Totaler Stillfrust =( SiLoPo

Hallo ihr Lieben,

mein Kleiner kam am 09.10.2013 zur Welt, ist nun also dreieinhalb Wochen alt - und ich bin heute mal wieder vollkommen deprimiert. Von vornherein hat das Stillen bei uns nicht geklappt... meine Milch reicht einfach nicht aus.

Nachdem mein Baby eine Woche nach der Geburt wieder deutlich an Gewicht verloren hatte (9%), musste ich damit beginnen, zuzufüttern. Ich habe allerdings immer vor dem Fläschchen an beiden Seiten mindestens ein mal angelegt (meist eher öfter). Mit Fläschchen hatte ich dann das erste mal ein ruhiges, entspanntes und zufriedenes Baby - vorher hat der Kleine vor lauter Hunger fast durchgehend geschrien. Seitdem das Gewicht wieder im Rahmen ist (inzwischen hat er wirklich gut zugenommen), versuche ich natürlich alles, um möglichst ohne Fläschchen auszukommen. Vormittags und abends stille ich mehrere Stunden immer wieder im Wechsel, bis ich das Gefühl habe, dass wirklich gar keine Milch mehr da ist. Nachts wacht der Kleine nach jeder Still-Mahlzeit (die jeweils etwa 1 Stunde dauert) innerhalb von 2-3 Stunden wieder auf (aber das schaffen wir inzwischen wenigstens ohne Pre!). Nachmittags ist die einzig längere Ruhe-Phase (meist aber auch nur nach einem Fläschchen). An genau einem Tag haben wir es ohne Fläschchen geschafft... ich dachte, ich hätte es endlich geschafft. Heute habe ich bisher schon wieder 160 ml Pre zufüttern müssen und könnte nur noch heulen =( Es tut einfach unheimlich weh, wenn der Kleine wieder anfängt, die Brust anzuschreien, zu hauen, zu kratzen und sich gar nicht mehr beruhigen lässt, weil mal wieder keine Milch mehr kommt =(

Ich habe inzwischen wirklich alles versucht. Ich trinke viel, esse viel und ausgewogen, trinke Malzbier, Malzkaffee, Mandelmilch und Stilltee. Außerdem nehme ich Mönchspfeffer-Globuli, massiere die Brüste mit Stillöl und halte sie immer gut warm. Eigentlich bin ich den ganzen Tag nur damit beschäftigt, das Baby zu stillen oder mich mit meinen Brüsten und der Milchbildung zu befassen. Es ist unfassbar deprimierend...

Ihr könnt mir wahrscheinlich nicht helfen, das ist mir klar. Aber ich fühle mich inzwischen einfach wie die letzte Versagerin und würde am liebsten alles hinschmeißen, um nicht immer wieder vor Augen geführt zu bekommen, dass das, was ich an Milch produziere, einfach nicht ausreicht.

Wahrscheinlich hats niemand geschafft, diesen Roman bis zum Ende zu lesen, oder? =D

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!

Herzliche Grüße

Tanja

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Hallo,

Du hast ja schon ein paar Sachen genannt bekommen.

Ich würde mich an Deiner Stelle mal an eine kompetente Stillberaterin wenden. Die von der LaLecheLiga (www.lalecheliga.de) oder AFS (www.afs-stillen.de) beraten ehrenamtlich und auch per Mail.
Empfehlenswert ist auch das Forum www.stillen-und-tragen.de. Dort sind auch sehr engagierte Stillberaterinnen. Es gibt da auch einige Threads von Frauen, die zufüttern mussten und es dann doch zum Vollstillen geschafft haben. Natürlich geht das bestimmt auch ohne, aber mit einer Fachfrau an der Seite, ist es bestimmt einfacher und man lässt sich nicht so leicht verunsichern. Z.B. gibt es auch stillfreundliche Möglichkeiten zum Zufüttern...

