Milchbildung erhöhen?

Hallo,

unsere Kleine ist jetzt 3 Wochen alt. Weil sie eine starke Neugeborenengelbsucht hatte, musste sie in der Klinik 4 x für mehr als 12 Stunden ins Lichtbett. Aus Unwissenheit habe ich in der Zeit nicht oft genug abgepumpt, nur so alle 4-5 Stunden. Das Stillen ist dadurch nicht richtig in Gang gekommen. Nun sind wir seit einer Woche zu Hause und ich gebe mir große Mühe, die Milchmenge zu erhöhen. Beim Pumpen kommen nur so ca. 20 ml insgesamt, Stillproben sind wohl so ähnlich, unsere Waage ist aber ziemlich ungenau.

Zunächst bin ich dem Rat meiner Stillberaterin gefolgt, alle 3 Stunden Folgendes zu machen: erst Wechselstillen links, rechts für insgesamt 20 Min., dann Fläschchen geben, ca. 80 ml, dann pumpen 15 Min. Das Problem ist, dass das ganze Programm ca. 2 h dauert, sodass man dann nichts anderes mehr macht. Ich habe das in dem engen Rhythmus nicht durchgehalten, habe das Programm ca. alle 4 h wiederholt. Abgesehen davon lag unsere Tochter durch die Milchmengen im Tiefschlaf und es war gar nicht möglich, sie in kürzeren Abständen wach zu bekommen.

Seit 2 Tagen haben wir das System umgestellt, wir füttern viel weniger zu und legen die Kleine an, so oft sie kommt. Das läuft etwa auf ein Anlagen alle 3 h hinaus. Danach geben wir ein bisschen Fläschchen (es bleibt dann aber die Frage, ob sie genug bekommt). An die Pumpe gehe ich nur, wenn die Kleine innerhalb von 3 h nicht wach zu bekommen ist.

Die Milchmenge bleibt trotz dieser ganzen Maßnahmen konstant auf dem niedrigen Niveau.

Ich nehme schon seit ca. 10 Tagen Bockshornkleekapseln und trinke Stilltee.

Was kann ich sonst noch tun? Hat jemand Erfahrungen mit dem Brusternährungsset?

LG Teresa

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Hallo Teresa,

oh jeh, du Arme. Ich denke der ganze Stress ist nicht gerade gut für dich ... ich denke mit dem neuen System wird es bestimmt besser werden! Mir hat es sehr geholfen als das Wiegen wegfiel, endlich weniger Stress. Ich habe sie angelegt und sie hat getrunken. Parallel habe ich Stilltee + Caro getrunken, meine Hebamme hat mir noch Milchbildungsöl von Weleda gegeben und Globuli.

Im Endeffekt hilft am besten, wenn du regelmäßig anlegst. Leg dich mit deiner Kleinen ins Bett und stille sie nach Bedarf und hab ein bisschen Geduld, es wird sich bestimmt bald einpendeln! Pumpst du elektrisch oder von Hand? Ich habe mit der Handpumpe nie viel rausbekommen, auch mit der elektrischen nicht so viel, wie sie trinkt, das ist, laut meiner Hebamme, völlig normal!

Alles Gute

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Hallo,

so wie Du es jetzt machst, hat es meine Freundin auch gemacht! Erst stillen, dann Fläschchen und dann abpumpen. Sie hat ca. 3 Wochen lang nichts anderes gemacht, als Milchkuh gespielt.

Am Ende hat es sich gelohnt, denn sie konnte ihre Kleine dann wieder voll stillen!

Bei ihr hatte es an fehlender Stillberatung im Krankenhaus gelegen... sie hatte nämlich gleich am ersten Tag verkehrt angelegt und wegen der daraus resultierenden wunden Brustwarze nur noch an einer Brust gestillt. Es kam dann zu extrem wunden Brustwarzen auf beiden Seiten plus Milchstau und generell zu wenig Milch von der Menge her.

Ich selber pumpe auch schon seit der ersten Lebenswoche ab und habe nun das Problem durch Umzug, Renovierung usw., dass ich 2 Wochen lang nur sehr unregelmäßig und zu selten abpumpen konnte. Gleichzeitig hat die Kleine (jetzt 8 Wochen alt) ihre Trinkmenge radikal erhöht. Wir füttern seither Pulvermilch dazu. Die Milchmenge versuche ich natürlich mit der Pumpe zu erhöhen, aber es ist echt mühselig. Wenn ich Zeit habe, pumpe ich alle 2 Stunden ab. Immerhin kamen heute auf der rechten Brust anstatt der maximalen 20ml schon knapp 35ml heraus. Auf der linken Seite schwankt die Milchmenge immer zwischen 100-150ml, je nachdem, wie(viel) ich vorher gegessen, getrunken und mich körperlich angestrengt habe.

