schreit an der brust, bin kurz vorm abstillen

hallo zusammen,

meine tochter ist 7 wo. alt und ich stille voll. seit ca 2 wochen schreit sie zunehmend an der brust#schwitz, manchmal direkt, so dass ich sie kaum anlegen kann, manchmal erst so nach der hälfte.
manchmal gleicht das echt einer vergewaltigung, sie hat hunger, aber will die brust nicht. habe auch schon ein paar mal abgepumpt und es ihr dann mit der flasche gegeben. da trinkt sie natürlich super. es kommt definitiv genug milch.nachts klappt es gut, nur am tag nicht. ziehe mich tagsüber schon extra in einen ruhigen raum zurück. #gruebel
wer hat erfahrung damit???? stillt sie sich selbst ab????
habe nichts verändert: deo, waschmittel oder sowas, stille aber mit stillhütchen, ohne geht gar nicht#aerger

sorry wegen der kleinschreibung hab nur eine hand frei#schwitz

lg

1

Hallo,

vielleicht ist es ja die Brustschimpfphase bei ihr.

http://www.stillclub.org/brustschimpfphase.htm

Ein besonderes Kapitel bildet die schwierige "3-Monats-Phase" (die bei vielen Kindern später auftritt als die Bezeichnung vermuten lässt), die sehr anschaulich in der Fachpublikation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Stillen und Muttermilchernährung", Ausgabe 2001, S. 67 beschrieben wird: "Die meisten Frauen berichteten von Blähungen in dieser Zeit, in der das Kind gerade beim Stillen untröstlich zu weinen anfängt - die "Brust-Schimpf-Phase", wie es die Psychoanalytikerin Melanie Klein nennt. Frauen, die sich damit befasst hatten, empfanden deren Erklärungsmodell besonders entlastend: Das Kind trinkt, setzt ab, weint wütend, will nicht trinken. Statt in Schweißausbrüche, Ratlosigkeit und Wut zu verfallen, regt das Klein'sche Modell zum Verständnis dessen an, dass das Kind nach drei Monaten zu "begreifen" beginnt, dass es nicht mehr eins mit der Mutter ist, sondern die Brust etwas ist, was nicht zu ihm, sondern zur Mutter gehört. Sie kann den Milchquell geben oder entziehen. Diese traurige Entdeckung setzt das Baby durch das "Anschimpfen" der Brust - wie eine erste Pubertät - selbst in Szene, und auf diese Weise übt es die erste Eigenständigkeit ein. Frauen, die diese Situation - das Kind ist hungrig, trinkt, setzt ab, schreit wütend los, lehnt die erneut angebotene Brust ab - nach diesem Denkansatz verstehen, schaffen es leichter weiterzustillen. Denn sie verarbeiten das abweisende Gebrüll und Verhalten nicht als Kritik an Milch, Menge, Nippel, Brust, Halteposition oder Stillsituation, sondern als einen ersten Schritt auf dem Weg, das eigene Selbst zu entdecken. Wenn die Mutter in dieser 3-Monats-Phase jedoch zusätzlich einem besonderen Druck vom Partner ausgesetzt ist, bildet diese Zeit oft den Grund, das Stillen aufzugeben nach dem Motto: "Die Milch hat nicht mehr gereicht. Das Kind hat ja nur noch geweint.“

LG und viel Geduld
Dünki

2

#winke
hatte das gleiche Problem mit meiner Tochter. Es waren bei uns allerdings Bauchschmerzen, die immer einsetzen, wenn sie mit der Nahrumgsaufnahme beginnt. Ist wohl so eine Art Reflex der vom magen ausgelöst wird und dem Darm die Info gibt, das von oben etwas nachkommt. Manche Babys empfinden das wie einen Faustschlag in den Magen. Hat lange gedauert, bis ich das rausgefunden habe und habe bis dahin alles probiert, inkl. Osteopathen. Nichts hat geholfen...sie hat auch immer wieder aufgehört zu weinen, sobals sie abgedockt war. Es war ein Kampf, sage ich Dir :-[
Heute ist es viel besser, weil die Babys mit zunehmenden Alter besser damit umgehen können. Aber auch heute merke ich noch beim Brei füttern, wie sie dann mit den Ärmchen rudert und Luft ablässt.

Ich fühle mit Dir und gebe Dir den Tipp, halte durch. Anfangs dachte ich auch, sie will lieber die Flasche, aber da kamen irgendwann auch die Schreiattacken.

Ich stille heute noch und bin froh, dass wir das zusammen gemeistert haben.

LG
Eva

3

Hallo!

Das gleiche hatte ich auch mit meinem als er 8 Wochen alt war (tagsüber nur Geschrei, nachts wars gut), bei mir wurde von den Urbia mädels auch die "Brustschimpfphase" diagnostiziert ;-). Eben was "duenkischott" auch geschrieben hat; bei meinem Sohn hats vielleicht eine Woche gedauert, dann wars von jetzt auf gleich gut...

Bestimmt ist es bei Euch auch so, kein Grund abzustillen, anstrengend aber es geht vorbei...

Viel Kraft noch #winke

4

War bei uns genauso und es ging vorbei.
Wir stillen nun immer noch viel und gerne (naja ich manchmal nichtmehr so gern weil sie mittlerweile zwickt). Ich bin sehr froh, dass ich durchgehalten habe, denn es ist vieeeel bequemer als ständig Fläschchen zu machen, insbesondre nachts.

LG Jey mit Stilljunkie im Bettchen

5

Still weiter!

Probier mal, sie auf einem großen Ball oder hin und herschaukelnd zu stillen. Eine Zeitlange musste ich sogar herumgehen, sonst trank mein Ältester gar nicht. Oft hilft es auch, sich mit dem Baby in die Badewanne zu legen. Oder sie anlegen, wenn sie gerade gut schläft, im Halbschlaf trinken sie lieber.

Geht alles vorbei!

6

Hallo,
ich fühle mit dir :-) wir hatten das auch als Noa etwa so alt war und ich fand es soooo furchtbar! Sie hat geweint weil sie Hunger hatte aber wollte und wollte nicht an die Brust. Was bei uns geholfen hat:
- wenn der Papa sie eine Weile rumgetragen und beruhigt hat (riecht nicht nach Milch) und ich sie dann ganz schnell angelegt hab wenn sie wieder ruhig war
- ich hab sie ins Tragetuch genommen, sie ist kurz eingedöst (TT war bei uns Schlafgarant), dann hab ich sie schnell wieder ausgewickelt und im Halbschlaf angelegt, das ging nämlich immer)
- ruckartiges anlegen - hat mir meine Hebamme gezeigt, fand ich immer schwierig. Man drückt dem Baby mit einer ganz schnellen Bewegung den Nippel in den Mund, wenn mans richtig macht (was meine Hebamme natürlich immer geschafft hat, ich aber selten) landet der an einer Stelle wo der Saugreflex ausgelöst wird
- aufrecht stillen - Noas Problem war zeitweise, dass ich zuviel Milch hatte und sie dann mit dem trinken nicht hinterher kam. Das ging besser, wenn ich sie mir quasi auf den Oberschenkel gesetzt hab und aufrecht gestillt, so konnte sie besser trinken.
Alles in allem, ging die Phase irgendwann vorbei (wobei sie bei uns schon länger als ein paar Tage gedauert hat #schwitz) und irgendwann war ich wirklich froh zu stillen und nicht immer den ganzen Fläschchenkram mit mir rumtragen zu müssen.
LG

7

Danke, für die vielen Tipps! Bin wieder motiviert und mache tapfer weiter!!

LG