Ansonsten ist mir aber aufgefallen:
Grundsätzlich ist Deine Brust NIE leer. Die meiste Milch wird eigentlich direkt beim Stillen gebildet. Deshalb ist es gerade am Anfang auch normal, dass ein Kind den ganzen Tag an der Brust sein will. Das nennt sich Cluster Feeding. Mein Sohn hat damit in der 5. Woche angefangen und hing bis zu 14., 15. Woche den ganzen Tag an mir. Das war sehr anstrengend und ich habe auch oft an mir gezweifelt. Es ist aber vollkommen normal.

Da Du ja sowieso noch im Wochenbett bist... Mach es Dir bequem und verbring einen Kuscheltag mit Deinem Baby im Bett. Viel direkter Hautkontakt ist wichtig.

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte mir nich anmassen zu sagen, dass es bei Euch nicht nötig ist, zuzufüttern! Ich denke nur, dass Du ganz bestimmt zum Vollstillen kommst.

Oh, noch etwas ganz wichtiges. Mach Dir keinen Stress. Selbst, wenn es nicht klappen sollte, hat das überhaupt nichts mit Dir als Frau oder Mutter zu tun. Dann ist es einfach so und ja, ein Kind wird auch mit Flasche gross.

Liebe Grüße
Urzeitkrebs

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Hallo!

Ich danke dir für deine lange und hilfreiche Antwort und freue mich, dass du dir so viel Zeit genommen hast!

Ich werde bislang von meiner Nachsorgehebamme betreut, die sich immer wieder mit einer Stillberaterin bespricht. Bislang hat sie mir meist auch wieder Mut machen können, wenn ich schon fast das Handtuch werfen wollte. In dem von dir genannten Forum werde ich mich mal genauer umschauen. Vielen Dank für den Tipp!

Das Problem ist, dass Darian einfach nicht satt wird. Ab einem gewissen Punkt beginnt er, an meiner Brust total auszurasten. Würde er einfach nur den ganzen Tag an meiner Brust sein wollen, dann würde ich das ja akzeptieren (und das haben wir auch schon einige Tage versucht). Aber ich ertrage es nicht, wenn er irgendwann völlig frustriert ist und sich immer weiter in Rage brüllt. Das geschieht meist auch erst ab dem Punkt, an dem ich ihn nicht mehr schlucken höre. Und genau das vermittelt mir den Eindruck, dass die Brust leer bzw. fast leer ist. Klar, irgendwie kriegt man meist noch ein Tröpfchen rausgedrückt, aber nach einer gewissen Zeit ist dem Kind die Mühe wahrscheinlich einfach zu groß. Wenn wir dann zufüttern, dann trinkt er oftmals noch 60-100 ml (meist morgens und abends) innerhalb kürzester Zeit. Ich bin mir relativ sicher, dass er dafür an der Brust dann noch ewig gebraucht hätte!

Ich hoffe wirklich sehr, dass wir das mit dem Vollstillen noch hinbekommen werden. Derzeit überlege ich, Domperidon auszuprobieren. Auch über ein Brusternährungsset habe ich nachgedacht, habe aber die Sorge, dass er dann einfach brüllt, bis ich endlich den Schlauch freigebe...

Was den Stress angeht... Ich glaube, das wird mir sehr schwer fallen. Das Stillen ist mir einfach so unheimlich wichtig. Eigentlich weiß ich aber auch, dass dieser Druck natürlich vollkommen kontraproduktiv ist.

Liebe Grüße

Tanja

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Kopf hoch! So ging es mir ganz oft. Und ich konnte beide Kids lange stillen! Es wird besser. Nicht aufgeben!

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Hast du bockshornKlee Samen probiert??die gibt es in der apo als kapseln oder Tabletten

Mir haben die wirklich geholfen :-)

Viel Glück lieben Gruß

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Vielen Dank für den Tipp - werd ich natürlich auch auf meine Liste aufnehmen und gleich morgen besorgen =)

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Guck mal nach dem Zungenbändchen! Bei meinem Sohn musste es durchtrennt werden!

Das Stillen klappte bei uns auch erst richtig als ich aufgehört habe darüber nachzudenken! Ich war zu Beginn auch nur mit der Brust beschäftigt und hab viel geheult! Die Milch floss erst als ich entspannt war und alles beiseite gelegthabe!

