baby led weaning.. man soll ja nix in den mund stecken, aber....

eigentlich möchten wir beikost durchs baby geführt einführen.
beim großen war das mit dem beikost ein riesen krampf.
und jetzt wollte ich das beim großen besser machen. Etwas später beikost einführen. keinen brei reinstopfen....

aber der kleine scheint doch zu wollen?!?!
Ich hab ihn beim essen immer auf dem schoß sitzen und er findet unsere tätigkeit natürlich total spannend. ;-)
weil ich dachte, dass beikostreife sich dadurch äußert, dass die babys feste nahrung als Essen erkennen, habe ich ab und zu nebenbei einen löffel, oder meine scheibe brot seinem gesicht genähert und geschaut, ob er das haben möchte.
heute morgen hat er ganz deutlich mit sabbern begonnen und er wurde auch ganz unruhig, als ich mit einem stück apfel vor seinem gesict rumwedelte. das hat mich dazu ermutigt, es ihn an den mund zu halten.
er hat es erst mal mit der zunge abgestoßen, sabberte aber immer stärker und wurde immer hibbeliger und zog meine hand mit dem apfelstück zu sich und lutschte letzen endes ganz hingebungsvoll daran, ich hatte ihn kurz zuvor gestillt.
da der apfel recht mehlig war landeten ein paar krümelchen in seinem bauch. Nach 10 minuten hatte dann das interesse verloren - hat also wirklich nur ein paar krümelchen aufgenommen.

er kann ja noch nicht richtig greifen und sachen gezielt zu seinem gesicht führen. bei baby led weaning heißt es, dass die kinder selbst essen sollen... KANN er ja jetzt noch nicht.
Heißt das, beikostreif ist er erst, wenn er sich gezielt sachen in den mund stecken kann? oder zählt das benutzen meiner hände auch schon?
Er hat nicht direkt am apfelstück gekaut, sondern gesaugt. muss er das kauen erst lernen, oder kann ein baby das dann schon, wenns beikostreif ist?

sorry, bin etwas verunsichert. mein gefühl sagt mir ganz klar, dass der kleine schon mal an obst und gemüse kosten darf. mein kopf sagt aber 1. ist er noch keine 4 monate alt. 2. bei blw muss er selbst essen können.

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"1. ist er noch keine 4 monate alt"

Das wäre Grund genug für mich, noch etwas zu warten! Essen kann er noch sein Leben lang! :-p
Interesse an der Welt ist toll... irgendwie soll er sie ja au kennenlernen, aber das is kein Grund zu früh anzufangen. ;-)
Die Forschung sagt, ein Darm braucht MINDESTENS 4 gelebte Monate um reif zu sein!
Und auch dann gibt es nicht selten noch Kinder, die körperlich noch nicht soweit sind.

Nur noch ein klein wenig warten, dann kannste doch schon offiziell anfangen zu testen!
Geb dem kleinen Wunder noch das kleine bissl! ;-)
Wäre zumindest mein Rat an dich.

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Den Vorgang wie Du ihn beschreibst, würde ich eher der oralen Phase zuschreiben. Weniger dem Essen wollen seitens des Babys.

Lieben Gruss

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Hallo,

ich sehe das ebenso wie meine Vorschreiberin.

Mein Sohn würde auch an diesem Apfelstück lutschen, aber ist definitiv nicht beikostreif, aber "schon" 4,5 Monate alt. Er saugt auch an Tüchern, meinen Händen, Servietten, Spielzeug- ich würde da nicht auf Beikostreife schließen. Vielmehr ist das eben diese alles ansaugphase ;-)

Warte ruhig noch ein bißchen, ist doch viel bequemer so

Hier mal Kopien aus einem Handout einer geschulten hebamme:

Anzeichen, dass das Baby „reif“ ist für Beikost:
• Körperliche Reife: Das Baby hat ein entsprechendes Alter erreicht – mindestens 5 vollendete
Monate (bei Frühgeborenen gerne entsprechend dem eigentlichen ET etwas länger warten),
es ist gesund (bei Infekten vollständige Genesung abwarten). Möglicherweise hat es schon
das eine oder andere Zähnchen (kein Muss, es gibt Babys, die bleiben ein ganzes Jahr oder
länger zahnlos. Die Zähne dienen bis zum Wachstum der Backenzähne mit zwei Jahren nur
dem Abbeißen, nicht dem Kauen. Babys zerkleinern die Nahrung durch kau-ähnliche
Bewegungen mit Kiefer und Zunge). Bei Kontakt mit fester Nahrung ist der
Zungenschiebereflex nicht mehr auslösbar (Essen wird mit der Zunge aus dem Mund
geschoben) und das Baby würgt nicht beim Schlucken.
• Entwicklung: Es kann frei sitzen oder zumindest mit Unterstützung einige Zeit, ohne
umzufallen oder zusammenzusacken. Das aufrechte Sitzen beim Essen ist wichtig als
„Verschluck-Schutz“. Das Baby greift sicher und gezielt nach Gegenständen und erkundet sie
mit Mund und Händen.
• Soziale Reife: Es schaut den Eltern und Geschwistern aufmerksam beim Essen zu, will
„dabei sein“, grapscht nach Essbarem (und weiß, was damit zu tun ist: Es stopft es in den
Mund).

-Bis zum 5. abgeschlossenen Monat (mindestens)
Das Baby ist mit Muttermilch bestens versorgt und benötigt noch keine Beikost. Im Gegenteil: Es kann
Sie noch gar nicht aufspalten, verdauen und verwerten. Das Baby braucht ebenfalls noch keine
zusätzlichen Getränke wie Wasser oder Tee.

LG

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Ich schließe mich an.

Dein Kind wird mit Sicherheit an allem lutschen was ihm vor die schnute kommt. Orale Phase...

Mit nicht mal (!) 4 Monaten ist der Darm ganz einfach noch nicht soweit dass er etwas anderes als Milch verarbeiten kann. alles andere schadet über kurz oder lang.

und bis die Kinder wirklich wissen: das was ich mir da in den Mund stecke macht mich auch satt.", das dauert definitiv noch ne Weile.

Dein Kind weiß nicht dass ihr gerade euren Hunger stillt wenn ihr esst...

Warte wirklich noch ein paar Monate und lass es ihn selbst entdecken. es ist so wundervoll anzusehen wie toll er alleine essen kann.