Wenn Du unbedingt voll stillen möchtest, dann mach weiter so wie bisher. Am Ende wird es sich gelohnt haben.

Ansonsten kann ich Dir ans Herz legen, Stress durch Abpumpen zu vermeiden. Das Pumpen war für uns eine riesengroße Erleichterung! Vor dem Umzug habe ich auf beiden Seiten etwa 120ml abgepumpt, alle 4 -5 Stunden (auch nachts). Im Kühlschrank waren immer 2-3 Portionen auf Reserve - das ist schon echt super, weil dann auch der Mann das Baby füttern kann, wenn man selber grad mal eine Pause braucht. Und man kann immer kontrollieren, wieviel das Baby wirklich getrunken hat.

Unsere trank gestern und heute alle 2 Stunden je 160-180ml.

Egal, wie Du Dich entscheidest - entscheide Dich so, wie es für euch am besten ist und wie es am besten in eure persönliche Situation passt. Wir mussten das Abpumpen auch vor dem ein oder anderen rechtfertigen, es war und ist für uns aber der einzig sinnvolle und effektive Weg.

Und lass Dir auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden, weil es mit dem Stillen (noch) nicht so recht klappt. Sowas braucht eben Zeit und vieeeeeeeeel Geduld!

LG
Sternlicht & Babylöwe (8 Wochen)

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PS:

Empfehlen kann ich Dir eine elektrische Zwei-Phasen-Pumpe, die erst kurz und häufig ansaugt, um die Milchbildung zu stimulieren und dann kräftig saugt, als würde ein Baby an der Brust trinken. Also ein Baby muss anfangs ja auch erstmal ein bisschen anders saugen, damit überhaupt Milch kommt. Das simuliert eine solche Milchpumpe.

Wir haben die Medela Swing. Die läuft nicht nur mit dem Netzteil, sondern auch mit Batterien und man kann somit auch unterwegs abpumpen, z.B. im Auto.

PPSS: Um die Milchbildung anzuregen, kannst Du auch Malzbier trinken. Das erhöht (laut Hebamme) "nachweislich" die Milchmenge.

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1. Milchbildungs-Shake:
1 EL MandelmusEL
1 TL Sesammus (Tahin)

1 EL Weizenkleie
1 Banane
Milch

und viel Wasser trinken.

2. Mach dich beim Stillen nicht verrückt. Lass die Flasche weg und schau dir dein Kind einfach gut an. Wenn es Hunger hat, legst du es an (Kein Schnuller). Nach gut einem Tag schaust du, ob es deinem Kind gut geht. Du wirst merken, dass dein entspannter Körper deinem Kind alles gibt, was dein Kind braucht.

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Naja...ohne zusätzliches Pumpen wird deine Milchmenge nicht mehr werden. Das Prinzip ist ja, dass durch das Saugen der Brust mitgeteilt wird,dass ( mehr) Milch benötigt wird. Wenn du zufütterst und nicht zusätzlich zum Stillen abpumpst, wird deine Milchmenge automatisch auf dem aktuellen Niveau bleiben, da ihr ja vorgegaukelt wird, das kein zusätzlicher Bedarf besteht.

Es gibt mehrere Varianten, wie du zum Vollstillen kommst:
- Gabe von Puvlermilch nach dem normalen Stillen ausschließlich über das Brusternährungsset
- abpumpen sobald du Pulvermilch gibst und zwar entsprechend der Milchmenge, die du zufütterst
- dich nackt mit deinem baby ins Bett legen und es absolut nach Bedarf stillen, auch wenn es nach 20Minuten schon wieder ist. Mag sein,dass es drei Tage dauert,bis deine Milch reicht und diese Tage super anstrengend sind, aber dann sollte es passen.

Mit beiden Varianten ist es theoretisch möglich, binnen einer Woche die Pulvermilch los zu sein. Ich würde übrigens die letzte Variante wählen.

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Den Stilltee von Weleda trinken. Da ist Bokshornklee drin und der kurbelt an. Habe Freitagabend 3 Tassen getrunken und gestern Abend hab ich wirklich gemerkt das es mehr geworden ist