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Ich danke dir für deinen Rat!

Wodurch hat sich das verkürzte Lippenbändchen denn beim Stillen bemerkbar gemacht? Mein Kleiner saugt laut Hebamme zwar etwas gemütlich, ansonsten aber vorbildlich.

Herzliche Grüße

Tanja

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Ich würd - das sag ich dir ganz ehrlich, auch wenn jetzt wieder die Steine fliegen werden - ganz entspannt so viel zufüttern, dass das Kind satt und zufrieden ist. Man kann sich durch diesen Stillfanatismus (der gern überall verbreitet wird) auch so viel zerstören. Die ersten Wochen mit meinem Spatz hab ich in Horror-Erinnerung. Das einzige, was mich beschäftigt hat, war diese Sch... Stillerei. Ich war völlig ausgelaugt, fühlte mich wie die letzte Versagerin (was natürlich völliger Blödsinn ist) und konnte mir von vielen Seiten auch noch anhören, man müsse es nur richtig wollen. Das ist kompletter Schwachsinn. Natürlich wollte ich stillen, klar. Aber der Kleine hat einfach nicht genug erwischt. Leider hat er nicht mal geschrien, nahm nur ab und wurde völlig apathisch. Es war einfach der Horror. Der große Quatsch ist, dass man häufig sagt, Stillprobleme seien eine "Zivilisationskrankheit". Genau das Gegenteil ist der Fall: Auch Tiere können ihre Kinder manchmal nicht stillen (eine Freundin hat Schafe und zwar absolut naturbelassen, aber da gibts fast jedes Jahr 1-2 Lämmchen, die mit der Flasche aufgezogen werden) und bei Menschen gab es das früher auch schon. Nur, der Unterschied ist: Früher und bei Tieren gibts/gabs halt keine Packerlnahrung, die sind einfach "eingegangen" = gestorben oder wurden mit Hilfsmitteln, die manche vertrugen, andere nicht, mühsamst hochgepäppelt (meine Mutter z.B. mit Reisschleim, den sie dann glücklicherweise vertrug). Wir sollten dem Herrgott auf Knien danken, dass wir diese Probleme durch intensive Forschung heute nicht mehr haben, sondern jedes Kind, das nicht gestillt werden kann, eine adäquate Pulvernahrung bekommen kann, durch die es optimal versorgt wird.

Ich hab das Stillen nach 6-8 Wochen mit Pumpen, Stillhütchen, Zufüttern, ... aufgegeben, völlig fertig und in Tränen. Und? Nach 2 Tagen waren wir alle wie ausgewechselt! Mein Sohn ist jetzt 3,5 Jahre alt, hat ein super Immunsystem, keinerlei Allergien (wie wir ungestillten Kinder auch nicht), eher etwas zu wenig Gewicht als zu viel, ist aktiv, fröhlich, wunderbar. Er hatte NIE Blähungen, schrie nicht, war einfach ein super Baby. Und ich konnte es dann auch endlich genießen.

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Hallo =)

Auch dir danke ich ganz herzlich für deine Antwort! Ich denke, ich werde mir noch ein wenig Zeit geben, irgendwann die Bemühungen aber auch einstellen. Es ist wirklich so... man versaut sich durch diesen Druck, den man selbst aufbaut so viel von der ersten Zeit mit Kind. Es gab sogar schon Momente, in denen ich genervt von meinem absoluten Wunschkind war - dabei ist der Kleine ja wirklich der letzte, der etwas dafür kann.

Obwohl ich noch nicht aufgeben möchte, danke ich dir dafür, dass du mir auch für den anderen Weg Mut zusprichst.

Herzliche Grüße

Tanja

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Ich kann dich total verstehen, dass du frustriert bist. Ich war es bisher auch soooo oft schon und wollte schon oft abstillen und die Flasche geben. Aber hab mich dann doch immer durchgekämpft und weiter gemacht.

Aber wieso meinst du, dass du nicht genug Milch hast? Weil dein Baby nachts alle 2-3 Stunden trinken will?

