Frage zum Stillen bei chron. Entzündung

Hallo

Im Juli kommt mein 2. Kind zur Welt und ich spiele mit dem Gedanken, dieses Mal zu stillen (das letzte Mal wollte ich auch, aber aus bestimmten Gründen kam es dann doch nicht länger als 2 Tage dazu).

Leider habe ich seit Anfang letzten Jahres eine chronische Mandelentzündung. Die Mandeln sind so in 1-3 Wochen Abständen entzündet, manchmal sogar richtig eitrig. Antibiotika wirken nicht mehr.
Es wird vermutet, dass ein Eiterherd direkt in der Mandel sitzt, den das Antibiotika (egal welches, habe schon ca. 10 Sorten durch) nicht erreicht. Die Mandeln sind un-rettbar, quasi zerstört und völlig funktionslos, sagen auch die HNO Ärzte, bei denen ich war.
Sie müssten dringend raus, nur geht das aktuell nicht wegen meiner Schwangerschaft. Vor der Schwangerschaft schienen sie kurzfristig besser zu werden, weshalb man auf eine OP noch verzichtet hat.

Desweiteren ist mein Immunsystem durch die Dauerbelastung quasi dauer-gedrückt. Ich nehme jeden Infekt mit und zwar gleich 5x so heftig wie andere Leute. Virusgrippe 8 Wochen zum Beispiel. Blasenentzündung habe ich im Monatsabstand.

Ich würde ja gerne stillen, aber ich weiß nicht, ob das die richtige Grundlage dafür ist, ob eventuelle Keime in die Muttermilch übergehen. Antibiotika werde ich sicher auch öfter nehmen müssen (wegen der Blase) und ich möchte ein paar Monate nach Geburt definitiv die Mandeln herausoperieren lassen, da liegt man ja 1 Woche im Krankenhaus.

Kennt sich jemand mit der Thematik irgendwie aus? Wäre nett.
Wenn nein, wo könnte ich so etwas fragen? Arzt? Stillberaterin?

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huhu,

Ich würde auf jeden fall zuerst mal normal anfangen zu stillen nach der geburt,..und mir vorher schon eine stillberaterin suchen.

Dann sollte es zu einem infekt kommen,..gibt es auch AB die stillfreundlich sind.
Gleichzeitig kannst du schon was für dein immunsystem tun homöopathisch , gut für die blase ist zb cranberry muttersaft jeden tag ein schnapsglas trinken,..gibts auch als kapseln ist nämlich wiederlich

Evtl kurbelst du gut die milchproduktion an tust vorrat einfrieren für den OP termin und die tage danach....

lg

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Huhu

Dankeschön für die Antwort.

Die OP kann man notfalls noch etwas hinausschieben und selbst wenn ich das Kind nur ein paar Monate stillen kann, ist das noch besser als gar nicht.
Meine größere Sorge ist, dass die Keime irgendwie in die Muttermilch übergehen können. Können sie?

Gegen die entzündeten Mandeln wirken leider keine Antibiotika mehr, die Erreger, die sich in der Mandel festgesetzt haben, sind teilweise resistent (vor allem gegen "stillfreundliche" AB wie Penicilline ... davon werden die Mandeln sogar meistens noch schlimmer, vermutlich, weil das AB ebenfalls das Immunsystem etwas drückt) und selbst Antibiotika, gegen die die Erreger noch nicht resistent sind, greifen einfach nur ganz kurzfristig. Da das vermutlich ein abgekapselter Eiterherd ist, kommt das Antibiotika da einfach nicht ran.

Können die Bakterien (vermutlich Streptokokken) in die Muttermilch übergehen? Das möchte ich natürlich auch nicht.

Mein Immunsystem baue ich bereits auf mit homöopathischen Mitteln und Vitaminen. Bringt schon ein bisschen was, das Problem löst es leider aber auch nicht.
Die Mandeln müssen wohl einfach raus. :/ Blöd, dass das jetzt in der Schwangerschaft nicht geht.

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Hallo!

Also erst mal sei gesagt, dass dein Baby durchs Stillen alle möglichen Antikörper von dir bekommt. Dadurch wird dein Baby zum großen Teil vor den Infekten geschützt werden!

