Stillen bis zur Erschöpfung? Was würdet Ihr tun? Bitte Ratschläge!

Hallo zusammen,

ich sitze moralisch in der Zwickmühle und würde gerne mal wissen, wie Ihr entscheiden würdet.

Folgendes ist mein Problem:
Ich habe bereits zwei Kinder (3,5 Jahre und fast 2 Jahre). Beide habe ich gestillt. Die Große recht lange, was dazu geführt hat, dass sie vor ihrem Eintrtitt in den Kindergarten nicht ein einziges Mal krank war (noch nicht mal Schnupfen o. ä.). Die Kleine leider nur 4 Monate, dann ging die Milch weg. Es half alles nichts und ich musste abstillen.

Jetzt stehen wir hier in den Startlöchern für Nr. 3, der noch im März erwartet wird. Und natürlich würde ich gerne wieder Stillen.

Ich habe nur leider ein Problem: meine eigene Gesundheit. Ich weiß aus Erfahrung, dass das Stillen unglaublich stark an meinen eigenen Kraftreserven zehrt. Ich hatte am Ende jeder Schwangerschaft - auch diesmal - einen starken Eisenmangel. Der in Kombination mit dem Stillen hat mich jedesmal an den Rand meiner körperlichen Kräfte gebracht. Die Zeit des Stillens war für mich keine Freude. Ich habe immer erst nach dem Abstillen angefangen, mich von Schwangerschaft und Geburt wirklich erholen zu können.

Noch interessanter wird es diesmal wegen Folgendem:
Unsere Große geht seit vergangenen August in den Kindergarten und bringt von dort ALLES, aber auch ALLES mit, was es an Bakterien, Viren und sonstigem Gedöhns dort gibt (und dort gibt es eine Menge)! Sie selbst scheint das Schlimmste Ende vergangenen Jahres überwunden zu haben und war seit Weihnachten "nur" noch erkältet. Ihre kleine Schwester war zwar nie schlimm krank, aber zwischendurch auch nie richtig gesund. Mein Mann hatte es bislang noch von allen am besten. Er wird jetzt im Moment das erste Mal richtig krank.
Ich scheine in dieser Schwangerschaft mein gesamtes Immunsystem irgendwie abgegeben zu haben. Ich bin - und es ist wirklich wahr - seit August erkältet. Nicht einfach nur ne Rotznase oder so. Ich bin krank. Richtig krank. Der letzte schlimmere Schub liegt erst zwei Tage zurück. Da hatte ich dank grippalem Infekt so hohes Fieber, dass ich in die Klinik musste, weil ich es allein einfach nicht in den Griff bekommen habe. Der kleine Mann hatte schon aufgehört sich zu bewegen! Inzwischen geht es mir und ihm wieder besser. Aber von gesund... ne, keine Spur.

Jetzt scheint es mir ein bißchen wie die Wahl zwischen Pest und Cholera:
Entweder ich stille ihn (was ich wirklich gerne würde) und gehe das Risiko ein, dass meine Dauererkrankungen solange nicht besser werden, wie ich stille. Ohne Medikamente, mit schön viel Schlafmangel usw. Na, Ihr kennt das ja.

Oder ich stille ihn nicht, aus rein egoistischen Gründen. Um schneller wieder auf die Füße zu kommen und um auch noch ein bißchen Energie für seine zwei älteren Schwestern und vielleicht sogar für mich zu haben.
Dann allerdings liefere ich ihn all den schönen Kindergartenkeimen schutzlos aus, die hier so grassieren. Und das bereitet mir echt schlaflose Nächte.
Ich weiß, dass das Stillen auch kein Allheilmittel ist. Unsere Kleine zB. war trotz Stillens von Anfang an oft erkältete und kränklich. Und trotzdem ist es der einzige Schutz vor dieser Dauerseuche hier bei uns zu Hause, den ich ihm bieten kann. Und denn soll ich ihm jetzt verwehren?

Ich bin sehr hin- und hergerissen. Was würdet Ihr tun? Oder wart Ihr in einer ähnlichen Lage und wie habt Ihr Euch entschieden? Würdet Ihr wieder so entscheiden?

Sorry, ist jetzt doch etwas länger geworden. Trotzdem vielen Dank schonmal an alle, die das jetzt alles gelesen haben.
Schönes Wochenende Euch allen,
mod. #danke

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Hallo!

Ich bin niemand, der sagt "Stillen und zwar um jeden Preis", aber es scheint Dir wichtig zu sein und Deine Argumente sowohl pro als auch contra sind sicherlich richtig.

Such Dir eine Stillberatung und bespreche Deine Probleme mit ihr. Und laß Dich von einem Internisten durchchecken, dem Eisenmangel kann man vorbeugen und Dein Immunsystem unterstützen.

