sich nicht die ganze Welt..."

Das kann nun mal nicht jede Frau so locker sehen, ich konnte es auch nicht und habe schon drunter gelitten meinen Sohn nicht lange gestillt zu haben.

Und Pre-Milch ist nicht mal annährend ein vollwertiger Ersatz. Es ist nur der einizge Ersatz, der einigermaßen akzeptabel ist. Nicht mehr, nicht weniger.

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Jaja, schon gut!
Verbissene Stillmütter haben ihre ganz besondere, spezielle Meinung, das ist ja hier nichts neues...

Wie heißts so schön: "Du hast recht und ich meine Ruhe"

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