Wenn du deinem Baby die Flasche gibst, bekommt es keine Antikörper von dir. Dadurch wird es von den Infekten mit voller Wucht getroffen werden.

Heißt: ich an deiner Stelle würde in jedem Fall stillen!

Zur Mandel-OP: normalerweise darf eine stillende Mutter ihr Baby mit ins KH nehmen, wenn sie stationär aufgenommen wird. Sprich hier bitte unbedingt mit dem KH und deinen Ärzten darüber!

Wegen der Narkose ist auch keine Stillpause nötig. Du müsstest nur evtl. etwas Milch für während der OP abpumpen (und bitte per Becher oder Fingerfeeder geben lassen, nciht mit der Flasche). Nach der OP darfst du dein Baby sofort wieder anlegen, sobald du dich dazu in der Lage fühlst. Infos dazu: http://www.afs-stillen.de/upload/faltblaetter/mIB-2011-Narkosemittel-Lokalanaesthetika

Antibiotika sind auch selten ein Problem. Es gibt durchaus Stillverträgliche AB: http://embryotox.de/amoxicillin.html oder http://embryotox.de/penicillin_g.html
Ich selbst nehme gerade dieses hier: http://embryotox.de/amoxicillinundclavulansaeure.html (hab eine Seitenstrangangina, auch ganz was Tolles.....)

Desweiteren setze dich bitte mit einer Stillberaterin in Verbindung, mit der kannst du Genaueres besprechen, sie kann dir auch direkt vor Ort helfen und dich unterstützen.

http://www.afs-stillen.de oder http://www.lalecheliga.de Beide Vereine arbeiten ehrenamtlich.

Alles Liebe!

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Hallo, dankeschön für die Antwort.

Wie ich schon schrieb ist meine Hauptsorge, dass die (multiresistenten) Bakterien irgendwie in die Muttermilch übergehen können.
Können sie das? Ich weiß es leider nicht.

Das mit dem Krankenhaus und der Narkose ist sehr gut zu wissen. Da werde ich mich auf jeden Fall schlau machen.

Eine Stillberaterin habe ich vorhin angeschrieben, ich hoffe, dass sie mir bald eine Antwort geben kann.

Allerdings muss ich widersprechen, nicht stillen bedeutet nicht automatisch Infektanfälligkeit. Mein Sohn wurde nicht wirklich gestillt (ich habe es 2 Tage versucht, er wollte nicht ansaugen und hat nur gebrochen bis er total abgemagert war. Mir hat damals keiner geholfen und ich wurde überhaupt nicht beraten, habe dann aufgegeben und er bekam die Flasche) und ist das gesündeste Kind, das ich je gesehen und von dem ich je gehört habe. Einmal hatte er einen Rotavireninfekt und sonst in den 2 Jahren, die er auf der Welt ist, nur einen Schnupfen. Nicht einmal, wenn die ganze Familie von der Virusgrippe flach liegt, steckt er sich an. :)
Allerdings bekam er in seinem gesamten 1. Lebensjahr auch immer homöopathische Immunstärkung.

Obwohl ich mit der Fläschchengabe keine negativen Erfahrungen gemacht habe, spiele ich jetzt aber doch stark mit dem Gedanken, zu stillen. Muttermilch bietet eben doch mehr, als es Ersatznahrung je könnte.

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Es geht nicht um die InfektANFÄLLIGKEIT.

Meine Große war auch ein Flaschenkind und ist eines der gesündesten Kinder, neben ihrer gestillten Schwester, die ich kenne!

Es geht darum, dass du dich um ein Neugborenes kümmern musst. Ein Neugeborenes braucht Körperkontakt und Nähe. Und dadurch ist die Ansteckungsgefahr massiv erhöht. Durchs Stillen gibst du deinem Baby Antikörper, die ihm helfen, mit der "Gefahr" umzugehen. Flaschenmiclh gibt diese Antikörper nicht weiter ;-)

Ich denke nicht, dass die Keime in die Muttermilch übergehen.

Hier würde ich dir raten, dich an den Medizinischen Beirat der AFS zu wenden. Im Beirat sitzen Ärzte, die wirklich Ahnung von der Materie haben: http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idcatart=117&lang=1&client=1

Alles Liebe!

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