Ich habe meinen Sohn 9,5 Monate gestillt. Trotzdem war er hin und wieder krank und schleppt auch jetzt viel aus der Krippe heim. Eine Freundin hat nicht stillen können und die Kleine ist mit ihren 21 Monaten überhaupt nicht anfällig. Auch wenn der große Bruder als Kindergartenkind die ganze Familie "flachlegt" mit den eingeschleppten Keimen, die Maus ist fit:-p

Lg kleinemaus

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Also ich würde stillen um all meinen Kindern den gleichen guten start ins leben bieten zu können. Könnte es aber auch verstehen wenn du nicht mehr kannst, jedoch liest sich dein text so als würdest du es bereuen, wenn du es nicht tätest!

Du wirst die richtige entscheidung treffen!
Gute besserung und schöne geburt!
Lg

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Hallo!

Ich persönlich würde lieber in Kauf nehmen, selbst krank zu werden, als dass es mein Neugeborenes erwischt. Ausserdem stell ich mir diesen Fläschchen-Kram so unendlich umständlich und nervig vor.. und ich find die Pampe so eklig..
also, ich würd mich wohl so ziemlich immer für´s Stillen entscheiden. ;-)

Ist doch nicht wahr, dass man in der Stillzeit keine Medis nehmen darf - man darf sogar einige nehmen!
Und auch den Eisenwert kann man regeln.

Ich war in der letzten Schwangerschaft auch dauerkrank - und mit der Geburt hatte sich das erledigt. :-)
Gut, die letzten Wochen nehm ich auch wieder alles mit, was so rumfliegt, aber zu der Jahreszeit ist das wohl mehr als normal und liegt sicher nicht daran, dass ich stille. Sonst würde es nicht mein ganzes Umfeld auch ständig erwischen.. nur mein gestilltes Baby, das ist immer gesund.. :-)

LG Claudi

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Hi!

Das Problem sind aber auch die beiden großen Kinder! Wenn sie "dank Stillen" dauerkrank und geschächt ist, dann bleiben die beiden anderen auf der Strecke.

Und weißt Du was? Ich finde sowohl Kunstmilch als auch Muttermilch eklig, allein schon der Geruch! Unsere Geschmacksnerven sind dafür einfach nicht gemacht ;-) Mein Sohn fand beides wohl lecker....:-D

Lg kleinemaus

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Äh "geschwächt" sollte das natürlich heißen. Sorry!

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Hi Mod!

Du arme, das quält dich ja richtig, oder? Ich kann dich verstehen. Aber auch für mich klingt es so, als würdest du es bereuen wenn du es nicht versuchst.

Wie wäre es mit einem Kompromiss? Starte mit dem stillen und gib es deinem Sohn so lange es geht. Und wenn es nur ein paar Wochen sind wird er davon profitieren! Jeder Tag zählt.

Aber du muss wirklich kein schlechtes gewissen haben wenn dir die kraft fehlt. Du schenkst 3 Kindern das leben, das alleine ist schon eine sehr große Leistung, wenn eines davon nicht oder nicht lange gestillt werden kann, dann ist das eben so. Die Umstände zwingen und manchmal zu so blöden Entscheidungen.
Rein egoistisch finde ich deine Überlegungen übrigens nicht, denn du handelst verantwortungsbewusst - gegenüber dir und deiner ganzen Familie, wenn du mit deinen Kräften haushaltest.

Mach dir selbst kein schlechtes gewissen, lass es auf dich zukommen und entscheide frei nach Gefühl wenn der Knirps da ist.

Alles gute!!
LG Leni

Ps: ...ich habe 13 Monate gestillt und war in der zeit NIE krank, obwohl ich auch in der SS anfällig war... Ich glaube das stillen schützt auch uns Mamas ein wenig. Vielleicht klappt das auch bei dir?

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Pss: und seit ich nicht mehr stille, seit 2 Monaten, war ich nicht einen Tag richtig gesund :-(

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Hallo

Ich würde erstmal stillen und schauen wie es läuft. Wenn es dir doch zu anstrengend werden sollte oder du gesundheitlich starke Probleme bekommst kannst du ja entweder abstillen oder eine Mischung aus Stillen und Fläschen machen.

Wegen dem Eisenmangel etc. kann ich dir nur empfehlen auch nach der Schwangerschaft Eisenzeugs und so zu nehmen. Ich brauche momentan meine ganzen Vitaminpräperate aus der Schwangerschaft auf :)

Gruß und alles Gute

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Hallöchen...

ich antworte mal als 3fache Flaschenmama.