Mein Sohn ist jetzt 18 Wochen alt udn trinkt BIS HEUTE tagsüber und nachts immer alle 2 Stunden. (Ich stille voll). ganz ganz selten haben wir mal eine längere Pause. Und sehr oft haben wir sogar kürzere Pausen. Ich weiß aber, dass ich genug Milch habe. Und auch sehr reichhaltige Milch. Manche Kinder trinken halt einfach oft und viel und brauchen das. Ich würde auch gerne nachts mehr schlafen. Aber ich habe noch Hoffnung, dass die Stillabstände nachts irgendwann mal auf mehr als 2 Stunden wachsen.

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Hey =)

Ich denke, dass mein Baby Hunger hat, weil es mein (stundenlanges) Wechselstillen irgendwann vollkommen frustriert abbricht, auf meinen Brüsten rumtrommelt, hin und wieder mal kurz ansaugt, um dann noch mehr zu trommeln und zu kratzen. Sobald ich dann ein Fläschchen anbiete, werden davon gierig 60-100 ml getrunken und dann wird entweder selig geschlummert, oder tiefenentspannt durch die Weltgeschichte geschaut. Würde ich einfach nur alle 2 Stunden stillen und hätte dann ein zufriedenes Baby, wäre meine Welt erstmal in Ordnung - auch wenn ich mir natürlich irgendwann auch mal ein bisschen mehr Schlaf wünschen würde ;)

Liebe Grüße und vielen Dank für deine Antwort

Tanja

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Das macht mein Sohn auch. Bis heute (18 Wochen) trommelt er auf meinen Brüsten rum, dockt an, dockt ab, kratzt. etc. Ich weiß aber genau, dass ich sehr viel Milch habe.

Udn als ich ihm am Anfang mal eine Flasche gegeben habe, hat er sogar 10 Stunden durchgeschlafen.

Aber das war nur eine Ausnahme.

Also das von dir beschriebene Verhalten ist kein Zeichen für zu wenig Milch. Macht meiner genauso und ich hab mehr als genug Milch. Haben mir diverse Hebammen und Stillberaterinnen bestätigt. Ich könnte noch andere Kinder ernähren.

Aber wenn du lieber Flasche geben willst, ist es auch OK. Du glaubst nicht wie oft ich kurz davor war abzustillen und auf Flasche umzusteigen. Ich kann also alle Frauen verstehen, die lieber Flasche geben. Stillen ist nämlich echt harte Arbeit und jede Menge Frust.

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Hi du, klar wird dein Text bis zum ende gelesen. Also als meine milch wegen dem stress denbich mir selber gemacht hatte zurück ging kam meine Schwiegermutter mit schüssler salzen an. Eigentlich halte ich davon nichts aber hat prima geholfen. Also einmal hat sie mir ne kur für die milchbildung verpasst. Nehm ich übrigens nicht mehr da das so super angeschlagen hat das ich jetzt ohne ende mulch habe :-) zum zweiten hab ich eine stress kur bekommen. Wenn du nummern usw wissen willst kannst ja schreiben. Alles liebe

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Vielen Dank! =) Klasse, dass das bei dir geklappt hat! Ich habe mit Schüssler Salzen noch gar keine Erfahrung, bin aber für alles offen! Kannst du mir die Nummern für die Milchbildung mal verraten? Dann kommt das ebenfalls mit auf meine Liste der noch auszuschöpfenden Möglichkeiten ;)

Alles Liebe

Tanja

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Schaden kanns ja nicht und warum nicht probieren :-) und zwar wäre das nummer 4 und 8 zusammen. Jeweils 10 bis 30 Stück über den tag verteilt. Als stress kur nehm ichmorgens Nummer 5, mittags nummer 3 und abens nummer 7 jeweils 5 Stück. Vielleicht hilfts dir auch. Wünsche dir alles alles gute

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Huhu,

du sollst die ersten Wochen mit deinem Baby genießen! Stress dich doch nicht so, wenn du von Flasche auf Brust umstellen willst, dann ist das jetzt nach 3 Wochen ein sehr, sehr, sehr steiniger Weg! Wenn du das schaffst, dann verdienst du ganz, ganz, ganz viel Respekt.
Sooo einfach ist es nicht mehr von Flasche auf Brust umzusteigen. Setzt dir ein Limit, z.B. noch zwei Wochen probieren und dann steigst du ganz auf Flasche um. Was solls?

