Stillen klappte nicht --- bei wem liegt die Schuld???

Hallo,

mein Sohn ist jetzt 8 Wochen frisch ... und leider klappte das stillen nicht.

Mein Milcheinschuss kam 4 Tage nach der Geburt .. und weil er partout nicht an die Brust wollte, hab ich zur Pumpe gegriffen.

Ich hab mein Baby natürlich trotzdem versucht anzulegen - ohne Erfolg.

Allerdings war es auch so, dass ich zu Hause einfach nicht die "Ruhe" hatte ... Mein Freund hat sich 3 Wochen Urlaub genommen um mir hier soweit alles abzunehmen (Haushalt und meine Große) ... ....

Aber, als er bei meinem ersten Abpumpversuch auch noch ins Zimmer reinkam - obwohl ich extra sagte - ich brauch mal nen Moment für mich - war ich total gehemmt. Ich hab mich sogar ins Bad eingeschlossen .. aber ich hatte im Kopf einfach keine Ruhe ....

Auch sein Papa war öfter da .. und sie haben im Garten gewerkelt .... Und ich hatte ständig das Gefühl - irgendwer kommt jetzt rein und ströt mich!

Das Resultat war ... ganze 160 ml Milch in fast 2 Wochen :-( ... ich hab es dann aufgegeben - wir hatten eh schon zugefüttert.

Wälze ich jetzt meine Stillunfähigkeit ab und gebe ihm die Schuld dafür, dass es nicht geklappt hat??

Mir tut es jetzt immer noch im Herzen weh , dass ich nicht stillen konnte .... Such ich nur nen schuldigen oder warum komme ich wieder nicht damit klar???

LG
desty

4

Hallo,

wie ist denn das Kind in den ersten vier Tagen "versorgt" worden? Woher weisst Du so genau, dass Du nach vier Tagen einen Milcheinschuss hattest?

Wurde das Kind erst nach vier Tagen angelegt und vorher bereits mi künstlicher Säuglingsmilchnahrung/Tee "vollgestopft"?
Wofür genau suchst Du einen "Schuldigen"? Warum musst Du Dich vor Deinem Mann im Bad einschliessen? Wäre er sexuell über Dich hergefallen, wenn er Deine nackte Brust gesehen hätte? Ich denke, dass Du ein Problem mit Deinem Körper hast und Dir dadurch selber im Weg gestanden hast. Jetzt Deinem Mann die "Schuld" wegen der verpassten Stillbeziehung zu geben ist ziemlich unfair.

Du hast nicht gestillt - fertig. Dein Kind wir auch so "überleben". Beim nächsten kannst Du es besser machen oder wieder Fläschchen geben. Aber daraus sollte man nicht so ein Theater machen.

Ich bin übrigends überzeugte Stillbefürworterin. Allerdings denke ich, dass manche Mütter absolut uninformiert/fehlinformiert in die Stillbeziehung starten und viele Frauen eine sehr verklemte Einstellung zu Ihrem Körper haben.

Hast Du Euer/Dein großes Kind denn gestillt?

LG, Andrea

5

>Ich denke, dass Du ein Problem mit Deinem Körper hast und Dir dadurch selber im Weg gestanden hast. Jetzt Deinem Mann die "Schuld" wegen der verpassten Stillbeziehung zu geben ist ziemlich unfair.<

>Beim nächsten kannst Du es besser machen oder wieder Fläschchen geben.<

Hallo Andrea,

diese Aussagen finde ich nun wieder ziemlich unfair. Es klingt so, als ob die TE "schuld" daran ist, daß das Stillen nicht geklappt hat.

Sie ist unglücklich und ich finde deinen Beitrag da wenig hilfreich.

Ich hatte ganz gewiss kein Problem mit meinem Körper, war gut informiert und motiviert. Tja, wenn dann dein Kind (nach 3 Tagen Intensivstation in einem anderen Krankenhaus) das Andocken nicht hinbekommt, zu schwach zum Saugen ist und buchstäblich vor der vollen Brust zu verhungern droht, nützt das alles nichts. Brusthütchen, Fingerfeeder - auch das hilft nicht immer.

Meine Erfahrung nach 12 Wochen Abpumperei: Gerade in der ersten Zeit braucht man Ruhe und Ungestörtheit. Du hängst an einer Maschine und wirst quasi "gemolken". Das fühlt sich unnatürlich und unangenehm an, sieht seltsam aus - ich wollte auch absolut nicht gestört werden und für den Milchfluß war totale Ruhe auch fördernd.

Vielleicht bin ich hypersensibel, aber dieses unterschwellige "Jede kann stillen, wenn es nicht klappt, hat sie etwas falsch gemacht" hat mich damals fast fertiggemacht.

Manchmal klappt es eben nicht - obwohl Frau alles "richtig" macht.

VG und noch einen schönen Advent

7

Hallo Andrea,

ich wollte damals meine Große auch stillen .. und habe sie damals genauso direkt nach der Geburt angelegt, wie meinen Sohn jetzt. Und ich hatte damals wie heute die gleichen Probleme: Keines der Kinder war an der Brust zufrieden --- keines der Kinder konnte meine Brust richtig greifen .. somit nicht daran saugen ...
Ich habe es bei beiden Kindern probiert probiert probiert --- auch die Schwestern und Hebis haben es nicht geschafft, eines der Kinder richtig an die Brust anzudoggen ... Und als es dann mit etwas mehr Kraft ran sollte (Kopf dran pressen, Mund aufhalten und so) hab ich gestoppt!!! Es dann aber dennoch immer wieder probiert.