Stillen ansich ist ne tolle Sache...aber ich wüde das Stillen nie über allen anderen Dingen stellen.Was nutzt dem Baby denn eine dauerkranke geschwächte Mutter die auch noch 2 weitere Kinder zu versorgen und zu bespaßen hat?

An Deiner Stelle würde ICH wohl das Stillen erstmal versuchen und gucken ob es mir mit eventuellen leichten Medis die man in der Stillzeit nehmen kann etwas besser geht. Wenn nicht würde ICH mich gegen das Stillen entscheiden und den Kindern lieber eine gesunde Mami die bei Kräften ist sein.

Das Flaschenkinder häufiger krank sind als Stillkinder halte ich für einen Mythos! Es gibt genauso viele Stillkinder die dauerkrank sind wie es Flaschenkinder gibt die dauerkrank sind. Kunstmilch hat für mich nur einen nennenswerten Nachteil...sie ist teuer.

LG und alles Gute für die Geburt#winke

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Ich kann dich vollkommen verstehen,Ich stille auch voll (allerdings das erste Kind),aber bin auch am Rande des körperlichen Zusammenbruchs,muss dazu sagen das ich ein chronisches Leiden habe,das ab und an mit Schüben über mich herfällt,stillfreundliche Mittelchen gibst dagegen nicht ausser Paracetamol..Ich war auch hin und hergerissen,Soll Ich stillen oder nicht??Hab mich dann dafür entschieden,und es war grausam,also der Start,Anlegen klappte nicht,dann beide Brustwarzen total entzündet so das ich schon geweint habe bevor er überhaupt dran war,dann kam das Clusterfeeding usw
Vor 14tagen hat es mich ziemlich heftig erwischt,Bronchitis sehr hohes Fieber über Tage,und trotzdem nachts alle 3std raus,denn Flasche ist hier gar kein Thema,wird rigoros abgelehnt.Er hat sich Gott sei dank nicht gefangen von mir,aber dann von meinem Mann,hatte gott sei dank nur was den Husten,ansonsten nichts,der Kinderarzt sagte nur das sei durchs Stillen das er so gute Abwehrkräfte hat..
Ich hab mir immer gesagt,wenn,dann ist nach 6monaten schluss,aber dank Flaschen und Beikostverweigerung sehe Ich das Ende im mom überhaupt nicht.
Ich hab mir nun für mich selber gesagt,2.kind bekommt auch Muttermilch,aber abgepumpt,so das es sich direkt an Flasche gewöhnt.Ich finde Du musst und darfst auch mal egoistisch sein und an dich denken,und wenn du dich für die Flasche entscheidest dann ist es deine Sache,und du hast noch 2 zuhause,die mit ner "halben"mama nicht wirklich viel anfangen können.
Dir alles gute und ne schöne Geburt

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Du wirst es wohl selber entscheiden müssen. Und irgendwie hab ich das Gefühl du hast dich schon entschieden. Dein Beitrag liest sich eher so als ob du lieber nicht stillen möchtest.
Und auch das ist doch in Ordnung, nur Du kannst das entscheiden und wenn es für Dich besser ist, dann mach es auf jeden Fall so.

Ich persönlich würde Stillen, weil ich mir auch das Fläschchenmachen nicht sehr praktisch vorstelle. Mein Egoismus würde mich immer für das Stillen entscheiden. Also ich könnte es mir für mich nicht anders vorstellen.

Aber das ist wirklich jedem seine Sache.

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Du machst dir wirklich viele Sorgen, hm? lass dich mal #liebdrueck!

Also ganz knapp: Ich glaube, in diesem speziellen Fall wäre es für alle beteiligten besser, du würdest gar nicht stillen und insgeheim weißt du das glaube ich auch schon. Und ich bin selbst großer Still-Fann und Langzeitstillerin, aber bei dir ist das was ganz anderes.

Niemand hat etwas davon, wenn du gesundheitlich vor die Hunde gehst und darauf würde es doch hinauslaufen. Du hast schon jetzt richtig Angst davor. das ist keine gute Grundlage. Also befreie dich von dem "Still-Diktat" und geb deinem Sohn das Fläschchen. Stillen ist eben kein Allheilmittel und wenn du es nicht genießen kannst, dann wird es dein Sohn auch nicht genießen können und deine anderen beiden Kinder schon gar nicht, wenn Mama kaputt geht dabei.

Gönn dir und deinen Kindern (und auch deinem Mann) die Freiheit zu sagen: Dieses Mal besser nicht.

Und vielleicht sprichst du auch nochmal mit deiner Hebamme über deine Befürchtungen und Pläne? Ist doch noch was anderes als ein unpersönliches Forum!

Was meinst du?

Ganz liebe Grüße,
Alina mit Max#verliebt (3J) und Ben#verliebt (4M)