Meine Tochter hat erst nach 21 Tagen nach der Geburt ihr Geburtsgewicht wieder gehabt, ich habe mich nicht beirren lassen und nicht zugefüttert.

Solang unten genug rauskommt, ist oben auch genug hineinbekommen.

Ein Tipp noch: Leg dich mit deinem Baby ins Bett oder auf´s Sofa, mit lecker Tee, Schokolade und Spekulatius, mach die Glotze an oder lies ne Zeitschrift (bitte nix mit Babies oder so...) und lass dein Baby den ganzen Tag an der Brust trinken. Mittags lässt du dich vom PizzaService beglücken.
Wenn du das zwei Tage ohne Fläschchen durch hältst, kannst du voll weiter stillen.

Alles, alles gute, aber mach dich nicht wegen dem stillen so fertig. Schreib doch bitte deine Situation mal auf, nur so für dich. Wenn du später überlegst warum das alles nicht so geklappt hast, dann kannst du es nachlesen.

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Hallo!

Vielen Dank für deinen Rat! Leider wäre mein Couchdasein auf Dauer wohl nicht sonderlich gemütlich, wenn ich meinem Kind die Flasche 2 Tage lang verweiger. Der Kleine bringt zwar einiges an Geduld auf, wird aber natürlich irgendwann frustig. Und ich finde auch nicht, dass es der richtige Weg ist, ein Neugeborenes hungern zu lassen. Gerade jetzt werden doch viele Kalorien benötigt, um die rasante Hirnentwicklung voranzutreiben. Deshalb gebe ich jeweils nach mehreren Stunden des Stillens Pre und glaube nicht, dass ich damit aufhören kann, wenn ich nicht doch irgendwann mehr Milch haben sollte.

Aufzugeben kommt auf der anderen Seite derzeit für mich auch noch nicht in Frage - alleine schon aufgrund der Hoffnung, dass mein Kind nicht die ganzen Allergien abbekommt, die ich habe.

Liebe Grüße

Tanja

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Hey,

du hast Recht, ein Neugeborenes hungern zu lassen ist nicht nett.....allerdings, hatte ich meinen Milcheinschuss erst nach 5 Tagen und in diesen 5 Tagen hat mein Baby nur wenige Tropfen Kolostrum erhalten und tatsächlich gehungert, aber so ergeht es jedem Neugeborenen, welches gestillt wird, es hat Hunger und muss sich tagelang anstrengend um dann endlich die Milch trinken zu können.

Während eines Wachstumsschub mussten meine Stillkinder auch mal zwei Tage hungern, weil sich meine Milchmenge ja erst anpassen musste. Bei beiden Kindern habe ich in den Wachstumsschüben jede Stunde gestillt, bis es dann wieder reichte.

Wenn ich ein Baby wäre, dann würde ich auch viel lieber Flasche trinken wollen, denn das geht einfacher und schneller :-P

Ich kann dir hier an dieser Stelle viele Ratschläge geben, letztendlich sitzt du natürlich dann mit deinem schreienden Baby auf dem Arm, welches nicht versteht, dass es jetzt zwei Tage lang 24 Stunden an Mama´s Brust liegen muss,nur um in ein paar Tagen endlich wieder von einer Stillmahlzeit satt zu werden.

Aber meine Babys lagen auch zwei Tage lang weinend in meinen Armen weil sie 30 Minuten gestillt haben, dann 30 schliefen und wieder mit Hunger aufwachten und weinten und dann wieder 30 Minuten gestillt hatten, dann wieder eingeschlafen sind und dann doch sooo schnell wieder vom Hunger geweckt zu werden. Für uns war das in den zwei Tagen völlig normal.

Aber du musst deinen Weg gehen und nicht meinen. Du bist die Mutter und du wirst das alles schon meistern.