Den Milcheinschuss hab ich gespürt .. die Brust war erst nach 4 Tagen richtig hart, hat gespannt und ich hab sogar Milch verloren! Klar hab ich den Kleinen erstmal angelegt und versucht ihm die Tröpfchen schmackhaft zu machen ... Er hat sich aber damit nur vollgesabbert im ganzen Gesicht - hat es aber nicht geschafft anzudoggen. War bei der Großen damals genauso.

Meine Brustwarzen sind sehr flach und egal was ich probiert hab (Nippel anregen) - meine Kinder konnten sich nicht festsaugen - auch nicht mit Stillhütchen.

Und ja -- im KH habe ich zugefüttert mit Flasche ... Mag ein Fehler sein .. aber wenn das Kind zwei Tage und Nächte weint und die Brust nicht greift - verzweifelt man.

Und ja -- ich hab ein problem mit meinem Körper und wollte nicht, dass mir jemand bei den miserablen Stillversuchen zuschaut ...

Klar sind Flaschenkinder nicht benachteiligt ... Meine Große z. B. ist kern gesund - hat keinerlei Allergien, ist absolut nicht anfällig für Krankheiten oder empfindlich - verträgt alle Lebensmittel ... und meinem Sohn wird es auch gut gehen. Gekuschelt wird auch ohne zu stillen ... Aber dennoch finde ich es traurig, dass beiden das Geschenk der guten MuMi nicht machen konnte ...

Es wird für mich kein nächstes Mal mehr geben ... nach zwei Kindern ist für mich schluss - definitiv. Das macht es für mich doppelt schwer es einfach so zu akzeptieren, dass es einfach nicht ging ....

1

Hallo,
schade das es nicht geklappt hat mit dem Stillen. Ich kann verstehen das es dich frustet, weil du es doch so gern wolltest!
Aber es bringt nichts einen Schuldigen dafür zu suchen. Was hättest du davon??

Sieh es so: Du hast alles versucht, wenn es nicht klappt, klappt es halt nicht. Ändern kannst du es jetzt sowieso nicht mehr!!

Liebe Grüße
Zaubermaus

2

ich denke, der stress ist "schuld". du wurdest gestresst, oder hast dich stressen lassen.

ich selber habe z.b die tage gar nicht gezaehlt, wann die milch eingeschossen ist.
hab das kind einfach gleich nach der geburt an die brust gelegt und gut war. sie war dann auch 5 std. am stueck an der brust, weil sie nicht schlafen konnte im kh.
ich denke, es hat auch damit was zu tun, dass die meisten babies nicht oft genug am koerper der mama sind. es ist einfacher mit dem stillen, wenn die kleinen immer an der mama sind. dann weiss der koeper auch, dass da ein baby ist und die milch schiesst besser ein.

moechtest du es nicht wieder versuchen? oder ist alles weg an milch??
was mich noch interessiert...wurde im kh auch schon zugefuettert? mit der flasche dann?
meine kleine wurde auch etwas zugefuerttert, aber mit einem speziellen loeffel, damit sie keine saugwirrung bekommt.

p.s.:
ich hab mal von einem mann gelesen (eigentlich von 2 maennern ), die haben milch bekommen. der eine war sehr arm aus indien, und seine frau ist bei der geburt gestorben, da musst er versuchen das kleine selbst zu fuettern. beim anderen mann war es nur ein versuch, ob er selbst milch produzieren konnte...wollte das nur schreiben, um eben zu zeigen, dass alles moeglich ist...

lg,

klari

8

Ich habe es seitdem nicht mehr versucht --- hatte allerdings in den letzten Tagen in denen ich es versucht hatte -- nix mehr an Milch. Ein Tröpfchen, dass es aber nie bis in die Flasche geschafft hatte .... also definitiv zu wenig.

Jetzt nochmal damit anzufangen wäre wohl nicht sinnig ... Oder würde nochmal was einschießen??????

9

das kann ich dir leider nicht beantworten, aber eine stillberaterin koennte das sicher! googel mal ob es eine bei euch im umkreis gibt?!!

druecke feste meine daumen!

klari

3

Was bringt Dir das, einen Schuldigen zu suchen? Es gibt keinen Schuldigen, wenn es nicht funktioniert. Bei mir hat es 2x nicht funktioniert (ja, auch das gibt es). Na gut, ich hab es versucht und es hat nicht sollen sein. Kann ich auch nicht ändern. Waren halt beides Flaschenkinder . Ich muss sagen, ich hab das immer relativ locker gesehen. Vom Stillen hängt nicht das Wohl und Weh eines Kindes ab. Klar ist eine sehr gute Sache, aber wenn es nunmal nicht funktioniert, das ist es eine Tatsache, die man akzeptieren sollte. Von allem anderen hat man doch nichts. Man ändert die Situation damit auch nicht.

Mach Dir nicht so viele Gedanken.

6

Hallo desty,

es wäre für dich bestimmt leichter, wenn du einen Schuldigen finden könntest. Die Suche danach führt aber zu nichts, außer zu Problemen in deiner Beziehung.

Ich halte das Stillen für eine sensible und störanfällige Angelegenheit, die eben nicht immer klappt.
Überall ist zu lesen "Stillen ist das Natürlichste der Welt" - wenn es dann trotz aller Bemühungen nicht funktioniert, bricht erstmal eine Welt zusammen.

Es dauert, damit klarzukommen. Je schneller du das Gewesene akzeptieren kannst, desto besser für euch alle.

Alle Gute