Puh, alles nicht so einfach in den ersten Wochen, oder?
Ich drück dir die Daumen, dass es mit dem Vollstillen doch noch klappt.

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Liebe Tanja,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kind, und dazu, dass Du das Beste für ihn möchtest.

Wie Du bestimmt weisst, ist Stillen Nachfrage gleich Angebot. Mit jedem Fläschchen, das Du gibst, machst Du den kleinen satt. Mit einem dicken Bauch, denn Fläschchen trinken ist ja viel einfacher, überbrückst Du vielleicht einige Stunden, in der Deine Brust aber das Saugen zur Stimulation bräuchte. Also, Stillen, Stillen, Stillen ist das Beste!

Richte Dir eine Stillecke ein, mit Buch, evt Telefon, Radio, vielleicht sogar TV (Kopfhörer?) und etwas zu Knabbern und zu Trinken. Lege ihn alle 2-3 Stunden aber maximum 4 Stunden an. Nachts kannst Du Co-Sleeping machen, das heisst, er liegt bei Dir im Bett oder in einem Balkon-Bettchen, und Du kannst im besten Fall einfach weiterschlafen - oder jedenfalls relaxen. Du kannst Dir auch einen Sling oder Wrap anschaffen, indem Du den Kleinen immer tragen und sogar auch (unbeobachtet) stillen kannst.

Nach dem Stillen könntest Du jeweils noch ca 10 Minuten nachpumpen.

Keine Angst, die Milch wird in Deiner Brust ja nicht auf Vorrat gespeichert, sonder konstant produziert. Du wirst NIE garkeine Milch haben.
Muttermilch ist sehr einfach zu verdauen, und durchläuft daher den Verdauungsprozess sehr schnell. Das ist ok, und gibt dem Baby genau, was es braucht. Alle 2 Stunden stillen 'zu müssen', ist ganz normal.

Du bist eine tolle Mom, die ihrem Baby alles geben will. Stillen bedeutet nicht nur ernähren. Es bedeutet Bonding, kuscheln, beruhigen, riechen, tasten, einfach ein Rundumpaket.

Ich kenne Moms, die von einer Stillmahlzeit am Tag auf Vollzeitstillen umgestiegen sind.
Klar ist es manchmal stressig (ich könnte einen echten Roman schreiben ;-)), aber Du weisst, wofür Du es machst und es zahlt sich aus! Gib nicht auf, auch wenn Du erstmal mit einem Kind an der Brust rumlaufen musst (Wrap).

Ich finde die Idee, eine LLL-Gruppe aufzusuchen auch gut. Es gibt kostenlose Treffen von Stillmamas, in der jedesmal von einer LaLecheLiga-Beraterin bestimmte Themen besprochen werden. Mir tat es immer gut, zu hören, dass ich nicht die Einzige bin, die frustriert ist oder übermüdet.

Alles alles Gute!
Ginni

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Hallo =)

Vielen Dank für die Glückwünsche und deine lange Antwort!

Ich glaube nicht, dass es bei mir daran liegt, dass ich zu wenig anlege. Jetzt gerade stille ich mit kurzen Unterbrechungen bereits schon wieder seit 9:30 (und werde wohl noch ein Weilchen weiter machen). Davor habe ich von 6 - 8 Uhr gestillt. Es gibt lediglich eine längere Pause am Tag (4 Stunden am Nachmittag) und da pumpe ich oft noch zusätzlich ab. Wenn das keine Nachfrage ist, dann weiß ich auch nicht ;)

Du hast Recht... Stillen ist ein Rundumpaket... und genau deshalb würde ich die Stillbeziehung gerne erhalten und noch weiter verbessern. Und genau deshalb ist es so schlimm für mich, wenn mein Sohn anfängt, meine Brust anzuschreien. Und an diesem Punkt hilft es weder ihm noch mir, weiter von einer langsam produzierenden Brust zur anderen zu wechseln.

Ich hoffe, dass ich auch irgendwann zu den Vollzeitstillerinnen gehören werde! Wenn ich das schaffen sollte, werde ich wahrscheinlich vor Stolz platzen!

Alles Liebe

Tanja